Geschichts-Quiz II

[Großadmiral Thrawn]

Hat Ptolemaios sich nicht mittels eines Husarenstücks in den Besitz der sterblichen Überreste von "Pharao" Alexander gebracht, und diese dann in Alexandria beerdigt? Eventuell - wenn auch heutzutage schwer vorstellbar, aber wer weiß - galt das als göttliche Fügung.

[Jon Snow]

Genau, er ließ Alexanders Leichnam zuerst in Memphis und später in Alexandria beisetzen und setzte auch einen (griechischen) Oberpriester für dessen Kult ein. Dazu ließ er auf Inschriften einfach Alexander IV. noch als König nennen, als würde dieser noch leben. So umging er zunächst die Entscheidung, auf welche Weise er sich schließlich selbst als König legitimieren würde.

Thrawn bitte!

[Großadmiral Thrawn]

Mir fällt nichts ein, ich geb frei.

[Brynhild]

Dann übernehme ich mit einer neuer Frage. Bin gespannt ob Jon auch hier recht zügig auf den richtigen Weg kommt und löst

Wie gestalte sich die "wechselnde Aufwartung" und welchen Zweck erfüllte sie damit?

[Jon Snow]

Hat es mit dem frühneuzeitlichen Japan und dem Shogunat in Edo zu tun?

[Brynhild]

Ja

[Jon Snow]

Du hättest den japanischen Begriff benutzen sollen, den hätte ich sicher nicht gekannt. Ich warte aber mal ab, vielleicht weiß sonst noch jemand die Lösung.

[Brynhild]

Ich dachte mir, das man mit dem japanischen Begriff möglicherweise schneller durch weitere Fragen draufkommen könnte; so müsste man ja erstmal die Nation herausfinden.

[Ceres]

Du hättest den japanischen Begriff benutzen sollen, den hätte ich sicher nicht gekannt. Ich warte aber mal ab, vielleicht weiß sonst noch jemand die Lösung.

Ich konnte mit dem deutschen Begriff nichts anfangen. Den japanischen hätte ich (aus EU3/4) gekannt

[Jon Snow]

Das war eher ein Scherz. Brynhild hat die Frage ja nicht nur für mich gestellt. Du weißt aber die Antwort, oder?

[Ceres]

Erst als ich beim Googlen auf den japanischen Begriff gestoßen bin

[Jon Snow]

Also gut: Es ging meines Wissens darum, dass die großen Feudalherren (Daimo oder so?) eine Residenz in Edo (dem heutigen Tokio) unterhalten und dort auch einen Teil des Jahres anwesend sein mussten. In der restlichen Zeit hatte ein Teil der Familie (darunter normalerweise auch der älteste Sohn oder zwei andere Söhne) die Residenz zu bewohnen.

Damit gelang es den Shogunen, einen gewissen Zugriff auf Besitz, Gefolgschaft und Familie ihrer möglichen Konkurrenten um die Macht sicherzustellen, denn natürlich wohnten die Adligen dort in großem Luxus mit zahlreichen Bediensteten und Wachleuten. Zudem wurden die großen Familien ganz automatisch zu Konkurrenten um das Ansehen in der Residenzstadt (ähnlich wie der Hochadel im europäischen Absolutismus), so dass sie einerseits darum zu wetteifern begannen, Gunsterweise des Shogun zu erhalten (während der Kaiser in Kyoto zu einer Art Schattendasein verdammt wurde) und andererseits versuchten, durch besonders prachtvolle Bauten und zahlreiche Gefolgsleute herauszuragen (was die Bedeutung von Edo und den Zugriff der Shogune auf die Machtmittel und Finanzen der Adligen vergrößerte). Man hat diese Methode deshalb manchmal auch mit dem Höflingssystem von Versailles verglichen, mit dem Ludwig XIV. die französische Aristokratie seiner Macht unterwarf.

Das System hat offenbar so gut funktioniert, dass der Kaiser während der Meiji-Restauration gar nicht mehr versuchte, Kyoto als "Gegenresidenz" aufzubauen, sondern Edo/Tokio für die eigene Machtstellung nutzte, indem er einfach den eigenen Hof dorthin verlegte.

[Jon Snow]

[Großadmiral Thrawn]

Welche Frage kann Jon nicht beantworten?

[Jon Snow]

Brynhild hat ja noch gar nicht gesagt, dass das richtig war.