Man sollte halt irgendwann relevante Werte von irrelevanten unterscheiden können. Ein Beispiel hatte ich dafür gegeben, Bayern München verliert 2012 2:5 gegen Borussia Dormund oder 2014 0:4 gegen Real Madrid, beide Spiele kommentierte Lahm im Anschluss in der Weise, dass sie die bessere Mannschaft waren und konnte (was statistisch stimmte) das anhand der Ballbesitzwerte auch belegen. Beim ersten Spiel hatte halt Dortmund Glück, dass sie den ein oder anderen Konter setzen konnten, im anderen Spiel hatte Real seine ersten zwei Tore ja "nur" (wie gesagt, so Lahm) über Standards gemacht. Ist halt die Frage, ob man irgendwann die Resultate bewerten will oder in den Statistiken führen will.
Dann lassen wir mal diese unwichtigen störenden Größen wie Tore/Gegentore weg und schauen uns nur die ganzen wirklich aussagekräftigen Statistiken an:
https://www.fussballdaten.de/wm/2018...chland-mexiko/
https://www.fussballdaten.de/wm/2018...land-schweden/
https://www.fussballdaten.de/wm/2018...a-deutschland/
Was wir sehen, die Statistiken belegen, dass wir in allen Spielen haushoch überlegen waren. Ich müsste jetzt den Ballbesitzwert aller anderer Mannschaften vorher rausfinden, ich kann mir gut vorstellen, dass unsere Ballbesitzwerte die besten aller Mannschaften im Turnier waren, in jedem Falle ist der Ballbesitzwert großartig. Niemand sagt, dass Statistiken irrelevant sind, nur die Gewichtung Tore/Gegentore vs. Ballbesitz/Ecken/Torschüsse oder gespielte Pässe ist bei uns vielleicht eine andere. Wie kann man jetzt sonst belegen, dass die deutsche Mannschaft überragend gespielt hat oder Özil besser als DeBruyne oder Kroos ist? Wie wäre es mit gar nicht, weil der Ansatz schon falsch, die deutsche Mannschaft schlecht und Özil nicht besser als Kroos oder De Bruyne war?
Wenn ich jetzt statt Mannschaften über ein Spiel vergleiche ist für mich die Differenz aus erzielten Toren und erhaltenen Gegentoren nen recht guter Indikator, welche Mannschaft besser war. Es gibt sicherlich auch mal Glück/Pech und dadurch statistische Ausreißer, wenn eine Mannschaft aber reproduzierbar immer mehr Ballbesitz hat, aber dennoch reproduzierbar mehr Gegentore bekommt als sie schießt, ist der Ballbesitz keinen Schuss Pulver wert. Im Abhängigkeit der finanziellen und spielerischen Möglichkeiten einer Mannschaft kann auch ein glücklicher 2:1 - Sieg den man gerade noch gegen Saudi-Arabien mich gelegentlich nicht zufriedenstellen, wenn international eher mittelmäßige Mannschaften wie Russland die ohne große Anstrengung mit 5:0 vom Platz schicken. Solange es nicht zu messbaren Erfolgen (sprich ehr geschossenen Toren oder weniger Gegentoren) führt, sind auch Ballkontakte oder Ecken auch irrelevant.
Vergleiche ich jetzt Einzelspieler mag das zwar bis zu einem bestimmten Punkt subjektiver sein, aber der Marktwert ist für mich schonmal ein guter Anhaltspunkt.
https://www.transfermarkt.debesten/mesut-ozil/profil/spieler/35664
https://www.transfermarkt.de/toni-kr.../spieler/31909
https://www.transfermarkt.de/kevin-d.../spieler/88755
https://www.transfermarkt.de/dele-al...spieler/207929
https://www.transfermarkt.de/philipp.../spieler/80444
Özil hat hier einen gewissen Nachteil bei den reinen Werten, weil sein Vertrag früher ausläuft (was aber auch nicht zwangsweise Zufall ist), man sieht aber dass die genannten Spieler, von denen hier geschrieben wurde, Özil hinge sie um Längen ab oder sie kämen vielleicht gerade so an Özil ran, auf dem Transfermarkt weit höher bewertet werden. Da ich nicht alle dieser Spieler auf dem Schirm habe, kann ich mir teiweise nichtmal ne eigene Meinung darüber erlauben, ich kann mir aber nen ausreichendes Bild über User machen, die anhand irgendwelcher Statistiken, die sie gerade aus dem Kicker oder sonstwoher haben, behaupten, De Bruyne käme vielleicht gerade so eben an Özil ran.
Ansonsten gilt diegleiche Antwort wie oben auf die Frage "Wie sollte man denn sonst belegen, dass Özil um Längen stärer ist als Kroos oder De Bruyne?", am besten gar nicht.