Rund um den Handball

[Jon Snow]

Doch, es sollte halt nicht die Mannschaft für die Fehler eines einzelnen bestraft werden.
@Jon Snow: Ich bin durchaus dafür, Fouls zu bestrafen, aber wie ich schon schrieb, wird es langsam Zeit weg von eher kollektiven Strafen hin zu wirklich nur den Schuldigen treffende Strafen zu kommen. Vielleicht ne Art "Zwangswechselsystem"?

Weshalb? Ein Foul wird ja bewusst mit einer angemessenen Strafe bedroht, die (1) dem Vergehen und (2) dem dadurch erlangten Vorteil entsprechen soll. Jeder Vor- und Nachteil betrifft natürlich die ganze Mannschaft, ein durch ein Foulspiel verhindertes Tor ebenso wie ein auf diese Weise unterbundener Angriff.

[Maxvorstadt]

@Jon Snow: Wobei ich mal ganz stark davon ausgehe, dass nicht die ganze Mannschaft sagt: "Hey XYZ, foul mal den ZYX von der gegnerischen Mannschaft.", sondern dass die Entscheidung für das Foul vom Spieler ganz allein und ohne Absprache mit den anderen getroffen wird.

[Jon Snow]

So wie jeder Torwurf und jede andere Entscheidung eines Spielers auf dem Feld.

[Maxvorstadt]

@Jon Snow: Diese Argumentation ist jetzt nicht so leicht von der Hand zu weisen. Irgendwie habe ich trotzdem das Gefühl, dass sie hier nicht ganz trifft. Aber wie gesagt: eher ein Gefühl, dass ich jetzt nicht mit Fakten untermauern kann.

[Jon Snow]

@Jon Snow: Diese Argumentation ist jetzt nicht so leicht von der Hand zu weisen. Irgendwie habe ich trotzdem das Gefühl, dass sie hier nicht ganz trifft. Aber wie gesagt: eher ein Gefühl, dass ich jetzt nicht mit Fakten untermauern kann.

Es ist halt so, dass bei einer Mannschaftssportart jede Aktion eines einzelnen Spielers das ganze Team betrifft. Wenn ich ständig ungünstige Würfe nehme und 1/12 mache, leidet die ganze Mannschaft, wenn ich gute Entscheidungen treffe und 7/7 erziele (und 5/5 vorbereite), helfe ich allen Mitspielern. Wenn ich einen Gegenspieler durch ein Foul am Torerfolg hindere, profitiert meine Mannschaft, wenn ich dafür 2 Minuten bekomme oder einen Siebenmeter verursache, hat sie einen Nachteil. Es wäre aus meiner Sicht seltsam, dieses Prinzip ausschließlich für Fouls außer Kraft zu setzen.

Ich könnte mir sogar vorstellen, dass manche Mannschaften dann einen schwächeren Spieler gezielt als "Foulbegeher" einsetzen würden. Dieser könnte dann klare Torchancen verhindern oder gegnerische Spitzenspieler hart angehen, ohne dass dem Team ein Nachteil entstünde.

[Maxvorstadt]

@Jon Snow: So was befürchte ich auch, aber es sollten sich Maßnahmen dagegen finden.

[Gullix]

...also, öh, Strafen bei Fouls sind unfair, weil die ganze Mannschaft für den Fehler von einem leidet. Welche Drogen muss man dafür nehmen?


Ich finde es übrigens verwerflich, dass ich jetzt nicht Europameister werde, nur weil die Nationalspieler verloren haben. Da muss eine individuelle Lösung gefunden werden.

[Maxvorstadt]

...also, öh, Strafen bei Fouls sind unfair, weil die ganze Mannschaft für den Fehler von einem leidet.

Falsch! Das habe ich gar nicht gesagt, wie du genau weißt! Ich habe lediglich gesagt, dass man andere Strafarten finden soll, die eher individuell, als kollektiv, sind.

[Kendogan]

Falsch! Das habe ich gar nicht gesagt, wie du genau weißt! Ich habe lediglich gesagt, dass man andere Strafarten finden soll, die eher individuell, als kollektiv, sind.

Ergo scheint dir das Prinzip der Mannschaftssportart immer noch nicht ganz geläufig. Bei einer Mannschaftssportart existiert der Sportler auf dem Feld/Bahn/Platz/Halle ausschließlich als Teil eines Mannschaftsgefüges, demzufolge sind Sanktionen eines Vergehens im Normalfall so zu wählen, dass eine mögliche Wiederholung unter anderem durch eine abschreckende Wirkung verhindert werden könnte. Dies erreicht man im Mannschaftssport aber nunmal maßgeblich durch Strafen, welche die Funktionalität der Mannschaft beeinträchtigen, da der Sportler nunmal nicht losgelöst von seiner Mannschaft existiert.

[Maxvorstadt]

Zur Abschreckung reicht es, wenn eben nur der Schuldige bestraft wird.

[Kendogan]

Zur Abschreckung reicht es, wenn eben nur der Schuldige bestraft wird.

Ergo scheint dir das Prinzip der Mannschaftssportart immer noch nicht ganz geläufig. Bei einer Mannschaftssportart existiert der Sportler auf dem Feld/Bahn/Platz/Halle ausschließlich als Teil eines Mannschaftsgefüges. [...] da der Sportler nunmal nicht losgelöst von seiner Mannschaft existiert.

[Jon Snow]

Ich finde es übrigens verwerflich, dass ich jetzt nicht Europameister werde, nur weil die Nationalspieler verloren haben. Da muss eine individuelle Lösung gefunden werden.

Würde es dir helfen, wenn Goethe dich zum Forumseuropameister erklärte? Oder muss es zwingend etwas mit Handball sein?

Übrigens sind wir noch gar nicht ausgeschieden.

[Rinz]

@Max: exakt das was dir vorschwebt existiert bereits, und zwar im Handballsport. Allerdings explizit in der E-Jugend (10-11 Jahre), zumindestens in BW. Grund dafür waren zuviele Kinder, die sich die Strafe allzusehr zu Herzen nahmen, das ging bis zu Heulkrämpfen. Man wollte den Aspekt des "Erfahrungen sammeln" in den Vordergrund stellen und den Zündstoff heraus, zumal insbesondere E-Jugend-Spiele von den Eltern emotional auf bedenkliche Weise aufgeheizt wurden (und werden). Mit der jetzigen Regel bekommt das Kind zwar auch eine 2-minüte Denkpause (und es gibt auch nach wie vor Platzverweise), aber das Kind braucht nicht mehr zusätzlich mit der Last zu leben, seiner Mannschaft geschadet zu haben.

Für die älteren Jugendklassen ist das allerdings indiskutabel. Erwachsene Männer sind gefestigt genug, um bei einer Zeitstrafe keine emotionale Krise zu bekommen.

Zum Spiel: Die 2-Minutenzeitstrafen die Deutschland beispielsweise kassierten, resultierten aus einer mannschaftlichen Marschroute, die knüppelharte Abbwehrarbeit vorsah, man hat bewusst die Zeitstrafen in Kauf genommen (und somit auch bewusst die häufige Unterzahl), weil man mit großer Härte den Kroaten den Schneid abkaufen wollte. Alleine in der ersten Halbzeit gab es mindestens 6 deutsche Fouls, die strenggenommen ( im Jugendbereich wird das auch umgesetzt) eine rote Karte nach sich hätte ziehen müssen: Stoßen des in der Luft befindlichen Gegenspielers, so dass dieser die Körperkontrolle verliert ist dort zwingend Rot! Insbesondere der kroatische Superstar vom FC Barcelona, Luca Cindric, hat extrem einstecken müssen, dementsprechend wirkungslos war er anschließend.

Gäbe es keinerlei Nachteile für die Teams - außer dass einzelne Spieler zeitweise auf der Bank verbringen müssen, ein sehr geringer Nachteil - hättest du kein Sportspiel sondern grenzenslose Härte, Krieg. Völlig absurd, Max. Du könntest 5 oder 6 minderbefähigte aber körperlich robust Spieler nur aufs Feld bringen mit dem einzigen Zweck, die Gegner brutal außer Gefecht zu setzen. Selbiges macht der Gegner, im Endeffekt wird kaum noch Handball gespielt. Das will niemand sehen, wer Blut sehen will, schaut sich andere Sportarten an.

[Ausgetreten]

Durch das Foul eines Einzelnen hat das komplette gegnerische Team einen Nachteil. Nicht nur der Stürmer der gerade aufs Tor schießen wollte.

[Jon Snow]

Gäbe es keinerlei Nachteile für die Teams - außer dass einzelne Spieler zeitweise auf der Bank verbringen müssen, ein sehr geringer Nachteil - hättest du kein Sportspiel sondern grenzenslose Härte, Krieg. Völlig absurd, Max. Du könntest 5 oder 6 minderbefähigte aber körperlich robust Spieler nur aufs Feld bringen mit dem einzigen Zweck, die Gegner brutal außer Gefecht zu setzen. Selbiges macht der Gegner, im Endeffekt wird kaum noch Handball gespielt. Das will niemand sehen, wer Blut sehen will, schaut sich andere Sportarten an.

Es gab ja wohl auch Zeiten, in denen man tatsächlich fast alles laufen ließ und als Folge extrem niedrige Ergebnisse erzielt wurden.