Medieval2 - Erste Eindrücke

[repman]

Wäre mal interessant zu wissen was MTW II für Methoden der KI Programmierung benützt

guter überblick allgemein:
http://isgwww.cs.uni-magdeburg.de/~h...2/learning.pdf
http://wwwisg.cs.uni-magdeburg.de/~h.../strategic.pdf
http://wwwisg.cs.uni-magdeburg.de/~h...-animation.pdf

repman

[X_MasterDave_X]

Naja, die Schlachten-KI ist schon seit MTW1 so. Das hat sich mit Rome nicht groß geändert und auch nicht mit MTW2. Warum sollte der erste Patch dann auf einmal die Nachlässigkeiten der letzten Jahre beseitigen? Ich sehe das eher kritisch, zumal eine KI nicht mal auf die Schnelle durch einen Patch umstrukturiert werden kann. Es mag ein paar Verbesserungen in der Wegfindung geben (wie mit jedem Teil versprochen), aber ansonsten mache ich mir da nicht all zu große Hoffnungen.

Das Spiel wird ja dadurch nicht wirklich schlecht. Allerdings wird die Diskrepanz zwischen manueller Schlacht und automatischer Schlacht sehr hoch, da man auch mit zahlenmäßig und qualitativ unterlegenen Einheiten häufiger die Schlacht für sich entscheiden kann, bloß weil die KI es nicht schafft geschlossen anzugreifen.

Prinzipiell gebe ich dir da völlig recht. Aber ich glaube dennoch, daß sich mit MTW2 was Grundlegendes ändern wird. Ich habe nämlich irgendwo (frgat mich jetzt nicht wo...) gelesen, daß die Entwickler die KI nun erstmalig moddingfähig gemacht haben....zumindest in den Schlachten. Was also bis jetzt hardcoded war, können nun Modder ändern. Und ehrlich gesagt, da bin ich sicher, daß es bald zu signifikanten Verbesserungen diesbezüglich kommen wird. Denn naturgemäß nehmen sich Modder 100x soviel Zeit für Feinjustierungen, als es jeder andere bezahlte Programmierer im Büro tun würde. KI-Programmierung wird bilanztechnisch eh ziemlich niedrig eingeordnet in der Spieleindustrie.

Und zur Problemstellung selbst. Also ich glaube, ich finde langsam die Regeln heraus, wann die KI aggressiv angreift, und wann sie sich dumm zusammenschiessen läßt. Wie auch dir aufgefallen ist, kommt es in großen Schlachten, in denen der Spieler ein Übergewicht an Bogenschützen hat, oft zu der Situation, daß die KI erst alle Bogenschützen ihre Behälter leer schiessen läßt, bevor sie den Sturmbefehl gibt.....und das obwohl der Spieler ein großes Übergewicht an Bogentruppen haben kann.

Und da gibst du mir ja recht....die KI dürfte in so einem Falle, einfach nur eine Berechnung anstellen und kapieren, daß warten hier die schlechtere Lösung ist.....weil mit jedem erzielten Pfeiltreffer, 3 eigene Soldaten fallen. In so einem Fall, sollte die KI sofort stürmen...oder zumindest mit Kavallerie versuchen, die Bogenschützen zu vernichten...oder zumindest zu jagen.

Nun zur beobachteten KI-Handlungsweise:
Ich hab da so eine vorgefertigte Schlacht erstellt...ich als Brite gegen die Schotten....wobei ich 3x soviele Bögner habe....und das Langbogen. Und in jeder Schlacht (hab zwischenzeitlich so an die 10-15 Versuche hinter mir) fällt mir auf, daß die KI immer wartet, bis die Köcher leer sind....es sei denn, man kommt mit einer der eigenen Truppen, einer der KI-Truppen zu nahe. Passiert das....dann kann man oft den Effekt sehen, daß plötzlich der ganze Sturm losbricht. Also die KI hat scheinbar ne Regel...."bei Feindkontakt"..Sturmangriff beginnen. Ansonsten nach Schema F...erst mal alle Pfeile verschiessen dann angreifen.

Witzigerweise reagiert die KI noch nicht mal wenn ich mit Panzerreitern an ihren Reihen vorbeireite.....die lassen mich seelenruhig vorbeiziehen. Nur wenn ich irgendjemand zu nahe komme (geschätze 50 Spielmeter...oder so..) dann wird der ganze Stack aktiv.

Also was sollte geändert werden (ob Patch oder durchs modden):
KI sollte keine Reiterrei vorbeiziehen lassen....jeder seitliche Vormarsch sollte durch eigene Kavallerie gekontert werden. Und ich glaube mich an Rome erinnern zu können, daß das da regelmäßig geschah....ja mehr noch....die KI hatte meistens selbst mit ihrer Reiterei die Schlacht begonnen....sprich meistens haben sie berittene Bogenschützen auf meine Kavallerien gehetzt....um diese von den Schlachtreiehen fortzulocken. Eine imho vorzügliche KI-Taktik. meist konnte ich sie später jagend an der Grenze einholen und abschlachhten.....aber dann waren meine Reiter meistens ewig weit von der inzwischen begonnenen Hauptschlacht entfernt.

Auch erinnere ich mich, daß meine Kavallerie, die feindliche Artillerie hinter der Front angriff...meist schon vor Feindberührung von KI Infanterie und Reiterverbänden abgefangen wurde.....bzw spätestens am noch aktiven Kampfort (bei der Artillerie) errreicht wurde...und dort meistens meine Reiter ebenfalls abschlachtete...da ich meine Aufmerksamkeit meistens schon lange der Hauptschlacht zuwenden mußte...die schon voll im Gange war.

Also...es wundert mich ehrlich gesagt, daß die MTW2 1.0 Schlachten KI wesentlich lahmer erscheint....als noch die Rome 1.3 - 1.5 KI.

Ich spreche hier von einer offenen Feldschlacht, mit je 20 KI-Einheiten sowie 20 eigenen….im Schlachteneditor ausgetragen….zumeist auf einer Wiese.
Also meine Beobachtungen in diesem Schlachteditor sind reproduzierbar. Testet es ruhig mal selbst aus.


Und abschliessend. Wenn diese Schlachten-KI wirklich Modfähig ist...und nicht nur die Startformationen, wie die Modder Darth Vader und Sinhuet bewiesen haben bei RTW, dann erwarte ich durchaus noch sehr signifikante KI-Verbesserungen in den nächsten 6 Monaten.

Warten wir´s ab....

[Paratrooper]

Wenn man bei den englischen Langbogenschützen die Pfähle vor der Schlacht in den Boden steckt, dann greifen die KI Truppen überhaupt nicht an, sondern campen vor den eigenen Truppen.

[Dunkel]

Was mir aufgefallen ist bei der Schlacht-KI, ist das die Belagerungswaffen über die Maßen geschützt werden. Sehr schön in einer Eigenen Schlacht zu testen.

Wenn man mit ein zwei Einheiten einen KI-Sturm erzeugt, stürmt die KI vorbildlich los, aber nur solange bis sich eine von der Flanke oder hinten angepirschte Einheit bis auf einen bestimmten Radius an die Schweren Waffen rangearbeitet hat. Ab dann rennt der ganze KI-Wust wieder zurück und stellt sich nach abschlagen und verfolgen des Schock-Teams wieder auf .. (lässt sich auch mit normalen Fernkampfeinheiten wie Armbrustern oder Bogis nachstellen, die werden geschützt bis sie nichts mehr zum ballern haben)

Bei einigem Nachdenken könnte ich mir Vorstellen das hier ein Problem bei den Belagerungen und sonstigen Schlachten ist:
Die KI ist scheinbar so verdrahtet die Einheiten über gebühr zu schützen solange sie noch über Munition verfügt.
Also scheint sie Fernkampf einfach in jedem Fall für die bessere Lösung zu halten, egal wie die Feindarmee aussieht oder das Gesamtschlachtfeld.

[Essigeimer]

So, ich bin nun auch ins kalte Wasser gesprungen und seit gestern stolzer Besitzer des Spiels. Ich muss dazu sagen, dass ich seit CC Red Alert vor 10(?) Jahren nichts mehr angefasst habe, was mit irgendeiner Art von Echtzeitschlachten geschweige denn den erweiterten Möglichkeiten von Spielen wie der Total War Serie zu tun hat, bitte also um Nachsicht.

Mein erster Eindruck war durchwegs positiv, fühlte mich durch das Tutorial gut bei der Hand genommen, auch die direkten Erklärungen im Spiel zu Gebäuden und Mechanismen waren recht gut nachvollziehbar.

Bei den Schlachten bin ich bisher so vorgegangen, dass ich bei befestigten Stellungen erstmal eine Stelle mit möglichst wenigen Türmen rausgepickt habe, dort mit Schleudern 2 Löcher in die Mauer geschlagen, dazu noch 1-2 Türme in unmittelbarer Nähe "entfernt".

Dann rückten schon die gegnerischen Truppen an die neuen Eingänge, mit Brandpfeilen wurden die dann von mir etwas zugeregnet, kostete sie aber überraschend wenig Verluste. Mein subjektiver Eindruck war, dass vor allem die Reiter am leichtesten zum Opfer fielen, womöglich wegen fehlender Schildverteidigung? Kann man eigentlich sagen, dass die im hohen Bogen geschossenen Pfeile weniger schadhaft sind als flach geschossene Pfeile?

Problematisch fand ich dann immer die erste Attacke in die Festung hinein. Richtig rauslocken gelang mir nie, so dass ich selbst den 1. Schritt wagen musste. Hab dann immer versucht möglichst gleichzeitig mit Speerleuten durch beide Öffnungen zu stürmen, allerdings artete das irgendwie immer schnell in ein unsteuerbares Gemetzel aus. Ich hab dann immer versucht möglichst schnell weitere Truppen nachrücken zu lassen bzw. den gegnerischen General zu erwischen, was meist ganz gut gelang. Das lief bei meinen 3 Festungsschlachten bisher ähnlich ab, konnte zwar alle "glorreich" bzw. einen sogar "heroisch" für mich entscheiden, aber irgendwie hab ich das Gefühl, es ginge noch optimaler bzw. meine Verluste sind zu hoch? Was würdet ihr an meinem Vorgehen anpassen bzw. ist eure Taktik in dieser Situation?

Irgendwie komme ich auch mit den Formationen noch nicht so ganz klar, im Kampf ist es für mich nahezu unmöglich eine Formation wiederherzustellen und ein wildes ineinander gezahntes Rumgehacke zu vermeiden - Wann ist es überhaupt zu empfehlen die Formation "offiziell" per Befehl aufzugeben (bisher nie gemacht)?

Ich hoffe, ihr konntet meinen Ausführungen soweit folgen und bedanke mich im Voraus für jeden Tipp.

Achja, falls es eine Rolle spielt, ich habe England ausgewählt Schwierigkeit normal/normal.

[Mark]

Bei Stadtverteidigungen konzentriere ich Schützenfeuer zunächst auf Belagerungsgerät. Danach Flammen aus und rein auf wenig gepanzerte Ziele.

Werden die Mauern erklommen, greife ich die feindlichen Truppen auf der Mauer möglichst von beiden Seiten an - tödlich für deren Moral. Bogenschützen können sie dabei gut vom Boden der Stadtseite aus unter Beschuß nehmen.

Tore mit Speerträgern dichtmachen, Befehl Stellung halten hat zumindest bei Rome dafür gesorgt, daß den Truppen nicht die Puste ausgeht.

In der Stadt gilt: Viel Glück. Gassen mit Speerträgern dichtmachen. Schwankende Truppen beim Plaza sammeln.

Formationen erstelle ich immer mit der Maus per Hand. Drag and drop, die Truppen lassen sich mit der Maus auch auseinanderziehen und "stauchen". Kontrolle, wo sie hinmarschieren geht mit der Leertaste. Mehrere Einheiten mitgedrückter Strg-Taste anklicken.