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Thema: Der Mongolensturm - Das 18. Jahrhundert

  1. #31
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    28. Mai 1701: Die fünfte Gesandtschaft der Zisterzienser vom Heiligen Nikolaus ist an ihr Ziel gelangt und wird am Stadtrand von Shikawo durch einen hochrangigen Adligen in Empfang genommen. Eine Audienz beim Großkhan wird ihnen für die Zeit nach dem Ende des in Kürze beginnenden Kuriltai zugesagt. Eine Begegnung mit einheimischen Händlern und Seeleuten erweist sich hingegen als schwierig, weil diese wegen der Adelsversammlung offenbar alle Hände voll zu tun haben.


    28. Mai 1701: Die Generaloberin der bairischen Benediktiner beruft ein Regiment SI ein. Die Männer sollen offenbar einige der Söldner ersetzen, die nach einer Absprache des Kaisers die Menschen im Breisgau vor Banditen schützen sollen.


    29. Mai 1701: Etwa einen Monat nach dem Tod Nastuqs von Sarai designiert der von einer Erkrankung genesene Großkhan Putraq VI. (Dagomys) seinen langjährigen Beichtvater Elkim zum neuen Patriarchen. Der frühere Dekan der theologischen Fakultät gilt als bedeutender Wissenschaftler und frommer Priester, ist aber auch schon sehr betagt, was nach der Ansicht einiger Kritiker die erstarrte mongolische Kirche symbolisiert. Gemäß der Regelung von 1424 zeigt das Domkapitel die sogleich durchgeführte Wahl dem Heiligen Stuhl an.

  2. #32
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    30. Mai 1701: Die Gesandtschaft der Hanse trifft nach einem recht mühevollen Weg in der nordamerikanischen Hauptstadt Shikawo ein. Ähnlich wie die Schotten und Zisterzienser werden auch die Deutschen zunächst von einem hochrangigen Beamten begrüßt und außerhalb der Stadt untergebracht.


    30. Mai 1701: Ein irisches Handelsschiff trifft in Aden ein, um Gewürze, Elfenbein, Seide und Tee zu erwerben. Auch wenn man neben Gütern von der Insel und aus einigen Ländern des Mittelmeerraumes auch Silbergeld an Bord hat, zeigt diese Handelsfahrt, dass im Orient ein gewisses Interesse an europäischen Waren besteht. Bislang werden diese Handelsfahrten meist von Kaufleuten aus dem Mittelmeerraum abgewickelt.


    30. Mai 1701: Das Heer des Satrapen Manas Khan von Ayiti besiegt in einer äußerst erbittert geführten Schlacht bei Guayacanes die Armee der kubanischen Rebellen. Auf seiner Seite kämpften neben seinen Söldnerregimentern auch zahlreiche Reiteraufgebote der lokalen Pflanzerelite, die verbliebenen loyalen Stadtgardetruppen und sogar einige Bauernhaufen, die sich der mongolisch-chinesischen Herrschaft verbunden fühlen. Wenige Tage danach kapitulieren Habana und die meisten noch von den Landarbeitern gehaltenen Städte und Festungen. Als neuer Inselgouverneur wird der aus altmongolischem Adel stammende Großgrundbesitzer Goscar Khan eingesetzt, der nach Manas‘ Willen den Feldzug weiterführen soll.

  3. #33
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    31. Mai 1701: Ein Regiment SI macht sich auf den Kanaren für die Ausschiffung bereit. Es ist nicht öffentlich bekannt, welches Ziel die kleine Streitmacht hat, und es scheint auch kaum Gerüchte darüber zu geben.


    1. Juni 1701: In Kalmar beginnt ein einfaches, aber sehr schönes Fest des Adels. König Erik hält eine sehr gelungene Rede, in welcher er zur Einheit der drei Reiche aufruft und einige gemeinsame Interessen wie den Bau von Fischereihäfen hervorhebt. Außerdem regt er an, den künftig als regelmäßige Veranstaltung geplanten Adelstag für Verbindungen oder gar Eheschließungen zwischen den Edelleuten der drei Länder zu nutzen. Am Rande des Festes soll es ein wenig Unmut bei Adligen aus dem Umfeld des Deutschen Ordens gegeben haben, doch darüber wird öffentlich nichts Genaues bekannt.

    Nur für die Union von Kalmar

    Achtung Spoiler:
    Die für die Feier angeworbenen heidnischen Skalden und Wahrsagerinnen boten ihre Dienste an, was beim Adel aber eher auf Unmut stieß. Im Augenblick scheint diese Schicht noch zu eng mit dem christlichen Glauben verbunden zu sein, als dass man sie auf diese Weise in Versuchung führten könnte.



    2. Juni 1701: Die sechste Gesandtschaft der Zisterzienser im Nordatlantik trifft in Rom ein und bittet um eine Audienz bei Papst Siricius III. Außerdem sollen wie überall Kontakte zu den einheimischen Seeleuten und Händlern geknüpft werden, was sich in Rom besonders leicht verwirklichen lässt. Schließlich trifft man hier häufig auf Mönche des eigenen Ordens oder andere Geistliche, die den Brüdern wohlgesonnen sind, und einige der Mönche sind sogar schon einmal als Pilger in der Ewigen Stadt gewesen.

  4. #34
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    3.-22. Juni 1701: Die Gesandten Schottlands und der Hanse werden von den Beamten des in den nächsten Wochen weiter unabkömmlichen Großkhans zu mehreren Vergnügungen der traditionellen Art mitgenommen. Großen Eindruck macht der „Knüppeltag“ in einer kleinen Stadt einige Tagesreisen von Shikawo entfernt, an dem symbolisch einige Papierschlangen getötet werden und an dem der dortige Bürgermeister mit einem riesigen Hut und einem lauten Blasinstrument teilzunehmen pflegt.


    4. Juni 1701: Bei strahlendem Sommerwetter eröffnet Herzog Johann X. von Burgund einen Ständetag all seiner Länder und Territorien. Dabei geht es in besonderer Weise um Handel und Wirtschaft, so dass ausdrücklich auch Mitglieder der bürgerlichen Oberschicht in Gent willkommen geheißen werden. Adel, Volk und Klerus erleben zu Beginn die Vorführung der von der alten Satrapie übernommenen mechanischen Geräte und Apparate, die großen Eindruck erwecken und die Versammlung dem Herzog gegenüber von Beginn an weitaus gewogener machen.


    4.-28. Juni 1701: In mehreren Feldzügen unterwirft der neue Gouverneur Kubas Goscar Khan mit Hilfe der auf der Insel verbliebenen Söldnerregimenter die letzten von den Landarbeitern gehaltenen Gebiete und lässt die Rädelsführer hinrichten. Satrap Manas Khan von Ayiti führt die Truppen noch einige Zeit selbst an, verlässt Kuba aber noch in der ersten Junihälfte, um mögliche Revolten anderer Inseln rechtzeitig bekämpfen zu können.

  5. #35
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    5.-9. Juni 1701: In der Nähe von Lalibela kommt es zu schweren Gefechten zwischen einigen Regimentern der Satrapie Sansibar, die von Osten her vorgestoßen sind und den Königen der Region. Satrap Ajakis Khan, der bereits im Frühjahr äthiopisches Gebiet verwüstet hatte, muss den Kampf diesmal jedoch nach schweren Verlusten abbrechen und sich in Richtung Küste zurückziehen. Auch die Verteidiger scheinen erschöpft zu sein und verfolgen ihre Gegner nicht.


    6. Juni 1701: Der nordische König Erik stellt eine Gruppe von 30 Gelehrten zusammen, die im nächsten halben Jahr mehrere Pfarreien der drei Reiche besuchen sollen.


    6. Juni 1701: Der Erwählte Römische Kaiser Benedikt I. trifft sich in Rottweil mit den aus dem Khanat Baiern kommenden Dragonern, die im Breisgau gegen das grassierende Banditentum vorgehen sollen. Auch der schwäbische Khan Ulrich ist mittlerweile in der Stadt eingetroffen, und so werden die beiden Monarchen vom Volk für ihre Sorge um das Wohlergehen gefeiert und mit einer Dankadresse der badischen Vasallen geehrt.

  6. #36
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    7. Juni 1701: Eine Gesandtschaft des Deutschen Ordens trifft in Santiago ein, um an der dort geplanten Feier zu Ehren des heiligen Jakobus teilzunehmen. Der kostbar verzierte Schild, den Botschafter Ernst Albrecht von Savigny präsentiert und dem König schenken wird, zieht bereits beim Eintreffen der Ritter die bewundernden Blicke des Volkes auf sich.


    7. Juni 1701: Weniger als einen Monat nach seiner Verschiffung ist das hellenische Regiment SI* vollständig in Kairo angekommen und kann eingesetzt werden. Satrap Tenzin Khan sagt dem hellenischen Monarchen zu, die Männer nur mit seiner Erlaubnis ins Kriegsgebiet zu führen.


    8. Juni 1701: Herzog Ulrich von Schwaben trifft in Rottweil eine Abordnung der Bauern und Bürger aus dem südlichen Schwarzwald, der westlichen Alb und dem oberen Neckartal. Die Armut ist auch hier in vielen Regionen zu spüren, doch am Neckar finden sich zugleich viele wohlhabende Höfe. Auf dem Weg aus dem Breisgau nach Nordosten nahm ihre Zahl erkennbar zu, was den Landesherrn und seine Begleiter zuversichtlich stimmt.

  7. #37
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    9.-27. Juni 1701: In der Schweizer Eidgenossenschaft werden die regionalen Wettkämpfe der Fest- und Wettkampfspiele ausgetragen. Von einzelnen, vorwiegend verletzungsbedingten Absagen abgesehen sind die lokalen Meister vollzählig erschienen, was das Prestige zeigt, das man den Spielen im Volk bereits vor ihrer ersten Austragung zuschreibt. Die einzelnen Wettbewerbe werden von den Bürgern dann auch mit großer Begeisterung verfolgt.


    9.-28. Juni 1701: Die meist der Zheng-Familie entstammenden karibischen Inselgouverneure erklären nach und nach ihre unverbrüchliche Loyalität zum Großkhanat Quito. Offenbar war der Druck der lokalen Aristokraten stark genug, um sie von einer Unterstützung Zhe Khans abzuhalten. Dessen Flucht aus Habana wurde in der recht gut vernetzten Oberschicht der Inselwelt heftig verurteilt, die vom Landesherrn vor allem den Schutz ihrer Besitztümer und ihres Lebens erwartet. Zhe Khan akzeptiert seine Niederlage schließlich und begibt sich ins peruanische Exil. Das Großkhanat Quito geht so in der Karibik deutlich gefestigt aus der kubanischen Revolte hervor.


    11. Juni 1701: Der nordamerikanische Großkhan Tohtu V. nimmt eine neue Große Titulatur an, die ihn von den Herrschern der übrigen Teilreiche abhebt, welche noch gemeinsam alle Titel des einen Reiches tragen. Die Titulatur wurde angeblich von einem Gelehrten aus der Eidgenossenschaft in nordamerikanischem Dienst entwickelt, der dort als Azraelus Khan in den erblichen Adelsstand erhoben wurde. Sie lautet: Tohtu V., von Gottes Gnaden Großkhan von Shikawo, Khan der Großen Ebenen und der Großen Seen, Oberster Kriegshäuptling der Numunuu, Hoher Häuptling der Myaamiaki, Wendat und Haudenosaunee, König der Anasazi, der Akimel O'odham und der Wixárika, Herr der Indé, der Néhinaw, der Newe und der Oceti Sakowin, Herrscher über Powhatan, Ocmulgee, Nunavut, Ktaqmkuk und Nitassinan. Da es sich um die Große Titulatur handelt, ist sie für besondere Anlässe und die internationale Diplomatie bestimmt. Die übrigen Großkhane nehmen zum Alleingang Tohtus nicht direkt Stellung, akzeptieren den Titel aber dadurch, dass sie ihn in der Korrespondenz unter den Teilreichen verwenden.

  8. #38
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    13. Juni 1701: In Konstantinopel trifft ein päpstlicher Legat ein, um mit dem Patriarchen der Stadt über die Bedrohung durch fehlgeleitete radikale Lutheraner zu sprechen. Amtsinhaber Johannes von Konstantinopel freut sich anscheinend sehr, die Gesandten des Mitbruders im Bischofsamt begrüßen zu können. Dank der vielen Reisen erhält der päpstliche Hof von einer in Genua ansässigen Reederei ein Heft geschenkt, in das man die Seemeilen eintragen kann, die man mit genuesischen Schiffen in Angriff nahm und für die man bei späteren Reisen Boni wie ein besonderes Bordessen oder eine schönere Kajüte in Anspruch nehmen darf.


    14. Juni 1701: Die Verschiffung von kanarischen Söldnern wurde offenbar abgebrochen. Es scheint sich nur um eine militärische Übung gehandelt zu haben.


    17. Juni 1701: Der päpstliche Legat schließt seine Visitation Deutschlands in Berlin ab. Einige Vertreter der Universität Rostock und die brandenburgischen Bischöfe heißen die Gesandten des Heiligen Stuhls willkommen.

    Nur für den Heiligen Stuhl

    Achtung Spoiler:
    Der von den hessischen und schwäbischen Verhältnissen bereits zutiefst erschütterte Legat ist nach seinen Erfahrungen in Brandenburg regelrecht entmutigt. Zwar residierten dort eigene Bischöfe – in Magdeburg sogar ein Erzbischof – die aber kaum mehr eine Bindung nach Rom pflegen und weitgehend von der „radikal-lutherischen“ Interpretation des großen Theologen erfüllt sind. Die theologische Fakultät Rostock ist zwar weniger häretisch als ihre Pendants in Marburg und Tübingen, ihre Qualität lässt aber sehr zu wünschen übrig. Offenbar kümmert man sich dort vorwiegend um die (übrigens hervorragende) Ausbildung von Beamten und vernachlässigt die theologischen Fachgebiete. Es scheint, als seien auch einige Bischöfe mittlerweile von der falschen Auslegung der Lutherschriften beeinflusst worden.

  9. #39
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    21. Juni 1701: In Tübingen hält Herzog Ulrich von Schwaben eine längere Rede über religiöse Toleranz. Auf Drängen des Hofkaplans entschärft er sein ursprüngliches Manuskript, in dem er viele verschiedene Strömungen des Christentums und die anderen Religionen nahezu gleichberechtigt nennen wollte. In der neuen Fassung verspricht er, keinen religiösen Zwang anzuwenden, hebt aber den christlichen Glauben in seinen verschiedenen theologischen Variationen als offizielle Staatsreligion besonders hervor. Einen Tag nach der Rede wird der Herzog von der Universität zu einem Festakt geladen und geradezu mit Ehrungen überhäuft. Offenbar gelang es ihm, den richtigen Ton zu treffen.


    23. Juni 1701: Tohtu V. (Shikawo) beendet nach genau einem Monat den Kuriltai, wie es zur Zeit Ögedei Khans angeblich die Regel gewesen ist (was selbst die Hofhistoriker jedoch eher anzweifeln). Dabei wird erneut ein Tieropfer dargebracht. Der Großkhan gibt zudem seine die Verlobung mit drei Nebenfrauen bekannt. Da Tohtu getaufter Christ und bereits seit einigen Jahren sakramental verheiratet ist, kann Patriarch Sequoyah von Shikawo ihm und den künftigen Khaganas nicht das Ehesakrament spenden. Der dienstbeflissene Oberhirte segnet aber alle drei Ehen und verweist in seiner Predigt auf die alttestamentlichen Könige, die nach Gottes Willen ebenfalls mehrere Frauen in ihre Zelte aufgenommen hätten.


    28. Juni 1701: Papst Siricius III. gibt in Bezug auf Mt 16,18 öffentlich bekannt, dass am Grab des Heiligen Petrus in Kürze mit dem Bau einer neuen, prachtvollen Kathedrale begonnen werde. Sie soll (auch mit Hilfe von Spenden aus aller Welt) zu den größten Kirchen der Erde gehören, was als sehr ambitioniertes Ziel gilt. Die Kardinäle und das Volk von Rom scheinen die Idee sehr zu schätzen und bejubeln den Heiligen Vater, als er am Nachmittag das Grab des Apostels zum persönlichen Gebet aufsucht.

  10. #40
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    29. Juni 1701: Der schwäbische Herzog Ulrich I. trifft in der Nähe von Owen eine Abordnung von Bauern aus dem Neckartal und von der Alb. Dabei schneidet er auch das Erbrecht an, und es zeigt sich, dass sogar entlang des Flusses verschiedene althergebrachte Regelungen gelten, welche zur mongolischen Zeit offenbar nicht vereinheitlicht wurden, zumal das Land meist zwischen mehreren Provinzgouverneuren geteilt war.


    29. Juni 1701: Die Gesandtschaft der nordatlantischen Zisterzienser erhält eine Audienz bei Großkhan Tohtu V. (Shikawo) Dieser behandelt die Gesandten freundlich und bezeichnet den Erzabt als „Freund und Verbündeten“. Die Subsidienzahlung wird von einem Beamten als „Wohltat“ des Herrschers erwähnt und sprachlich in die Nähe einer Vasallenbindung gerückt. Auf die geschickten Nachfragen des europäischen Delegationsleiters bestätigt der Großkhan aber ganz offiziell und für alle Anwesenden gut hörbar, dass Shikawo keine Oberhoheit über die Nordatlantikinseln des Ordens beansprucht.


    2.-31. Juli 1701: Im Juli flammen an mehreren Stellen des abessinischen Hochlandes wieder schwere Kämpfe auf, die jedoch weiter keine Entscheidung bringen. Die Mongolen können zwar ihre Position an einigen Stellen leicht ausbauen, ihre Verluste sind aber zu hoch, um weiter vorstoßen zu können. Gegen Ende des Monats benötigen beide Seiten dann ganz offenkundig eine Kampfpause. Satrap Tenzin Khan von Kairo entscheidet sich nun, die hellenischen Söldner ebenfalls ins Gefecht zu führen.

  11. #41
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    3. Juli 1701: Am Festtag der Übertragung von Gebeinen des Apostels Thomas, der in Melaka gefeiert wird, erhält die päpstliche Gesandtschaft Gelegenheit, zusammen mit dem dortigen Patriarchen ein levitiertes Hochamt zu zelebrieren. Außerdem wird dem Legaten erlaubt, die Festpredigt zu halten. Er nutzt die Gelegenheit, um über den Zweifel am Glauben zu reden. Dieser könne vor allem durch die Gemeinschaft der weltweiten Kirche aufgefangen werden.


    7. Juli 1701: Großkhan Tohtu V. (Shikawo) erklärt sich endlich dazu bereit, die schottische Gesandtschaft zu empfangen. Sein Auftreten ist dabei traditionalistisch und von archaischer Würde, aber nicht unfreundlich. Allerdings fordert ein Minister in seinem Namen entweder den Treueeid Neuschottlands oder einen angemessenen Tribut für die Inbesitznahme der Halbinsel durch Schottlands Vasallen. Der geschickte Diplomat Bruce McDonnall antwortet auf dieses Ansinnen zunächst hinhaltend, indem er auf seine Treuebindung zum schottischen König und auf dessen Eide gegenüber seinen Vasallen in Nova Scotia verweist. Die Gespräche werden daraufhin vertagt.


    11. Juli 1701: Bei einem Treffen mit Handwerkern aus Schorndorf verspricht Herzog Ulrich I. den Zunftvertretern, die nötigen Schritte zu unternehmen, um das Land voranzubringen und den Wohlstand der Menschen zu stärken. Das kommt bei den Untertanen offenbar sehr gut an, so dass sie ihrem Monarchen sogar bis nach Stuttgart das Ehrengeleit geben.

  12. #42
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    12. Juli 1701: In Arrecife auf der Kanareninsel Lanzarote kommt es zu einem heftigen Streit einiger Priester. Offenbar hatten sie mehrere Jahre lang gemeinsam drei Pfarreien mit den zugehörigen Pfründen verwaltet, sich dann aber über die Verwendung der Gelder und die Arbeitsbelastung in der Seelsorge entzweit. Nun werfen sie sich gegenseitig vor, Vermögen der Kirche für persönliche und zum Teil sogar anrüchige Vergnügungen zweckentfremdet zu haben. Brisanz gewinnt die Auseinandersetzung dadurch, dass die Geistlichen verschiedene kirchliche Autoritäten anerkennen. Eine Gruppe um dem bereits recht betagten Dom Jorge wurde vom Erzbischof von Lissabon geweiht, der die Inseln seit 1624 als Teil seiner Diözese ansieht. Die zweite Gruppe um den charismatischen, aber wegen seines Lebenswandels ein wenig beargwöhnten Don Javier stammt vorwiegend aus Galicien und wurde vom Erzbischof von Santiago auf die Insel geschickt, der die Kanaren als Missionsgebiet betrachtet. Die dritte Gruppe besteht offenbar aus Einheimischen, die ihre Weihe angeblich auf Madeira erhielten und sich dem dortigen Bischof zugehörig fühlen, auch wenn sie keine Investitur durch einen Beauftragen des Oberhirten erhielten. Sie können sich aber darauf berufen, dass die Kanaren vor den mongolischen Bürgerkriegen mit Madeira verbunden waren, bis Bischof Domingo von Santa Cruz 1624 aus seiner Diözese floh und den Bischofssitz nach Madeira verlegte. Ihr Sprecher ist der noch sehr junge Don Alexis aus einer ortsansässigen mongolischen Familie. Patriarch Johannes von Konstantinopel wirkt mit der Situation etwas überfordert und bittet schließlich den Heiligen Vater um seine Einschätzung. Es scheint, als sei das Ansehen des römischen Bischofsstuhles in der Gesamtkirche noch immer recht hoch.


    14. Juli 1701: Großkhan Tohtu V. (Shikawo) empfängt die Gesandtschaft des Hansebundes. Anders als bei der schottischen Delegation verlangt man von den Kaufleuten keinen Lehnseid, da sie kein Land in Nordamerika beanspruchen. Es zeigt sich aber, dass die traditionellen (oder vielleicht auch nur für traditionell angesehenen) Umgangsformen in diplomatischen Gesprächen gerade mit Nichtadligen eine Herausforderung darstellen können.


    18. Juli 1701: Am Oktavtag vor dem Hochfest des heiligen Jakobus beginnt der Landtag des Königreichs Galicien. Neben den Grafen und den drei Ständen des Landes sind auch viele hochrangige Gesandte europäischer Mächte erschienen, darunter als prominenteste Namen der päpstliche Legat Kardinal Giuseppe Archinto und der Ordensbotschafter Ernst Albrecht von Savigny. Erzbischof Antonio Monroy segnet die eintreffenden Menschen mit einem Goldkreuz, in das Reliquien des Apostels eingelassen sind.

  13. #43
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    19. Juli 1701: Der Legat des Heiligen Stuhles, der mehrere deutsche Staaten besucht hatte, trifft in Frauenchiemsee ein. Von der Frömmigkeit und Treue der dortigen Bevölkerung ist er ganz offenkundig begeistert und lobt den spirituellen Geist der Klöster und des Weltklerus öffentlich in mehreren Ansprachen. Sobald Kaiser Benedikt wieder zurück ist, wäre auch ein Treffen mit dem neugewählten Monarchen möglich, selbst wenn dieser in Baiern bloß als symbolisches Staatsoberhaupt ohne Entscheidungsbefugnisse amtiert.


    20. Juli 1701: Am dritten Tag des Landtages beginnen – unterbrochen vom großen Fest am Todestag des Apostels Jakobus – die eigentlichen Beratungen der galicischen Stände und Grafen. Da der König ihnen vertraulich konkrete Fragen vorgelegt hat, bemühen sich die Hofbeamten, diese während der Beratungen allmählich zu beantworten.

    Nur für Galicien

    Achtung Spoiler:
    Die politische Situation ist dank der geschickten Lenkung der Diskussion deutlich geworden. Etwa ein Drittel der Grafen und des Adels gehören zur entschiedenen Kriegspartei, etwa ein Viertel zur Friedenspartei. Der Rest steht dazwischen und könnte vom König vermutlich in eine von ihm gewünschte Richtung gelenkt werden. Im Klerus ist die Friedenspartei etwas größer (etwa 40% des Standes), während die Kriegspartei ebenfalls ungefähr ein Drittel umfasst. Unter den bürgerlichen Delegierten – meist bedeutende Kaufleute – hat die Friedenspartei ein sehr deutliches Übergewicht. Sie verweisen darauf, dass in den Friedensjahren ein reger Handel mit dem Kalifat eingesetzt habe.



    21. Juli 1701: Die Delegation des Khanats Kanarien in Galicien sorgt für Aufmerksamkeit, als Kronprinz Schinab am Morgen nach der Landtagseröffnung plötzlich verschwunden ist. Die Vertreter verschiedener Länder und die Stadtgarde suchen nach ihm. Schließlich wird er am späten Vormittag im Vergnügungsviertel entdeckt, wo er in einer Gasse eingeschlafen ist. Offenbar hat man ihn ausgeraubt, ansonsten aber nicht verletzt.

  14. #44
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    22. Juli 1701: Ein Treffen mit Stuttgarter Kaufleuten im Stadtschloss schließt die Landesreise des Herzogs von Schwaben ab. Dabei geht es nicht bloß um verschiedene Möglichkeiten, das Land wirtschaftlich zu entwickeln, sondern auch um Bildungsfragen. Daher sind auch einige Professoren der Tübinger Universität erschienen, die den Herrscher seit seiner Rede zur religiösen Toleranz besonders schätzen. Sie schlagen dem Herrscher vor, Geld für die Fakultäten zur Verfügung zu stellen und die Gelehrsamkeit im Lande zu stärken.


    23. Juli 1701: Der sächsische Gelehrte und Schriftsteller Christian Weise veröffentlicht in Ulm eine Tragödie über den früheren hellenischen Rebellen Alexander Khan. Dieser hatte im Jahr 1664 mit einer Gruppe von ehemaligen Banditen und verarmten Hirten Athen erstürmt und das unabhängige Khanat Hellas ausgerufen. Drei Jahre später fiel der Freiheitskämpfer (oder, nach Meinung seiner Gegner: Bandenführer) in einer Schlacht gegen den Bruder des Kalifen von Cordoba, der 1667 als Uthman I. selbst die Herrschaft übernahm und zugleich die alte gesellschaftliche Ordnung wiederherstellte. In der Tragödie wird Alexander Khan als zutiefst von Vaterlandsliebe erfüllter und sehr gerechter Herrscher dargestellt, dessen einfache, von den Adligen verspottete Herkunft ihn fähig gemacht habe, für das ganze Volk zu sorgen. Das Stück erlebt bereits im Herbst eine zweite und dritte Auflage und wird in einigen Städten von den öffentlichen oder privaten Theatern mit großem Erfolg aufgeführt.


    24. Juli 1701: Am Vorabend des Hochfestes findet eine besonders von religiösen Symbolen geprägte Sitzung des galicischen Landtages statt. Die hochangesehene Mädchenschola der Kathedrale singt eine wunderschöne Vesper, und die Beratungen erfolgen vorwiegend bei einem festlichen Gastmahl.

    Nur für Galicien

    Achtung Spoiler:
    Man nutzte das Ambiente, um Anliegen und Wünsche aus dem Kronrat und von den Grafen zu erfragen. Dabei wurden besonders häufig der Ausbau von Infrastruktur in allen Teilen des Landes, ein klarer außenpolitischer Kurs und die Förderung des Handwerks angeregt. Eine Ansiedlung von Ordensrittern wird hingegen überraschend einmütig mit großem Unbehagen aufgenommen. Offenbar hegen viele nordspanische Adlige noch erhebliche Vorbehalte gegen ortsfremden Adel, zumal die Johanniter einstmals eher als Aufpasser des Großkhans denn als Beschützer des Landes agiert hatten. Eine Förderung der Wallfahrt nach Santiago wird von allen Seiten befürwortet. Es wäre vielleicht sogar denkbar, dass man einige Kaufleute und auch die Klöster des Landes dabei um finanzielle Unterstützung bitten könnte.

  15. #45
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    28. Juli 1701: Der Erwählte Römische Kaiser Benedikt I., der gegenwärtig im Breisgau bei den aus Baiern entsandten Truppen ist, kann bei einem Bankett mitteilen, dass nun schon einige Wochen keine größeren Überfälle in der Region mehr gemeldet werden. Offenbar sind die 500 Dragoner als Abschreckung zunächst ausreichend. Da der Monarch sich sehr gern zum Essen einladen lässt, spotten einige Freiburger Honoratioren und die Mönche aus St. Peter im Schwarzwald zwar, dass Benedikt eine größere Leere in der Speisekammer hinterlasse als eine Räuberbande; die Unterstützung des Reiches wird aber trotz solcher Spötteleien sehr dankbar angenommen. Seit Ende Juli hat man außerdem Kontakt zu einem hochrangigen burgundischen Hofbeamten, der auf dem Gebiet des Herzogtums Lothringen nach den Banditen fahndet, allerdings ohne schlagkräftige militärische Eskorte agiert.


    31. Juli 1701: Mit einem bunten Programm für das ganze Volk endet der galicische Landtag. Besonders ein Weinbrunnen findet allgemeinen Zuspruch, auch wenn es in der Folge zu einigen kleineren Schlägereien und Fällen von Vandalismus kommt. Zudem gilt es als sehr noble Geste, dass die (offenbar eingeplanten) Überschüsse der Festivitäten an die Armen Santiagos verteilt werden.

    Nur für Galicien

    Achtung Spoiler:
    Die letzten Sitzungen des Landtages beschäftigten sich mit der militärischen Situation. Dabei wiesen die erfahrenen Offiziere darauf hin, dass man den Ausgang eines Krieges nur schwer voraussagen könne. Die gegenwärtigen Stärkeverhältnisse seien für das Kalifat recht günstig, was einen Offensivkrieg nur mit Unterstützung weiterer Länder aussichtsreich mache. Dabei müsse auch berücksichtigt werden, dass die Grenzfestungen auf beiden Seiten sehr modern und gut ausgebaut seien, so dass ein Angriff sicherlich nur langsam vorankommen werde. In der Defensive sei ebendies natürlich ein großer Vorteil. Man müsse außerdem auch auf die Stärkeverhältnisse zur See achten, da eine Blockade der Häfen die Anwerbung von Söldnern und die Unterstützung durch europäische Hilfstruppen erschweren könne.



    2.-31. August 1701: Im August bleibt es im abessinischen Hochland weitgehend ruhig. Der im Osten operierende Satrap von Sansibar scheint aber frische Truppen anzulanden, was auf eine neue Offensive hindeutet. Zugleich haben die mongolischen Regimenter nördlich des Tanasees angeblich mit Desertionen zu kämpfen, was vor allem die frisch ausgehobenen Aufgebote aus Kairo betreffen soll.

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