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Thema: Schatten über dem Steinkreis

  1. #31
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Sorry hava.
    Eigentlich wollte ich schon am Montag posten, aber ich hatte die Textdatei mit einer älteren Version überschrieben, so dass ich diesen teil noch mal neu schreiben musste.
    Und leider kann ich nur spielen, schreiben und posten, wenn ich Zeit dazu finden kann.
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    Zitat Zitat von Des Pudels Kern Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Der Falke Beitrag anzeigen
    Weil so weit ich weiß sind in D auch Lügen meistens von der Meinungsfreiheit erfasst.
    Man kann dich auf diesen Nebensatz durch "weil" Konjunktion reduzieren, Falke. Immer wenn son Ding vom Stapel läuft, weiß selbst der nachsichtigste Leser, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich zurückzulehnen, kurz in sich zu gehen und wichtige andere Tagesgeschäfte zu evaluieren. Mir fiel beispielsweise plötzlich ein, dass ich schon seit geraumer Zeit mal einen abseilen wollte, ohne abzukneifen.

  2. #32
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Das Nest ist leer

    Cynfawr und Sennianus eilten in das größte Gebäude am Platz. Es wurde bereits bewacht, hier waren keine Plünderer am Werk gewesen. Sennianus war über und über mit Blut und Schmutz bedeckt, Cynfawr sah ähnlich mitgenommen aus. Aber nun war Eile geboten. Zwei Wachen brachten den Hausverwalter, der sich um Gnade winselnd auf dem Boden wälzte. Dienerinnen schlichen verängstigt an den Wänden entlang, die Furcht in diesem Haus war förmlich zu riechen.
    „Es ist ja gut, wir tun dir nichts, führ uns zu deinem Herrn und hör endlich mit dem Gewinsel auf!“
    Unter Bücklingen und höflichen Schleimereien führte sie der Verwalter in einen großen abgedunkelten Raum. Irgendwie fühlte sich Cynfawr an Viktoria und das Haus des Römers erinnert, er erwartete, auch hier einen alten dahinsiechenden Mann zu treffen, aber da irrte er sich.
    Der Herr dieses Hauses war tot.
    Sennianus fluchte und trat wütend gegen einen Tisch, der mit Schriftrollen beladen war. Das Papyrus flog in hohem Boden durch den ganzen Raum.
    Cynfawr nickte langsam, in Gedanken versunken.
    „Das war die einzige Möglichkeit uns aufzuhalten und er hat sie konsequent ergriffen.“ Er trat näher an den Toten heran und betrachtete ihn. Die dunkle Hautfarbe fiel sofort ins Auge, ebenso die schwarze Perücke, die nun im Liegen ein wenig verrutscht war. Warum er eine trug, war ihnen unklar, denn das hellbraune Harr, das darunter zum Vorschein kam, schien voll und dicht zu sein, allerdings sehr kurz geschnitten. Er schien Mitte Dreißig gewesen zu sein, und hier stutzte Cynfawr. Dies war unmöglich Ahmose, der musste mindestens 60 Jahre alt sein. Er beugte sich zu dem Toten herab. Dabei nahm er einen schwachen Geruch von Bittermandeln wahr. Es war wohl Gift, das hier ganze Arbeit geleistet hatte.
    „Wo sind die anderen Ägypter?“ fragte er den Verwalter.
    „Die anderen sind bald nach ihrer Ankunft wieder mit dem Schiff in See gestochen, Richtung Süden.“
    „Wie war sein Name?“ – „Meleagros“
    Die Makedonischen Eroberer Ägyptens waren mit der einheimischen Elite eine unheilvolle Allianz eingegangen, Griechischer Erfindungsgeist und alter Götterglaube in gleichberechtigter Partnerschaft. Das erklärte auf jeden Fall die Perücke, denn als gebürtiger Makedone hatte Meleagros helleres Haar als die einheimischen Nilsöhne. Die Priesterschaft schien recht konservativ zu sein, aber welche ist das nicht?
    Sennianus hob eine Papyrosrolle vom Boden auf und öffnete sie. Sie war in Griechischer Schrift abgefasst.
    Nicht dass einer der beiden gut lesen konnte und Griechisch schon gar nicht. Die Briten hatten keine eigene Schrift entwickelt, die Druiden waren das kollektive Gedächtnis der Stämme. Aber der Kontakt mit fremden Völkern aus dem Süden hatten bewirkt, dass zumindest Karten mit einigen wenigen Einträgen in die Kreise der Heerführer Einzug gefunden hatten. Praktischen Neuerungen war man stets aufgeschlossen auf der Insel, solange sie die Tradition nicht nachhaltig störte.
    Aber für das Lesen der Rollen war das nicht ausreichend.
    „Gibt es unter deinen Druiden jemanden, der das übersetzen kann?“, fragte Sennianus seinen Vater.
    Der schüttelte den Kopf.
    „Das sind Kämpfer, keine Bibliothekare. Kannst du nichts entziffern?“
    Sennianus betrachtete die Rolle. Es schien ein Brief zu sein, diverse Auflistungen ließen auf einen logistischen oder strategischen Inhalt schließen. Und oben befand sich der Briefkopf. Memphis, soviel konnte er entziffern. Der nächste Brief kam aus Athen. Er sah die anderen Rollen durch, alle kamen aus diesen beiden Städten.
    „Anscheinend sitzen seine Auftaggeber oder seine genossen in Memphis und Athen, die Korrespondenz scheint ja recht umfangreich zu sein.“
    Cynfawr horchte auf. „Athen? Memphis ergibt einen Sinn, das ist in Ägypten, aber Athen gehört seit einiger Zeit dem griechischen Städtebund an. Wir haben gute Geschäftsbeziehungen dorthin und sind sogar verbündet, auch wenn das nicht viel heißt bei der Entfernung.“
    Sennianus sah sich interessiert im Raum um. Sein Blick blieb am Kamin hängen. Gute keltische Arbeit – aber aus der Asche ragten Papyri. Meleagros hatte vor seinem freiwilligen Abgang in Hels Reich einen Gutteil des Briefwechsels vernichtet.
    Cynfawr gesellte sich zu seinem Sohn und gemeinsam stocherten sie in der Asche. Etwa ein Dutzend verschiedener Teilstücke förderten sie zutage. Neben den beiden bekannten Städten gab es noch Briefe nach Karthago Nova in Hispanien, Rom, Persepolis und ein gewisses Hyperboreia.
    „Sagt dir das was?“
    Sennianus schüttelte den Kopf. „Nicht wirklich. Cunobelin hat mal von so einem Land gesprochen, dort sollen sehr kriegerische Frauen wohnen, aber bisher schien es mehr eine alte Saga zu sein. Er wusste selber nichts genaueres zu berichten. Und wenn er es nicht weiß ... . Von all den Städten liegt Rom am nächsten, also müssen wir wohl dort weitersuchen.“
    „Man spaziert nicht einfach so nach Rom.
    Nein, das ist erst einmal ausgeschlossen. Die nächste Stadt wäre dann Carthago Nova. Immerhin auch ein gutes Stück Wegstrecke. Das wird kein kleines Komandounternehmen mehr. Wir brauchen eine Armee. Unsere halben Verwandten in Hispanien werden nämlich nicht begeistert sein, wenn wir an ihre Türen klopfen. Sick eine Nachricht an den König. Das weitere Vorgehen muss er bestimmen. Hier gibt es nichts mehr für uns, lass uns diesem seltsamen Gott einen Besuch abstatten!“
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    Zitat Zitat von Des Pudels Kern Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Der Falke Beitrag anzeigen
    Weil so weit ich weiß sind in D auch Lügen meistens von der Meinungsfreiheit erfasst.
    Man kann dich auf diesen Nebensatz durch "weil" Konjunktion reduzieren, Falke. Immer wenn son Ding vom Stapel läuft, weiß selbst der nachsichtigste Leser, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich zurückzulehnen, kurz in sich zu gehen und wichtige andere Tagesgeschäfte zu evaluieren. Mir fiel beispielsweise plötzlich ein, dass ich schon seit geraumer Zeit mal einen abseilen wollte, ohne abzukneifen.

  3. #33
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Der Tempel des Sobek war ein großes strohgedecktes Steingebäude.
    Normalerweise errichteten die Kelten keine Häuser als Tempel sondern nur einfache Schreine in heiligen Hainen oder aber Steinkreise wie den großen Kreis von Stonehenge. Den beiden Feldherren war in der düsteren Halle sehr unbehaglich zumute. Dafür sorgte nicht zuletzt ein großes Standbild des drachenähnlichen Gottes. Beim Näherkommen bemerkten sie, dass es aus Knochen gebaut war, Menschenknochen sogar. Des süßliche Geruch von Blut lag in der Luft. Keine Menschenseele war zu sehen oder zu hören.
    „Meinst du, die Schale könnte hier sein?“ fragte Sennianus. Cynfawr hob ratlos die Schultern.
    „Lass uns suchen!“
    Gemeinsam nahmen sie das gesamte Innere des Tempels in Augenschein, den Kultraum wie die Nebenräume für die Priester und Opferhelfer. Stricke und Messer, Äxte und Schalen aus Bronze kamen zum Vorschein, die Himmelsschale war jedoch nicht darunter. Cynfawr hatte eine genaue Beschreibung von Cunobelin erhalten, aber das vorhandene Gerät wich weit von ihr ab. Sennianus hatte eine Fackel entzündet und suchte das Standbild nach hinweisen ab.
    „Schau, hier ist eine Klappe!“
    Cynfawr kam näher. Auf dem Boden direkt hinter dem Standbild war eine Holzluke in den Boden eingelassen. Sennianus hatte einen Bronzering gefunden und zog mit ihm die Falltür auf. Stufen führten in die Tiefe. Er leuchtete mit der Fackel hinab, aber das Licht reichte nicht weit.
    „Da müssen wir wohl oder übel hinunter.“ Cynfawr zog sein Schwert, Sennianus zückte einen Dolch. Dann ging er seinem Vater voran. Vorsichtig tasteten sie sich eine gut gefügte Treppe hinab. Am Fuß führte ein schmaler Gang schnurgeradeaus in dichtes Schwarz. An den Wänden waren Bilder angebracht und zeigten blutige Opferrituale. Meist handelte es sich bei den Opfern um Kinder. Anscheinend wurden ihnen lebendig die Leiber geöffnet und ihre Eingeweide, vorrangig Leber und Herz, dem schrecklichen Gott dargebracht. Die beiden Kelten schüttelten angewidert die Köpfe. Dass die Bewohner von Menapta das geduldet hatten! Entweder übten die Ägypter einen mächtigen Einfluss aus, oder der Gott hatte enorme Macht und seine Stärke den Hiberniern zur Verfügung gestellt.
    Sie schritten weiter und kamen schließlich zu einem kleinen kahlen Raum. In dessen Mitte war ein keiner Sockel errichtet. Auf ihm stand eine Pyramide mit vier Seiten, aus Bronze gefertigt. Misstrauisch beäugten sie das Artefakt. Schließlich seufzte Cynfawr und steckte das Schwert weg.
    „Nichts“ murmelte er enttäuscht. „Hier geht es nicht weiter, und einen weiteren Gang gibt es nicht.“
    Er berührte das kühle Metall. Es war vollkommen glatt, ohne jede Verzierung. Er versuchte es anzuheben und war überrascht, wie leicht dies ging. Die Pyramide war hohl. In Erwartung eines größeren Gewicht hatte er die Pyramide sehr schwungvoll aufgehoben, dabei klirrte es in ihr metallisch. Neugierig drehte Cynfawr das Objekt um, Sennianus leuchtete ihm. Der Boden war äußerst kunstvoll als Klappe ausgeführt, mit einem kleinen Schloss gesichert. „Wir hätten den Ägypter auf Schlüssel durchsuchen sollen!“ knurrte Sennianus. Cynfawr nahm ihm wortlos den Dolch aus der Hand, schob ihn mit Gewalt in den kleinen Spalt neben dem Schloss und versuchte die Klappe aufzuhebeln. Der Dolch bog sich, bis Spitze und Heft ein U bildeten. „Sei vorsichtig“ rief Sennianus, dann gab mit einem Krachen die Klappe nach. Das zerstörte Schloss löste sich von der Pyramide und schoss in hohem Bogen haarscharf an Sennianus‘ Kopf vorbei. Dieser ließ vor Schreck die Fackel fallen und duckte sich. Staub löste sich aus der Decke, als das Geschoss dort einschlug. Es wurde dunkel. Nach ein paar Herzschlägen hob Sennianus die noch glimmende Fackel wieder auf, kramte ein wenig Zunder aus der Tasche und entfachte das Licht erneut. „Vielleicht sollte man so was als neue Geheimwaffe einsetzen.“ witzelte er. „Und wenn mein Dolch nicht ordentlich geschmiedet gewesen wäre, wären mir wohl dessen Bruchstücke um die Ohren geflogen. Selten war ich dankbarer, dass es Gänsekot gibt!“
    Er verstummte, als er sah, was Cynfawr stumm in der Hand hielt: Ein kleines, leicht gewölbtes viereckiges Bronzestück. Darauf waren zwei aufgenietete Sterne aus Gold und feine goldziselierte Linien zu sehen. Lange sagte keiner etwas. Dann schluckte Cynfawr hörbar und sagte mit heiserer Stimme: „Sie haben die Schale zerteilt. Und die anderen Stücke haben sie wohl an anderen Orten verteilt. Aber was nützt ihnen das?“
    „Das müssen umgehend Cunobelin und die Priesterinnen erfahren!“
    Cynfawr nickte langsam und steckte mit zitternden Fingern das Stück der Himmelsschale in seinen Brotbeutel.
    Dann sahen sich beide noch einmal gründlich im Raum um und kehrten dann wieder ans Tageslicht zurück. Sie befahlen ihren Leuten Standbild und Tempel zu zerstören.
    Seltsamerweise schienen die Menapter darüber eher froh als erzürnt zu sein.
    Kurze Zeit später war bereits ein Bote nach Londinium unterwegs.
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    Zitat Zitat von Des Pudels Kern Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Der Falke Beitrag anzeigen
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    Man kann dich auf diesen Nebensatz durch "weil" Konjunktion reduzieren, Falke. Immer wenn son Ding vom Stapel läuft, weiß selbst der nachsichtigste Leser, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich zurückzulehnen, kurz in sich zu gehen und wichtige andere Tagesgeschäfte zu evaluieren. Mir fiel beispielsweise plötzlich ein, dass ich schon seit geraumer Zeit mal einen abseilen wollte, ohne abzukneifen.

  4. #34
    Beğlerbeğ Avatar von havaduckkkk
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    die neue story seh ich überhaupt erst jetzt

    elende würmer haben die schale zerstört .... dafür muss das gesindel aber auch einen interessanten tod haben .... später


    btw: diente dir eigentlich als inspiration der himmel von nebra? http://de.wikipedia.org/wiki/Himmelsscheibe_von_Nebra
    Zu unrecht gebannt worden? Klick

    Doktrin: Mit steigender Spielerfahrung (und Schwirigkeitsgrad!) nähert sich der durschnittliche Civ-Spieler immer mehr dem hier :D ;). (Anm.: Der durschnittlicher MP-Spieler startet auf diesem Level :D)

    ... but the ancient gods of Olympus are angry and threaten a terrible revenge: "Mortals you defy the gods?! I sentence you to travel among unkown stars. Until you find the Kingdom of Hades, your bodies will stand lifeless .... as stone."

  5. #35
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Ja, vor allem der Bericht über die abenteuerlichen Verkaufsversuche.

    Der Tod muss noch was warten, ein paar Jahrhunderte.
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    Zitat Zitat von Des Pudels Kern Beitrag anzeigen
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  6. #36
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    Irgendwie ist ein echter Schriftsteller an dir verloren gegangen.

  7. #37
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    *verlegen zu Boden kuck*

    Danke für's Lob.

    geb mir alle Mühe, bald geht's weiter!
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    Zitat Zitat von Des Pudels Kern Beitrag anzeigen
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  8. #38
    eet smakelijk Avatar von corcampus
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    Hast Du Troja gelesen? Von Haefs?
    Res severa verum gaudium

  9. #39
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Zitat Zitat von corcampus
    Hast Du Troja gelesen? Von Haefs?

    Maduwattas der Alte lässt grüßen, nicht wahr?

    Ich glaube, äh, schon vier- oder fünfmal.
    Immer hab ich mir gesagt, da ließe sich noch mehr draus machen.
    Sowas wie die Szene unter dem Baal-Tempel aus Haefs Alexander in Asien.
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  10. #40
    eet smakelijk Avatar von corcampus
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    Das ist schon zu lange her, daß ich das gelesen habe...
    Aber Du erzeugst eine gute Atmosphäre und Deine Texte lesen sich gut.
    Res severa verum gaudium

  11. #41
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Danke, das spornt jetzt an, weiterzuschreiben!
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    Zitat Zitat von Des Pudels Kern Beitrag anzeigen
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  12. #42
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Die Linien der Erde

    Schneller als erwartet kam ein Bote aus der Hauptstadt zurück.
    Barrivendos war gestorben!

    .


    Die Icenier trauerten um ihren großartigen Anführer.
    Trost war einzig, dass Belenus, der neue König, in die Fußstapfen des Vaters zu treten schien. Dennoch erfasste das ganze Reich Unruhe. Aufstände flackerten auf und es wurde bekannt, dass sich die Germanen und Gallier verbündet hatten. Gegen wen lag ja auf der Hand.

    .

    Dies verhinderte Belenus‘ Rückkehr auf die Insel. Er zog bei Samarobriva ein großes Heer zusammen. Seine Generäle schlugen vereinzelte Aufstände auf der Insel nieder.
    Dann machten die Gallier Ernst und überfielen Samarobriva.

    .

    Gerade noch rechtzeitig konnten die Tore der Stadt geschlossen werden. Als Belenus mit der Armee herbeieilte, gaben die Gallier die Belagerung auf und zogen sich in die Hauptstadt Alesia zurück. Belenus setzte nach und eroberte die Stadt im Handstreich. Die geschockten Gallier konnten keinen Gegenschlag führen, so eilte Belenus weiter und zog über die Alpen. Mit diesem Schachzug hatte der Gegner nicht gerechnet. Die reichen Städte Mediolanum und Patavium lagen fast wehrlos zu seinen Füßen. Dieser Verlust schmerzte die Gallier sehr. Ihre Verbündeten, die Germanen, ließen sie schmählich im Stich. Drei große Armeen standen zwar an der Grenze, aber ein starkes Kontingent icenischer Krieger war aus Britannien nach Samarobriva gekommen und in Alesia lagen Elite-Schwertkämpfer.
    Cynfawr blieb derweil auf Hibernia, um in den Wirren die icenische Herrschaft über die große Insel nicht zu gefährden. Sennianus dagegen kehrte nach Britannien zurück.
    In Londinium erfuhr er, dass die Römer sich in die Kämpfe eingemischt hatten und über die Alpen gezogen waren um Massilia zu besetzen. Die Britischen Beziehungen zu den Römern waren eher kühl, aber noch nicht unfreundlich. Belenus war bereits wieder auf dem Rückweg nach Britannien und plante eine Überwinterung in der Heimat. Da erhielt Sennianus eine Botschaft von dem alten Cunobelin, der sich beim großen Steinkreis in Stonehenge aufhielt. Neugierig reiste Sennianus zu ihm. Der Alte empfing ihm auf dem Hof der Priesterinnen der Britannia, an dem Ort also, an dem die Himmelsschale entwendet worden war.


    „Wir haben eure Nachrichten und den Schriftverkehr der Ägypter erhalten. Letzterer hat uns ein wenig Mühe bereitet, aber einige der halb verbrannten Papiere waren sehr aufschlussreich. Einige unserer druidischen Spezialisten haben sich während deines Aufenthalts in der Hauptstadt nach Hibernia auf den Weg gemacht und von deinem Vater den Tempel zeigen lassen. Deren Berechnungen und die Hinweise in der erbeuteten Korrespondenz lassen die Absichten unserer ägyptischen Widersacher langsam erahnen. Noch ist manches unklar, vieles Spekulation, aber ein wenig Licht ist nun ins Dunkel gekommen.“
    „Wieso haben sie denn die mächtige Schale des Himmels zerstört? Ein solches Objekt der Weissagung ist doch eine wertvolle Waffe, auch wenn wir sie wohl nur selten eingesetzt haben. Aber sie zu zerstören ergibt in meinen Augen überhaupt keinen Sinn.“
    „Wir waren zuerst auch überrascht und bestürzt, als wir davon erfuhren, aber nun wissen wir mehr.
    Die Beziehungen zwischen den Göttern und den Menschen und die Wechselwirkungen unserer Welt und der jenseitigen sind sehr komplex. Nichtdruiden und Nichtpriestern ist das sehr schwer zu vermitteln.“
    „Hmm, ich dachte immer, die guten Götter beschützen uns und die bösen Götter versuchen uns zu schaden.“
    Cunobelin kicherte und schüttelte den Kopf.
    „Das denken viele und lassen es dabei bewenden. Aber es ist doch ein wenig komplizierter. Niemand, auch Götter tun nur so etwas. Und die Götter sind mächtig, aber auch nicht allmächtig, auch wenn viele Priester das von ihren Göttern behaupten. Nun, ich will mal versuchen das so einfach wie möglich zu erklären, ohne die komplizierte Wahrheit allzu sehr zu verfälschen. Wie du weißt, gibt es außerhalb unserer bekannten Welt eine jenseitige, die wir hier nicht wahrnehmen können. Soweit sind sich so ziemlich alle Religionsgemeinschaften einig. Wir werden in unserer Welt geboren, leben hier und sterben. Ein Teil von uns, den wir Seele nennen, ist hier jedoch unsterblich, oder fast unsterblich (auch darüber gibt es Differenzen, aber das spielt jetzt keine Rolle), und wechselt in die jenseitige Welt über. Diese jenseitige Welt ist uns leider verborgen, deshalb wissen wir über sie sehr wenig. Und da wir nur von dieser in jene nach unserem irdischen Tod, gelangen, sind Nachrichten aus dieser Welt, gelinde gesagt recht spärlich. Die einzigen Wesen, die aus der jenseitigen in die diesseitige Welt wechseln können und umgekehrt, wie es ihnen beliebt, sind die Götter oder Geister oder Dämonen. Wobei sich diese drei Spezies nicht sonderlich unterscheiden. Götter sind im Prinzip nichts anderes als mächtige Geister.“
    „Und was bestimmt das Handeln der Götter?“
    „Götter leben nicht von Nahrungsmitteln, wie wir, auch wenn sie hier gerne essen und trinken. Das tun sie nur aus reiner Gaumenfreude. Nein Götter leben von unserem Glauben und unserer Verehrung. Unser Glaube macht sie stark, deswegen sind sie auf uns angewiesen. Andererseits ist uns ihre Hilfe willkommen, so ist dies also ein Wechselspiel. In Gott ohne Gläubige ist schwach und wird zu einem Dämon, genauso wie ein Dämon den Status eines Gottes erhalten kann. Mitten in diesem Beziehungsgeflecht stehen die Priester, die für das Fortbestehen des Spiels der Kräfte sorgen müssen. Es ist schon häufig vorgekommen, dass ganze Stämme ihre Verehrung einem anderen Gott zuwandten, wenn er ihnen in Krisenzeiten helfen konnte. Untereinander rivalisierende Götter natürlich auch, und der Kampf um den Glauben der Menschen spielt dabei eine zentrale Rolle.“
    „Aber viele Götter stehen doch in einem verwandtschaftlichen Verhältnis zueinander!“
    „Ja, unsere dynastischen Götterfamilien arbeiten natürlich zusammen, aber es gibt ja jede Menge andere Götter, und praktisch jedes Volk, jeder Stamm hat seine eigenen. Manche verehren sogar nur einen einzigen Gott. Aber zurück zum Thema. Menschen brauchen die Macht der Götter, Götter den Glauben der Menschen. Und es gibt eben Menschen, Männer wie Frauen, die durch Begabung und Ausbildung mit den Göttern kommunizieren können. Diese werden meist Priester oder Propheten, oder Druiden.
    Sicher hast du aber auch schon bemerkt, dass es nicht nur Menschen gibt, die den Göttern näher sind als andere, sondern auch Orte, die heiliger sind als andere, Orte, an denen sich Diesseits und Jenseits, Götter- und Menschenwelt besonders nahe sind. Dieser heilige Steinkreis z.B. ist solch ein Ort. Er ist dies nicht durch den Kreis, der seit unzähligen Jahren unter unsagbaren Mühen errichtet wurde, sondern der Kreis wurde hier errichtet, weil der Ort heilig ist.
    Solche heiligen Stätten gibt es an vielen Stellen auf der ganzen Erde. Nicht jede Kultstätte steht an einem solchen Ort, und nicht an jedem dieser Punkte steht eine Kultstätte, aber die Menschen, die dafür empfänglich sind, können diese Stellen ausfindig machen. Sie sind in gewisser Weise irgendwie ... energiereicher, so könnte man sagen.
    Nun ja, wir Priester und Druiden wussten von diesem Phänomen schon immer, haben es aber nie näher untersucht. Die Ägypter waren da wohl ein wenig fanatischer und systematischer, sie haben Informationen über diese Orte gesammelt und sie untersucht. Daraus haben sie auch kein großes Geheimnis gemacht, die Schriften über die Himmelstore, wie sie sie nennen, waren offen zugänglich, unverschlüsselt und nicht vernichtet.
    Dananch sieht es so aus – und es gibt keinen Grund die Messungen anzuzweifeln – als lägen diese Punkte auf bestimmten Linien. Die Ägypter vermuten, dass eine Art unsichtbarer Fluss durch die Erde läuft, oder besser gesagt mehrere unsichtbare Flüsse durch die Erde laufen, und entlang dieser Flüsse liegen die Himmelstore.
    Und jetzt kommt das Spannende: Die Druiden, die den Sobek-Tempel in Hibernia untersuchten, haben festgestellt, dass sich genau hier zwei dieser Flüsse kreuzen!“
    „Ist damit dieser Ort heiliger als die anderen?“
    „So einfach lässt sich das nicht sagen. Er hat in jedem Fall keine große Berühmtheit hervorgerufen. Was das Zerteilen der Himmelsschale sollte und warum es gerade diese Schale sein musste, wissen wir noch nicht. Die kleine Pyramide ist eine Art Verstärker, der zum Fokussieren der Energie des Ortes dienen soll.
    Wir werden nun versuchen, die Berechnungen der Ägypter nachzuvollziehen, denn an weiteren Knotenpunkten ist mit weiteren Stücken der Schale zu rechnen. Die Schale heißt bei ihnen übrigens „der Gral“ und sie haben den Diebstahl von langer Hand geplant. Der Römer hat in jedem Fall recht, sie denken in langen Zeiträumen.
    Bisher haben wir als weitere Knotenpunkte Neu-Karthago, Rom und einen Ort zwischen Memphis und Alexandria eindeutig bestimmen können. Die anderen Angaben sind recht diffus und wir besitzen nicht genügend Kenntnisse der Länder.“
    „Also müssen wir die Orte besuchen.“
    Cunobelin lachte.
    "Das wird nicht einfach, Krieg mit den Römern liegt in der Luft, sie sind zuletzt sehr arrogant aufgetreten. Es würde mich nicht wundern, wenn auch sie inzwischen hinter den Bruchstücken der Schale her sind.“
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  13. #43
    Raistlin-ak der Lodernde Avatar von Sarim
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    13. Krieger eigentlich schon angeschaut? Kam ja am Freitag(oder wars Samstag?)
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  14. #44
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Nein, aber auf Video aufgenommen.
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  15. #45
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    16.125
    Der Schatten

    Ein bedeckter Himmel verdunkelte Menapta. Der eh schon kurze Wintertag wurde damit noch kürzer. Alle Hibernier hatten ihre Häuser und Hütten aufgesucht um sich vom prasselnden Herdfeuer aufwärmen zu lassen. Noch lag kein Schnee, aber die nasskalte Witterung war ebenso ungemütlich wie der strengste Frost. Die tiefhängenden Wolken kündeten von neuem Regen, und jeder, der die Nacht in einer festen Unterkunft verbringen durfte, betete erleichtert zu den Göttern, dass ihm das Los der Schäfer und Torwachen erspart geblieben war. Diese versuchten möglichst behagliche Winkel aufzusuchen und so auszusehen als wären sie 100prozentig auf ihrem Posten.
    Ein Schatten schlich durch die Straßen. Immer bemüht Häuser, Misthaufen und Sträucher als Deckung zu benutzen, arbeitete er sich langsam durch die Stadt. Niemand sah ihn kommen, niemand ihn gehen, seine Schritte erzeugten keinen Laut und der peitschende Regen war sein Verbündeter bei dem Vorhaben, das ihn zielstrebig ins Innerste der Stadt brachte.

    Cynfawr saß in der Privatkammer des ehemaligen ägyptischen Befehlshabers am Schreibtisch und las einen halb euphorischen, halb besorgten Brief des Königs und Heerführers auf dem Festland. Belenus beschrieb die Siege, brachte aber gleichzeitig seine Sorge vor einem römischen Eingreifen zum Ausdruck. Cynfawr stimmte ihm zu, die Julier waren unberechenbar. Eroberungen im Feld gehörten zur Erhöhung des Ansehens der Familie zu Hause zum Selbstverständnis römischer Politiker. Eine Konfrontation mit den Römern war also vorprogrammiert. Cynfawr hielt inne und nahm einen Schluck Wein. Der geharzte Wein aus Zypern hatte eine weite Reise hinter sich, schmeckte jedoch hervorragend, selbst für einen Nichtkenner wie ihn, der Bier nach einem anstrengenden Arbeitstag bevorzugte.
    Plötzlich polterte es an der Tür. Cynfawr blickte auf, doch es blieb alles ruhig und die Tür geschlossen. Cynfawr runzelte die Stirn und stand vorsichtig auf. So komfortabel das Haus mit seinen vielen einzelnen Zimmern auch war, Cynfawr empfand immer ein wenig Unbehagen ob der Unübersichtlichkeit der Räume. Eine große geräumige keltische Halle war ihm lieber, auch wenn so ein Einzelzimmer durchaus seine Vorteile hatte. Aber in einer Langhalle wusste man, wer mit einem im Haus war.
    Hier war nun etwas Unbekanntes hinter der Tür.
    Cynfawr versuchte ruhig und tief zu atmen. Sein Puls ging schnell.
    Behutsam zog er ohne ein Geräusch zu machen seinen Dolch aus der Scheide und schlich auf Zehenspitzen zur Tür. Er lauschte. Nichts war mehr zu hören. Er fasste nach der Klinke, stellte sich seitlich neben den Türrahmen und riss ruckartig die Tür auf.
    Der schmale dunkle Flur war leer.
    Auf dem Boden waren dicke Wassertropfen, so als wäre ein tropfnasser Mensch den Gang bis zu seiner Tür gelaufen. Hier hörte die Spur auf.
    Cynfawr blickte sich angespannt um, sein Gefühl der Unruhe war geblieben. Langsam ging er den Gang in beide Richtungen ab, doch er fand nur die arbeitenden oder ruhenden Druiden und das icenische Wachpersonal. Niemand hatte etwas bemerkt. Beruhigt steckte er den Dolch ein und kehrte in sein Zimmer zurück.
    Dort schaute er sich vorsichtshalber noch einmal genau um, aber nichts war verändert. Seufzend ließ er sich wieder in den fellbespannten Schreibtischstuhl sinken und widmete sich seiner Korrespondenz.
    Mit der Rechten griff er nach dem nächsten Schriftstück. Er seufzte, denn das Lesen strengte an. Die Linke griff nach dem Becher, der mit einem großen Fächer aus Vogelfedern verziert war. Im Trinken dachte Cynfawr, was für ein seltsames Land Ägypten doch sein mochte, dass dort Vögel mit solch großen Federn existierten. Er vertiefte sich wieder in das Schriftstück.
    Dann wurde ihm schwarz vor Augen.
    Der Becher fiel rumpelnd zu Boden, Cynfawrs Körper folgte unmittelbar darauf.
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    Zitat Zitat von Des Pudels Kern Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Der Falke Beitrag anzeigen
    Weil so weit ich weiß sind in D auch Lügen meistens von der Meinungsfreiheit erfasst.
    Man kann dich auf diesen Nebensatz durch "weil" Konjunktion reduzieren, Falke. Immer wenn son Ding vom Stapel läuft, weiß selbst der nachsichtigste Leser, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich zurückzulehnen, kurz in sich zu gehen und wichtige andere Tagesgeschäfte zu evaluieren. Mir fiel beispielsweise plötzlich ein, dass ich schon seit geraumer Zeit mal einen abseilen wollte, ohne abzukneifen.

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