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Thema: Der Mongolensturm - Das 18. Jahrhundert

  1. #46
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    6. August 1701: In Kalmar beginnt ein Treffen des Königs mit einigen Adligen aus dem hohen Norden Schwedens und Norwegens. Da viele von ihnen bereits am Adelstag teilgenommen hatten, gibt es angeblich ein wenig Unmut, der aber zumindest nicht so weit geht, dass jemand die Einladung ausgeschlagen hätte.

    Nur für die Kalmarer Union

    Achtung Spoiler:
    Die Adligen scheinen trotz des weiten Weges durchaus geehrt, dass der König sie eingeladen hat. Meist spielen die dänischen und südskandinavischen Edelleute die wichtigste Rolle bei Hofe, weil sie etwas wohlhabender sind und ihr Besitz näher an Kalmar liegt. Der geplante Hafen bei Trondheim könnte durchaus nützlich sein, entweder als Fischerhafen oder auch – wenn man das Geld investieren möchte – als echter Handelshafen. Es gibt dort ein wenig Bergbau, Haupthandelsgüter sind aber Fisch, Holz und Pelz. Die Bevölkerung lebt in aller Regel vom Fischfang oder (wenn das vom Klima vor Ort her möglich ist) der Landwirtschaft. Über heidnische Kulte in ihren Baronien wissen die Edelleute angeblich nichts, aber das muss nicht unbedingt wahr sein.



    9. August 1701: Erste Berichte aus den wichtigsten europäischen Agrarregionen ergeben ein positives Bild. Man darf mittlerweile recht zuversichtlich auf eine gute Ernte hoffen.


    15. August 1701: Am Hochfest der Himmelfahrt Mariens predigen viele altgläubige Bischöfe und Priester in den Ländern des römisch-deutschen Reiches, Frankreichs und Oberitaliens über das Geschenk der Gnade, das Maria zuteilwurde und das sie durch ihr „Fiat“ an alle Geschöpfe weitergab. Viele von ihnen nehmen dabei auf Augustinus Bezug, der Marias Glaube als Tochter Gottes ihrer Rolle als dessen Mutter überordnete. Dies gilt als Einladung an die Anhänger einer radikallutherischen Theologie, die Rolle Mariens im Heilsplan Gottes neu zu überdenken. Bischof Luipold von Freising zitiert sogar eine Predigt Luthers, in der dieser die Gottesmutter als Vorbild für alle Gläubigen bezeichnet hatte.

  2. #47
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    19. August 1701: Ein kleiner Teil der schottischen Nordamerikagesandtschaft trifft sich in der Hauptstadt Nova Scotias Robertsburgh mit dem dortigen Landtag, um die Forderungen aus Shikawo zu übermitteln und Vorschläge zu erarbeiten. Diese sollen dann spätestens zum Jahresende hin dem König zugehen.


    21. August 1701: Der schwäbische Herzog Ulrich trifft sich erneut mit mehreren Professoren der Tübinger Theologischen Fakultät. Diesmal möchte er mehr über die Wünsche der häufig als „Lutheraner“ bezeichneten Reformer im Klerus und unter den Dozenten herausfinden. Das Interesse an möglichen Veränderungen der Kirche scheint den Männern zu schmeicheln, so dass sie ungewöhnlich offen sprechen.

    Nur für das Herzogtum Schwaben


    Achtung Spoiler:
    Die Professoren legen nach einigen zurückhaltenden Anmerkungen die Hauptinhalte ihrer an Luthers Lehren orientierten Theologie vor, wobei auch gewisse Unterschiede erkennbar sind. Die meisten Dozenten fordern eine von römischem oder mongolischem Einfluss freie Kirche, das Ende des klerikalen Standes und des Zölibats, die Einführung eines biblischen Unterrichts für alle Kinder an Sonntagen, den Laienkelch und den Gottesdienst in deutscher Sprache.



    26. August 1701: Die 4000 Mann umfassende Hilfsarmee des Kalifats von Cordoba ist zum Monatsende hin vollständig in Ägypten eingetroffen. Die Truppen werden von Scheich Amir Al-Watiq aus dem berberischem Vasallengebiet und dem Sohn des Kronprinzen von Cordoba befehligt. Prinz Ahmad führt das seinem Rang entsprechende Kommando, soll aber nach der eindeutig formulierten Anweisung seines Großvaters militärische Erfahrung sammeln und die Ratschläge Amir Al-Watiqs vorbehaltlos akzeptieren. Ein Teil der Söldner, die früher als das Hauptheer eingetroffen sind, ist bereits nach Abessinien unterwegs, doch man geht davon aus, dass die Streitmacht sich Mitte September wieder vereinigen wird. Die beiden Befehlshaber ordnen außerdem an, dass alle islamischen Kämpfer gemeinsam oder in größeren Gruppen vor dem Abmarsch eine Moschee aufsuchen sollen. Christliche oder jüdische Söldner werden gebeten, ebenfalls in ein Gebetshaus ihrer Wahl zu gehen.

  3. #48
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    29. August 1701: Eine zweite Ständeversammlung der burgundischen Länder in Dijon hat erneut großen Erfolg. Zwar wagt man es nicht, die empfindlichen Apparate aus Gent über holprige Wege nach Hochburgund zu bringen, ein Feuerwerk und eine Ansprache Herzog Johanns sowie das Vorbild des ersten Ständetages helfen aber auch hier, erste Vorbehalte zwischen den Ständen auszuräumen. Auf eine ursprünglich geplante dritte Versammlung muss aus finanziellen Gründen leider verzichtet werden. Dies fällt aber nicht schwer, da inzwischen Vertreter aller Regionen miteinander in Kontakt gekommen sind.


    3. September 1701: Die äthiopischen Könige greifen das mongolische Heer am Tanasee an, um die Entscheidung des Krieges zu erzwingen. Es zeigt sich aber rasch, dass die Gerüchte über zahlreiche Desertionen übertrieben waren oder sogar bewusst von den Satrapen in die Welt gesetzt wurden. Bereits drei Tage nach Beginn der Schlacht sind die Angreifer nahezu vollständig geschlagen und fluten ungeordnet ins Hochland zurück. Am 7. September fällt schließlich Gondar, und der dortige Kleinkönig bittet um Frieden. Der Sieg wurde unter Beteiligung eines Söldnerregiments aus dem Khanat Hellas erkämpft, was in Kairo mit Dankbarkeit vermerkt wird. Man vergisst dabei auch die Kämpfer aus dem Kalifat von Cordoba nicht, die noch auf dem Weg ins Hochland sind oder das Niltal schützen.


    4. September 1701: Eine Armee des Großkhanats Melaka dringt in die südchinesische Region Guangxi ein, um die dortigen Kleinfürsten wieder fest in das Reich zu integrieren. Die weiter im Landesinneren liegenden, ebenfalls faktisch unabhängigen Kleinstaaten bleiben hingegen zunächst unbehelligt, da sie offiziell Dagomys unterstehen.

  4. #49
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    5.-11. September 1701: Die Schweizerischen Fest- und Wettkampfspiele in Bern finden zum ersten Mal statt. Sie haben großen Erfolg bei Athleten und Zuschauern, die besonders den Sieger in der Disziplin Schwingen hochleben lassen. Erster „Schwingerkönig“ wird der aus Biel bei Bern stammende 19jährige Bauernsohn Alfred Niklaus. Auch Bundesamman Samuel Frisching wird von den Anwesenden mehrfach stürmisch bejubelt, weil er die Organisation der Festivitäten übernommen hat. Das Oberhaupt der Eidgenossenschaft nutzt die günstige Gelegenheit, um in einer großen Rede die Grundsätze seiner Politik darzustellen.


    6. September 1701: König Eduard von England, der wegen des geplanten Treffens mit dem schottischen Monarchen nicht wie vorgesehen zur französischen Käsemesse kommen kann, wird von seinem Sohn Heinrich würdig vertreten. Dieser trifft mit einer großen Delegation von Kaufleuten in Paris ein, wo die Veranstaltung in wenigen Tagen beginnen soll. Da die Begleiter des Kronprinzen größtenteils aus den Festlandslehen stammen, sind sie in Paris nicht fremd und können sich leicht mit den Einheimischen verständigen.


    7. September 1701: Die sechs Großkhanate tauschen nach längeren Verhandlungen feste, in den anderen Hauptstädten residierende Botschafter aus. Dabei können sie auf ein System zurückgreifen, das unter Yunus VI. (1647-1658) und seinen Söhnen eingeführt worden war und damals die Vernetzung zwischen den sich zunehmend eigenständig entwickelnden und 1658 schließlich auch formell getrennten Großsatrapien verbessern sollte.

  5. #50
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    8. September 1701: Satrap Ajakis Khan rückt erneut mit einer großen Armee im Nordosten des abessinischen Hochlandes vor. Bereits am zweiten Tag der Offensive fallen Lalibela und Alamata, so dass die feindliche Koalition zu zerfallen beginnt. Mitte September nehmen die meisten Kleinkönige schließlich Kontakt zu den Satrapen auf und bitten um Frieden. Bei den letzten Kämpfen Ende des Monats erhält auch Prinz Ahmad von Cordoba seine Feuertaufe, die er mit Erfolg besteht.


    8. September 1701:
    In Newcastle findet ein Treffen zwischen König Eduard VI. von England und König Robert IV. von Schottland statt. Die beiden schon recht erfahrenen Monarchen aus dem Hause Stuart scheinen gewillt, frühere Konflikte der Länder ruhen zu lassen und eine neue gutnachbarschaftliche Politik anzustreben. Für den Oktober ist dann geplant, mögliche Absprachen schriftlich zu fixieren und den Parlamenten vorzulegen.


    10. September 1701: Auch der zweite mächtige Vasall Frankreichs, der burgundische Herzog Johann X., nimmt Anteil an der Pariser Käse- und Warenmesse. Als Gast König Heinrichs VII. wird er an der Eröffnung teilnehmen, die Stände besuchen und ein wenig über die besten Käsesorten der Welt fachsimpeln. Dabei zeigt sich, dass die beiden Monarchen noch ein wenig zu lernen haben. An einem Stand loben sie nämlich schon von ferne den „herrlichen Käsegeruch“ der dort angebotenen Produkte, bei denen es sich aus der Nähe betrachtet aber bloß um Eisenwaren handelt. Der Wohlgeruch scheint daher eher von den Stiefeln eines Leibgardisten herzurühren. Da beide den Vorfall mit Humor nehmen, wächst ihre Beliebtheit beim Volk dadurch sogar noch ein wenig.

  6. #51
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    11. September 1701: Der hellenische Hof lädt den sächsischen Schriftsteller Christian Weise ein, sein Stück in griechischer, italienischer oder mongolischer Sprache in Hellas aufzuführen. Weise ist offenbar hocherfreut und geehrt und verspricht, zum Jahresende nach Tarent zu kommen. Mit Unterstützung des Khanats könnte er sein Stück im Winter in die gewünschte Sprache übersetzen und im nächsten Jahr in Hellas zur Aufführung bringen.


    12. September 1701: In Paris beginnt die Käse- und Warenmesse, die sehr gut dotiert ist und von König Heinrich VII. im Beisein seiner mächtigsten Vasallen persönlich eröffnet wird. Der betagte Monarch ruft zudem einen Käsewettbewerb ins Leben, bei dem besondere Sorten prämiert werden sollen. Den ersten Preis in der Hauptkategorie gewinnt schließlich etwas überraschend eine Spezialität aus der Schweizer Eidgenossenschaft, was das bereits im ersten Jahr errungene Ansehen der Messe in verschiedenen Ländern und die Fairness der Preisrichter zeigt.


    16.-30. September 1701: Der in Nordengland weilende König Eduard VI. besucht während der Wochentage mehrere Schulen der Region, wo die Lehrkräfte ihre Schüler in bestem Licht zu präsentieren versuchen. Es ist dem Hof gelungen, einige Vorabdrucke des königlichen Bildungsplanes in die besuchten Schulen zu bringen, wo man ihn als pädagogisch wertvoll und für das kommende Jahrhundert geeignet lobt. In einer kleinen Schule bei Hexham sind die Schüler sogar imstande, mehrere Passagen des Planes auswendig herzusagen, was dem Dorfschullehrer angeblich eine Gehaltserhöhung durch den örtlichen, sehr an der Bildung des Volkes interessierten Grundherrn einbringt.

  7. #52
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    17. September 1701: Im Kloster Herrenchiemsee treffen sich der Erzbischof von Salzburg, Generaloberin Adelburga Maria und die Bischöfe von Chiemsee, Freising, Passau, Augsburg, Regensburg, Eichstätt, Bamberg, Naumburg und Würzburg. Thema der Gespräche soll das radikale Luthertum sein, das angeblich im Heiligen Römischen Reich um sich greift. Kaiser Benedikt I. befindet sich noch auf der Rückreise aus Südbaden, sendet aber seine Grüße und verspricht, für den Erfolg der Versammlung zu beten.


    18. September 1701: Die Gesandtschaft der Hanse in Shikawo bittet erneut um eine Audienz bei Großkhan Tohtu V., die ihr auch gewährt wird.

    Nur für die Deutsche Hanse

    Achtung Spoiler:
    Der Großkhan scheint gern bereit, der Hanse den Bau einer Handelsvertretung zu erlauben. Die Hofbeamten betonen zwar ermüdend oft, dass es sich dabei um eine große Gnade des mächtigen Herrschers eines großen Kontinents handle, man hat aber den Eindruck, dass damit kein echtes Hindernis verbunden wäre. Eine Gesandtschaft von Kaufleuten möchte Tohtu V. hingegen nicht selbst empfangen. Dies sei eher etwas für die Gilden Shikawos.



    22. September 1701: Einige Tage nach seinem 64. Geburtstag erleidet Großkhan Putraq VI. (Dagomys) in seinen Gemächern einen schweren Sturz. Die Ärzte tun zwar ihr Bestes, doch seine Regierungsfähigkeit scheint nun ernsthaft gefährdet zu sein. Die Nachfolgefrage im mächtigsten Teilreich ist noch unter Putraq V. (dem letzten Herrscher des Gesamtreiches) geklärt worden. Da Putraq VI. kinderlos und seit 1693 verwitwet ist, wurde den drei Söhnen seiner ältesten Schwester Eltiana anders als den Nachkommen Shayas und Zilanas keines der sechs Großkhanate übertragen. Stattdessen soll einer von ihnen nach dem Tod ihres Onkels das Großkhanat Dagomys erben, was nun unmittelbar bevorzustehen scheint. Auf Wunsch des Reichsadels wurde mit Yesun Khan der jüngste Sohn Eltianas designiert, was die beiden älteren offenbar zähneknirschend akzeptierten. Angeblich werden schon Vorbereitungen für die Einberufung eines Kuriltai im kommenden Jahr getroffen. Eltiana übernimmt für die Zeit der Genesung ihres Bruders zunächst auch die Führung der Regierungsgeschäfte.

  8. #53
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    25. September 1701: Berichten von Kaufleuten zufolge soll die Piraterie im Mittelmeerraum seit dem Frühsommer deutlich zugenommen haben. Die bekannt gewordenen Vorfälle sind zwar noch nicht eindeutig genug, um ein genaues Muster erkennen zu können. Man hofft aber in den Hafenstädten, dass dies zum Jahreswechsel hin möglich sein wird.


    26. September 1701: Nach schweren Kämpfen müssen die Kleinfürsten der südchinesischen Region Guangxi die Oberhoheit Melakas wieder offiziell anerkennen. Da ihnen außerdem ein Tribut auferlegt wird, lässt Batu V. sich im Herbst auf einer Münzserie als „Siegreicher Khan“ und als „Mehrer des Reiches“ feiern.


    28. September 1701: Großkhan Tohtu V. (Shikwao), der in diesem warmen Herbst für einige Tage an die Atlantikküste gereist ist, hält vor den Khanen der Küstengebiete eine Ansprache über die künftige Politik des Teilreiches. Darin verspricht er, Nordamerika zu einem neuen mongolischen Musterland und gleichsam zu einer Zeltstadt auf dem Berg zu machen, um die schlaff gewordene alte Welt wieder mit Hoffnung zu erfüllen.

  9. #54
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    29. September 1701: Die schottische Gesandtschaft in Shiwako nimmt erneut Kontakt zum dortigen Hof auf. In einer offiziellen Anfrage verlangt man freundlich, aber bestimmt nach näheren Informationen über die Forderungen, die im Sommer erhoben worden waren. Der abwesende Monarch beziffert die Tributsumme nach einigen Tagen brieflich auf ein Sechstel der Einnahmen des Königs aus den neuschottischen Kolonien, was 20000 S entspräche. Wie diese Zahl zustande kommt, wird trotz der weitschweifigen Ausführungen eines Hofbeamten nicht ganz deutlich. Alternativ schlägt ein anderer Beamter den Gesandten zudem vor, eine Oberlehnsherrschaft Shikawos über Nova Scotia anzuerkennen. Da man gemäß der Regeln Batu Khans keine Tribute von den eigenen Vasallen und Aftervasallen einziehe, müsste der König seine Einnahmen dann nicht teilen. Bruce McDonnall verspricht, die Vorschläge nach Europa weiterzusenden.


    2.-22. Oktober 1701: In mehreren Friedensschlüssen gelingt es den von Großkhan Putraq VI. mit allen Vollmachten ausgestatteten afrikanischen Satrapen, die äthiopischen Kleinkönige wieder unter die Oberhoheit des Teilreiches Dagomys zu zwingen. Dabei achten sie vor allem darauf, die Monarchen durch Einzelverträge zu binden, um ihnen künftig das gemeinsame Vorgehen zu erschweren. In Anbetracht ihrer begrenzten Kräfte verzichten die mongolischen Amtsträger jedoch darauf, die Königreiche des Hochlandes zu annektieren und begnügen sich mit einer deutlich verstärkten indirekten Kontrolle. Nur die im Laufe des späten 17. Jh. abgefallenen Kleinstaaten am Blauen Nil und einige Städte im Antsokiatal werden wieder in das Reich integriert. Der Sieg wird im Laufe des Frühjahrs in vielen Städten der Großkhanate begeistert gefeiert. Allerdings kommt es in der Folge auch zu Unstimmigkeiten zwischen den Teilreichen Melaka und Dagomys. Batu V. wirft Putraq VI. und dessen Vasallen vor, bloß im eigenen Interesse gehandelt zu haben. Die Satrapie Sansibar habe zahlreiche Hilfstruppen verschwendet, ohne dass Melaka einen Gewinn aus dem Krieg gezogen habe. Bereits Anfang November wird der seit 1692 amtierende Satrap Ajakis Khan daher abgesetzt und nach Melaka zurückgerufen.


    3. Oktober 1701: Patriarch Johannes von Konstantinopel, der von Papst Siricius einige recht hilfreiche Ratschläge erhalten hat, ruft die drei Oberhirten ans Goldene Horn, welche die kirchliche Jurisdiktion über die Kanaren beanspruchen. Zugleich verspricht er dem Legaten, den Heiligen Stuhl über das Ergebnis der Gespräche zu informieren.

  10. #55
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    4. Oktober 1701: Ein schwerer Herbststurm trifft den Inselhafen Manahahtaan/Manhattan und richtet einige Verwüstungen an, so dass man den Schiffsverkehr für dieses Jahr einstellt, um die nötigen Reparaturen durchführen zu können.


    4. Oktober 1701: Die Ernte ist in den Ländern Europas wie erhofft überdurchschnittlich, und auch die Fischerei hatte in diesem Jahr gute Bedingungen. Der Winter dürfte daher für die Menschen in dieser Hinsicht nur wenige Sorgen bereithalten.


    5.-15. Oktober 1701: Mit den letzten sicheren Passagen senden die Amerikagesandtschaften der Hanse, der Zisterzienser vom Heiligen Nikolaus und des Königreichs Schottland einige bei den Gesprächen mit Großkhan Tohtu V. (Shikawo) und anderen Würdenträgern gewonnene Informationen nach Hause. Die Heimreise über den Westlichen Ozean dürfte man wohl erst im nächsten Frühjahr antreten.

    Nur für das Königreich Schottland

    Achtung Spoiler:
    Man wird trotz der Unstimmigkeit in Bezug auf Nova Scotia weiterhin gut behandelt und bei offiziellen Gesprächen mit der einer Gesandtschaft zustehenden Ehre in Empfang genommen. Wie vom König gewünscht versuchte man, sich über die kulturelle Tradition Nordamerikas zu informieren. Es scheint, als würden tatsächlich einheimische und mongolische Elemente zu einer Einheit verschmolzen. Man weiß aber nicht, wie alt diese Traditionen in Wirklichkeit sind. In manchen Fällen hat man den Eindruck, dass es sich eher um Neuschöpfungen aus dem 17. Jh. handelt. Zur Tributfrage hat man immer wieder versucht, einzelne Adlige nach ihrer Ansicht zu befragen, dies blieb aber leider erfolglos. Offenbar gelingt es Tohtu V. mit seiner traditionalistischen Politik, einen großen Teil des Adels hinter sich zu bringen.


    Nur für die Föderation der Zisterzienser vom Heiligen Nikolaus

    Achtung Spoiler:
    Man kam nach dem Ende des Kuriltai recht gut mit den einfachen Menschen der Hauptstadt in Kontakt. Ihr Lebensstil ist zwar schon aus praktischen Gründen – die Stadt ist anders als in Europa üblich offen und sehr weitläufig gebaut – von dem europäischer Bürger verschieden, aber man fühlte sich eigentlich nicht so fremd wie erwartet. Man erkennt die meisten Berufe rasch wieder, kann sich überall problemlos in mongolischer Sprache zurechtfinden und der Klerus spricht sogar mehr oder weniger gut Latein. In Shikawo gibt es einige Konvente der Franziskaner, Dominikaner und Augustiner und weiter im Landesinneren sollen sich auch Klöster des Zisterzienser- und des Benediktinerordens befinden. Die meisten Ordensleute scheinen Frauen zu sein. Auffällig ist, dass viele Priester offenbar nichts dabei finden, die einheimischen Riten und Traditionen – darunter auch Tieropfer, Mehrehen und andere nichtchristliche Einrichtungen – mitzutragen, wenn ihre Gemeinden das wünschen. Die Gesandten verzichteten natürlich darauf, dies offen zu kritisieren.


    Nur für die Deutsche Hanse

    Achtung Spoiler:
    Shikawo ist aus europäischer Sicht sehr ungewöhnlich gebaut. Es besitzt keine Mauern und keinen echten Marktplatz, sondern mehrere kleine Märkte in den verschiedenen Stadtteilen. Die lockere Bebauung macht eine Schätzung der Einwohnerzahl schwierig, aber sie dürfte nach Ansicht der erfahrensten Mitglieder der Gesandtschaft eher etwas niedriger sein als diejenige von Paris und London. Wirtschaftlich scheint vor allem der Hof zu dominieren, bei dem viele Handwerker angestellt sind und den die meisten Kaufleute, Bauern und Fischer direkt beliefern. Das Kunsthandwerk ist von sehr guter Qualität, wobei einige Motive recht gewöhnungsbedürftig erscheinen. Manche Güter werden offenbar vollständig eingeführt, etwa Waffen, Rüstungen, Eisenwaren, Wein und Rindfleisch. Auffällig ist, dass der Handel anscheinend in hohem Maße auf dem Landweg abgewickelt wird. Möglicherweise liegen viele Produktionsstätten im Landesinneren oder an der Küste des Östlichen Ozeans (der in Amerika der westliche ist). In diplomatischen Gesprächen merkte man mittlerweile auch deutlich an, dass der Lübecker Bürgermeister als mongolischer Adliger gilt.

  11. #56
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    6. Oktober 1701: Die Armee des Königreiches Melaka dringt in die südchinesische Region Yunnan und in den Norden Vietnams ein, um die dortigen Kleinfürsten zur Unterwerfung zu zwingen. Das starke Söldnerheer erweist sich dabei erneut als überlegen, so dass die meisten Kleinstaaten rasch einlenken und einen Huldigungseid sowie jährliche Tribute versprechen.


    16. Oktober 1701: In London beginnt die jährliche Herbstsitzung des Parlaments, auf der die königliche Zivilliste für das nächste Jahr beschlossen werden soll. Im Vorjahr wurden 75000 S zur Verfügung gestellt, dank des Aufschwungs könnte der Monarch aber wohl etwas mehr erbitten. Eduard VI. legt den Lords und Commons außerdem den Vertragsentwurf vor, den der schottische König und er gemeinsam erarbeitet haben.


    17. Oktober 1701: Die südchinesischen Fürsten der Regionen Guizhou, Hunan, Chongquing und Jiangxi schließen ein Bündnis, um sich gegen eine Intervention der Großkhanate besser schützen zu können. Da ihr Gebiet zum Teil von Melaka und zum anderen Teil von Dagomys beansprucht wird, hoffen sie möglicherweise auch darauf, einen Keil zwischen die beiden Teilreiche treiben zu können, zumal bislang nur das südostasiatische Großkhanat versuchte, die erneute Unterwerfung der Region zu erzwingen.

  12. #57
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    18. Oktober 1701: Auch das schottische Parlament wird in Edinburgh einberufen, um über die vorgeschlagenen Vereinbarungen mit England zu sprechen. Da beide Hofverwaltungen für die Zeit der Beratungen eine gemeinsame Botenlinie aufgebaut haben, könnten nötige Veränderungen beiden Parlamenten rechtzeitig vorgelegt werden, so dass der Vertrag gleichzeitig in London und Edinburgh in Kraft treten könnte. Robert IV. kann außerdem darauf verweisen, dass die Gesandtschaft aus Shikawo von einer kritischen Entwicklung berichtet, die das mongolische Teilreich zu nehmen scheint. Dadurch werde eine Einigung mehrerer europäischer Staaten noch wichtiger.


    25. Oktober 1701: Die Fürsten der südchinesischen Region Guangxi kündigen dem Großkhanat Melaka erneut die Gefolgschaft und schließen sich der Föderation ihrer Nachbarprovinzen an. Dadurch wird auch der Vormarsch der Armee des Teilreiches in Nordvietnam und Yunnan aufgehalten, da sie nun von zwei Seiten her bedroht ist.


    28. Oktober 1701: Eine große Delegation aus Südamerika, die vom bedeutenden Minister Sarvel Khan angeführt wird, trifft in Galway ein. Offenbar plant die Gesandtschaft eine Reise durch mehrere europäische Länder. Die Südamerikaner bitten den irischen Hochkönig, ihnen alle nötigen Kontakte mit den Ländern des Festlandes zu vermitteln, was diesem eine recht machtvolle Position einräumt.

  13. #58
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    31. Oktober 1701: Der von einer sehr schweren Lungenkrankheit gezeichnete, aber dank der Sorge mehrerer Leibärzte Putraqs VI. noch arbeitsfähige Hofgelehrte Baruch de Spinoza gibt ein Werk über die größten Städte der Welt in den letzten Jahrhunderten heraus.

    Die größten Städte der Welt im Jahr 1350 nach Baruch de Spinoza
    I Sarai – etwa 1 800 000 Seelen
    II Bagdad – etwa 800 000 Seelen
    III Kaifeng – etwa 750 000 Seelen
    IV Konstantinopel – etwa 650 000 Seelen
    V Karnavati – etwa 600 000 Seelen
    VI Kairo – etwa 500 000 Seelen

    Die größten Städte der Welt im Jahr 1450 nach Baruch de Spinoza
    I Dagomys – etwa 3 300 000 Seelen
    II Sarai – etwa 1 800 000 Seelen
    III Konstantinopel – etwa 1 750 000 Seelen
    IV Hangzhou – etwa 1 400 000 Seelen
    V Kataka – etwa 1 100 000 Seelen
    VI Guangzhou – etwa 1 000 000 Seelen

    Die größten Städte der Welt im Jahr 1550 nach Baruch de Spinoza
    I Dagomys – etwa 5 100 000 Seelen
    II Konstantinopel – etwa 2 200 000 Seelen
    III Sarai – etwa 1 800 000 Seelen
    IV Yunushafen – etwa 1 700 000 Seelen
    V Hangzhou – etwa 1 550 000 Seelen
    VI Melaka – etwa 1 500 000 Seelen

    Die größten Städte der Welt im Jahr 1650 nach Baruch de Spinoza
    I Dagomys – etwa 4 600 000 Seelen
    II Yunushafen – etwa 1 700 000 Seelen
    III Hangzhou – etwa 1 500 000 Seelen
    IV Sarai – etwa 1 400 000 Seelen
    V Melaka – etwa 1 250 000 Seelen
    VI Konstantinopel – etwa 1 200 000 Seelen

  14. #59
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    2. November 1701: Ein eilig geschlossener Friedensvertrag mit den Fürsten Nordvietnams in Hanoi und mit den Fürsten Yunnans in Kunming ermöglicht es dem Großkhanat Melaka, die Söldnerarmee wieder nach Nordosten zu verlegen. Dennoch ist die Situation des Teilreiches prekär, da man nun einer sehr mächtigen Koalition gegenübersteht und bislang nicht von Dagomys unterstützt wird.


    4. November 1701: Satrap Tenzin Khan von Kairo zeichnet zahlreiche Kämpfer aus, die sich auf dem Äthiopienfeldzug als besonders tapfer erwiesen hatten. Darunter sind auch einige Söldner des Khanats Hellas und sogar sechs Krieger des Kalifats von Cordoba, die erst kurz vor dem Ende der Auseinandersetzung ins Geschehen eingreifen konnten. Auch der Enkel des Kalifen erhält eine solche Ehrung. Da der Winter herannaht, schlägt Tenzin Khan vor, dass die beiden Heere in Ägypten verbleiben, bis man im Frühjahr wieder ohne erhöhtes Risiko den Weg über das Meer antreten kann.


    6. November 1701: In Kalmar wird offenbar eine sehr ungewöhnliche Gesandtschaft für das Großkhanat Shikawo zusammengestellt. Gerüchten zufolge soll es sich um eine Gruppe von besonders kräftigen und sportlichen Männern handeln.

    Nur für die Kalmarer Union
    Achtung Spoiler:

    Man hat den 23jährigen Sohn eines norwegischen Adligen gefunden, der bereit wäre, für die Nordamerikaner den „Wikinger“ zu spielen und sich dem vom König geforderten Training zu unterziehen. Auch die übrigen Mitglieder der Gesandtschaft – der Diplomat, der Übersetzer und die fünf muskulösen Leibwächter – stehen bereit. Man könnte also im nächsten Frühling den Weg in die neue Welt antreten. Die Kosten trägt wie üblich der Hofetat, es ist also keine eigene Finanzierung nötig. Es wäre aber möglich, Streitaxt, Bärenfelle und Hörnerhelme sehr stilecht zu gestalten und ein eigenes „wikingisches“ Beiboot in Auftrag zu geben, mit dem die Gesandten in Shikawo anlanden würden, sobald man sie an die Großen Seen gebracht hat. Dafür könnte man je nach Ausstattung und Qualität zwischen 500 und 1500 S aufwenden.

  15. #60
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    7. November 1701: In Melaka trifft ein Gesandter des Großkhanats Dagomys ein. Offenbar strebt das mächtigste Teilreich eine einvernehmliche Regelung der Konflikte um den Krieg und die Friedensregelung in Ostafrika an.


    9. November 1701: Auf einer regionalen Adelsversammlung des südlichen Andenraums wird die ausufernde Hofhaltung in Quito vorsichtig kritisiert. Großkhan Kabul I. verwende einen sehr großen Anteil der Steuer- und Zolleinnahmen zur Prachtentfaltung und vernachlässige die Provinzen außerhalb der Hauptstadtregion und der reichen Städte Mittelamerikas und der brasilianischen Küste.


    14.-29. November 1701: Im Nordseeraum beginnen heftige Herbststürme, so dass fast alle Schiffe bereits ihre Winterhäfen aufsuchen müssen. Selbst die unentwegten Schotten und die Bewohner der Färöer wagen sich bei diesem Wetter nicht mehr auf hohe See, und auch die meisten Hafenanlagen werden schon winterfest gemacht, so dass sie nur noch teilweise nutzbar sind. Die Erträge des Handels und der Fischerei waren aber sehr zufriedenstellend, so dass Kaufleute und Fischer zuversichtlich in die dunkle Jahreszeit hineingehen können.

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