Kleiner Ausblick auf 1984, Teil 1

[A.D.D.]

Quelle: immernoch Spon

Wie hiess doch gleich das zuständige Ministerium für korrektes Gedankengut?

Sei eine möglicherweise gefährliche Person erst einmal gefunden, so Psychologin Richards, gebe es zwei Möglichkeiten. Die Polizei könne darüber entscheiden, ob sie Schritte einleiten wolle, den potentiellen Straftäter festzunehmen. Denkbar sei aber auch, die zuständigen Sozialbehörden zu alarmieren. Diese könnten dann veranlassen, denjenigen in ein verhaltenstherapeutisches Projekt zu vermitteln.

Festnehmen?
Welche Anklage gäbs denn?
Falsches gedacht?
Der große Bruder hört, sieht, weiss alles.

Süßer Versuch, aber so dumm.

[JSCH]

"Finger weg von meiner Paranoia,
die war mir immer lieb und teuer,
nie liess sie mich so kalt im Stich wie du.
Einer hält den Spaten
und zwei schaun ihn beim halten zu."

EoC

Die wissen doch jetzt schon mehr, als dir lieb ist und testen nur mal ab und an, wie die Bevölkerung reagieren würde, mit welchen Einschnitten in die persönliche Freiheit die mehrzahl leben kann. Die tun so als überlegen sie noch, dabei ist das längst Praxis. Die, die bösen Geheimdienste, die.

[daedelus]

Das ist doch Murks! Man kann schliesslich nie beweisen ob jemand wirklich etwas getan hätte.

[Justus]

@ Smaug: Willkommen in der Gegenwart . Sowas gibts hier auch schon. Nennt sich Sicherheitsverwahrung. Hat (offiziell) auch nichts mit Strafe zu tun, sondern läuft unter Prävention.

[A.D.D.]

Bin mir sicher dass es da etwas stichhaltigere Argumente gibt als ein
Oberwachtmeister Dimpfelmoser mit Glaskugel.

[Justus]

Bin mir sicher dass es da etwas stichhaltigere Argumente gibt als ein
Oberwachtmeister Dimpfelmoser mit Glaskugel.

Sicherlich schon, aber der Ansatz ist der gleiche. Hier wie dort wird jemand wegen etwas, das er noch nicht getan hat, also aufgrund einer Prognoseentscheidung, eingesperrt.
Nicht, dass ich nicht glauben würde, dass es Fälle gibt, in denen das berechtigt ist, ich meinte nur, so weit von dieser Methode sind wir auch gegenwärtig nicht entfernt.

[A.D.D.]

Sicherlich schon, aber der Ansatz ist der gleiche. Hier wie dort wird jemand wegen etwas, das er noch nicht getan hat, also aufgrund einer Prognoseentscheidung, eingesperrt.

Das ist falsch.
Sicherheitsverwahrung greift mW nur, wenn der Täter mehrere Strafen
bereits abgesessen hat, aber von einer Besserung laut Gutachter nicht
ausgegangen werden kann.

Mit der Datenbank wird aber ausdrücklich versucht "Täter" zu ermitteln
"bevor sie überhaupt straffällig geworden sind."

Das eine sind Fakten, das andere ist Fiktion.

[Missionar]

Da muß ich gleich an die Nummer in Saarbrücken denken. "Unscheinbar bzw. unverdächtig aussehende Fußballfans sind besonders verdächtig"

Bei dieser britischen Datenbank frage ich mich wirklich, wie die überhaupt Grenzen ziehen wollen, wer in die Datenbank reinkommt. Die kann eben keiner richtig ziehen. Außerdem sind stille Gewässer oft tief und der nette Nachbar von nebenan entpuppt sich gern mal als Wolf im Schafspelz. Wenn dann bitte konsequent sein, mit einer Datenbank in der alle Bürger drinstehen. Das schafft Arbeitsplätze und der Staat kennt endlich seine Bürger. Das kann nur gut sein und soll ja 40 Jahre lang gut geklappt haben

[Justus]

Das eine sind Fakten, das andere ist Fiktion.

Fakt ist, dass derjenige, gegen den Sicherungsverwahrung angeordnet wird, Straftaten begangen hat. Mehr nicht. Um mit Sicherheit zu wissen, was er in Zukunft tun wird, müsste man schon in die selbige reisen.
Also fußt die Begründung der Anordnung der Sicherungsverwahrung auf Vermutungen.
Diese Vermutungen werden dann durch die vorherige Straffälligkeit des Täters und durch Gutachten untermauert.
Gesetzt den Fall, es wäre möglich, die Vermutung der zukünftigen Straffälligkeit desjenigen, gegen den Sicherungsverwahrung angeordntet wird, anders als durch Gutachten und dem Indiz der vorangegangenen Straffälligkeit zu ermitteln, beispielsweise in der im SPON angezeigten Art und Weise, so stünde, wohlgemerkt alleine dem Gedanken und der Zielrichtung der Sicherungsverwahrung folgend; nämlich dem Schutz der Allgemeinheit vor gefährlichen Straftätern; auch einer Anordnung der Sicherungsverwahrung gegen solche Personen nichts im Wege.

[A.D.D.]

Gesetzt den Fall, es wäre möglich, ...., so stünde, ... einer ...Sicherungsverwahrung gegen solche Personen nichts im Wege.

Korrekt.

Ich zweifle aber sehr stark daran, dass es möglich ist.

Selbst ein Gutachten, das auf bisherigen Tatverläufen fusst, ist sehr
unzuverlässig, was man bei allen Wiederholungstätern der Presse ent-
nehmen kann.
Ausserdem ist ein Mensch fähig sich zu verstellen, auch kann er sich
zum positiven wie negativen ändern.

Das Leben ist zu komplex, als dass es sich einfach in eine Datenbank
quetschen lässt.