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Thema: Schatten über dem Steinkreis

  1. #1
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Rome+TotalWar Schatten über dem Steinkreis

    Cynfawr marschierte mit einer kleinen Truppe nach Norden. Eine kleine rebellische Pictensiedlung war das Ziel. Schnee peitschte vom Wind getrieben in die Gesichter der Männer, die bereits einen entbehrungsreichen Marsch durch das caledonische Hochland hinter sich hatten. Cynfawr war nervös. Seit Tagen schlief er schlecht und seine Unruhe hatte sich schon auf seine Männer übertragen. Sie passierten immer wieder verlassene Weiler, die Hütten glichen eher Ställen für Schafe als menschlichen Behausungen. Das Kommen der Krieger war den Bewohnern dieses schroffen Landstrichs natürlich nicht verborgen geblieben. Nicht dass sich Cynfawr nicht alle Mühe gegeben hätte, auf Umwegen über uneinsehbare Waldstücke zum Ziel zu gelangen, aber diese Menschen hier verstanden sich zu gut auf die Jagd und das Deuten der Zeichen der heimischen Tierwelt. Außer Kräfteverschleiß hatte die gewundene Annäherung nichts gebracht.
    Im Stillen formte sich in Cynfawrs Kopf ein Fluch. Warum war er immer so gehorsam, der treu ergebene Sohn, immer bereit in die Schlacht zu ziehen und Siege zu erringen? Was hatte es ihm gebracht? Nicht er war der designierte Nachfolger des großen Königs der Icenier, des mächtigsten Stammes in ganz Britannien, sondern Belenus, der Nachgeborene. Zugegeben, Belenus, obgleich ein Jahr jünger als er selbst, hatte durchaus seine Qualitäten. Kein anderer Feldherr weit und breit war gerissener als er, keinem folgten die Männer williger in die Schlacht. Außerdem hatte ihn die richtige Frau geboren, die Fürstin Barita, oberste Priesterin der Britannia und Erbin des Thrones. Nicht ein einfaches Schankmädchen wie Cynfawrs Mutter. Aber kaum einer war in der Verwaltung der Königsgüter so geschickt wie der Erstgeborene, darin übertraf Cynfawr sogar seinen Vater und alle dessen Ratgeber zusammen.
    Cynfawr zog die Schultern hoch und kauerte sich im Streitwagen zusammen. Bald war eine Rast angesagt. Die Männer brauchten ihre Kräfte noch. Das hatte er von Belenus gelernt. Begierig war er ihm, dem Vollblutkrieger in die Schlacht gefolgt, ... warum nur?
    Widerwillig musste sich Cynfawr eingestehen, dass es Ehrgeiz und Neid waren, weniger die Gier nach Herrschaft. Aber die Begeisterung Belenus' für das Kriegshandwerk hatte auch auf ihn abgefärbt, obwohl das Hacken und Töten doch immer ein wenig Abscheu in ihm erzeugte. Aber er wollte unbedingt auch auf diesem Feld seinen Bruder ausstechen, die Achtung des Königs, des Vaters erlangen. Und deshalb war er hier. Er versuchte die düsteren Gedanken fortzuscheuchen. Schließlich hatte sein Vater ihm diese besondere Mission anvertraut.
    Er hasste Belenus nicht.
    Diese Erkenntnis war ihm schon lange gekommen. Niemand konnte Belenus hassen. Er war der geborene Männerführer und Frauenheld. In beiden Bereichen war sein Ruf legendär. Und gleichzeitig blieb er immer der gute Kumpel und unglaubliche Zecher, der immer noch stand, wenn frühmorgens die Diener die Bierleichen wegschleppten. Dann schwang er sich auf den Wagen und inspizierte die Wachtposten.
    Cynfawr war da anders, eher still und in sich gekehrt. Aber umsichtig und fleißig im Sondieren der Lage wie in der Versorgung des Heeres. Er brachte mehr Männer zurück aus den Feldzügen als andere Hauptleute, mit Ausnahme von Belenus selbst.
    Und Krieger wissen das zu schätzen. Sie liebten Cynfawr vielleicht nicht und würden sich wohl auch nicht für ihn in Stücke reißen lassen, aber sie vertrauten ihm blindlings. Wenn Cynfawr die Schlacht befahl, so wussten sie, war er auch sicher sie zu gewinnen - und auch auf welche Weise.
    Aber heute war es anders. Und die Tage davor auch. Das spürten die Männer und Cynfawr wusste, dass sie es spürten. Noch fiel ihm kein Rezept dagegen ein, aber es wurde langsam Zeit.
    Er schaute hoch und fing den Blick seines Hauptmanns Catavignus auf. Fast unmerklich nickte er, sein treuer Untergebener verstand sofort und eilte an die Spitze des Zuges. Bald bog der Trupp ab auf eine kleine Senke zu. Dort würden sie lagern und die Nacht verbringen. Es war nur noch eine gute Stunde Wegstrecke bis zu ihrem Ziel.
    Die Männer suchten sich auf dem Boden ihre Schlafplätze, die leichten Zelte für die Nacht wurden aufgestellt und das Essgeschirr hervorgekramt. Die hölzernen Näpfe wurden mit Wasser aus den Lederschläuchen gefüllt und Gersten und Haferkörner hinein geschüttet. Gut gequollen wurde es mit langen Zähnen zermahlen und einem kleinen Schluck Dünnbier hinuntergespült. Wer klug war, hatte sich ein Stück Räucherschinken aufgespart, der ein wenig Würze ins karge Mahl brachte. Feuer machen war streng verboten.
    Cynfawr ging durch die Reihen, sein Hauptmann mit ihm. "Wir brauchen heute doppelte Wachen!" Catavignus nickte, das war selbstverständlich, so nahe am Feind. "Und zwei Sonderpatroullien, je acht Mann, rund um die Uhr." Jetzt zuckte der erfahrene Soldat zusammen. zwei mal acht und das in drei Schichten, das waren noch einmal fast 50 Männer, die mit wenig Schlaf auskommen mussten, das würde der Moral nicht gerade zuträglich sein.
    Sie waren vier Einheiten Speerträger, eine Einheit Wagenbogenschützen und eine Einheit schwerer Wagenkämpfer, bei denen der Feldherr mitkämpfte, also etwa 550 Mann. Dazu kamen noch diese geheimnisvollen Druidenkämpfer mit ihren Kurzsicheln. Aber die waren natürlich vom Wacheschieben befreit, genau so wie die Wagenkämpfer, die mit ihren Tieren schon genug zu tun hatten. Der Hauptmann stöhnte leise. Cynfawr drehte sich um, legte ihm eine Hand auf die Schulter und sagte leise aber bestimmt: "Morgen ist es vorbei, dann wird gefeiert und es gibt wieder Braten satt für alle!" Der Schatten eines Lächelns huschte über sein Gesicht, dann wandte er sich wieder um und setzte den Rundgang fort. Catavignus richtete sich auf und straffte die Schultern. Was auch immer seinen Häuptling bedrückt hatte, es schien verflogen und gute Laune und Zuversicht kehrten zurück. Energisch ging der junge Hauptmann zu den Scharführern und besprach mit ihnen die Wacheinteilung. Sein Elan ging auf sie über und von diesen auf alle Männer. Die ängstliche Unruhe wich der Spannung, die immer aufkam, wenn eine Schlacht bevorstand. Dennoch waren die Männer nicht besorgt.
    Es waren zwar keine Berufskrieger, von den Wagenkämpfern und Druiden abgesehen, aber auch keine Frischlinge. Morgen würden sie siegen!
    Nachdem alles für die Nacht besprochen und kontrolliert war, ging Cynfawr zu seinem Zelt, das bereits in der Mitte des Lagers für ihn errichtet worden war. Er kletterte in die Düsternis, denn auch für ihn galt selbstverständlich das Verbot Feuer zu machen. Er legte sich voll angezogen auf die Unterdecke, die nur unzulänglicher Ersatz für eine Matratze war, legte seinen Schwertgurt neben sich und befahl seinem Burschen: "Morgen früh muss die Rüstung schnell bereit sein, es gilt nun!" Der nickte, er hatte bereits alles zurecht gelegt, die letzten Augenblicke des Tageslicht nutzend. Jetzt im Winter waren die Tage kurz und die Nächte bitterkalt. Dem Diener fröstelte, er schüttelte sich kurz und wickelte sich dann in drei dicke Wolldecken. Im Gegensatz zu seinem Herrn fror er sehr leicht, Cynfawr dagegen schien die Kälte nichts auszumachen. Er lag lang ausgestreckt, nur mit einer Decke aus gegerbten Schaffellen bedeckt, im Zelt und starrte an die Decke.
    Eigentlich war es verrückt, mitten im Winter einen Feldzug durchzuführen. Und dann noch hier im unwirtlichen Norden der Insel. Cynfawrs Gedanken schweiften zurück, zum letzten Sommer, ja, ein halbes Jahr war das schon her.
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    Zitat Zitat von Des Pudels Kern Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Der Falke Beitrag anzeigen
    Weil so weit ich weiß sind in D auch Lügen meistens von der Meinungsfreiheit erfasst.
    Man kann dich auf diesen Nebensatz durch "weil" Konjunktion reduzieren, Falke. Immer wenn son Ding vom Stapel läuft, weiß selbst der nachsichtigste Leser, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich zurückzulehnen, kurz in sich zu gehen und wichtige andere Tagesgeschäfte zu evaluieren. Mir fiel beispielsweise plötzlich ein, dass ich schon seit geraumer Zeit mal einen abseilen wollte, ohne abzukneifen.

  2. #2
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Die Erzählung des alten Druiden

    Sein Vater, Barrivendos, der große König über die mächtigen Icenier und damit über den größten Teil der britannischen Insel, hatte ihn zu sich rufen lassen.
    Obwohl die geschäftige Handelsstadt Londinium sich längst als Hauptort der Icenier entwickelt hatte, musste sich Cynfawr zur alten Königsstadt Camulodumum begeben. Dort vor den Toren der Stadt lag der alte Familiensitz. Kurz vor dem Einfahrtstor hielt er auf einem kleinen Hügel an und schaute nicht ohne Stolz über das Panorama, dass sich ihm darbot:
    Langgestreckte Blockhäuser aus unbehauenen, aber geschälten Buchenstämmen bildeten einen großen Hof. An der Stirnseite die große Langhalle, in der sich das wahre Leben abspielte. Hier war die Machtzentrale des britannischen Reiches, und er war ein Teil von ihr!
    Wagen fuhren vor und wieder ab, vereinzelt kamen Reiter in gestrecktem Galopp. Cynfawrs Lippen umspielte ein feines Lächeln. Die traditionellen Icenier lehnten Pferde als Reittiere immer noch ab, man war stolz auf die große Streitwagenkultur, der der Stamm seine vorherrschende Stellung verdankte. Auch Cynfawr fühlte sich auf qualmenden Achsen wohler als auf dem schwankenden Rücken eines Pferdes, aber selbst er musste zugeben, dass das Reiten manchmal praktischer war als ein Zweispänner. Langsam fuhr er weiter und gelangte bald zum Hof. Er wurde erwartet und sofort in seiner Reisekleidung zum König geführt.
    Sein Vater begrüßte ihn herzlich, umarmte ihn sogar. Er war allein, nur sein ältester und wichtigster Berater, der weise Cunobelin war bei ihm. Cynfawr war überrascht. Weder war sein Vater je so vertraulich zu ihm gewesen, noch hatte er ihn ohne mindestens zwanzig Höflinge, die ständig um ihn herumscharwenzelten, erlebt.
    Barrivendos setzte sich an einen kleinen Eichentisch, ließ kühle Getränke bringen und lud seinen Sohn ein ebenfalls Platz zu nehmen. Cunobelin setzte sich unaufgefordert ein wenig seitlich der beiden.
    "Cyn, du wunderst dich sicher über diese seltsame Zusammenkunft, aber was wir nun besprechen, sollte weitestgehend unter uns bleiben. Niemand soll etwas darüber erfahren, es sei denn, ich entscheide dies so. Auch deine Brüder sollen - noch - nichts darüber wissen. Dies ist eine alte Geschichte, die in meine und Cunobelins Jugendzeit zurückreicht, eine seltsame Begebenheit, die immer verschwiegen behandelt wurde, inzwischen sogar fast vergessen ist." Barrivendos schwieg und blickte voller Gedanken auf seine Hände, die scheinbar locker und entspannt auf den Tisch lagen, deren Finger sich aber ständig ineinander verhakten. Gespannte Stille breitete sich aus.
    "Junger Herr, dein Vater war damals noch ein Kind und ich kaum der Kindheit entwachsen," begann leise der alte Berater des Königs, da dieser sich nicht anschickte das Schweigen zu brechen, "als an der Südküste unserer Insel ein Handelsschiff mit Kaufleuten aus dem Meer, das die drei Kontinente umschließen, landete . Es war eine buntgemischte Besatzung an Bord, wie sie an unseren Küsten selten ist. Du weißt, dass Handel für unser Volk schon immer lebenswichtig war, wir fremde Schiffe, die Zinn, Kupfer und Blei kaufen wollten, kommen und gehen sahen, seit sich die Ältesten erinnern konnten. Die meisten kamen von unseren Nachbarn und Verwandten vom Festland und ab und zu Kaufleute aus der fernen Stadt Karthago, die ihren Beschreibungen nach auf dem Kontinent Afrika liegt."
    Cynfawr nickte, ohne etwas zu sagen. Dies war ihm bekannt, sein Bruder hatte oft genug stapelweise auf Leder gemalte Militärkarten mit ihm zusammen studiert, die ungenauer wurden, je weiter man sich von Britannien wegbewegte. Aber die grobe Lage der Länder, selbst so exotischer wie Skythien und Ägypten, war ihm geläufig.
    "Diese Händlergemeinschaft besaß Angehörige vieler verschiedener Nationen. Eigner war ein Karthager griechischer Abstammung - natürlich, sonst hätten sie die enge Meeresstraße zwischen Hispanien und Afrika nicht passieren können. Noch immer achten die Punier darauf, dass dieser Fernhandel ihr Monopol bleibt. Es waren noch weitere Griechen dabei, aus Massilia und Pergamon, das wiederum in Asien liegt," wieder nickte Cynfawr, "und drei römische Kaufleute, die noch weiter in den Norden wollten, um seltene Felle zu erwerben. Sie fragten nach einem Land namens Thule und waren enttäuscht, dass wir ihnen nicht weiter helfen konnten. Der seltsamste dieser seltsamen Gruppe war allerdings ein Ägypter namens Ahmose. Für einen Fernhändler war er recht jung, gerade mal zwanzig Jahre alt, also nicht viel älter als ich selbst damals. Seine Haut war tief gebräunt, die Haare schwarz wie Pech und er fror wie ein Schneider." Der König gluckste ein wenig bei der Erinnerung daran, machte aber keine Anstalten die Rede des Alten zu unterbrechen. Cunobelins Mund zuckte ebenfalls leicht, als er fortfuhr: "Nun, wahrscheinlich machen sich die Ägypter ebenso lustig über Nordleute, die in ihren Wüsten schwitzen. Ahmose jedenfalls ließ den Spott über seine Verfrorenheit kommentarlos über sich ergehen. Er suchte eindringlich das Gespräch mit den einheimischen Händlern, Fischern und - Priestern. Er, so schien es, war ein frommer Mann, der ständig den Rat der Götter suchte. Berichte der Frömmigkeit dieses Volkes hatten uns schon lange erreicht, so dass wir darüber nicht verwundert waren. Die Prieser, Priesterinnen und Druiden konnten kaum seinen Wissensdurst stillen, und es schien uns, als wendete er mehr Zeit mit Götter- als mit Handelsfragen auf.
    Schließlich machte er sich mit Erlaubnis des örtlichen Häuptlings auf den Weg ins Landesinnere. er wollte den großen alten Steinkreis aufsuchen, den in grauer Vorzeit die Bewohner der Insel angelegt hatten, lange bevor wir Kelten in diese Land kamen und ihnen das Wissen der Metalle brachten. In seiner Nähe liegt auch der heilige Hain der Guten Mutter, Britannia." Cynfayrs Nackenhaare stellten sich auf und in seiner Brust schien sich etwas zusammen zu ziehen. Gerüchte waren auch ihm zu Ohren gekommen, nebelige Fetzen der Erinnerung suchten an die Oberfläche seines Geistes zu kommen. Britannia, die Gute Göttin, die heimliche Herrscherin der inselkeltischen Stämme, segensbringende Fruchtbarkeitsgöttin. Sie war der starke Gegenpol zu den kriegerischen Göttern Teutates und Belenus, Brigantia und Adraste. Priesterinnen versahen in ihren Kultstätten den Dienst und sie wurde in erster Linie von Frauen verehrt und es gab viele geheime Zeremonien, denen kein Mann beiwohnen durfte. Sie sahen die Zukunft, doch seit langem hatte sich ein Schatten über diesen Kult gelegt, niemand wusste genaues zu sagen, aber man flüsterte, dass ihre Macht Schaden genommen habe durch ungeheuren Frevel. Aber nie war etwas Greifbares ans Tageslicht gekommen.
    Cunobelin nahm einen großen Schluck Bier und sprach dann weiter: "Die Priesterinnen nahmen den Gast freundlich auf und beantworteten seine Fragen. Sie erfuhren auch viel von ihm.
    So stellte sich hier heraus, dass Ahmose kein Händler, sondern ein Akolyth der Priesterschaft des Sobek war, was für uns seine Neugier in Götterfragen erklärte. Aber das war nicht alles, was Ahmose wollte."
    Cunobelin hielt inne und schaute den König fragend an. Dieser nickte stumm und der alte Druide setzte seine Erzählung fort:
    "In der Nacht suchte er heimlich das Haus der obersten Priesterin, die auch 'Die Hüterin' genannt wird, auf und tötete diese im Schlaf. Dann entwendete er ein geheiligtes Artefakt aus dem Haus, die Himmelsschale.
    Selbst wir Druiden kennen nicht genau die magische Kraft, die in dieser Schale verborgen ist, die Priesterinnen weigern sich, dieses Geheimnis offen zu legen. Aber seit sie gestohlen wurde ist die Macht der Göttin erschüttert. Du weißt es, jeder weiß es, und auch wenn unser Stamm noch mächtig ist, ja durch die kluge Führung deines Vaters und deines Bruders Schlachtenglück sogar noch gestiegen ist, hat sich Unsicherheit allenthalben breit gemacht. Das Reich ist in Gefahr! Die Hüterin der Schale war zuständig für die Weissagungen der Zukunft. Britannia die Freundliche erlaubte es ihren Dienerinnen den Schleier der Zeit zu lüften und das Kommende zu sehen. Die Präzision der Vorhersagen, einst eine feste Wegmarkierung, um das Staatsschiff durch alle Fährnisse zu steuern, hat seitdem merklich nachgelassen. Wie gesagt, genaues wissen nur, wenn überhaupt, die Priesterinnen und die schweigen beharrlich.
    Ahmose ist seit jenem Tag verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt. Er tauchte nicht mehr bei seinen Reisegefährten auf, die natürlich sofort festgesetzt wurden. Alle Waren wurden durchsucht, das Schiff auf den Kopf gestellt, er war nicht da.
    Ein freier Mann, selbst ein Fremder, der Gast in unserem Land ist, gilt uns bekanntlich als unschuldig, solange ihm kein Unrecht nachgewiesen werden kann. Die Händler beteuerten auch lebhaft, nichts mit dem ruchlosen Verbrechen zu tun zu haben und zeigten sich ehrlich schockiert. Vor allem der Karthager war voll Schrecken über den Frevel und konnte uns über den Ägypter Auskünfte geben. Der Mord war mit einer seltsamen Waffe verübt worden, einem breiten, dreieckigen Dolch aus Bronze. er war reich verziert und auf seiner Klinge war eine Schlange dargestellt, mit Beinen und einem großen Maul voller spitzer Zähne.
    Diese Schlange, so klärte uns der Karthager auf, war eine Darstellung des Gottes Sobek, dessen Diener Ahmose war. Sobek soll, so sagte er ein ägyptischer Unterweltgott sein. Wenig geliebt, um so mehr gefürchtet und beschworen. Eine mächtige Gottheit und von großer Boshaftigkeit. Seine Priesterschaft gehört zu den mächtigsten im Land. Näheres konnte oder wollte er uns nicht preisgeben.
    Aufgrund dieses Vorfalls wollte mit dieser Handelsgesellschaft niemand mehr weiter Geschäfte machen, auch wenn die Händler nach der Untersuchung unter ausdrücklichem Gastrecht des Königs standen.
    Sie lichteten bald den Anker und fuhren weiter nordwärts, die Römer nach Thule, wo auch immer es liegen mag, zu bringen.
    Damit verlor sich die letzte Spur der Himmelsschale. Spione wurden ausgesandt, Druiden mit spezieller Ausbildung. Keiner kehrte mit brauchbaren Ergebnissen zurück, zwei blieben für immer verschollen. Wir gelten ja immer als Priester, Richter und Bewahrer unserer Kultur, aber unsere Aufgaben sind weitaus vielfältiger. Selbst der Schlachtenlärm ist uns nicht fremd. Bei dieser Aufgabe jedoch haben wir versagt."
    Cunobelin senkte den Kopf und versuchte seine Wut über die Schande zu unterdrücken. In die Pause hinein fragte Cynfawr: "Aber nun sind neue Hinweise aufgetaucht?" Jetzt ergriff der König das Wort: "Wir haben Kunde über die weitere Reise des Handelsschiffes erhalten. Sie sind wirklich nach Norden gefahren, und zwar an der gallischen und germanischen Küste zuerst ostwärts und dann in die unbekannten nördlichen Gefilde. Was sie dort fanden wissen wir nicht, aber zwei Jahre nach ihrer Abreise tauchten sie in Caledonien, an der Ostküste, wieder auf. Ihr Schiff musste dringend überholt werden und der Winter nahte ein weiteres Mal. Sie zogen das Schiff an Land und begannen mit der Reparatur. Da sie mit den Einheimischen Handel trieben, was dort eher selten vorkommt, zogen sie immer mehr Aufmerksamkeit auf sich. Mehr Menschen kamen und ließen sich den Winter über dort nieder. So entstand an geschützter Stelle eine kleine Siedlung, die von den Römern, die wohl inzwischen die treibende Kraft der Händlergemeinschaft bildeten, Victoria genannt wurde. Im nächsten Frühjahr ließen sie das Schiff wieder zu Wasser und der Karthager, die Griechen und einer der Römer machten sich auf die Heimreise, wobei sie unser Herrschaftsgebiet mieden. Die beiden anderen Römer jedoch blieben und leiteten das Geschick der Siedlung, die ihren Einflussbereich immer weiter ausdehnte. Bald kamen weitere Handelsschiffe an und die Gegend blühte auf. Lange Jahre war es ruhig, wir selber haben die friedliche Nachbarschaft der Cornavier, Scoten und Picten ja gerne genossen, Cyn, wir hatten genug Sorgen in Belgien. Wir haben dennoch die Siedlung heimlich beobachten lassen. Und in diesem Frühjahr landete ein Schiff aus Süden, das neun Ägypter an Bord hatte. Ich habe noch einmal nachgefragt, denn mit dem Zählen haben es unsere informellen Mitarbeiter in dieser Gegend nicht so, aber die Boten blieben dabei. Drei mal drei, die heilige Zahl war selbst ihnen aufgefallen und im Gedächtnis geblieben. Diese Ägypter waren wohl nicht sonderlich gern gesehen von den Stadtoberhäuptern, aber geduldet. wer verjagt schon Kaufleute? Als sie jedoch nach zwei Wochen wieder absegelten, waren zehn Ägypter an Bord! Einer war zu ihnen gestoßen. Wenn es wirklich Ahmose war, muss er inzwischen recht betagt sein. Ich frage mich, wie er all die Jahre in der Fremde überlebt hat. Das Schiff brach auf und verschwand aus unserem Sichtbereich."
    Cynfawr überlegte: "Was soll ich jetzt tun? Mir scheint das eher eine Arbeit für unsere druidischen Spezialisten."
    "Wir müssen Gewissheit haben. Aus dem Munde der Römer. Agenten nutzen da nichts. Du sollst ein Heer in den Norden nach Victoria führen. Wir müssen die Region unterwerfen und die Römer hierhin führen und befragen. Wenn nötig sogar foltern."
    Cunobelin schüttelte abseits den Kopf. Folterungen waren der Kelten nicht würdig. Ein Mann oder eine Frau lebten oder sie starben, aber sie wurden niemals verstümmelt. Auch Kriegsgefangene und Sklaven waren vor solchen Torturen sicher, wenn man von mehr oder weniger leichten körperlichen Züchtigungen zur Bestrafung einmal absah. Der König sah dies und hob beschwichtigend eine Hand: "Das wäre das letzte Mittel, ich weiß. Cyn, ich stelle eine kleine Truppe zusammen. Ich kann dir nicht viel geben und das wenige muss reichen. Belenus im Süden braucht Handlungsfreiheit, denn unter den Germanen herrscht Unruhe. Wir wissen noch nicht, ob sie zu uns oder weiter südlich ziehen wollen und daher müssen dir vier Einheiten Speerkämpfer genügen plus einer Einheit Wagenschützen. Eine Leibwache aus Kampfstreitwagen gebührt dir natürlich auch." Barrivendos lächelte. "Das ist das Mindeste. Diese Streitmacht sollte in deinen Händen ausreichen."
    "Eine Einheit Druidenkämpfer wird dich begleiten, ich habe eine entsprechende Botschaft bereits nach Eburacum geschickt. Sie werden dich dort erwarten." Cunobelin war aufgestanden und legte Cynfawr eine Hand auf die Schulter. Cynfawr war erleichtert. Eine solche Eliteeinheit war nicht nur eine sichere Bank in der Schlacht, ihre magischen Gesänge erhöhten auch die Kampfmoral der anderen Soldaten erheblich.
    "Eine Schwierigkeit steht dir allerdings bevor," meinte sein Vater, "die Krieger werden erst im späten herbst bereitstehen und nur eine Einheit besitzt ausreichend Fronterfahrung. Die Übrigen sind zwar keine Frischlinge, aber sie kennen nur kleinere Scharmützel, eine große Schlacht ist ihnen noch fremd."
    "Die Unerfahrenheit bereitet mir keine Sorge, wenn ein Teil der Truppen verlässlich ist. Aber ich werde Victoria dann erst im Winter erreichen können. Das wird ein grausamer Marsch. Kann ich nicht bis zum Frühjahr warten?"
    Barrivendos schüttelte den Kopf. "Die Priesterinnen der Britannia geraten bald in Panik. Und unsere Frauen stehen unter dem Schutz der Göttin. Diese scheint schwach geworden oder sie zürnt oder was weiß ich! Die Lage duldet keinen Aufschub, koste es was es wolle. Und du bist der Einzige, der dieses Werk vollbringen kann." Cynfawr war überwältigt von so viel offen eingestandenem Vertrauen und wollte sich erheben. Sein Vater drückte ihn auf den Stuhl zurück. "Ich weiß, das ist nicht meine Art, aber verzweifelte Situationen verlangen drastische Maßnahmen. Ein Grinsen erschien auf seinem Gesicht. "Barita hat vorgeschlagen, dass du diese Armee anführst." Jetzt grinste auch Cynfawr. Seine Schwiegermutter hatte sich dem "Bastard" nie gewogen gezeigt und immer offen ihre eigenen Söhne bevorzugt. Aber immerhin war sie die Oberpriesterin der Britannia und hatte ihr gesamtes familiäres Gewicht und das ihres Amtes in die Waagschale geworfen.
    "Da will sie wohl zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen."
    "Eine Fliege wird sie in jedem Fall nicht erwischen!" sagte der König fast heiter. "Sind deine Söhne wohlauf?" fragte er. Cynfawr nickte bejahend. "Dann geh und plane den Feldzug gründlich. Alle anderen Aufgaben sind diesem untergeordnet. Sorge dafür, dass du heil und mit den Römern, mindestens mit einem, wieder hier ankommst."
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    Zitat Zitat von Des Pudels Kern Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Der Falke Beitrag anzeigen
    Weil so weit ich weiß sind in D auch Lügen meistens von der Meinungsfreiheit erfasst.
    Man kann dich auf diesen Nebensatz durch "weil" Konjunktion reduzieren, Falke. Immer wenn son Ding vom Stapel läuft, weiß selbst der nachsichtigste Leser, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich zurückzulehnen, kurz in sich zu gehen und wichtige andere Tagesgeschäfte zu evaluieren. Mir fiel beispielsweise plötzlich ein, dass ich schon seit geraumer Zeit mal einen abseilen wollte, ohne abzukneifen.

  3. #3
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Schlacht um Victoria - Prolog

    Eine Hand schüttelte Cynfawr sanft aber bestimmt. "Aufwachen Herr, es ist soweit!"
    Cynfawr rappelte sich auf. Er ließ sich beim Anziehen des starken Kettenpanzers helfen und gürtete sein Schwert so, dass ein großer Teil der Kettenlast auf seinen Hüften ruhte.So hatte mehr Freiheit beim Schwingen des Schwertes. das Frühstück war mäßig reichhaltig, schließlich konnte man sich in der Schlacht nicht hinter die Büsche verziehen. Die Männer waren vorbereitet und gefasst.
    Cynfawr befahl den Aufbruch.
    Bald kam die Siedlung in Sicht. Die vorgeschickten Späher warteten bereits in einiger Entfernung. Cynfawr ließ halten, die Männer sollten noch einmal ausruhen. Jetzt hatten sie noch Zeit. Die Späher berichteten letzte Details.
    Die Stadt war immer noch unbefestigt. das ersparte viel Arbeit. Zwei Einheiten Speerkämpfer, das war nicht viel, zwei Einheiten Reiter. Bei deren Erwähnung spuckten die Späher auf den Boden. Sie waren auch Traditionalisten. Cynfawr warnte noch einmal eindringlich davor, die Reiter zu unterschätzen. "In den schmalen Gassen der Siedlung sind Streitwagen kaum zu gebrauchen. Da sind die Fußtruppen auf sich gestellt!"
    Einer der Späher meinte: "Und dann ist da noch eine komische Truppe, die ich zuvor noch nie gesehen habe. Sie kämpfen mit Langschwertern und haben lange, achteckige Schilde. Ansonsten sind sie nackt bis auf einen Lendenschurz. Und sie haben sich ihre Haare mit Kalkwasser gewaschen und zu langen Spitzen aufgekämmt."
    Fanatiker!

    .

    Das war eine schlechte Nachricht. Mit einer solchen Kampftruppe hatte Cynfawr nicht gerechnet. Dennoch, wenn ihr erster Schwung dahin war, wurde ihre fehlende Deckung ihnen oft zum Verhängnis. Aber sie würden viele mit in den Tod reißen. "Auf die müsst ihr besonders acht geben. Lasst euch durch ihr Aussehen nicht erschrecken, sie sterben wie alle anderen auch, wenn man den Speer in sie hineinrammt!"
    Die Männer lachten.
    Cynfawr befahl den Angriff.
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    Man kann dich auf diesen Nebensatz durch "weil" Konjunktion reduzieren, Falke. Immer wenn son Ding vom Stapel läuft, weiß selbst der nachsichtigste Leser, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich zurückzulehnen, kurz in sich zu gehen und wichtige andere Tagesgeschäfte zu evaluieren. Mir fiel beispielsweise plötzlich ein, dass ich schon seit geraumer Zeit mal einen abseilen wollte, ohne abzukneifen.

  4. #4
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Schlacht um Victoria – das erste Gefecht

    Die Speerkämpfer rückten in einer Reihe vor, naja mit gutem Willen konnte man es eine Reihe nennen.
    Vor den Kämpfern fuhren die leichten Streitwagen und beschossen die Verteidiger mit ihren Pfeilen.

    .

    Eine Einheit hielt den Beschuss nicht aus und stürmte den Wagen entgegen. Diese machten Kehrt und eilten an der Front der Fußsoldaten vobei. Die Feinde folgten blindlings und eilten in ihr Verderben.

    .

    Seitlich prallte eine Schar in ihre Flanke, als sich die Angegriffenen der neuen Gefahr zuwandten, geschah es an ihrer neuen Flanke ein zweites Mal. Diesem doppelten Druck hielten sie nicht lange stand und flohen.
    Lediglich zwei Männer entkamen dieser Todesfalle.

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  5. #5
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Schlacht um Victoria – Die Fanatiker kommen!

    Aus dem Ort rückten nun die restlichen Fußkämpfer an, allen voran die Fanatiker.

    .

    Der Zusammenprall der beiden Truppenteile war heftig und sofort entbrannte das mörderische Hacken und Stoßen. Schreie erklangen, wütende und schmerzerfüllte, die Leiber verhakten sich und Freund und Feind waren kaum zu unterscheiden. Die Verluste stiegen auf beiden Seiten, doch keiner wollte weichen. Die Fanatiker trieb ihre Kampfeswut nach vorne und sie rissen die übrigen mit, den Icenern wuchs Mut und Kraft durch die magischen Gesänge der Druiden.

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  6. #6
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Schlacht um Victoria – Streitwagenattacke

    Cynfawr gab den leichten Wagen das vereinbarte Zeichen: Mit voller Wucht rasten sie in den Rücken der Feinde hinein. Pferde wieherten, Knochen und Holz splitterten.

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    Die Verwirrung war unbeschreiblich, Menschen und Pferde glitten auf Blutlachen und herumliegenden Eingeweiden aus, Räder rumpelten über Körper die sich zuckend am Boden wälzten.
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    Zitat Zitat von Der Falke Beitrag anzeigen
    Weil so weit ich weiß sind in D auch Lügen meistens von der Meinungsfreiheit erfasst.
    Man kann dich auf diesen Nebensatz durch "weil" Konjunktion reduzieren, Falke. Immer wenn son Ding vom Stapel läuft, weiß selbst der nachsichtigste Leser, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich zurückzulehnen, kurz in sich zu gehen und wichtige andere Tagesgeschäfte zu evaluieren. Mir fiel beispielsweise plötzlich ein, dass ich schon seit geraumer Zeit mal einen abseilen wollte, ohne abzukneifen.

  7. #7
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Schlacht um Victoria – Der Gegenangriff

    Die Fanatiker ließen sich jedoch nicht beeindrucken und sprangen auf die zwischen den Leibern feststeckenden Wagen und hieben auf die Insassen ein. Der Befehlshaber der Abteilung verlor daraufhin die Nerven: "Rückzug! Rückzug!" Die Wagen drehten daraufhin um und stoben in wilder Flucht davon.

    .

    Die Britannischen Fußtruppen nutzten jedoch die kurze Atempause, sammelten sich und stürmten erneut geordnet vor. Diesmal konnten die Feinde dem Sturm nicht standhalten und flohen.

    .

    Die leichten Wagen, die sich in einiger Entfernung wieder gesammelt hatten, jagten ohne Befehl den Feinden hinterher, um die Schmach ihrer Flucht auszugleichen. Cynfawr fluchte und versuchte sie zurückzuhalten, jedoch vergebens.
    In den engen Gassen ereilte sie das Verderben in Form der zuvor noch verlachten Reiterei der Feinde.
    Leichtfertig stürmte diese durch schale Lücken und stieß im Vorbeireiten die Icener aus den Wagenkörben, während die ineinander verkeilt auf engstem Raum manövrierunfähig waren. Lediglich die beiden hintersten Wagen konnten Kehrt machen und dem Gemetzel entkommen.

    .
    .
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    Zitat Zitat von Des Pudels Kern Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Der Falke Beitrag anzeigen
    Weil so weit ich weiß sind in D auch Lügen meistens von der Meinungsfreiheit erfasst.
    Man kann dich auf diesen Nebensatz durch "weil" Konjunktion reduzieren, Falke. Immer wenn son Ding vom Stapel läuft, weiß selbst der nachsichtigste Leser, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich zurückzulehnen, kurz in sich zu gehen und wichtige andere Tagesgeschäfte zu evaluieren. Mir fiel beispielsweise plötzlich ein, dass ich schon seit geraumer Zeit mal einen abseilen wollte, ohne abzukneifen.

  8. #8
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Schlacht um Victoria – Zur Hölle mit den Reitern, vorwärts Marsch!

    Voller Wut über so viel Dummheit der eigenen Leute befahl Cynfawr den Generalangriff. Die Reiter waren weiter vorgeprescht, nun stürmten ihnen die Speerkämpfer und Cynfawr selbst mit den schweren Wagen entgegen. Die waren, zumal auf der weiten Ebene vor der Siedlung, ein ganz anderes Kaliber als die leichten Wagen der Fernkämpfer. Die Reiter wurden regelrecht zermalmt.

    .
    .

    Der Anführer der Feinde wurde aus dem Sattel geschleudert.

    .

    Er rief seine Gefährten noch zur Hilfe herbei, doch sein Schrei brach abrupt ab, als ein schweres Wagenrad seinen Kopf zermalmte.
    Das war das Ende.
    Ein letztes Aufgebot stellte sich auf dem Dorfplatz noch einmal den Angreifern,

    .

    aber bald streckten die letzten Kämpfer die Waffen. Die Fanatiker waren alle gefallen.

    .

    Ängstlich warteten die Bewohner auf das Strafgericht der Sieger, aber Cynfawr erlaubte keine wilde Plünderung. Seine Männer gehorchten, wenn auch widerwillig. Immerhin hatte er sie zum Sieg geführt und vor allem überhaupt heil durch die Winterlandschaft hierher gebracht.
    Cynfawr sprach mit ein paar eilig angekrochenen Honoratioren des Ortes. Diese eilten unter vielen Bücklingen wieder fort und bald darauf wurden Unmengen Vorräte zusammengetragen. Auf dem Dorfplatz wurde ein großes Feuer entzündet und die Sieger versammelten sich zum großen Festschmaus. Nun murrte keiner mehr und die Einwohner waren froh, so glimpflich davongekommen zu sein.
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
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    Zitat Zitat von Des Pudels Kern Beitrag anzeigen
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    Weil so weit ich weiß sind in D auch Lügen meistens von der Meinungsfreiheit erfasst.
    Man kann dich auf diesen Nebensatz durch "weil" Konjunktion reduzieren, Falke. Immer wenn son Ding vom Stapel läuft, weiß selbst der nachsichtigste Leser, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich zurückzulehnen, kurz in sich zu gehen und wichtige andere Tagesgeschäfte zu evaluieren. Mir fiel beispielsweise plötzlich ein, dass ich schon seit geraumer Zeit mal einen abseilen wollte, ohne abzukneifen.

  9. #9
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    So, dies war der erste Teil!
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    Zitat Zitat von Des Pudels Kern Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Der Falke Beitrag anzeigen
    Weil so weit ich weiß sind in D auch Lügen meistens von der Meinungsfreiheit erfasst.
    Man kann dich auf diesen Nebensatz durch "weil" Konjunktion reduzieren, Falke. Immer wenn son Ding vom Stapel läuft, weiß selbst der nachsichtigste Leser, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich zurückzulehnen, kurz in sich zu gehen und wichtige andere Tagesgeschäfte zu evaluieren. Mir fiel beispielsweise plötzlich ein, dass ich schon seit geraumer Zeit mal einen abseilen wollte, ohne abzukneifen.

  10. #10
    Beğlerbeğ Avatar von havaduckkkk
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    super story

    allerdings wirds mit diesem detailreichtum ne weile dauern bis der nachtto .... ähm die heilige schale gefunden ist


    naja jeden tag so 2-3 updates in der aktuellen länge sollten wohl täglich erscheinen
    Zu unrecht gebannt worden? Klick

    Doktrin: Mit steigender Spielerfahrung (und Schwirigkeitsgrad!) nähert sich der durschnittliche Civ-Spieler immer mehr dem hier :D ;). (Anm.: Der durschnittlicher MP-Spieler startet auf diesem Level :D)

    ... but the ancient gods of Olympus are angry and threaten a terrible revenge: "Mortals you defy the gods?! I sentence you to travel among unkown stars. Until you find the Kingdom of Hades, your bodies will stand lifeless .... as stone."

  11. #11
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Ja, ich hab mich darauf eingestellt, dass ich das AddOn später kaufe.


    Das mit dem Nachtdingens ist keine üble Idee. Vielleicht kommt am Ende dabei heraus, dass der Pharao Verstopfung hat!
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    Zitat Zitat von Des Pudels Kern Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Der Falke Beitrag anzeigen
    Weil so weit ich weiß sind in D auch Lügen meistens von der Meinungsfreiheit erfasst.
    Man kann dich auf diesen Nebensatz durch "weil" Konjunktion reduzieren, Falke. Immer wenn son Ding vom Stapel läuft, weiß selbst der nachsichtigste Leser, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich zurückzulehnen, kurz in sich zu gehen und wichtige andere Tagesgeschäfte zu evaluieren. Mir fiel beispielsweise plötzlich ein, dass ich schon seit geraumer Zeit mal einen abseilen wollte, ohne abzukneifen.

  12. #12
    Nordlicht Avatar von Hadrian
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    Ja wirklich tolle Geschichte

    Sehr detailgenau geschrieben und angenehm zu lesen

    Nur wenn Du das in dem Stil weiter durchziehst dauert das Spiel noch mindestens 5 Jahre
    "Alles, was überhaupt gedacht werden kann, kann klar gedacht werden.
    Alles, was sich aussprechen lässt, lässt sich klar aussprechen.
    "
    Ludwig Wittgenstein

  13. #13
    Beğlerbeğ Avatar von havaduckkkk
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    Zitat Zitat von Hadrian

    Nur wenn Du das in dem Stil weiter durchziehst dauert das Spiel noch mindestens 5 Jahre

    is ja nicht unser problem: kerm wird hauptberuflich rtw spieler und storyschreiber, bei 1 update/tag verringert sich das ganze schon auf 2 jahre
    Zu unrecht gebannt worden? Klick

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  14. #14
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Naja, nicht jede Schlacht wird so ausführlich behandelt, nur die interessanten. Und da gibt es bisher erst eine weitere Kandidatin. Und aller Anfang braucht ein wenig Ausführlichkeit. Ich will euch ja nicht mit Dutzenden Rebellenscharmützeln langweilen.
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    Zitat Zitat von Des Pudels Kern Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Der Falke Beitrag anzeigen
    Weil so weit ich weiß sind in D auch Lügen meistens von der Meinungsfreiheit erfasst.
    Man kann dich auf diesen Nebensatz durch "weil" Konjunktion reduzieren, Falke. Immer wenn son Ding vom Stapel läuft, weiß selbst der nachsichtigste Leser, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich zurückzulehnen, kurz in sich zu gehen und wichtige andere Tagesgeschäfte zu evaluieren. Mir fiel beispielsweise plötzlich ein, dass ich schon seit geraumer Zeit mal einen abseilen wollte, ohne abzukneifen.

  15. #15
    Beğlerbeğ Avatar von havaduckkkk
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    Zitat Zitat von Kermit
    Ich will euch ja nicht mit Dutzenden Rebellenscharmützeln langweilen.

    gott bewahre - die sind bei mir nur dann intessant wenn 2-3 bastarner dabei sind, oder extrem höhe, oder ich reite in die bastarne weil ich glaube das sind bogis (ka wie man die verwechseln kann - ich habs geschaft ......)


    nene immer die schön story relevanten schlachten - übrigens: ein weiterer kanditat? - dh in 5 min gibts update oder wie?
    Zu unrecht gebannt worden? Klick

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