Dejagah in Wolfsburg vom Training suspendiert
Der VfL Wolfsburg hat Ashkan Dejagah vom Training suspendiert. "Der Finanzier des VfL Wolfsburg, Volkswagen, hat, wie wir soeben erfahren haben, gestern Abend in einer Vorstandssitzung beschlossen, - Vorstandschef Martin Winterkorn selbst hat sich da stark gemacht - dass Dejagah heute nicht mit trainiert", sagte Frank Jungbluth, Sportchef der "Wolfsburger Nachrichten" auf N24. Aus persönlichen Gründen hatte sich der deutsche U21-Nationalspieler geweigert, mit der deutschen U21-Nationalmannschft zu einem Länderspiel nach Israel zu reisen. Daraufhin brach eine Welle der Kritik los.
Laut Jungbluth soll Trainer Felix Magath nicht sonderlich begeistert über diese Maßnahme gewesen sein. "Felix Magath hat das akzeptieren müssen. Aber es ist mit großem internationalen Medienrummel zu rechnen. Hubschrauber sind gebucht. Hier wird einiges los sein heute. Und deswegen hat der VW-Vorstand gestern beschlossen, Dejagah nicht auflaufen zulassen beim öffentlichen Training."
Die Länderspiel-Absage des Deutsch-Iraners zog in Deutschland eine kontrovers geführten Debatte nach sich. Die Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, forderte den Ausschluss des U21-Profis aus dem deutschen Nationalteam. Auch Politiker von SPD und CDU hatten deutliche Kritik an Dejagah geübt.
Dejagah hatte die Absage des Länderspiels in einer Pressemitteilung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mit persönlichen Motiven begründet: "Ich bitte um Verständnis, dass diese Gründe sehr persönlicher Natur sind und in meinem engsten familiären Umfeld begründet liegen." In der "Bild" war der 21-Jährige so zitiert worden: "Das hat politische Gründe. Jeder weiß, dass ich Deutsch- Iraner bin."
Seit der Islamischen Revolution von 1979 lehnt es der Iran ab, Israel anzuerkennen und verbietet seinen Staatsbürgern die Einreise sowie den sportlichen Wettkampf.