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Thema: Studieren im Alter

  1. #46
    Zurück im Norden
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    Zitat Zitat von Pennraugion Beitrag anzeigen
    Geschichte (was sehr grob natürlich ist) und aus Interesse.
    In Tübingen gab es zu meiner Studienzeit ziemlich viele "Senioren" in Geschichte, anders übrigens als in Germanistik. Häufig waren es pensionierte Lehrer, Beamte, Freiberufler etc. aus dem Umland, etwa aus Rottenburg oder aus Reutlingen, ab und zu sogar Ehepaare. In den Vorlesungen Frank Kolbs machten sie oft sogar einen erheblichen Anteil aus, was nicht immer ganz einfach war (aber das galt für Kolb auch ganz unabhängig davon ). An Seminaren durften sie ebenfalls teilnehmen, und manchmal hatte man sie dann sogar in der Referatsgruppe. Ich persönlich fand das ganz interessant, aber es gab auch kritischere Kommilitonen. Wenn ich es damals richtig verstanden habe, mussten sie für die Seminarteilnahme ganz offiziell als Gaststudenten immatrikuliert sein und auch einen monatlichen Beitrag leisten. Das könnte bei dir aber anders sein, weil es ja dein Erststudium wäre (wobei die Regeln in Österreich ohnehin nochmals ganz anders sein können). Solche Dinge würde ich auf jeden Fall vorher direkt bei der Universität erfragen, weil es ja schon einen Unterschied macht, ob du an Seminaren und Übungen teilnehmen darfst oder nicht.

  2. #47
    Sozialschmarotzer Avatar von Rince Wind
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    Zitat Zitat von Oppenheimer Beitrag anzeigen
    Faulheit und mangelnde Selbstorganisation gehen im Studium leider nur noch teilweise durch (anders als früher, als das für ein z.B. Philosophiestudium fast schon Grundvoraussetzung war). KI fragen sehe ich jetzt, bis zu einem gewissen Punkt nicht so als Problem. In einigen Jahren werden wir nicht mal mehr scheißen gehen, ohne vorher unseren Buddy zu konsultieren.
    Ich habe Philosophie noch im Magister angefangen. Das war von meinen drei Fächern definitiv das anspruchsvollste und das in dem von den Studenten am meisten Selbststudium verlangt wurde.

    Referat in einem normalen Seminar: Referiere über diesen 20-30 Seiten langen Text.
    Referat in Philosophie: Referiere über diesen Text, meist nur eine halbe bis vielleicht maximal 5 Seiten, aber habe mindestens noch ein paar Sekundärquellen um den Forschungsstand zu dem Thema wiederzugeben.
    Ein Dozent hat die Leute rausgeschmissen wenn klar war, dass sie den Text für das Semester nicht gelesen haben. (Der war aber auch ein Arschloch der massiven Studentenprotesten wegen seines Verhaltens außerhalb des Unterrichts gegangen wurde. Die Uni hat da keine gute Figur gemacht und viel zu lange an ihm festgehalten, da er als Privatdozent sehr billig für sie war.)
    Ein anderer hat verlangt, dass man in den ersten 2-3 Wochen eine Einführung zu dem Semesterthema liest und eine Zusammenfassung abgibt.

    Woanders hat man halt ein mal sein Referat gehalten und war ansonsten meistens anwesend, das war ausreichend, wenn man nur den Schein wollte.

  3. #48
    rogue trader Avatar von Oppenheimer
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    Hab sogar noch als MA abgeschlossen. Und klar, so ein paar hundert Seiten im Monat musste man da schon lesen, aber das wars dann ja fast schon an Aufwand.
    Wer bereit ist, Freiheit zu opfern, um Sicherheit zu gewinnen, verdient weder das eine noch das andere. Vor allem im Straßenverkehr.

  4. #49

  5. #50
    rogue trader Avatar von Oppenheimer
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    Lesen ist ja aber halt Nichts, was einem wirklich zur Last fällt, wenns einen wirklich interessiert. Ging zumindest mir so.

    Muss aber sagen, Geschichte war Nebenfach, da habe ich mir fast den ganzen Sprachkram gespart. Ich glaube, da reichte sogar Abitur mit zwei Fremdsprachen. Und in Orientalistik habe ich schlicht nach einem Jahr das Handtuch geworfen. Wenns zu schwer ist, muss man aufhören. Ich saß da mit lauter Muttersprachlern in Arabisch I & II (immerhin habe ich Arabisch II noch geschafft [mit Ach und Krach]- und dann trotzdem aufgehört, meine Vorfreude auf das Fortgeschrittenenseminar hielt sich in Grenzen). Gut, die konnten zwar auch kein Hocharabisch, aber es ist schon was Anderes... Eigentlich Schade, wir waren eine super Truppe. Gut: Ab diesem Tag war es mit "lernen" für immer vorbei. Ich glaube fast, ich habe danach nie wieder eine Klausur geschrieben.
    Geändert von Oppenheimer (23. März 2024 um 19:59 Uhr)
    Wer bereit ist, Freiheit zu opfern, um Sicherheit zu gewinnen, verdient weder das eine noch das andere. Vor allem im Straßenverkehr.

  6. #51
    Ignoriert Mauern Avatar von Argonir
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    Warum braucht man für ein Geschichtsstudium eine Uni:

    Einmal wegen der Bibliothek. Gibt es alles eh online? Nein, bei weitem nicht. Ein vernünftiges Studium ist ohne gescheite Fachbibliothek nicht möglich. Man kann sich die nötigen Bücher auch nicht einfach mal so kaufen, da man gut und gerne pro Seminar 10-20 verschiedene Aufsätze/Monographien lesen muss und so ein wissenschaftliches Buch öfters auch mal über 100 Euro kostet. Dazu kommen Nachschlagewerke, Quelleneditionen etc.

    Dann braucht man Seminare. In Vorlesungen bekommt man irgendwelche Infos über irgendwelche Ereignisse oder Situationen in bestimmten Kulturen zum Zeitraum X. Das ist nett, das ist für ein Geschichtsstudium auch nicht ganz unwichtig, aber das Wissen könnte man sich genauso gut aus irgendwelchen Fachbüchern herausziehen. Es ist nur bequemer, das Wissen solide vorbereitet, strukturiert und ausgewählt serviert zu bekommen.
    In den Seminaren lernt man dagegen vor allem das Handwerkszeug: Recherchieren, Referate vorbereiten sowie halten und Seminararbeiten schreiben. Erst das befähigt einen nach und nach sich selbstständig mit Themen auseinanderzusetzen und zu forschen.

    Will man ernsthaft Geschichte als Wissenschaft studieren, sollte man auf jeden Fall ein reguläres Studium angehen. Interessiert man sich dagegen nur für Geschichte und will ohne eigene Forschungsambitionen mehr über die Vergangenheit erfahren, tuts auch ein Seniorenstudium.
    Bitte weitergehen, es gibt hier nichts mehr zu lesen!

    Immortals sterben nicht

  7. #52
    Registrierter Benutzer Avatar von GoodOldErin
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    A propos Fachbücher:

    Ich versuche mich diese Sommerferien mal aufzuraffen, ein paar Sachen meiner verstorbenen Frau auszusortieren. Ich konnte mich dazu in den 4 Jahren und 3 Monaten, die ich jetzt Witwer bin, einfach nicht bequemen.

    Hat jemand eine Idee, was ich mit ihren Fachbüchern machen könnte? Gibt es da vielleicht ein spezielles Portal, nicht einfach nur Ebay?
    (Bei der Gelegenheit könnte ich ja auch ein paar MEINER Fachbücher rauswerfen. Ich hab mein Studium einst ja nicht durchgezogen...)

  8. #53
    starc und vil küene Avatar von Louis XV.
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    Ich weiß noch, dass ich die Senioren, die da bei uns in den Vorlesungen saßen, früher auch immer befremdlich fand, und die wenigen Male, wo dann tatsächlich Senioren in den Seminaren saßen, war es eher unangenehm, weil das einfach doch eine komplett andere Welt war. Und als Student war man ja teilweise auch selbst noch dabei, sich zu finden. Da hatte ich ja noch nicht, so wie heute bei der Arbeit, die Routine darin, mit Leuten sehr unterschiedlichen Alters zusammen zu arbeiten.

    Ich habe ja Geschichte auf Magister im Nebenfach studiert und lese heute noch gerne historische Bücher und Fachbücher als Zeitvertreib. Was mir echt total fehlt, ist die Möglichkeit, einzelne Aufsätze in Fachzeitschriften zu lesen, an sowas kommt man halt außerhalb von Uni-Bibliotheken nicht dran. Hab mich sogar mittlerweile bei Academia Online angemeldet, aber das ist eben auch nur ein Bruchteil.

    Insofern denke ich mir manchmal schon, ich würde nach meiner Arbeit gerne nochmal "weiter" studieren. Andererseits fand ich die Vorlesungen oft am wenigsten sinnvoll. Der Vorteil ist ja allenfalls, dass ein schlauer Mensch dir die Themen gut zusammengefasst präsentiert. Wenn er aber nicht gut präsentieren oder zusammenfassen kann, kann ich es mir auch selbst durchlesen.

    Da waren die Seminare, wo man selbst diskutiert und sich mit beschäftigt hat, immer sinnvoller. Und die Hausarbeiten, die man geschrieben hat.

  9. #54
    Registrierter Benutzer Avatar von TeeRohr
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    Hui, so viele ehem. Geschichtsstudenten hier? Und ich dachte ich wäre ein Exot!

  10. #55
    starc und vil küene Avatar von Louis XV.
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    Zitat Zitat von TeeRohr Beitrag anzeigen
    Hui, so viele ehem. Geschichtsstudenten hier? Und ich dachte ich wäre ein Exot!
    Das überrascht dich doch jetzt nicht ernsthaft, dass in einem Civ-Forum sich viele Historiker tummeln?

  11. #56
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    Zitat Zitat von GoodOldErin Beitrag anzeigen
    Hat jemand eine Idee, was ich mit ihren Fachbüchern machen könnte?
    Was spricht denn gegen ebay/kleinanzeigen? Da ist es leicht zu finden und einfach zu verkaufen.
    Manche Fachbücher sind gar nichts mehr wert. Weil die Studenten zum Beispiel eine neuere Auflage benötigen.
    Und manche gebrauchten Fachbücher sind richtig teuer.

    Zitat Zitat von Louis XV. Beitrag anzeigen
    Insofern denke ich mir manchmal schon, ich würde nach meiner Arbeit gerne nochmal "weiter" studieren.
    Aber mit welchem Ziel?
    Wenn man irgendwas in dem Bereich machen will, kann man das doch auch als Hobby machen. Ich habe z.B. einen deutschen Youtuber abonniert, der Geschichtsthemen präsentiert. Ich denke, sowas ist doch auch sehr motivierend. Man veröffentlicht was, dann sieht man, ob das irgendwen interessiert. Und man bekommt Feedback.
    Verstand op nul, frituur op 180.

  12. #57
    starc und vil küene Avatar von Louis XV.
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    Zitat Zitat von Shakka Beitrag anzeigen
    Aber mit welchem Ziel?
    Wie gesagt, in meinem Fall wäre es vor allem der verbesserte Zugang zu Fachbüchern (manches, was man lesen will, ist auch schon vergriffen, das geht leider bei Fachbüchern sehr schnell) und Fachartikeln in Zeitschriften.

    Ich habe das im Studium geliebt, da in der Uni-Bibliothek einfach manchmal wahllos Fachzeitschriften aufzuschlagen und mir dann Artikel rauszukopieren. Ich habe da teilweise mein eigenes "Studium Generale" gemacht.

    Theoretisch könnte es natürlich sein, dass ich diese Sehnsucht auch einfach damit befriedigen kann, mir einen Zugang zur örtlichen Uni-Bibliothek zu verschaffen. Müsste ich halt mal nachfragen. Wir haben zwar einen Geschichts-FB in der Stadt, aber der ist jetzt glaube ich auch nicht gerade unter den großen in Deutschland.

  13. #58
    yay! Avatar von Setcab
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    Zitat Zitat von Shakka Beitrag anzeigen
    Aber mit welchem Ziel?
    Wenn man irgendwas in dem Bereich machen will, kann man das doch auch als Hobby machen. Ich habe z.B. einen deutschen Youtuber abonniert, der Geschichtsthemen präsentiert. Ich denke, sowas ist doch auch sehr motivierend. Man veröffentlicht was, dann sieht man, ob das irgendwen interessiert. Und man bekommt Feedback.
    Naja, zwischen dem Feedback im Studium und dem Feedback aus Youtube Kommentaren gibt es aber schon einen größeren Unterschied
    Ich würde mich bei letzteren nicht drauf verlassen, dass fachliche Fehler gefunden werden.

  14. #59
    Grünkohlgroßmaul Avatar von Bassewitz
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    Ein Studium an der YouTube Universität qualifiziert für alles!
    Zitat Zitat von Azrael Beitrag anzeigen
    Was Basse sagt. :D
    Zitat Zitat von Simato Beitrag anzeigen
    Passe, wenn nicht Basse :schwaerm:
    Zitat Zitat von Kaiserin Uschi Beitrag anzeigen
    Jeder mag Basse!

  15. #60
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    Zitat Zitat von Setcab Beitrag anzeigen
    Naja, zwischen dem Feedback im Studium und dem Feedback aus Youtube Kommentaren gibt es aber schon einen größeren Unterschied
    Ich würde mich bei letzteren nicht drauf verlassen, dass fachliche Fehler gefunden werden.
    Kann man sich denn beim ersten drauf verlassen?
    Natürlich ist das Feedback bei Youtube inhaltlich ganz anders. Aber wenn man Youtube-Videos machen möchte, dann ist auch das Feedback bei Youtube relevanter als im Seminar.
    Verstand op nul, frituur op 180.

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