So da bin ich wieder, diesmal mit meiner zweiten PBEM-Story.
Hier habt ihr abgestimmt und mit einer knappen Mehrheit hat das PBEM 156 gewonnen.
Erstmal möchte ich hiermit meine Mitspieler in diesem PBEM Zak0r, Bishop, Memento bzw. ~~Caligula~~ und Happy^tRaNcE bitten, diese Story nicht vor ihren Ausscheiden aus dem PBEM zu lesen. Edit: Nagut, hier im Eröffnungspost sind ja noch keine Bilder oder so drin, also könnt ihr die Vorgeschichte ruhig lesen.
Weiter vorab möchte ich anmerken, dass ich ab und zu sogenannte Anmerkungen des Autors zusätzlich zu der Story einfügen werde, um z.B. bestimmte Sachverhalte oder Entscheidungen näher zu erklären. Aber darunter sollte die Story nicht leiden.
Hier nochmal schnell die Settings für dieses PBEM:
Teilnehmer:
Zakor: Kelten
Chessi: Babylonier
memento: Zulus
Bischop: Azteken
Happy^tRaNcE: Perser
Schwierigkeit: Gottheit
Größe: Klein
Form: Pangäa, 70% Wasser
Klima: zufällig
Barbs: zufällig
Alle Siegarten an
keine Wissenschaftlichen Anführer (warum ich mich darauf eingelassen habe, weiss ich selber nicht)
Tja, dann kann es eigentlich auch schon losgehen.
Heute gibt es erstmal nur die Vorgeschichte und in den nächsten Tagen gehts dann langsam weiter. Viel Spass!
Hammurabbi war ein großer Mann in seinem Volk. Vor vielen Jahren vereinte er die Stämme Mesopotamiens und führte seither sein Volk, die Babylonier, von einer fruchtbaren Ebene zur nächsten. Sein Überlebenswille und ein wenig strategisches Geschick ließ die Babylonier so einige heikle Momente überstehen.
Aber seine am meisten ausgeprägten Eigenschaften waren jedoch andere. Gab es unter den Babyloniern Streitereien, so schlichtete Hammurabbi diese und danach fand sich niemand ungerecht behandelt, denn Hammurabbis Gerechtigkeitssinn und Weisheit waren einzigartig. Ausserdem war er streng religiös und handelte stets im Sinne der Götter. Seine letzte herausragende Eigenschaft war sein Forscherdrang. Er strebte stets nach neuen Erfindungen oder Weisheiten, um seine Bildung zu erhöhen und ein besseres Leben für sein Volk zu ermöglichen.
Lange Jahre konnte Hammurabbi so sein Volk beschützen und gedeihen lassen, doch irgendwann kommt auch der Moment, in dem es Zeit ist diese Welt zu verlassen und eine neue zu betreten. Durch sein hohes Alter und die harte Arbeit gezeichnet, lag Hammurabbi nun in seinem Zelt auf dem Sterbebett. Das ganze Volk versammelte sich um sein Zelt, denn alle wussten, dass ihr Anführer nicht mehr lange unter ihnen weilen würde. Nur eine einzige Person durfte Hammurabbi in der Stunde seines Todes beistehen: Sein einziger Sohn Chessi.
„Komm näher mein Sohn, bevor ich gehe habe ich dir noch etwas zu sagen.“
Chessi hockte sich neben seinen schon schwach atmenden Vater.
„Was liegt dir noch auf dem Herzen, Vater?“
„Mein Sohn, mein einziger Sohn. Schon als du ein kleiner Junge warst, hab ich dich gelehrt, was du nun wissen musst. Du wirst meinen Platz einnehmen. Und noch mehr, mein Sohn; das Nomadenleben ist nicht das Wahre für die Babylonier. Du musst mit unserem Volk sesshaft werden, um auf Dauer eine Überlebenschance auf der Erde zu haben. Ich habe Informationen gesammelt und demnach sind auch die anderen Völker dieser Welt kurz davor, das Nomadenleben aufzugeben.“
„Aber Vater, ich..:“
„Nein, lass mich jetzt reden. Es ist das Richtige für uns, das weiß ich ganz sicher. Herrsche nach den Prinzipien, die ich dir mit auf den Weg gegeben habe. Allen voran sei gerecht. Zusätzlich zu meinen Lehren ließ ich dich schon damals im Kriegswesen schulen, damit du unser Volk erfolgreich gegen seine Feinde verteidigen kannst.“
„Vater, ich weiß nicht, ob ich dazu bereit bin. Das ist eine große Aufgabe.“
„Zweifel nicht an dir. Du bist stark und hast mehr Potenzial, als du denkst.“
Hammurabbi atmete schwerer und Chessi sah, wie die Augen seines Vaters langsam glasig wurden. Er nahm seine Hand und drückte sie fest.
Für einen kurzen Moment kehrte noch einmal alle Kraft in den Körper seines Vaters zurück und Hammurabbi erwiderte den Griff seines Sohnes.
„Eines sollst du noch wissen: Ich habe die Götter um Hilfe gebeten, um dir ein langes Leben zu ermöglichen, damit du deinem Volk lange und gute Dienste leisten kannst.“
Chessi wusste darauf nichts zu erwidern.
„Wir werden uns wieder sehen, Chessi, mein Sohn – im nächsten Leben.“
Dann wurde es still.
Mit Tränen in den Augen sank Chessi auf die Knie neben seinem toten Vater.
Gemurmel machte sich unter den Babyloniern breit. Alle hatten sich um das Zelt ihres Herrschers versammelt. Es war schon fast dunkel als Chessi, Hammurabbis einziger Sohn aus dem Zelt seines Vaters trat und sofort alle Stimmen verstummten. Mit versteinerter Mine sah Chessi in die Gesichter seiner Untertanen, wo er Unsicherheit, Hoffnungslosigkeit oder einfach nur Trauer entdeckte.
Mit lauter und kräftiger Stimme sprach er:
„Unser aller Vater und Anführer hat den Weg zu den Göttern angetreten. - Sein Wille und mein Recht ist es, dass ich seine Nachfolge antrete.“
Chessi wusste nicht, wie sein Volk jetzt reagieren würde. Sein Vater war ein außergewöhnlicher Mensch und der unumstrittene Herrscher über dieses Volk gewesen. Würden Sie ihn akzeptieren?
Fast eine ganze Minute blieb diese Stille. Chessi empfand diese Zeit als unerträglich lang.
Dann plötzlich, als hätte die Menge diese Zeit gebraucht, um sich von ihrem alten Herrscher zu verabschieden, brüllten sie auf einmal den Namen ihres neuen Herrschers: „Chessi, Chessi, Chessi!“ Eine schier unbeschreibliche Last fiel von Chessi ab und er reckte seinen rechten Arm empor, den Holzstab seines Vaters fest umgriffen.
Er würde sich um dieses Volk kümmern, sich den kommenden Problemen stellen und die Ratschläge seinen Vaters befolgen. „Ich will ein guter Herrscher sein – ein gerechter Herrscher.“