Wo wären wir heute, wenn die Wiener damals nicht so tapfer ausgeharrt hätten!
Ich denke auch, dass HRR eine sehr schwierige Ausgangslage hat.
Deswegen werde ich mit denen beginnen.
Hätten die Kreuzritter nicht Konstantinopel geplündert, wäre es gar nie so weit gekommen.
Dass einige Gebiete, die eigentlich zum HRRDN gehörten, in Medieval 2 Rebellenprovinzen sind, finde ich übrigens gar nicht sooo unpassend. Wie bereits gesagt wurde, das Reich war nun halt mehr ein Staatenbund als ein richtiges Reich, es ist also nur gut, wenn man sich als Deutscher Kaiser die Unterstützung mancher Fürsten erst mal erkämpfen muss.
Andere Frage: Ist Bern tatsächlich, wie ich auf manchen Screenies gesehen habe eine französische Stadt? Nur weil die Eidgenossen für die Franzosen Burgund ausgeschaltet haben, sind sie doch noch lange nicht selbst welche...
Ich könnt singen vor Freude, wenn das nicht die Tiger anlocken würde.
Eben, wenn überhaupt müsste Bern eine deutsche Stadt sein oder unter der Kontrolle von Rebellen stehen. Ich bin nur ein wenig verwirrt, weil ich einige Bilder gefunden habe, auf denen Bern ganz eindeutig eine französiche Stadt war. Kann aber auch sein, dass Bern einfach erobert wurde und die Bilder später im Spiel gemacht wurden, deshalb frag ich ja.
Ich könnt singen vor Freude, wenn das nicht die Tiger anlocken würde.
Selbst wenn Bern am Anfang den Azteken gehören sollte, wäre es mir wuascht.
Nur zur Klärung und Richtigstellung einiger historischer Tatsachen... und wie "klein & unwichtig" Wien wirklich war - *lach*
Und die erste Türckenbelagerung war 1529, nebenbei bemerkt...
Meiner Faulheit zuliebe nur einmal einiges kreuz und quer über das Thema herauskopiert...:
Im Jahre 976 wurde unter den Babenbergern die Markgrafschaft Ostarrichi eingerichtet, auf deren Gebiet, an der Grenze zu Ungarn, auch Wien lag. Bereits im 11. Jahrhundert war Wien ein wichtiger Handelsort, 1155 machte Heinrich Jasomirgott Wien zu seiner Hauptstadt. Nur ein Jahr später wurde Österreich mit dem Privilegium Minus zum Herzogtum erhoben und Wien damit Sitz des Herzogs.
Die Ereignisse nach dem Dritten Kreuzzug, in deren Verlauf der englische König Richard Löwenherz von Markgraf Leopold V. dem Tugendreichen 1192 in Erdberg bei Wien gefangen genommen wurde, brachte ein enormes Lösegeld von 50.000 Mark Silber (etwa 30 Tonnen Silber) ein. Damit wurde unter anderem in Wien eine Münzprägestätte eingerichtet, sowie das Zuschütten der Gräben der alten Stadtmauer beim Stephansplatz und um 1200 der Bau der auf der Linie des heutigen Ringes verlaufenden Wiener Stadtmauer finanziert. 1221 bekam Wien als zweite Stadt nach Enns (1212) das Stadt- und Stapelrecht verliehen. Letzteres bedeutete, dass Kaufleute, die durch Wien zogen, in der Stadt ihre Waren zum Verkauf anbieten mussten. Dies ermöglichte den Wienern den Zwischenhandel, sodass Wien bald weitreichende Handelsbeziehungen, insbesondere entlang der Donaustraße und nach Venedig unterhielt und als eine der bedeutendsten Städte des Reichsgebiets galt. Ein Bistum wurde in der Zeit der Babenberger nicht erreicht.
Wien im Hochmittelalter
Erst als die Ungarngefahr nach der Schlacht auf dem Lechfeld (955) hatte gebannt werden können und mit der Einrichtung der Markgrafschaft Österreich unter den Babenbergern (976) auch ein "quasi-staatlicher" Rahmen geschaffen worden war, waren dann auch Grundlagen für einen allgemeinen Aufschwung der Siedlungstätigkeit im Lande gegeben. Für Wien selbst, das noch bis ins 12. Jahrhundert praktisch an der Ungarngrenze lag, sollte sich dies freilich erst dann wirklich auszuwirken beginnen, als die österreichischen Landesfürsten aus dem Hause der Babenberger ihre Position endgültig gefestigt hatten.
Bis in die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts lag das Zentrum der babenbergischen Macht westlich des Wiener Raumes. Um das Jahr 1150 verlegten die österreichischen Markgrafen, die damals auch als Herzöge von Bayern fungierten, ihre Residenz nach Wien und gründeten Wiens ältestes Kloster, St. Maria bei den Schotten. Es war dieser jetzt gegebene, unmittelbare Kontakt zum Landesfürsten, der entscheidend zur Stadtwerdung beitragen sollte. Dabei ist mit Nachdruck zu unterstreichen, dass es sich bei Wien zum einen keinesfalls um eine "Stadtgründung" handelte, zum anderen allerdings der Rolle des Stadtherrn eine wesentliche Bedeutung zukam. Vorbildwirkung hatte vor allem die alte bayerische Hauptstadt Regensburg, die allerdings binnen weniger Jahrzehnte von Wien überflügelt wurde.
Um 1200 wurde die Wiener Stadtmauer - äußeres Zeichen jeder mittelalterlichen Stadt - errichtet, die bürgerliche Gemeinschaft erhielt ihr erstes Stadtprivileg (1221), und man sprach von Wien als einer der bedeutendsten Städte des Reichsgebietes nach Köln. In ebendieser Epoche, dem frühen 13. Jahrhundert, war Wien bereits in weit reichende Handelsbeziehungen eingebunden, die zum einen die Donaustraße nutzten, zum anderen durch intensive Kontakte mit Venedig geprägt waren. Entscheidend war die Verleihung des so genannten "Stapelrechtes", das fremde Kaufleute dazu verpflichtete, ihre Waren in der Stadt niederzulegen und zum Verkauf anzubieten, womit den Wienern die überaus vorteilhafte Möglichkeit des Zwischenhandels geboten wurde. Der städtische Ausbau lässt sich vor allem an der Ausgestaltung der Kirchenlandschaft gut ablesen, wobei die Grundlagen noch unter den Babenbergern gelegt wurden. Auch die außerhalb der Mauern gelegene Vorstadtzone wurde nun zunehmend verbaut, wobei die Ausfallsstraßen gleichsam die Arterien der Entwicklung darstellten...
Und jetzt noch zu den Habsburgern...
Mit dem Sieg Rudolf I.1278 über Ottokar II. von Böhmen begann die Herrschaft der Habsburger in Österreich. In Wien brauchten diese allerdings relativ lange, um sich zu etablieren, die Parteigänger Ottokars blieben noch lange stark. Gegen Albrecht I. gab es mehrere Aufstandsversuche. Zur Zeit der Luxemburger-Kaiser wurde wiederum Prag zur Residenzstadt, in deren Schatten Wien stand. Die frühen Habsburger versuchten, die Stadt auszubauen, um Schritt zu halten. Herzog Albrecht II. etwa ließ den gotischen Chor von St. Stephan bauen.
Große Verdienste erwarb sich Rudolf IV., der durch eine kluge Wirtschaftspolitik den Wohlstand hob. Zwei Entscheidungen haben ihm den Beinamen der Stifter eingetragen: die Gründung der Universität Wien 1365 und der Bau des gotischen Langhauses von St. Stephan. Letzteres ist mit der Gründung eines Metropolitan-Kapitels verbunden, das ein symbolischer Ersatz für den noch immer nicht vorhandenen Bischof sein sollte. Die folgende Zeit der Erbstreitigkeiten unter den Habsburgern brachte nicht nur viele Wirren, sondern auch einen wirtschaftlichen Niedergang. Damit verbunden sind auch soziale Unruhen sowie Auseinandersetzungen zwischen der „Patrizier-“ und der „Handwerkerpartei“. 1408 kam es sogar zur Hinrichtung durch Vierteilung des Bürgermeisters Konrad Vorlauf.
1438 wurde Wien nach der Wahl Herzog Albrechts V. zum deutschen König (Albrecht II.) wieder Reichshauptstadt; mit dem Namen Albrecht ist allerdings auch die erste große Vertreibung und Ermordung der Wiener Juden von 1421/22 verbunden. 1469 wurde die aufstrebende Stadt nunmehr zum Bischofssitz und damit der St. Stephan zur Kathedrale. In der Ära des schwachen Friedrich III. war Wien immer auf der Seite seiner Gegner, da er den Landfrieden gegen umherziehende Söldnerbanden nicht gewährleisten konnte. 1556 schließlich wurde Wien endgültig Sitz des Kaisers, nachdem Ungarn und Böhmen zum Herrschaftsbereich der Habsburger hinzugekommen waren. Dies ist auch die Zeit der Rekatholisierung der Stadt, die ziemlich rasch protestantisch geworden war. 1551 wurden die Jesuiten geholt, die rasch großen Einfluss am Hof erlangten...
ect., ect,. ect.
Grüße
DerBabenberger
Ich bin beeindruckt.
Trotzdem ist der Spielstart 1080, und da wäre es vermessen, Wien als "Hauptstadt" zu deklarieren. Die Loslösung Österreichs aus dem Herzogtum Bayern ist ja im Spiel schon dokumentiert und Wien da als Provinzhauptstadt zu nehmen die richtige Wahl.
Aber, wie du geschrieben hast, gibt es, was die Bedeutung der Stadt betrifft, selbst zu Beginn des dreizehnten Jhdt. neben Köln, welches die größte deutsche Stadt war (sogar größer als Paris und London zu diesem Zeitpunkt waren), natürlich noch andere Städte, die bedeutender als oder mindestens genau so bedeutend waren wie Wien:
Frankfurt, Nürnberg, Augsburg, Hamburg, Lübeck, Bremen, Regensburg nicht zu vergessen, die alte Residenzstadt der bayrischen Herzöge und und und.
Von den niederlothringischen Städten mal ganz zu schweigen.
Aber Wien ist ja gar nicht die Hauptstadt!
Edith meint, dass es eigentlich eine ignorante Frechheit sondergleichen ist, dass Köln komplett unterschlagen wurde.
Wer oder was ist Metz?
Oder gar Antwerpen?
Es ist wohl doch so. Eine Huldigung an den großen Marktbereich im Alpenland. In der Ösiversion wird Wien die Hauptstadt.
Wo ist der Ironiesmilie?Es ist wohl doch so. Eine Huldigung an den großen Marktbereich im Alpenland. In der Ösiversion wird Wien die Hauptstadt.
"Alles, was überhaupt gedacht werden kann, kann klar gedacht werden.
Alles, was sich aussprechen lässt, lässt sich klar aussprechen."
Ludwig Wittgenstein