Computerspiele in 20 Jahren

[Janilein]

Die Maus oder Joystick oder Gamepad setzen auch nur Körperbewegungen in messbare Signale um. Also kann man die Maus auch weglassen und Handschuhe tragen. Zusätzlich könnte man auch gefilmt werden. Gibts das nicht schon, eine Tastatur, die nur projiziert ist und wo die Fingerbewegungen über Kamera aufgenommen werden?

[seneca]

@zocka:
Klar - mach ich immernoch.
Wir hatten allerdings nur OS/2 2.11 - das zu der Zeit mMn ausgereifteste Betriebssystem für den Desktop. OS/2 Warp3 war bei meinem ersten selbst zusammengestellten Rechner dabei. Die Sprachsteuerung des Desktops war nach 20min üben einsatzbereit und funktionierte tadellos.

Eine zukünftige Sprachsteuerung sollte man sich aber nicht so einfach vorstellen, wie die Geschichte mit dem Nachladen beim Computerspiel. Ich denke da eher an die Umsetzung von mündlich formulierten Aufgaben in komplizierte Algorithmen. Sozusagen phonetisches Programmieren in Umgangssprache.

Beispiel: "Gib mir eine statistische Auswertung der demografischen Entwicklung Deutschlands unter der Berücksichtigung der Zuwanderung über Drittländer und der wirtschaftlichen Förderung der Flüchtlichsursprungsländer."

Plopp - der Rechner spuckt das aufbereitete Ergebnis aus.
Das ist ne Sprachsteuerung.

[Feingeist]

Für Computerspiele hat Sprachsteuerung keine Zukunft, höchstens in Spielen, wo es ohnehin schon auf Sprache ankommt, wie Sims, Quizspiele, Karaoke.

Stellt euch doch mal vor ihr müsstet euren Körper per Sprachsteuerung bewegen:

..und jetzt das linke Bein vor, jetzt das rechte Bein vor, mit der Hand in die Tasche greifen, die Geldbörse herausholen, die Geldbörse öffnen...


usw. ein Albtraum.
Und Steuerung per Körpereinsatz kommt für mich überhaupt nicht in Frage, das überlass ich jugendlichen Sportlern. Ich will in meinem Sessel sitzen und gemütlich ne Pizza verspeisen und mich nicht überanstrengen.

Nein die Zukunft von Computerspielen liegt in immer ausgeklügelter Bedientechnik, verbesserter KI und komplexeren Welten, die nicht nur einen linearen Spielablauf ermöglichen, sondern dem Spieler alle möglichen Freiheiten erlauben.

Als Beispiel für Bedientechnik möchte ich den Einsatz der Maus in Civ2 und Civ4 nennen. Beide Spiele hatten Maussteuerung, aber die Nutzung der Maus in Civ4 ist wesentlich ausgeklügelter und intuitiver, sodass auch eingefleischte Tastaturliebhaber verstärkt zur Maus greifen. Ausserdem werden situationsbedingt nützliche Informationen eingeblendet, die das Spiel trotz höherer Komplexität spielbar halten.

Und schließlich wird der kommunikative Aspekt immer mehr in den Vordergrund treten. Singleplayer nur noch als Trainingsplatform für Multiplayer.

[goethe]

Und Steuerung per Körpereinsatz kommt für mich überhaupt nicht in Frage, das überlass ich jugendlichen Sportlern. Ich will in meinem Sessel sitzen und gemütlich ne Pizza verspeisen und mich nicht überanstrengen.

[Spaceman]

In 20 Jahren wird nicht mehr gezockt, TV gibt's dann auch nicht mehr.

Dann arbeiten wir um uns selbst und die Menschheit zu verbessern.

[Gono]

Bessere Grafik, bessere KI. Aber am wichtigsten ist doch immer noch die Story. Und ich fürchte, da wird es genauso durchwachsen bleiben wie heute auch.

Ansonsten: 3D-Bildschirme und holografische Tastaturen halte ich für möglich, bei allem anderen bezweifle ich ob es sich für den Hausgebrauch durchsetzen wird. Vielleicht finden aber "körpersteuerung" und "elektronische Handschuhe" ihren Weg in die Wohnzimmer wie es heuter der Joystick für Flugsimulatoren ist. Eine kleine Nische halt.

Ansonsten gibts in 20 Jahren Civ 8 (von Sid'Meiers Enkel) und Duke Nukem Forever wird veröffentlich. (bald veröffentlicht)

[Prozento]

Da lacht ein geübter RTS-Spieler mit seinen 200 Aktionen pro Minute natürlich nur drüber [...]

Soll der Honk ruhig lachen. Ich lache über Typen, die spastisch zappelnd vor ihrem Rechner hocken, um "200 Aktionen pro Minute" in einem Spiel mit der strategischen Tiefe eine Flohcircus hinzubekommen. Wie affenhaft ist das denn bitte? Wo soll denn da das Spielvergnügen liegen?

Ntürlich ist es müßig, über ausgelügelte Eingabesysteme nachzudenken für Stumpfsinnsspiele, bei denen jedem Männchen und jedem Fahrzeug so ausgekügelte Befehle gibt wie "gehe dorthin" oder "schieße dahin". Da müsste sich schon das ganze Spielkonzept ändern.

[sucinum]

Soll der Honk ruhig lachen. Ich lache über Typen, die spastisch zappelnd vor ihrem Rechner hocken, um "200 Aktionen pro Minute" in einem Spiel mit der strategischen Tiefe eine Flohcircus hinzubekommen. Wie affenhaft ist das denn bitte? Wo soll denn da das Spielvergnügen liegen?

Das Vergnügen liegt darin, über Monate diese Aktionen rauszufinden und in gewisser Weise zu automatisieren und dennoch blitzschnell auf den Gegner reagieren zu können. Ist wie Blitzschach eine Kunst für sich.

Was Eingabegeräte allgemein angeht, bin ich recht skeptisch. Klar wird es hier und da kleine Verbesserungen geben, aber ich spiele zB seit 20 Jahren und bin immer noch bei Maus und Tastatur (Joystick habe ich mit dem Umstieg auf den PC aufgegeben), Sprachsteuerung, spezielle Tastaturen etc gingen immer an mir vorbei.
Ich hoffe hauptsächlich auf bessere KI, denn bisher hat man selten das Gefühl, wirklich durch deren "Intelligenz" herausgefordert zu werden. Die KI von Civ 4 zB hat ein paar nette Schachzüge eingebaut, ist aber auch recht durchschaubar und viel zu sehr durch externe Parameter gesteuert. Da geht noch einiges.

[Polly]

Ntürlich ist es müßig, über ausgelügelte Eingabesysteme nachzudenken für Stumpfsinnsspiele, bei denen jedem Männchen und jedem Fahrzeug so ausgekügelte Befehle gibt wie "gehe dorthin" oder "schieße dahin". Da müsste sich schon das ganze Spielkonzept ändern.

Du möchtest Civ abschaffen?

Ich kenne bisher eigentlich nur ein "Genre", bei dem ich persönlich Tastatur und Maus unpraktisch und überholt finde - und das ist das 3D-First Person-Genre. Wenn man gleichzeitig die Blickrichtung, die Laufrichtung und noch den Mauszeiger auf dem transparenten 2D-UI benutzen möchte, schafft man das nur durch Hinzunahme irgendwelcher "Tricks" wie einer gedrückten rechten Maustaste für Kamerabewegungen. Das ist natürlich nicht sehr intuitiv und beschränkt dann zum Beispiel die Maus, weil ein wichtiger Funktionsknopf schon belegt ist. Hier würde ich mir andere Eingabemedien wünschen.

Optimal wäre natürlich irgendein Anzug, der die komplette Bewegung nachahmt ( ). Wenn wir aber mal realistisch bleiben wollen, könnte ich schon damit leben, dass man 3D-Eingabegeräte für die Hände entwickelt. Damit mein ich jetzt nicht, dass ein Stoni versucht mit seinem vier Quadratzentimeter dicken Daumen irgendwelche sensiblen Knöpfe auf einem 3000x2000 Pixel-Display zu drücken sondern eher etwas, was in den Bereich der momentanen neuartigen Konsoleneingabegeräte geht - allerdings noch wesentlich weiterentwickelt - als Handschuh zum Beispiel.

[Ζοκακλες]

Soll der Honk ruhig lachen. Ich lache über Typen, die spastisch zappelnd vor ihrem Rechner hocken, um "200 Aktionen pro Minute" in einem Spiel mit der strategischen Tiefe eine Flohcircus hinzubekommen. Wie affenhaft ist das denn bitte? Wo soll denn da das Spielvergnügen liegen?

Naja, ist halt eigentlich ein Geschicklichkeitsspiel. Ich find RTS auch ätzend langweilig, aber Dein Statement finde ich etwas extremisitisch.

Ich kenne bisher eigentlich nur ein "Genre", bei dem ich persönlich Tastatur und Maus unpraktisch und überholt finde - und das ist das 3D-First Person-Genre. Wenn man gleichzeitig die Blickrichtung, die Laufrichtung und noch den Mauszeiger auf dem transparenten 2D-UI benutzen möchte, schafft man das nur durch Hinzunahme irgendwelcher "Tricks" wie einer gedrückten rechten Maustaste für Kamerabewegungen. Das ist natürlich nicht sehr intuitiv und beschränkt dann zum Beispiel die Maus, weil ein wichtiger Funktionsknopf schon belegt ist. Hier würde ich mir andere Eingabemedien wünschen.

Bei stinknormalen Ego-Perspektiven hat man doch eine ziemlich intuitive Steuerung: WASD + Maus. Da kannst Du ohne Probs in eine andere Richtung schauen als Du läufst.

Eine zukünftige Sprachsteuerung sollte man sich aber nicht so einfach vorstellen, wie die Geschichte mit dem Nachladen beim Computerspiel. Ich denke da eher an die Umsetzung von mündlich formulierten Aufgaben in komplizierte Algorithmen. Sozusagen phonetisches Programmieren in Umgangssprache.

Agenten halt.

[Burlwood]

Du möchtest Civ abschaffen?

Ich kenne bisher eigentlich nur ein "Genre", bei dem ich persönlich Tastatur und Maus unpraktisch und überholt finde - und das ist das 3D-First Person-Genre. Wenn man gleichzeitig die Blickrichtung, die Laufrichtung und noch den Mauszeiger auf dem transparenten 2D-UI benutzen möchte, schafft man das nur durch Hinzunahme irgendwelcher "Tricks" wie einer gedrückten rechten Maustaste für Kamerabewegungen. Das ist natürlich nicht sehr intuitiv und beschränkt dann zum Beispiel die Maus, weil ein wichtiger Funktionsknopf schon belegt ist. Hier würde ich mir andere Eingabemedien wünschen.

Optimal wäre natürlich irgendein Anzug, der die komplette Bewegung nachahmt ( ). Wenn wir aber mal realistisch bleiben wollen, könnte ich schon damit leben, dass man 3D-Eingabegeräte für die Hände entwickelt. Damit mein ich jetzt nicht, dass ein Stoni versucht mit seinem vier Quadratzentimeter dicken Daumen irgendwelche sensiblen Knöpfe auf einem 3000x2000 Pixel-Display zu drücken sondern eher etwas, was in den Bereich der momentanen neuartigen Konsoleneingabegeräte geht - allerdings noch wesentlich weiterentwickelt - als Handschuh zum Beispiel.

Also bei Ego-Perspektive sehe ich auch noch sehr viel Potential.

Allerdings bin ich von einem Handschuh nicht ganz überzeugt. Eine "Wii-Mote" als Schwert, Waffen, etc. und Handschuhersatz scheint mir griffiger.

Dazu noch diese Z800 Visor, oder wie die hießen. Das ist so eine Videobrille, mit 3D-Option für Spiele, durch Justieren der einzelnen Brillendisplays (800x600). Kostet 800 Euro. Umschauen ist auch kein Problem, weil diese Teile auch Head-Tracking haben afaik.

Können wir also schon zielen/interagieren und in eine 3D-Welt "eintauchen".

Fürs rumlaufen will ich aber sicher nicht in einen Zappelanzug. Eine Brain-Mouse muß her. Also sowas: (soll 300 Euro kosten)
http://www.youtube.com/watch?v=TDiFX89VfMo

Dann käme man der Sache schon verdammt nahe, imho.

Müßte nur jemand ein solches Setup als Bundle anbieten, Treiber schreiben und die Spiele supporten. Naja, vielleicht traut sich ja ein Konsolenhersteller mal an sowas.