Ich seh das alles halb so wild - in gewisser Hinsicht muss ich sogar die großen Zeitschriften verteidigen... (hab ich das jetzt gesagt STEINIGT MICH!)

Bewertungen sind subjektiv - das ist meine erste Feststellung

Aber selbst wenn sie objektiv wären, was ja bekanntlich garnicht geht, würden die Prozentangaben als Bewertung trotzdem keinen Sinn machen.

Einfaches Beispiel:
Wir nehmen dazu: Ballerspiel (kurz Shooter), Strategiespiel (kurz Strat) sowie zwei Spieler (A und B)
A liebt Strat, kann aber nicht wirklich was mit Shootern anfangen
B liebt Shooter, kann aber nichts mit Strat anfangen.

Fall I:
Shooter bekommt Wertung 80%; Strat bekommt Wertung 50%

A findet, die Benotung ist genau richtig, da sie seine Meinung zu den beiden Spielen korrekt wiedergibt
B findet die Benotung falsch

Fall II:
Shooter bekommt Wertung 50%, Strat bekommt Wertung 80%
B findet, die Benotung ist genau richtig, da sie seine Meinung zu den beiden Spielen korrekt wiedergibt
A findet die Benotung falsch


Wer hat nun Recht - A oder B? Natürlich haben beide Recht - es kommt immer auf den eigenen Standpunkt an.
Daher wärs wohl naheliegend, mehrere Benotungen anzugeben, die verschiedene Spielertypen ansprechen sollen. Das würde wiederum dazu führen, dass die Masse nichts mehr hat um sich zu orientieren - und gleichzeitig die Spielemagazine nichts mehr falsch machen können, da ein Spiel einfach alle möglichen Wertungen auf einmal bekommt.

Die großen Hochglanzmagazine haben eine Zielgruppe - Mainstreamspieler. Und ich behaupte jetzt mal ganz keck, ein Mainstreamspieler wird die Benotung mit 67% genau richtig finden. Würde es 80% geben, wäre der Mainstreamspieler nach dem Kauf wohl enttäuscht und würde, wie Ihr, über eine Kündigung des Abos nachdenken.
Da es aber mehr Mainstreamspieler gibt, ergibt sich daraus eine Milchmädchenrechnung.

Meiner Meinung kommt das jetzt so stark zum Tragen, da das Phänomen Computerspielen immer Salonfähiger wird - vor 10, 15 Jahren war Computerspielen... sagen wir mal exotisch Heute gehört das, besonders bei der jüngeren Generation schon längst zur "Standardfreizeitbeschäftigung".
Und die "Chance", mit einem xbeliebigen EA-Klon den Geschmack der Masse zu treffen ist nunmal höher, als bei zB GalCiv II...

Die Magazine haben eben nur eine gewisse Zeit gebraucht, um auf diesen Trend aufzuspringen - leider :-(

Daher kann ich nur jedem Raten, die kostenlosen Angebote des I-Nets zu nutzen. Man erkennt schnell, ob ein Magazin den eigenen Vorstellungen entspricht (einfach mal den Test eines Spiels durchlesen, das man schon hat).

Jedem wird man es nie zufrieden machen können - Auf 4players.de war die Diskussion ob 81% nicht viel zu wenig sind für das Game - ich finde, das ist für die ungepatchte deutsche Version eine annehmbare Wertung.


Das einzige schade daran ist natürlich, dass dadurch aussergewöhnliche Spiele immer weniger werden...
Die Medien, die Absatzzahlen brauchen, servieren nunmal das, was die Masse auch essen will...