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Thema: Abu Bakr und die 40 Reiter - Geschichte aus 1001 Nacht

  1. #1
    Registrierter Benutzer Avatar von lee
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    Abu Bakr und die 40 Reiter - Geschichte aus 1001 Nacht

    Abu Bakr und die 40 Reiter - Geschichte aus tausendundeiner Nacht

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    Wie angekündigt kommt nun meine neue Story. Diesmal spiele ich Arabien auf einer RaR-Zufallskarte.
    Settings:
    70 % Pangäa
    Klima, Feuchtigkeit und Alter normal
    Kartengröße: mittel
    Barbaren: nur Dörfer
    alle Siegvarianten an bis auf Wundersieg
    Kulturübertritte an
    7 zufällige KIs
    Schwierigkeitsgrad: Halbgott

    Im Laufe des Spiels wird es verschiedene fiktive Herrscher geben, die über eine gewisse, von Herrscher zu Herrscher unterschiedliche, Anzahl an Runden über Arabien herrschen. Auch wenn diese Zeitspanne zu Beginn vielleicht 1000 Jahre beträgt.

    edit: Schwierigkeitsgrad hinzugefügt
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    Geändert von lee (15. Juli 2007 um 21:06 Uhr)

  2. #2
    Registrierter Benutzer Avatar von lee
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    Als das Volk der Araber unter seinem Anführer Yusuf in den Wiesen stand, in denen einmal Mekka, Hauptstadt eines großen Reiches entstehen sollte, da hatte es eine wahre Odyssee hinter sich.
    Da waren zunächst die malariageplagten Sümpfe und Urwälder gewesen. Immer wieder hatten ihnen häßliche Waldkrieger aufgelauert, sie überfallen und ihre Frauen geraubt. Seuchen hatten beinahe den gesamten Viehbestand und eine halbe Generation dahingerafft.
    Während dieser Zeit hatten sich bei den Arabern Anführer herausgebildet, starke Anführer, die harte Zeiten durchgemacht hatten und einsahen, dass das Volk der Araber in dieser grünen Hölle keinen Bestand haben konnte. Der stärkste unter ihnen, Yusuf, überzeugte schließlich sein Volk davon, dass es sich auf die gefürchteten Höhenzüge des Gebirges wagen musste, das sich am Horizont abzeichnete. Zunächst war es im Gebirge noch erträglich, denn es war Sommer, und doch war die Reise beschwerlich. Doch mit der Zeit wurde es immer kälter, nicht nur wegen der fortschreitenden Jahreszeit, sondern auch, weil die Gipfel sich immer höher erhoben. Die Menschen rangen in der dünnen Luft nach Atem und der Großteil des Volkes starb durch Erschöpfung oder erfror qualvoll.
    Nur die härtesten unter den Arabern überlebten diese Tortur und wurden für ihre schier unendlichen Mühen belohnt, als sich im späten Frühling eine fruchtbare Ebene vor ihnen abzeichnete. Hier erholten die Araber zunächst von den Strapazen, doch kurz darauf standen sie vor einem neuen Problem. Die einzige Frau, die den Zug über das Hochgebirge überlebt hatte, war schwer erkrankt und lag im Sterben. Es mussten dringend Frauen her, das Überleben es Stammes war in Gefahr. Als die Araber bald darauf ein kleines Volk in den Ebenen bemerkten, da entschlossen sie sich zum Frauenraub. Nicht einen Moment zweifelten sie an der Richtigkeit und Notwendigkeit ihrer Entscheidung, so sehr sie auch den Frauenraub bei den Waldvölkern verabscheut hatten. Sie entdeckten noch weitere Völker und das Rauben geriet außer Kontrolle. Schließlich waren die Araber unter den Völkern so verhaßt, dass diese sie aus der fruchtbaren Ebene hinaus in die karge Wüste vertrieben.
    Einge Jahre marschierten die Araber durch die Wüste und wieder wurden sie auf eine harte Probe gestellt. Wieder starb ein Großteil des Stammes, vor allem die Frauen, doch endlich wurden ihre Mühen, der Opfergang eines ganzen Volkes, prächtig belohnt. Das Land, das sie erreicht hatten, bot ihnen alles, was sie brauchten. Ein Fluss durchzog die fruchtbaren Wiesen, in denen sich Tiere aller Art nur so tummelten. Yusuf hatte die Araber in ein paradiesisches Land geführt, seine Lebensaufgabe erfüllt. Ausgezehrt von all den Strapazen verstarb er bald darauf.

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  3. #3
    RaR-Fan Avatar von PaGe
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    Noch eine RaR-Story .
    Und diese darf ich dann ausnahmsweise auch mal lesen. Sonst spiele ich ja immer mit. Viel Spaß.
    Die Hoffnung stirbt zuletzt; aber irgendwann segnet auch sie das Zeitliche!

  4. #4
    Baudot-Code :nie: Avatar von Schröder
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    Wunderbarer Anfang.

    Zitat Zitat von MasterofDesaster Beitrag anzeigen
    Klarrmachen zum Änderrrrn!
    Und brrringt Steinmeierrr an Deck zum Kielholn. Arrrr.

  5. #5
    Echsenmensch aus Lustria Avatar von Keltset
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    Hmm, Pferde in der HS. Das riecht nach Angriff
    Ziviler Ungehorsam wird zu einer heiligen Pflicht, wenn der Staat den Boden des Rechts verlassen hat.

    Die grosse Civ3 DVD Sammlung

  6. #6
    Registrierter Benutzer Avatar von flame
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    Schön ein RaR Spiel!

    Hast du die HS schon gebaut?
    Ich würde ja nach 3 ziehen und dort bauen. Die Kamele auf dem Schwemmland sind echt was feines.

  7. #7
    Registrierter Benutzer Avatar von lee
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    Zitat Zitat von flame Beitrag anzeigen
    Schön ein RaR Spiel!

    Hast du die HS schon gebaut?
    Ich würde ja nach 3 ziehen und dort bauen. Die Kamele auf dem Schwemmland sind echt was feines.
    Genauso habe ich es gemacht. Erst 3 und dann gründen. Nächster RPG-Beitrag kommt bald wieder.

  8. #8
    Registrierter Benutzer Avatar von lee
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    Mit Yusuf war der Mann gestorben, der das Volk der Araber 30 Jahre lang zusammengehalten hatte. Nach seinem Tod brachen Streitigkeiten aus, denn neben Yusufs jüngerem Bruder Orhan beanspruchte auch der weitaus jüngere Said die Führung des Volkes.
    Von all dieser Zwietracht bekamen die arabischen Späher wenig mit. Durch unwegsames Gelände bahnten sie sich ihren Weg, überquerten Gebirgspässe und passierten ausgdörrte Wüsten. An der Grenze zwischen Wüste und Urwald stießen sie auf ein Waldvolk, das sich Bantu nannte.

    Späher Mahmud: Wasser! Endlich Wasser! Endlich haben wir die Wüste hinter uns!
    Malik, Anführer der Späher: Ist das keine Fata Morgana? Wirklich nicht! Wasser!
    Mahmud und mit ihm noch einige andere Späher rannten auf den See zu.
    Malik: Halt! Wir wollen erst sehen, ob in diesem See Krokodile oder andere Gefahren lauern.
    Malik warf einen Stein in den See und wartete. Dann warf er einen größeren Stein hinein und wartete noch einmal. Nach einigen Minuten sagte er: "Na dann wollen wir mal!" und sofort stürzten sich alle in den See, tranken, und als sie ihren Durst gelöscht hatten, wuschen sie sich ausgiebig.
    Plötzlich hörte Malik ein Geräusch von der anderen Seite des Sees. Er richtete sich auf, schaute hinüber und sah, dass sich hinter einem Busch etwas bewegte.
    Mahmud: Was hast du, Malik?
    Malik: Da drüben ist etwas.
    Da erhoben sich auch die anderen Späher und in diesem Moment lugte ein kleiner Waldkrieger hinter dem Busch hervor und rannte weg.
    Mahmud: Pah! Das muss einer von diesen Barbaren sein, von denen Yusuf uns immer erzählt hat. Den werde ich mir vorknöpfen!
    Malik: Halt! Bist du wahnsinnig, Mahmud? Sieh dich um, wir sind gerade einmal zwanzig Männer. Willst du dich wirklich mit einem ganzen Stamm anlegen? Bist du wirklich so dumm? Nix da, wir müssen gute Miene zum bösen Spiel machen. Wir müssen hoffen, dass der Stamm uns freundlich gesonnen ist. Sonst müssen wir die Beine in die Hand nehmen und verschwinden. So sehr wir diese Barbaren auch verabscheuen, wir müssen freundlich bleiben.
    In diesem Moment bog eine große Gruppe Waldmenschen um die Ecke. Der größte unter ihnen begann zu sprechen:
    Ich bin Asha, Anführer der Bantu. Wer seid ihr?
    Malik: Wir sind arabische Späher und haben uns verlaufen. Könnt ihr uns sagen, wie die Umgebung aussieht, damit wir uns besser zurecht finden?
    Asha musterte die Araber mit skeptischen Blicken, doch als er in ihre freundlichen Gesichter sah, da fasste er Vertrauen und half ihnen.

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    edit: Bild zugefügt
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    Geändert von lee (22. Juli 2007 um 20:19 Uhr)

  9. #9
    Samurai Avatar von Mr Vegass
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    Bilder!!!^^

  10. #10
    Registrierter Benutzer Avatar von lee
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    Rücksichtslos und brutal war Said mächtig geworden, doch diese Eigenschaften schadeten ihm im Machtkampf gegen Orhan mehr, als sie nutzten. Denn unter den einfachen Leuten waren seine harten Methoden verhasst. Nach monatelangen Kämpfen zeichnete sich ab, dass dieser Umstand ausschlaggbend war. Orhan gewann mehr und mehr die Oberhand, und Said war verzweifelt. Er konnte es einfach nicht fassen, dass er jetzt den kürzeren ziehen sollte. Sein ganzes Leben lang hatte er nur für ein Ziel gekämpft, für die Herrschaft des Stammes. Doch jetzt, wo er kurz davor stand, entglitt sie ihm. Da beschloß Said, Orhan umzubringen.
    Eines regnerischen Frühlingsabends rief er seine drei treuesten Gefolgsleute zu sich.
    Said: "Ihr fragt euch sicher, warum ich euch hergebeten habe. Nach langen Überlegungen bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass es nur noch einen Ausweg gibt, wie ich mich gegen Orhan durchsetzen kann. Ich muss ihn umbringen. Oder besser gesagt, ihr müsst."
    Gefolgsmann: "Wie bitte?"
    Said schaute ihn verdutzt an. Dann zog er einen Dolch heraus, stieß ihn in Richtung des Gefolgmanns, doch auf halbem Wege stoppte er seine Bewegung. Dem Gefolgsmann stockte der Atem. Said grinste und zog den Dolch zu sich zurück. Er betrachtete ihn ausgiebig und ließ das Licht auf die Klinge des Dolches fallen, sodass diese stark reflektierte. Dann sprach er in betonter Langsamkeit: "Hat vielleicht irgendeiner von euch ein Problem damit?" Dabei wanderte sein Blick von Gefolgsmann zu Gefolgsmann, blieb aber immer wieder bei demjenigen stehen, der es gewagt hatte, zu fragen. "Nein, kein Problem", stammelten die drei.
    "Gut, habe ich es mir doch gedacht. Jeder bekommt einen Dolch. Beim nächsten Sonnenuntergang bringt ihr mir den Kopf dieses Verräters Orhan. Sonst ... ", sprach er und zog den Dolch vor seiner Kehle entlang.
    Die Gefolgsmänner mussten nicht besonders nachdenken, nicht diskutieren. Ihnen war klar, dass Said hier einen Schritt zu weit gegangen war. Alle drei hielten Orhan für einen greisen Schwächling, aber sie konnten doch unmöglich den Bruder Yusufs ermorden.
    So entschieden sie sich, Saids Plan auffliegen zu lassen. Sie führten einige Araber in ein Waldstück und gaben ihnen die Anweisung, sich um eine Lichtung herum zu verstecken und still zu warten. Dann begab sich einer der Gefolgsmänner auf den Weg zu Said und führte ihn in die besagte Lichtung.
    Dort sprach er: "Said, wir haben deinen Plan erfüllt. Orhan ist tot."
    "Na also. Wo ist sein Kopf?"
    Und in diesem Moment trat Orhan hinter einem Baum hervor und sprach: "Hier!"
    Daraufhin erhoben sich auch die anderen Araber und töteten Said.

    Ironischerweise starb Orhan nur ein paar Tage später an den Folgen eines Sturzes vom Pferd. Nun hätte Said über Arabien herrschen können. Wäre er bloß geduldiger gewesen.
    Plötzlich war eine Lücke entstanden und niemand wusste, wer sie zu füllen vermochte. Keiner kannte eine Führungspersönlichkeit, die in der Lage war, Herrscher von Arabien zu werden.
    Doch als die Araber den Weitblick von Späher Malik erkannten, da erkoren sie ihn zu ihrem neuen Anführer. Malik kannte sich bestens in der Welt aus, er erahnte ihre Dimensionen, und er ahnte auch, welchen bedeutenden Platz Arabien einmal in der Geschichte einnehmen würde.
    Unter seiner Herrschaft wurden noch viel mehr Späher aus Mekka in die weite Welt entsandt, fremde Völker entdeckt, Wissen ausgetauscht und südlich von Mekka schloß sich den Arabern sogar ein Wüstenstamm an, der von den Spähern zu einem reichen Fluss geführt wurde und dort Medina gründete.

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    "Wären sie [die Amerikaner] damals im Paradies zuständig gewesen, so hätten sie das Verspeisen von Äpfeln nicht verboten, sondern einfach alle Apfelbäume umgehauen und damit den Teufel zu einem schwunghaften Schwarzimport von Äpfeln eingeladen" - Joachim Fernau

  11. #11
    Registrierter Benutzer Avatar von lee
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    Zitat Zitat von Keltset Beitrag anzeigen
    Hmm, Pferde in der HS. Das riecht nach Angriff
    Und so ist es auch geworden, eine Hauptstadt wurde schon eingenommen!




    Leider meine eigene!



    Da gibt man sich extra Mühe, erfindet ein schönes Drumherum für die Story und dann stehen die Perser plötzlich mit 2 Champs vor der eigenen HS!

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    Meinen Siedler bei Mekka kann ich auch vergessen und Medina wäre auch schwer zu halten. Und selbst wenn ich Medina mit Ach und Krach halten könnte, hab ich auf Halbgott wohl kaum ne Chance. Deswegen gebe ich auf.
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    "Wären sie [die Amerikaner] damals im Paradies zuständig gewesen, so hätten sie das Verspeisen von Äpfeln nicht verboten, sondern einfach alle Apfelbäume umgehauen und damit den Teufel zu einem schwunghaften Schwarzimport von Äpfeln eingeladen" - Joachim Fernau

  12. #12
    RaR-Fan Avatar von PaGe
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    Da kann man nichts machen. Aber schön geschrieben war es bis dahin. Re-match wird erwartet .
    Die Hoffnung stirbt zuletzt; aber irgendwann segnet auch sie das Zeitliche!

  13. #13
    YEEHAAW Avatar von aldaeyh
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