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Thema: Shogi - japanisches Schach

  1. #1
    auf dem Mars Avatar von phimbs
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    Shogi - japanisches Schach

    Es gibt nun neben lichess für "normales" Schach auch https://lishogi.org/ für das japanische Schach:
    - Einfaches Spielen gegen andere Spieler (leider noch recht wenige) oder KIs - sowohl Blitzpartien als auch langsame Partien über mehrere Tage
    - Sehr gute Einführung in das Spiel (auch mit weiterführenden Links auf englisch).
    - Die Möglichkeit mit Figurensets zu spielen, die direkt die Zugmöglichkeiten anzeigen statt mit den originalen Schriftzeichenfiguren, die für Europäer unübersichtlich sind.
    - Es gibt auch viele Aufgaben zum Training.

    Wichtigste Merkmale des japanischen Schachs:
    - Geschlagene Figuren des Gegners können als eigene wieder eingesetzt werden (wie beim Tandemschach).
    - Bauern schlagen nicht diagonal sondern wie sie gehen nach vorne.
    - Fast alle Figuren können beim Betreten der gegnerischen Burg (erste drei Reihen) sich umwandeln.

    Leider sind weitgehende Informationen zu Eröffnungen und Castles nur mit Darstellung der japanischen Spielsteine, was das ganze erschwert.

    Eine Seite auf deutsch zum Lernen ist z.B.: https://shogi.de/lernen.html

    Edit: Als Beispiel mal zwei mögliche Darstellung der Figuren meiner ersten Gewinnpartie:
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    Geändert von phimbs (24. Mai 2021 um 13:28 Uhr)

  2. #2
    auf dem Mars Avatar von phimbs
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    Hier mal ein Beispiel wie dynamisch die Stellungen oft sind (bei Anfängern wie mir zumindest ):

    Habe den gegnerischen König schon etwas gejagt und habe zwei Türme im Angriff, doch dann erscheint ein Silberfeldherr aus dem nichts und setzt meinen vermeintlich sicheren König matt!

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  3. #3
    ...dankt für den Fisch! Avatar von luxi68
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    Finde ich coll, danke für den Tipp! Als Jugendlicher hatte ich mal Shogi entdeckt und hab mir sogar selbst ein Spiel gebastelt. Allerdings schlief das Interesse mangels Spielpartnern auch schnell wieder ein, Internet gab es damals noch nicht. Vielleicht schaue ich mir die Seite mal an.
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  4. #4
    ε•ω=1 Avatar von Ramkhamhaeng
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    Ich habe, ohne mir die Regeln durchzulesen, eine Partie gegen die schwächste KI mit 40m+10s Bonus gestartet.
    Mit der obigen Darstellung der Figuren kann man langsam herausfinden was die einzelnen Elemente bedeuten: Weißer kurzer Pfeil, blauer kurzer Pfeil, kleiner Schutzschild, großer Schutzschild(*), etc.
    Von den ganzen Umwandlungs-Regeln bei den Bauern/Figuren und Beförderungen muss man sich überraschen lassen

    (*) Edit: Ok, da habe ich in die „kleine Kugel“ innerhalb der Figur gleich zu viel hineininterpretiert. Schreibe lieber nicht auf, was ich mir da dachte


    So lernt zwar nicht alles vom Spiel, aber es war ein nettes Rätsel Ende von der Geschichte ist, dass es mir nicht gelang den feindlichen König mattzusetzen und versuchte das Spiel zu gewinnen indem ich erstmal alle Figuren von ihm abräume. Aber irgendwann war mein Zeitpolster abgeschmolzen und ich habs dann auf Zeit verloren


    Wer das Spiel nicht kennt kann die Challenge ja mal ausprobieren.


    Mit den normalen Steinen komme ich überhaupt nicht klar. Die auf dem Kopf stehenden Figuren machen mich wahnsinnig...


    P.S. Das Spiel hat leider einige Elemente, die es schwer machen das Spiel zu erlernen: Im Unterschied zu Schach sind hier meiner Meinung nach mehr Züge notwendig, um eine Partie zu beenden. Dadurch kann man als Anfänger keine "langsamen Partien" mit einem Zug pro Tag ausspielen und zum Blitzen hat man einfach zu wenig Ahnung. Für Kombinationen muss man auch „mehrzügiger denken“. Gleiche Problem wie bei Go.

    Das gleiche Problem wie Civ4 vs. Civ5/6. Bei den neueren Teilen sind es (ungefähr?!) 50% mehr Züge für eine Partie. Für Einsteiger im Multiplayer eine zeitliche Hürde.
    Geändert von Ramkhamhaeng (25. Mai 2021 um 21:27 Uhr)

  5. #5
    Moderator Avatar von Nahoïmi
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    Das gleiche Problem wie Civ4 vs. Civ5/6. Bei den neueren Teilen sind es (ungefähr?!) 50% mehr Züge für eine Partie. Für Einsteiger im Multiplayer eine zeitliche Hürde.
    Huh? Hast du eine Quelle dazu?
    Zitat Zitat von Bassewitz
    Oh gewaltiger Weiser, Licht der Wahrheit, großer Lehrer! :meister:

  6. #6
    ε•ω=1 Avatar von Ramkhamhaeng
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    Zitat Zitat von Nahoïmi Beitrag anzeigen
    Huh? Hast du eine Quelle dazu?
    Subjektive Meinung den ich aus dem Blick auf ein paar MP-Spiele aus der Anfangszeit von Civ5/6 gewonnen habe. Außerdem hatten sie bei Civ5 explizit damit geworben, dass es jetzt mehr Runden sind.
    Kann mich gerne einer korrigieren, der sich da besser auskennt, da langwierig ist ohne Grundkenntnisse der Materie Daten für eine Statistik einzusammeln. Ein grober Blick auf die PBEM-Foren zeigt, dass die Spieler in Civ5/6 darauf reagiert haben indem sie mit schneller Geschwindigkeit spielen.

    Zitat Zitat von wileyc Beitrag anzeigen
    Die Standard-Geschwindigkeit für PBEM ist schnell.
    In vielen Zügen passiert nicht viel und ein PBEM dauert viele Monate. Da ist schon Standard-Geschwindigkeit zu langsam.
    Bei Civ4-PBEMs ist die normale Geschwindigkeit üblich (gewesen).

    Noch ein Indiz: Das Problem, ein Spiel in einer MP-Session an einem Abend nicht beendet zu kriegen, war mehr ausgeprägt. Bei der Komibnation Civ4+Schnell hat man das IHMO früher geschafft.

  7. #7
    auf dem Mars Avatar von phimbs
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    Ich habe gerade mal meine erste Fernpartie beendet und wollte diese nutzen, um Interessierten einen Einblick ins Spiel zu geben.

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    Nach der Eröffnung ist die Situation gerade wie folgt:
    Der weiße König ist noch nicht in einer sicheren Festung und der weiße Läufer ist aktuell ungedeckt (der Silbergeneral kann im Gegensatz zum Goldgeneral nicht seitlich ziehen), so dass ich mich für einen Bauernvorstoß entscheide. Diesen kann er selbst nicht schlagen und danach will ich den Druck erhöhen, indem ich den Turm auf die Linie des Königs stellen will.

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    Nächster Plan ist die Entwicklung des Pferdes. Den rechten Angriffsweg wird mit dem weißen Bauernzug verhindert, wodurch aber der Silbergeneral kein Feld mehr hat und ich das schwächere Pferd gegen den stärkeren Silbergeneral tauschen kann. Ein Materialgewinn ist bei Shogi ja immer doppelt so gut, weil man die geschlagene Figuren ja anschließend noch einsetzen kann.

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    In der Folge setze ich den Silbergeneral offensiv ein und greife damit seine beiden Goldgeneräle an, wodurch ich wieder einen kleinen Materialvorteil erlange.

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    Nach dem Abtausch auf 44 droht der gefährliche Bauernvorstoß, der wegen des ungedeckten Läufers nicht vom anderen Goldgeneral geschlagen werden kann.

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    Weiß deckt das Feld, aber nach dem Einsetzen und Opferns des Goldgenerals fällt dann doch der Läufer und damit ist die Stellung verloren.
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    Geändert von phimbs (04. Juni 2021 um 19:35 Uhr)

  8. #8
    auf dem Mars Avatar von phimbs
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    Mit dem Schlagen des Läufers kann ich meinen Läufer auch noch zum Drachenläufer befördern (kann zusätzlich ein Feld gerade gehen). Damit bedrohe ich alle Felder um ihn herum. Die beiden angegriffenen Figuren in der Grundreihe sind schon fast unwichtig.

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    An dieser Stelle ist interessant, dass ein Befördern auch schlecht sein kann. Wenn ich mit dem Pferd den Goldgeneral schlage und befördere (die meisten Figuren ziehen befördert wie ein Goldgeneral), kann Weiß mit dem Turm meinen Läufer schlagen. Deshalb schlage ich und befördere nicht, damit ich Schach gebe. So muss er zunächst mit dem König ziehen und ich kann mich danach um meinen Läufer kümmern.

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    Mit dem Einsetzen des gewonnen Läufers nehme ich dem weißen König den weiteren Fluchtweg und zusammen mit dem nun beförderten Pferd folgt Matt im nächsten Zug.
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  9. #9
    ε•ω=1 Avatar von Ramkhamhaeng
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    Interessanter Einblick, danke!

    Ich bin mittlerweile auch bei diesem Figurenset gelandet. Ich habe anders angefangen und statt Fernpartien mit Taktikaufgaben und ein paar Blitz/Schnellschach-Partien begonnen. Das ist in den Partien dann ein ziemliches Gehacke ^^. Hoffe das strategische Wissen stellt sich dann später noch ein.

    Wie viele Züge/Tage hat deine Partie gedauert?

  10. #10
    auf dem Mars Avatar von phimbs
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    51 Halbzüge, das waren so ca. 1,5 Wochen. Ich spiele Fernschachpartien eigentlich immer so mit 1-3 Tagen pro Zug, damit es nicht zu lange dauert. Eigentlich finde ich 1 Tag am besten, aber das kann schonmal (zu) knapp werden, deshalb eher 2 Tage. 3 Tage finde ich bei langsamem Gegner eigentlich schon zu zäh.

    Die Taktikaufgaben habe ich auch schon ausprobiert - fand die eigentlich ganz gut.

    Schwierig finde ich vor allem noch das jeweils richtige Castle für seinen König zu finden, aber auf fortgeschrittenem Anfängerniveau reicht es wohl, wenn man den König mit ein paar Figuren insbesondere Generälen umgibt und nicht alleine in der Mitte lässt.

  11. #11
    auf dem Mars Avatar von phimbs
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    Beim Einbruch des Pferdes sollte man vor einer automatischen Beförderung kurz innehalten, denn das kann verfrüht sein.

    Hier hatte ich beim Schlagen auf 53 direkt befördert...ohne Beförderung hätte ich aber seinen anderen Goldgeneral angegriffen (behält die Initiative, was beim Shogi wichtig ist). Allerdings kann dieser leicht ausweichen und die Kontrolle der roten Felder nach Beförderung ist wohl schon stärker in diesem Fall.

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  12. #12
    auf dem Mars Avatar von phimbs
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    Das Schöne bei Shogi ist definitiv, dass es keine (langweiligen) Enspiele gibt, weil ja immer alle Figuren im Spiel bleiben...

    Besonders schön ist, wenn man eine vollbesetzte Ersatzbank hat...

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