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Thema: Die Geschichte der mongolischen Großkhane in ihrer Zeit von Jean Mabillon

  1. #16
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    Putraq II. (Bruder von Nambuq I. und Yunus II., Sohn von Yunus I.)

  2. #17
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    Yunus III. (Neffe von Putraq II., Enkel von Yunus I. als Sohn seiner Tochter Kriskaa)

  3. #18
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    Yunus IV. (Enkel von Yunus III. als Sohn seiner Tochter Aynur)

  4. #19
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    Martin Luther wurde 1483 in eine wohlhabende Bergbaufamilie hineingeboren und wuchs in der Satrapie Breslau auf, wo sein Vater mehrere Hütten gepachtet hatte und vor allem das in Görlitz stationierte Minghan belieferte. Nach der Ausbildung an verschiedenen Schulen nahe des herrschaftlichen Wohnhauses der Familie in Bautzen besuchte Luther schließlich die mit Geldern der Satrapie unterhaltene Universität Breslau, die damals einen hervorragenden Ruf in ganz Mitteleuropa genoss. 1505 beschloss er aber nach dem Magisterabschluss und gegen den Willen der Eltern, in den Augustinerorden einzutreten. Ob dies mit einem Gelübde bei einem Gewitter, dem Tod eines Kommilitonen nach einem Duell oder einem anderen Vorfall zusammenhing, lässt sich nicht mehr ohne Zweifel entscheiden. Die Universitätsakten aus jener Zeit, welche uns vielleicht Aufschluss geben könnten, wurden leider während einer Belagerung der Stadt 1623 ein Raub der Flammen.

    Im Augustinerorden machte Luther rasch Karriere: 1507 erfolgte die Priesterweihe, 1512 die Verleihung des Doktorgrades, 1514 berief ihn der Erzbischof von Magdeburg (ebenfalls ein Augustiner) in seine Kanzlei. Luthers in deutscher und mongolischer Sprache gehaltenen, als sehr wortgewaltig geltenden Predigten machten ihn bald überregional bekannt, und Satrap Khalid von Krakau sorgte dafür, dass ihm 1517 schließlich das Amt des Dompredigers in der prachtvollen Krakauer Kathedrale verliehen wurde. Da der Erfurter Konvent (dem Luther bis zu seinem Tod offiziell angehörte) hohe Einkünfte aus dem Gehalt als Hofprediger und den vielfach in großer Auflage gedruckten Schriften und Predigten des jungen Mönchs erzielte, erlaubte man ihm eine lange Pilgerreise nach Rom, Jerusalem und Sarai, die 1522 begann. Das Osterfest 1523 erlebte Luther in der Lateranbasilika, wo ihm auch mehrere Predigten vor deutschen Pilgern während der Osterzeit genehmigt wurden. Der damalige Papst Leo X. soll auch aufgrund von Luthers mahnenden Worten seine Pläne für den prunkvollen Neubau der Peterskirche verworfen haben, der hernach tatsächlich unterblieb. 1523/24 feierte der Mönch Weihnachten und Ostern in Bethlehem und Jerusalem, was seine auf Jesus Christus zentrierte Frömmigkeit verstärkt haben soll, obgleich er Zeit seines Lebens auch ein treuer Verehrer der Gottesmutter blieb. Ende 1524 traf Luther schließlich in Sarai ein, wo er einige Monate im Archiv des Patriarchen forschen durfte und zahlreiche Schriften aus den frühen Jahrhunderten der Christenheit einsehen konnte. Später erwuchs daraus seine – mit Hilfe von griechisch- und hebräischsprachigen Mönchen aus Jerusalem erarbeitete – deutsche Bibelübersetzung, die ihrer Sprachgewalt halber noch in unserer Zeit sehr geschätzt wird, auch wenn die „Yunusbibel“ des 15. Jh. in deutschen Landen wohl noch ein wenig weiter verbreitet ist.

    1526 hörte der damalige Großkhan Yunus IV, der zum Osterfest nach Sarai gekommen war, den fast gleichaltrigen Mönch in der Petruskathedrale der Stadt predigen und war sogleich begeistert von dessen anschaulicher Sprache. Daher bat er den Patriarchen, Luther für die Stelle des Hofpredigers freizugeben, was schließlich in Absprache mit dem Erzbischof von Magdeburg und dem Erfurter Augustinerkonvent auch gelang. An einem kalten Januartag des Jahres 1527 traf der wortgewaltige Kleriker in Dagomys ein und wurde noch vor Beginn der Fastenzeit in sein neues Amt eingeführt. Die Bußpredigten des Frühjahres 1527, welche Luther nach der Theologie des Römerbriefes gestaltete, gehören nach dem Urteil sehr vieler Theologen unserer Tage zu den bedeutendsten Gedanken, die jemals zu diesem Brief des Apostels geäußert wurden. Hauptstück war für den Mönch die göttliche Gnade, die als reines Geschenk dem durch Erbsünde gebundenen Menschen gegeben ward.

    In der Frage der Kirchenordnung blieb Luther lange recht vage. Zwar sah er den Großkhan als Schirmherrn des wahren Glaubens an und rückte ihn in mehreren Predigten in die Nähe des Mose, welcher weltliche und geistliche Verantwortung zugleich getragen habe; seine Briefe an den mit ihm befreundeten Patriarchen Augustinus von Sarai (1524-1547) betonen aber auch die besondere Würde des durch Handauflegung und Gebet verliehenen Amtes, wie es Paulus und die übrigen Apostel mehreren Männern verliehen hatten. Eine Reform der Kirche an Haupt und Gliedern sollte besonders die biblischen Zeugnisse wieder neu erschließen und den Menschen den gerechten Zorn und die liebevolle Gnade Gottes vor Augen stellen. Daher müsse auf übertriebene Prachtentfaltung in den Kirchen verzichtet werden, da sie den Geist vom gesprochenen Wort ablenken könne.

    Da dem Hofprediger Luther auch eine Stelle als Professor an der Universität Dagomys zukam, die er im Unterschied zu einigen Vorgängern auch sehr engagiert ausfüllte, bildete sich bald eine „lutherische“ theologische Schulrichtung. Der recht strenge Augustiner wies zwar einige radikale Anhänger mit deutlichen Worten zurecht, blieb in seinen Schriften aber selbst nicht immer eindeutig. So lobte er einerseits die Freiheit des Glaubens in der mongolischen Welt, rief Großkhan Yunus aber zugleich dazu auf, einen Übertritt von Christen zu einer anderen Religion zu untersagen (was dieser aber verweigerte). Auch zum Zölibat, den er selbst wohl immer einhielt und mit Hinweis auf den Apostel Paulus begründete, sind unterschiedliche Zitate des großen Gelehrten bezeugt. Gerade als Prediger wurde Luther zuweilen wohl auch von seiner eigenen Beredsamkeit mitgerissen und formulierte Gedanken etwas drastischer, als es seiner sonstigen Theologie entsprach. Im Frühjahr 1542 wurde ihm sogar für sieben Monate ein Predigtverbot erteilt, weil er in einer wortgewaltigen Auslegung von Mt 12,34 die Zerstörung von Synagogen als gottgefällig bezeichnet hatte, was weder der Großkhan noch der Patriarch von Sarai dulden konnten. Solcherlei Uneindeutigkeiten werden noch in unseren Tagen in verschiedener Weise ausgelegt. Manche Theologen sehen den Mönch als „Großen Reformator“, nach dessen Willen kein Stein der Kirche auf dem anderen bleiben dürfe, andere betrachten ihn vorwiegend als Mahn- und Bußprediger, der alle Stände zur gottgewollten Umkehr gerufen habe, ohne dass dadurch die kirchliche Hierarchie Schaden nehmen müsse.

    Ein wichtiges Anliegen war dem Hofprediger die Einberufung eines allgemeinen Konzils. Seit der Wiedervereinigung mit der Ostkirche 1274 in Lyon hatten nur noch Synoden der Päpste oder einzelner Patriarchate und Metropolien stattgefunden, was den Reformern im Klerus sehr missfiel. Papst Pius IV. versprach dem Patriarchen von Sarai 1542 schließlich, ein neues Konzil zur Kirchenreform einzuberufen, das zunächst für 1545 geplant und dann um ein Jahr verschoben wurde, damit alle außereuropäischen Oberhirten anreisen konnten, wenn sie wollten. Luther selbst erlebte aber die Eröffnung der Versammlung in Dagomys nicht mehr, da er im Februar 1546 das Zeitliche segnete.

    Luthers Predigten und theologische Schriften sind heute in mehreren Sprachen verbreitet und spielen für alle Stände eine wichtige Rolle. Es besteht aber noch immer keine Einigkeit darüber, wie der begnadete Redner und Gelehrte in Wahrheit ausgelegt werden müsse. So berufen sich auch zu unserer Zeit noch sehr verschiedene Männer darauf, Luthers Gedanken auf die rechte Weise für Klerus und Laien furchtbar machen zu können. Wir wollen darüber jedoch ein andermal schreiben.
    Geändert von Jon Snow (12. Oktober 2023 um 23:00 Uhr)

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