Belagerungsmaschinen

[Stonewall Jackson]

Läuft gerade auf Phönix.

Die mittelalterliche Wurfmaschine

Das Nonplusultra der mittelalterlichen Kriegsführung waren die Burgen. Große und mächtige Festungen mit Meter dicken Mauern, meist auf felsigen Klippen errichtet oder von Wasser umgeben - nahezu uneinnehmbar. Im Schutz der Zinnen konnten Bogenschützen vorrückende Angreifer schon von Weitem erspähen. Die Wurfmaschine sollte den Feind in Schach halten.

Es geht um den Werwolf, die ultimative Kampfmaschine des frühen Mittelalters. Damit erobert die Engländer Wales und Schottland, indem sie deren Burgen damit knackten



Link:

[Kermit]

Was's Quatsch, diese Maschine haben die Atlanter gebaut ...

[Stonewall Jackson]

Na so ein Quark.

Ich dachte Du weisst es besser.

Immerhin haben diese Wurfmaschinen über 200 Jahre lange die Belagerungsszenerie in Europa beherrscht, bis die ersten Kanonen aufkamen. Und wir werden ihnen im Spiel wohl begegnen. Wie will msan sonst schwer befestige Burgen im Spiel erobern.

Den Angreifern standen schreckliche Waffen zur Verfügung. So benutzten sie z.B. Wurf- und Schleudermaschinen wie den 12 m hohen Tribok, mit dem man Steine bis zu einem Gewicht von 75 kg oder in Töpfen gegossene Bleimassen bis zu 350 m weit ins feindliche Lager katapultieren konnte. Mit einem anderen Schleudergerät, dem Hagelgeschütz, war man in der Lage, gleich mehrere Steine auf einmal über die Mauer zu befördern. Außerdem war die Treffsicherheit des Triboks wie auch des Hagelgeschützes sehr groß. Mit einer kleinen Schleudermaschine, Balliste genannt, konnte ein geübter Kanonier faustgroße Steine sogar direkt durch ein Kemenatenfenster katapultieren. Manchmal verwendete man statt der Steine auch Bienenkörbe, die hinter den Mauern barsten. Die gereizten Bienen stachen dann solange auf die Belagerten ein, bis diese in keine Rüstungen mehr paßten. Manchmal verrichteten die Angreifer auch ihre Notdurft in den Schleudermaschinen und schossen dann ihr kollektives Exkrement den Belagerten um die Ohren. Die mächtigste Schleudermaschine des Mittelalters, das Trebuchet, vermochte zudem Projektile von einer Tonne und mehr ins feindliche Gebiet zu katapultieren. In England wurde 1995 ein kleines Automobil (476 kg ohne Motor) mit Hilfe eines nachgebauten Trebuchets 80 m weit durch die Luft geschleudert.





Und diese Bau der Waffe war schon ein Leistung an sich. Da in Europa, noch vor Wiedererfindung der Mechanik, bewußt die Hebelkräfte genutzt wurden.

[Sarim]

Ich hab nen Tribok schonmal in Aktion gesehen

[Stonewall Jackson]

Ich hab nen Tribok schonmal in Aktion gesehen

Eh cool. War bestimmt beindruckend.

[Kermit]

Tribok ist aber nicht dieser ominöse Werwolf.

[Stonewall Jackson]

Tribok ist aber nicht dieser ominöse Werwolf.

Doch eben ein besonderer, und mit der größte seiner Art. Der Unterschied zu früheren Wurfmaschinen, wo bis zu 50 Mann Bedienung ran mussten, ist der mechanische Hebelkorb. Das war neu um 1200 n.C.

Statt 50 Mann zum ziehen gabs jetzt dieses befüllbaren Korb als Gegengewicht, die erst diese bis zu einer Tonne Wurfgeschosse ermöglichten.

Relativ leicht uns schnell zu bauen, mit weit weniger Personal, haben so die Engländer bei ihrer ersten Eroberung auch die stärksten schottischen Festungen förmlich weggehauen.

[Civius]

Statt 50 Mann zum ziehen gabs jetzt dieses befüllbaren Korb als Gegengewicht, die erst diese bis zu einer Tonne Wurfgeschosse ermöglichten.

Da ahben doch wohl nciht wirklich 50 Mann mit einem Ruck gezogen um sone Kuegl wegzuschleudern oder? Zumindest die römer hatten das docha anders gelöst?

@ Sarim
Wo war das denn?

[Stonewall Jackson]

Da ahben doch wohl nciht wirklich 50 Mann mit einem Ruck gezogen um sone Kuegl wegzuschleudern oder? Zumindest die römer hatten das docha anders gelöst?

Hab nur gelesen, das frühere Maschinen bis zu 50 Mann Bedienung brauchten. Denke auch, das römisches Wissen in den Sturm und Drang Jahren der Völkerwanderung weitgehend verlorengegangen ist.

König Eward der I. ließ um 1200 n.C die besten Techniker seiner Zeit in Europa kommen, um diese Maschine zu bauen, damit er endlich die Schotten besiegen könnte, die sich hinter mächtigen Burgen verschanzten.

Hier mal wieder Bilder, mit dem Hebelkorb, den bei vorigen Modelen so nicht gab. Eine mechanische Meisterleistung zu der Zeit.

[Sarim]

@ Sarim
Wo war das denn?

Dänemark im Mittelaltercenter. Ist garnichtmal so schlecht. Dort kann man z.B. dem Schmied bei der Arbeit zusehen usw.
Hab sogar ne Pfeilspitze bekommen die vor meinen Augen geschmiedet wurde
Hier ist die Homepage davon

Auf dem ersten Bild sieht man wie Freiwillige das Ding spannen.
Erwachsene haben sich aber keine gemeldet, so dass es in Kinderarbeit ausartete

Das zweite ist kurz vor dem Abschuss. Den Abschuss selbst kann man leider schwer fotografieren
Geht dann doch zu schnell für die Kamera.
Aber beeindruckend ist das schon. 200m reichweite und Flughöhe von bis zu 90m waren es glaub ich.

[Kermit]

Ich sehe immer noch nicht den Unterschied zwischen dem "Werwolf" und dem "normalen" Trebuchet oder Tribok oder wo immer es wie genannt wurde.

[Stonewall Jackson]

Ich sehe immer noch nicht den Unterschied zwischen dem "Werwolf" und dem "normalen" Trebuchet oder Tribok oder wo immer es wie genannt wurde.

Och manno.

Normales Trebuchet damals kleiner... und ohne noch den befüllbaren Schwingungskorb. Was eine echte technische Neuerung war.

Werwolf, das erst seiner Art mit dem speziellen Schwingungskorb um 1200 c.C.. Und dieser Größe. Danach machten das alle nach. .. bis zum Kanonenzeitalter.

Werwolf das einzige bis dahin, was eine Tonne pro Runde verschießen konnen. Eine Tonne auf 300 Meter !!!!

[Kermit]

Bist du sicher, dass sich die Engländer da nicht wieder ein bisschen aufblasen?

[Stonewall Jackson]

Bist du sicher, dass sich die Engländer da nicht wieder ein bisschen aufblasen?

Frag die Schotten mal. Den wurde mit den 1 Tonnen Geschossen ihre mächtigen Grenzfestungen weggeschossen.

[Kermit]

Nein, nur dass sie die ersten waren.
Dieser Korb war doch das besondere Merkmal des Trebuchets.
Der Name kommt mir eher spanisch, äh, französisch vor.
Haben die Engländer um 1200 noch französich am Hof gesprochen?