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Thema: Der Mongolensturm - Das 18. Jahrhundert

  1. #181
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    22.-30. Juni 1703: In Rovaniemi findet die Eduskunta, also der Landtag des Großfürstentums Finnland statt. Großfürst Kalevi I. wird von den Delegierten mit großem Respekt begrüßt und eröffnet die Versammlung trotz einer leichten Erkältung mit klarer, fester Stimme. Da Kalevi bereits im 79. Lebensjahr steht, bringt er neben einigen politischen Fragen auch das Thema des Wahlrechts ein, mit dem man seinen Nachfolger bestimmen solle, wenn er einmal in das Reich Gottes heimkehre. Die Stammes- und Dorfoberhäupter und der Adel Südfinnlands sind erkennbar bewegt von dieser unprätentiösen Art, mit der eigenen Sterblichkeit umzugehen und die Zukunft des Landes in den Vordergrund zu stellen.


    23. Juni 1703: Nach hastig durchgeführten Vorbereitungen des Hofes begibt sich Arpad Khan von Ungarn auf eine offizielle Reise nach Dagomys, um sich mit wichtigen Persönlichkeiten dieses Teilreiches zu beraten. Der Staatsbesuch scheint erst vor Kurzem beschlossen worden zu sein, was in Mitteleuropa zahlreiche Gerüchte befeuert, wonach die Mongolen entweder das Heilige Römische Reich angreifen oder sich ganz aus Europa zurückziehen werden. Zwar dürften beide Pläne eher unwahrscheinlich sein, doch auch an vielen Höfen fragt man sich, was die Ungarn vorhaben. Das Khanat Schwaben lässt am Ende vieler Gottesdienste im Juni und Juli sogar die Prager Konvention von 1653 verlesen, um das Volk zu beruhigen.


    24. Juni 1703: In Dublin beginnt unter Schirmherrschaft von Hochkönig Patrick III. die erste, vorwiegend von der Spaltung des italienischen Vorbildes bestimmte WMC-Versammlung, an der zunächst nur Vertreter der drei staatlichen Akteure teilnehmen. Zwar hegen die Könige gegenwärtig großes Vertrauen zueinander, doch gerade im gesamtitalienischen Fall zeigte sich, wie schnell solche Gefühle vergehen oder gar einem zerstörerischen Konflikt weichen können. Die britischen Mächte wollen deshalb vermeiden, in einen ähnlichen Wettlauf um Stimmenanteile zu geraten, sollte es einmal zu einem Streit zwischen ihnen kommen.

  2. #182
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    26. Juni 1703: Kalif Yaqub I. gibt bekannt, dass sein Vater seligen Angedenkens mehrere der treuen Diener seines Hauses in seinem letzten Willen bedacht hat. Die Legate belaufen sich insgesamt auf etwa 1500 S und werden vom neuen Herrscher persönlich übergeben, um ihnen zu danken und auch, um seinen Vorgänger zu ehren. Die meisten Diener bleiben im Palast tätig, nur einige ältere Männer und Frauen bitten um ihren Abschied.


    29. Juni 1703: Am Festtag der Apostelfürsten Petrus und Paulus setzen die Anhänger der im frühen 15. Jh. wiederentdeckten antiken Kulte einen Kontrapunkt, indem sie rund um das Mittemeer in allen Tempeln den alten Göttern der jeweiligen Region opfern. Schwerpunkt bleibt natürlich das Khanat Hellas, wo Flamen Dialis Zenon von Aversa die Zeremonie des Haupttempels von Neapel leitet. Die Kulte scheinen mittlerweile aber auch in mehreren anderen Regionen verbreitet zu sein. So meldet der Stadtkommandant von Tunis einige Zusammenstöße muslimischer und jüdischer Berber mit den Besuchern eines Tempels, welcher erst kürzlich dem nordafrikanischen Baalskult errichtet wurde. Auch in anderen Städten der mongolischen Satrapien Rhodos, Palermo, Jaffa und Kairo finden oft ähnliche Kulthandlungen statt, wobei es aber nicht zu Unruhen kommt. Eine Veranstaltung auf den Balearen wird hingegen von den Behörden des Kalifats sofort aufgelöst, die auch die meisten Gläubigen wegen Unruhestiftung zu Geldstrafen verurteilen. Im Khanat Italien reagieren die Kommunen ganz unterschiedlich. In Genua und Piacenza werden die Opferhandlungen ohne größeres Aufsehen durchgeführt, während es in Cremona, Novara, Alessandria und Verona zu Verboten und Verhaftungen kommt. In der Toskana werden sogar mehrere Tempel von erbosten Einheimischen niedergebrannt und geplündert. In Florenz gelingt es dem aus der Bretagne stammenden Volksprediger Ludwig de Montfort, die Zerstörung des Tempels zu verhindern. Dieser wird aber von den Bürgern besetzt und einige Tage später zur Kirche geweiht.


    30. Juni 1703: Nach dem Eintreffen der zustimmenden Voten aus Rom und der Mutterabtei Citeaux übernimmt Erzabt Bernhard IV. offiziell die Leitung der Zisterzienser vom Heiligen Nikolaus. In seiner ersten, den vielen Förderern und Freunden des Ordens schriftlich zur Verfügung gestellten Predigt verspricht er, auch weiterhin die Sicherheit von Seeleuten überall im Nordatlantik zu schützen, sie bei stürmischem Wetter aufzunehmen und in mancherlei Not einen sicheren Hafen zu bieten. Piraten im Mittelmeer und an jedem anderen Ort lädt er ein, ihrem Tun abzuschwören und sich dem Orden anzuschließen.

  3. #183
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    1. Juli 1703: Ein hellenischer Eilbote trifft in Genua ein, um zu versichern, dass die Gelder für die letzte Kapitalerhöhung bei der CTC eingetroffen seien. Auch drei Vorstände haben diese Versicherung unterzeichnet. Das Geld werde in Rom aufbewahrt, könne aber nicht in ein Kriegsgebiet transferiert werden. Dies sei allerdings auch unnötig, weil die Teilung der CTC bereits beschlossen worden sei. Man appelliere daher an die Vernunft aller Beteiligten, nichts gegen die schiedliche Trennung zu unternehmen und wolle sich nicht ausmalen, welche Reaktion Hellas zeigen müsse, wenn gegen den Beschluss verstoßen werde.


    4.-14. Juli 1703: Die Armee der französischen Krone beginnt mit der Belagerung des Hafens von San Remo, der als leicht befestigter Stützpunkt das Vorankommen behindert und den man nur schwer umgehen kann. In den ersten Tagen gelingt es, die Stadtmauer mit der mitgeführten Belagerungsartillerie zu beschädigen, doch ein Gegenangriff der Reiterei (ihrem Kampfstil nach offenbar Söldner aus Kiew) erzwingt zeitweilig den Abbruch des Unterfangens. Mitte Juli wird die Belagerung dann erneut aufgenommen.


    7. Juli 1703: Der junge irische Gelehrte Kenewyn D’Ogan entscheidet sich, in den Dienst des englischen Königs zu treten, hebt in seiner Absage an die übrigen Interessenten aber auch das böhmische Angebot hervor. In Prag habe er eine hervorragende Ausbildung genossen und bleibe diesem Land in Gedanken stets verbunden. Der Dienstvertrag mit England ist zunächst auf sechs Jahre (1704-1709) befristet.

  4. #184
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    10. Juli 1703: In der Juliausgabe des Mercure galant nimmt die französische Kriegserklärung an das Khanat Italien breiten Raum ein. Neben den bereits bekannten Vorwürfen, wonach Khan Tenzin II. Piraterie gefördert und ohne Kriegserklärung die Markgrafschaft Saluzzo besetzt habe, geht die Artikelserie erstmals auch auf die Anwerbung von Söldnern beim Söldnermarkt Kiew ein, die bereits lange vor der französischen Mobilmachung erfolgt sei. Außerdem wird diesmal auch am italienischen Kuriltai Kritik geübt, der die Piraterie seines Herrschers decke, anstatt sich wie vom Papst gefordert davon zu distanzieren. Da man wohl nicht damit rechnen kann, die Italiener auf diese Weise zu überzeugen, scheint der Mercure nunmehr stärker auf die öffentliche Meinung der neutralen Staaten abzuzielen. Dazu passt, dass die Kaufleute der Welt aufgerufen werden, nicht mehr mit Italien Handel zu treiben.


    11.-19. Juli 1703: In mehreren italienischen Städten finden Prozesse gegen mutmaßliche Spione aus Ungarn statt, die man vor einigen Monaten gefangen genommen hatte. Man verurteilt sie sämtlich zu langjährigen Haftstrafen, aber nicht zum Tode, was wohl dabei helfen soll, ihr Tun in Erinnerung zu halten. Die Prozesse selbst werden sehr intensiv von Zeitungen der Kommunen begleitet und auch immer wieder für die breite Öffentlichkeit zusammengefasst. Dadurch erfahren nicht nur die italienischen Stände, sondern auch Menschen aus den benachbarten Ländern von den Spionageversuchen.


    12. Juli 1703: Auch das Khanat Italien legt ein Konzept für die neue Handelsgesellschaft vor, die in Genua verortet bleiben und den Namen Compagnia Transcontinentale weiterführen soll. Die Struktur ist aber stärker privatwirtschaftlich geprägt: Die Anteile werden auf 100 S festgesetzt, sollen aber später frei handelbar sein und einen echten Kurswert gewinnen. In der Gesellschafterversammlung stimmen nur Privatanleger und Handelshäuser ab, Italien behält sich aber ein Vetorecht in wirklich wichtigen Fällen vor. Zudem verspricht Tenzin II., die im Verhältnis von 10:1 zwischen CTC (neu) und CTC (alt) getauschten Anteile aus dem Portfolio des Khanats zu verdoppeln.

  5. #185
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    15.-31. Juli 1703: Da sich immer stärker abzeichnet, dass eine einvernehmliche Teilung der CTC nicht zu erwarten ist, bereiten sich die Handelsvertreter und Schiffsbesatzungen in den Ländern des Indischen Ozeans auf einen Konflikt vor. Einige Kapitäne verkaufen ihre Fracht rasch und deutlich unter Wert, da sie nicht mehr wissen, welchen Heimathafen sie anlaufen sollen und verderbliche Ware nicht bis zu einer möglichen Einigung lagern können. Auch die Handelsagenten müssen Verträge widerrufen, die sie angesichts der Krise der CTC nicht wie vereinbart erfüllen können. Auf manchen Schiffen kommt es auch zu regelrechten Kämpfen zwischen Matrosen aus Hellas und Italien, da Erstere Rom oder Neapel, Letztere aber Genua ansteuern möchten. Sogar die Geschäftsführung der CTC ist mittlerweile geteilt. Drei in Rom verbliebene Vorstände stehen auf hellenisch-päpstlicher Seite, drei unterstützen in Genua Italiens Ansprüche. Zwei Mitglieder der „Kompromisspartei“ (darunter der Italiener Andrea Scalvi) sind derweil von ihren Ämtern zurückgetreten, ein weiteres wird vermisst. Dadurch gibt es auch keinen klaren Überblick mehr, welchen Wert die Gesellschaft gegenwärtig noch hat, gerade was die Investitionen im Osten angeht.


    17. Juli 1703: Im für die mongolischen Kommunikationswege und den eurasischen Handel zu Lande wichtigen Kaschgar bricht eine Revolte aus. Satrap Ekifo Khan lässt sich zum Herrscher eines unabhängigen Reiches ausrufen und kann sich dabei offenbar auf die dort stationierten Minghan und die Garden der Kaufmannsgilden stützen. Die Kriegsführung des Großkhanats Dagomys in Indien, Südchina und auf Japan dürfte damit deutlich erschwert werden. Nach Berichten europäischer Händler hatte das Teilreich Truppen aus Zentralasien abgezogen, um sie an die zahlreichen Fronten zu verlegen und so den Aufstand begünstigt.


    19. Juli 1703: Der Prager Universitätsdozent, der angesichts der Konflikte um die Vorlesung zum Seerecht einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden ist, lehnt eine Einladung ins Khanat Italien ab. Er habe mit seiner Meinung nicht Partei ergreifen, sondern einen sachlich fundierten wissenschaftlichen Diskurs anstoßen wollen. Dies sei wegen der Emotionen bei Studenten und sogar einigen Kollegen nicht möglich gewesen, doch er wolle auch weiterhin in Prag lehren und forschen. Das Khanat und der Dekan stünden dabei hinter ihm, er könne also die wissenschaftliche Freiheit in dem hochgebildeten Land nur hervorheben.

  6. #186
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    20.-26. Juli 1703: Heftige Unwetter bei San Remo bringen die Ordnung beider Heere etwas durcheinander, so dass die Kämpfe erst einmal unterbrochen werden müssen. Man geht aber davon aus, dass die Streitkräfte Ende Juli wieder bereit sein dürften.


    22. Juli 1703: In Mailand tritt der italienische Kuriltai zusammen, um über die Kriegslage und die diplomatische Initiative des Khanats Ungarn zu beraten. Tenzin II. kann der Versammlung zudem erste Ermittlungsergebnisse der Antipirateriekommission vorstellen. Demnach hätten einige auswärtige und inländische Kaufleute in Genua sich verschworen, um Piraten aus dem karibischen Raum bei der Beraubung italienischer, südfranzösischer, hellenischer, päpstlicher und nordafrikanischer Handelssegler zu unterstützen und von den Gewinnen zu profitieren. Nach dem (oder einem der) Anführer des Netzwerkes Jacobo Sperowi aus Süditalien wird das Ganze bald als Sperowi-Verschwörung bekannt. Im Bericht wird außerdem festgestellt, dass die Behörden des Khanats oder der Kommune nicht in die Machenschaften verwickelt gewesen seien, jedenfalls nach gegenwärtigem Ermittlungsstand. Neben den Räten Genuas hat überraschend auch Erzbischof Giovanni Battista Spinola, der dem Heiligen Stuhl recht nahe stehen soll, das Dokument unterzeichnet. Der Kuriltai beschließt außerdem, die Verhandlungen mit Ungarn fortzuführen.

    Nur für das Khanat Italien

    Achtung Spoiler:
    Angesichts der Bedrohung Italiens von allen Seiten nimmt die Versammlung die ungarische Forderung nach 25% des Etats und mindestens 200000 S Tribut im Prinzip an. Tenzin dürfe gern sein bekanntes Verhandlungsgeschick nutzen, um die Summe etwas zu reduzieren, keinesfalls solle jedoch ein Abbruch der Gespräche riskiert werden. Sollte Ungarn dennoch angreifen, müsse man dieser Front unbedingt Priorität einräumen. Offenbar fürchten und hassen die Stände den ungarischen Herrscher noch mehr als den französischen. Erzbischof Giovanni Battista Spinola berichtet der Versammlung überdies, dass sein Mitbruder aus Dagomys – der in Konstantinopel auch sein Studienfreund gewesen war – ihm anvertraut habe, Ungarn versuche bereits Durchmarschrechte durch die Satrapie Rhodos nach Italien auszuhandeln. Erzbischof Manas habe ihn aus Freundschaft gewarnt, aber auch deutlich gemacht, dass er nicht über genügend Einfluss verfüge, um dies abzuwenden, sollte der Großkhan einwilligen. Es gebe allerdings eine sehr mächtige Friedenspartei in Dagomys gerade in der Familie des Herrschers, so dass das Teilreich vermutlich weiterhin strikte Neutralität wahren werde – erst recht angesichts der zahlreichen Krisen im Süden und Südosten der mongolischen Welt. Außerdem sähen viele Adlige Italien noch immer als freundschaftlich verbundenes Khanat an.



    22. Juli 1703: Auch das Khanat Hellas beginnt damit, Gelder und Sachwerte der CTC auf dem eigenen Territorium und im eigenen Zugriffsbereich einzufrieren, um nichts ins Hintertreffen zu geraten. Die meisten Händler der drei Länder beeilen sich mittlerweile, in die Heimat oder in Häfen der mongolischen Reiche überzusiedeln, da man kriegerische Verwicklungen der einstigen Verbündeten befürchtet.

  7. #187
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    24. Juli 1703: Die nordischen Prinzen Harald und Björn, ihre Begleiterinnen Beatrix von Eglis und Helena von Fischhausen und ihre Mannschaft treffen nach einer längeren Fahrt durch die Nordsee, bei der sie möglichweise potentielle Verfolger abschütteln wollten, glücklich in der eng mit der Hanse verbundenen Handelsstadt Amsterdam ein. Dort geben von Eglis und von Fischhausen mehrere Gesangsdarbietungen, die recht unterschiedlich ankommen. Als die Gäste einer Hafenschenke nicht den erwarteten Applaus spenden und die beiden sogar auspfeifen, kommt es zu einer heftigen Schlägerei zwischen den Schweden und zahlreichen Einheimischen, in die am Ende sogar die Stadtgarde eingreifen muss. Die nordische Gruppe flieht daher bereits nach einem Tag auf ihre Schiffe, um sich der Verhaftung zu entziehen. Leider fehlt es damit aber an frischem Wasser, so dass Helena von Fischhausen zu späterer Stunde nochmals mit einer kleinen Schaluppe und einigen Begleitern in die Stadt fährt, um die nötigsten Vorräte zu erwerben. Dabei werden die Nordmänner und –frauen aber nun doch verhaftet, als eine Schankmagd sie wiedererkennt. Harald und Björn fordern am Tag darauf ultimativ die Freilassung ihrer Leute und drohen mit dem Zorn König Eriks.


    26. Juli 1703: Nach dem Ende eines schweren Sommersturms trifft eine galicische Flotte in Valencia ein. Möglicherweise soll sie den Schiffen des Kalifats und der Südfranzosen zu Hilfe eilen oder für diese den Küstenschutz übernehmen. Der Krieg scheint damit immer weitere Kreise zu ziehen und sogar frühere Erzfeinde wie die Meriniden und die christlichen Reiche Iberiens zusammenzuführen. Da es sich um den Tag nach dem Jakobsfest handelt, schreiben viele Matrosen ihre glückliche Ankunft dem Schutz des Landesheiligen zu. Mehrere adlige Offiziere versprechen außerdem, dem Apostel eine Kirche in Valencia zu errichten.


    27. Juli 1703: Einige Seemeilen vor dem Hafen der Weltstadt Dagomys gerät das Schiff, auf welchem die ungarische Delegation zu einem Staatsbesuch unterwegs ist, in einen schweren Sturm. Zwar gelingt es den Seeleuten, den Kurs zu halten, doch Khan Arpad IV. stürzt dabei von Bord und kann einige Tage später nur noch tot geborgen werden. Da sein Sohn und vom Adel bereits anerkannter Thronfolger Arpad V. die Delegation begleitet, kann die Audienz beim Kronprinzen von Dagomys und dessen Mutter Eltiana dennoch stattfinden. Zunächst setzen die Ungarn ihren verstorbenen Khan aber mit allen Ehren bei und entsenden einen Meldereiter nach Buda, um die traurige Nachricht bekannt zu machen. Großkhan Putraq schickt der Delegation eine Kondolenznachricht aus Konstantinopel, wo er sich von den großen Strapazen der letzten Monate erholt. Erzbischof Manas von Dagomys schlägt außerdem vor, zusammen mit den ungarischen Hofgeistlichen ein Requiem zu feiern.

  8. #188
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    28. Juli 1703: Nach längeren, mühsamen Verhandlungen geben die Amsterdamer Behörden Helena von Fischhausen und die Gefolgsleute der nordischen Prinzen Harald und Björn frei. Diese müssen aber die im Hafen verursachten Schäden bezahlen und nach der Aufnahme von Wasser und Proviant die holländische Küste verlassen, was sie auch zusagen. Zwar ist man im Hafen überrascht, dass die Nordmänner dafür syrischen Wein verkaufen können, offenbar steht aber niemandem der Sinn nach einem neuen Streit mit der gut gerüsteten, trotz ihrer wilden Erscheinung in tadelloser militärischer Ordnung kämpfenden Gruppe. Daher verlaufen die Bezahlung der Schäden und die Abfahrt aus Amsterdam ohne neue Zwischenfälle. Beatrix von Eglis schlägt nun vor, den Weg nach Süden einzuschlagen, um Kanarien rechtzeitig zum Fest zu erreichen.


    29. Juli 1703: Das Requiem, das Erzbischof Manas in der Johannesbasilika von Dagomys mit den ungarischen Gästen feiert, wird dank der Beteiligung des Domchores sehr feierlich und würdevoll. Der neue, erst 23jährige Khan Arpad V. hält einen ergreifenden Nachruf auf den verstorbenen Vater und Vorgänger und betont, seine kluge und gerechte Politik fortführen zu wollen. Die Bestattung erfolgt zunächst provisorisch in der Krypta des Gotteshauses, bis die Ungarn entschieden haben, wo sie ihren früheren Herrscher zur letzten Ruhe betten werden. Am Tag nach der Zeremonie wird Arpad V. mit einer kleinen Delegation vom Kronprinzen des Teilreiches Yesun Khan zu einer Audienz empfangen.

    Nur für das Khanat Ungarn

    Achtung Spoiler:
    Yesun scheint von den vielen, weitreichenden Wünschen Ungarns ein wenig überrascht zu sein, verspricht aber, mit seinem Vater brieflich Rücksprache zu halten. Handelsprivilegien seien aber nicht zu erwarten, da diese grundsätzlich nicht gewährt würden. Die übrigen Themen könne man im Lauf der nächsten Tage und Wochen nach und nach besprechen.



    29.-31. Juli 1703: Die kleine Hafenfestung von San Remo hält auch einem zweiten Angriff der französischen Koalitionstruppen stand, wobei die hohe Kampfmoral der Italiener auffällt. Im Lager der Allianz ist man aber trotzdem zuversichtlich, da die Stadtmauer mittlerweile stark beschädigt ist und einem dritten Ansturm nicht mehr standhalten dürfte.

  9. #189
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    31. Juli 1703: In einigen Städten des Ostseeraumes – namentlich Kopenhagen, Turku, Lübeck und Stettin – beginnen gelangweilte Mitglieder der Oberschicht damit, ein angeblich schon im 15. Jh. erfundenes Spiel mit dem rätselhaften Namen „Bartmannball“ neu einzuführen. Angeblich sollen auch einige der Fürsten unter der Konzentration der Weltpolitik auf die italienisch-französische Krise leiden, so dass findige Kaufleute ihren Staatsoberhäuptern anbieten, ein Team zu übernehmen oder neu zusammenzustellen. Das erste Turnier soll Anfang Oktober in Turku durchgeführt werden. Die Kosten für eine Mannschaft können normalerweise über den Hofetat erfolgen, einzig Wetten oder die Anwerbung von besonderen Spielern müssen im Folgejahr berücksichtigt werden.


    1. August 1703: Das Khanat Böhmen und das Großkhanat Quito geben gemeinsam bekannt, dass man dem eine Prämie von 100000 S auszahlen werde, der das Längengradproblem zu lösen vermöge. Dabei müsse es sich um eine Methode handeln, die zuverlässig reproduziert und allgemein angewandt werden könne. Das südamerikanisch-mongolische Teilreich bietet zudem als Sonderprämie ein Landgut in der Karibik an, falls die Lösung auf astronomischem Wege erfolgen sollte. Die Beurteilung der Vorschläge wird durch eine Gelehrtenkommission aus Prag, Quito, Hangzhou und Sarai vorgenommen.


    1. August 1703: Der italienische Kuriltai berät erneut über die Forderungen, die das Khanat Ungarn für eine Fortdauer des Friedens erhebt.

    Nur für das Khanat Italien

    Achtung Spoiler:
    Die Erläuterung des Khans, dass Ungarn neben der Tributerhöhung auch Gebietsabtretungen und die Herausgabe aller Geschütze fordere, sorgt für regelrechtes Entsetzen. Man fürchtet, nunmehr zwischen einer Welt von Feinden aufgeteilt zu werden. Besonders die Kommunen im Nordosten und Osten des Landes sehen sich und ihre Kinder schon als Sklaven Budas, da ein Kampf gegen so viele mächtige Gegner einfach nicht mehr zu bestreiten wäre. Schließlich schlägt die Delegation aus Florenz vor, Großkhan Putraq VI., Kaiser Benedikt I. und (trotz der bestehenden Differenzen) Papst Siricius III. um die Vermittlung eines Friedensvertrages mit der französischen Krone und ihren Verbündeten zu bitten. Der Kuriltai scheint geneigt, dem Vorschlag zuzustimmen, doch zuerst soll natürlich Tenzin II. das Wort erhalten.

  10. #190
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    2. August 1703: Der erfahrene Diplomat und Kurienkardinal Dionisio Dolfino trifft in Genua ein, um mit Erzbischof Giovanni Battista Spinola zu sprechen. Offenbar möchte der Heilige Vater nähere Informationen zu den Untersuchungsergebnissen der Antipirateriekommission einholen.


    2. August 1703: Ein erster Angriff benachbarter Satrapien auf Kaschgar schlägt – wenn auch unter eher geringen Verlusten – fehl. Es scheint, als hätten die mongolischen Amtsträger auf eine Solidarisierung loyalistischer Kräfte in Adel und Volk mit der schwachen einrückenden Armee gehofft, die aber weitgehend ausblieb. Dadurch wurde ein rascher Rückzug nahezu unvermeidlich, um ein Ausgreifen der Rebellion auf benachbarte Regionen zu vermeiden.


    2.-31. August 1703: Ein Reiterheer des Großkhanats Dagomys verwüstet die südchinesische Region Guangxi, deren Fürsten einen Großteil der Belagerungsarmee vor Guangzhou stellen. Daraufhin ziehen diese ihre Truppen zurück, um ihre Heimat zu schützen, so dass die Stadt Anfang September wieder frei ist und die von Seuchen und Hunger geplagte Bevölkerung aufatmen kann. Der Sieg wurde aber anscheinend durch den Aufstand in Kaschgar erkauft, da viele der Truppen aus Zentralasien stammen sollen.

  11. #191
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    3. August 1703: Der eidgenössische Bundesamman bittet die kantonalen und kommunalen Amtsträger im Tessin brieflich um Informationen zur wirtschaftlichen und politischen Lage an der Grenze zu Italien und Frankreich. So soll ausgeschlossen werden, dass die Region unter den Kämpfen zu leiden hat.

    Nur für die Schweizer Eidgenossenschaft


    Achtung Spoiler:
    Die wirtschaftliche Lage hat sich eher verschlechtert, was aber keine Flüchtlingswelle nach Norden auslöste, jedenfalls bislang noch nicht. Die Italiener scheinen sehr bemüht, Saluzzo möglichst gewaltfrei besetzt zu halten; außerdem müssten die Einwohner durch italienisches Gebiet in die Eidgenossenschaft fliehen, was eine Auswanderung erschweren würde. Ob man eine Zunahme von Schmuggel bemerke, wird unterschiedlich beantwortet, dürfte aber wohl zutreffen. Man kann vermuten, dass die Amtsträger, die es eher verneinen, entweder selbst daran beteiligt sind oder die Situation vor Ort nicht genau kennen. Militärische Übergriffe werden bislang nicht gemeldet, könnten aber zu einem Problem werden, falls eine der Armeen irgendwann mit Desertionen zu kämpfen haben sollte.



    3.-10. August 1703: In den ersten Tagen ihres Besuchs treffen die Mitglieder der ungarischen Delegation in Dagomys zunächst einige Minister und Höflinge, um sich ein Bild von der Situation zu machen.

    Nur für das Khanat Ungarn

    Achtung Spoiler:

    Da Großkhan Putraq VI. nicht in der Hauptstadt weilt, dürften die Gespräche hauptsächlich mit Kronprinz Yesun und dessen Mutter Eltiana geführt werden. Beide gelten als ernsthaft bemüht, das riesige Reich friedlich fortzuentwickeln und Revolten möglichst präventiv zu begrenzen, etwa durch eine gewisse Zurückhaltung bei den Steuerlasten, Frondiensten, Einberufungen zum Militär und ähnlichen Belastungen. Der 48jährige Kronprinz scheint seinen Onkel durchaus zu schätzen und fühlt sich offenbar auch nicht zurückgesetzt. Die bedeutendste Rolle spielen sowohl in seiner wie in Eltianas Sicht angeblich die Kämpfe in Südchina und die Revolte in Kaschgar, so dass man im Westen eher eine Friedenspolitik zu verfolgen trachtet.



    4.-6. August 1703: Ein dritter Angriff auf San Remo führt zum Erfolg der Koalitionstruppen. In der bereits schwer geschädigten Stadt haben sich die meisten Menschen in ihre Häuser oder in die Kirchen geflüchtet, während die Verteidiger nach dem ersten Bombardement durch mächtige galicische Geschütze die Stadtmauern verlassen. Der darauffolgende Angriff bleibt dadurch zunächst fast verlustfrei. Während der Umstellung der Truppen für den Sturm auf die Hafenstadt gelingt den Italienern dann aber ein Achtungserfolg: Die schnellen Truppen aus Kiew umfassen einen Teil der englischen Fußtruppen in der Flanke, brechen durch und greifen die zurückgehenden Geschütze direkt an, die so für kurze Zeit nicht mehr genügend verteidigt sind und erhebliche Verluste (etwa 0,4 Regimenter) erleiden. Als kurz darauf die französische Reiterei eintrifft, verlieren aber auch die zurückgehenden LR etwa 300 Mann.

  12. #192
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    6.-22. August 1703: In Frauenchiemsee treffen die Ergebnisse einer brieflichen Befragung ein, die Generaloberin Adelburga Maria hatte durchführen lassen. Angeblich ging es um konkrete Einschätzungen zum Krieg im Mittelmeerraum.

    Nur für das Khanat Baiern

    Achtung Spoiler:
    Die meisten Briefe sind recht leidenschaftslos und sachlich, was eine gewisse Distanz zu den Ereignissen im Mittelmeerraum andeutet. Nur in Oberbaiern, Tirol und Salzburg, wo viele Klöster auch italienische Mitschwestern (oder Mitbrüder) haben und manchmal seit Jahren Gebetsgemeinschaften mit Konventen aus dem Khanat pflegen, scheinen einige Äbte und Äbtissinnen persönlich stark betroffen zu sein und antworten etwas emotionaler. Dort ist auch die Bereitschaft am größten, Italiens Untersuchungen grundsätzlich für glaubwürdig und weitgehend korrekt anzusehen. Weiter im Norden und Westen des Landes zweifeln hingegen viele Mitglieder der bairischen Führungsschichten daran, dass eine „private“ Verschwörung so großen Schaden anrichten könne. Dabei setzen sie aber meist hinzu, genauere Einschätzungen könne man kaum geben, da man die Verhältnisse in Genua natürlich nur von außen kenne. Auffällig ist außerdem, dass mehrere Äbtissinnen und Landadlige (ungebeten) dazu raten, die ungarischen Reiter nach Hause zu schicken.



    8.-14. August 1703: Im Herzogtum Schwaben findet ein Landtag statt, auf dem vorwiegend über die politische Situation in Süd- und Südosteuropa gesprochen wird. Offenbar fürchten viele Bürger und Bauern noch immer einen ungarischen Angriff auf das kleine, militärisch eher schwach gerüstete Land. Adel und Dynastie versuchen die Ängste zu mindern, und Herzog Ulrich verspricht, die Bemühungen des Kaisers um eine Reichsverteidigung zu unterstützen. Schwaben rückt damit politisch noch etwas enger an das bairische Nachbarland heran.


    10. August 1703: Ein burgundischer Uhrmacher stellt dem Herzog und seinem Gefolge eines der technischen Wunderwerke des Genter Hofes aus alter Zeit vor, das er leicht veränderte, um es der politischen Situation anzupassen. Es handelt sich dabei um eine äußerst kunstvolle mechanische Uhr, welche die Erhebung von Großkhan Putraq I. durch den Kuriltai des Jahres 1323 zeigt. Dunkle Wolken, die sich über einer detailliert ausgeführten Landschaft mit Adel, Bauern und Handwerkern zusammengezogen haben, werden nach der Wahl Putraqs von der Muttergottes, dem Erzengel Gabriel und dem Apostel Thomas beiseitegeschoben. Dem sehr talentierten Uhrmacher ist es nun gelungen, die Figur des Großkhans und seiner beiden für ihn zurückgetretenen Vorgänger durch den König von Frankreich und seine zwei mächtigen Vasallen zu ersetzen, die alle zugleich ihre Schwerter erheben. Da der burgundische Herzog vom Betrachter aus ganz vorn steht und die Putraqsfigur ersetzt, wirkt er etwas größer als seine beiden Kampfgenossen. Diese Neugestaltung der Uhr soll nach den Worten ihres Konstrukteurs die Kriegsbereitschaft in Adel und Volk stärken und Herzog Johann X. gebührend ehren.

  13. #193
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    11. August 1703: Die ungarische Delegation in Dagomys erhält eine Audienz mit Kronprinz Yesun, der freundlich, aber eher zurückhaltend auf die vielen Wünsche des mächtigen und militärisch gut gerüsteten Khanats eingeht.

    Nur für das Khanat Ungarn

    Achtung Spoiler:
    Yesun streift wirtschaftliche Fragen eher am Rande, was vermutlich mit der Rückständigkeit des Khanats und den schlechten Verkehrswegen zu tun hat. Es spricht aber ohnehin wenig dafür, dass das mongolische Teilreich eine enge Kooperation mit einem einzelnen Land aus Europa eingehen wird. Deshalb kommt er recht schnell zu den politischen Fragen. Auch hier müssen die Ungarn aber leider eine Enttäuschung verkraften. Das Großkhanat möchte den Arpaden einen Hafen weder abtreten noch verpachten. Man hat sogar den Eindruck, dass Yesun gewisse Vorbehalte gegenüber den Zielen der starken Militärmacht an den Tag legt. Möglicherweise möchte man in Dagomys die Ungarn gar nicht an der Adria haben, auch wenn der Kronprinz das nicht so direkt sagt, sondern sehr höflich bleibt.



    12. August 1703: Nach dem erneuten Rückzug der italienischen Truppen nehmen die beiden Heere vor Porto Maurizio am Impero wieder Feindkontakt zueinander auf. Zunächst bleiben die Gefechte aber auf einige Reiterscharmützel und italienische Störangriffe begrenzt, da die Armeen sich neu sammeln und die Koalitionstruppen auch ihren Nachschub umorganisieren müssen. Erste Angriffe auf die Mauern von Porto Maurizio werden also frühestens Ende des Monats erwartet, zumal das östliche Flussufer zunächst ganz in italienischer Hand ist.


    13.-31. August 1703: Die Steuererhebung in führt in einigen besonders stark belasteten und militärisch teilweise entblößten Regionen der mongolischen Großkhanate zu Bauernrevolten und städtischen Unruhen. Besonders betroffen sind der östliche Balkanraum, die Satrapien Kotlas und Kazan, das südliche Andenhochland, die Inseln Borneo, Sumatra und Java und mehrere landwirtschaftlich geprägte Provinzen in Nordwestindien. Die Herrscher aller betroffenen Teilreiche (sogar Batu V.) signalisieren zunächst Verhandlungsbereitschaft.

  14. #194
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    15. August 1703: Zum Hochfest der Himmelfahrt Mariens trifft eine Gruppe von Klerikern und Beamten aus Galicien in Rom ein, um eine Spende des Königs für den Bau der neuen, prachtvollen Peterskirche zu übergeben. Ein Teil der Männer wird danach zusammen mit dem Erzbischof von Santiago als Berater am Konzil teilnehmen und zu diesem Zweck nach einigen Wochen Aufenthalt ins Heilige Land weiterreisen. Da Papst Siricius bereits auf dem Weg nach Jerusalem ist, wird die Spende einem der Kardinäle anvertraut. Dieser lobt dabei vor allem den Dienst der Jakobusbruderschaft, der die meisten Gesandten angehören.


    15. August 1703: Das finnische Organisationskomitee unter seinem sehr erfahrenen Leiter Franzäki Bekkipauri gibt neue Informationen zum geplanten Bartmannballturnier heraus. Demnach soll die Anmeldefrist am 1. September ablaufen, und danach erfolgt dann die Gruppenauslosung. Das Eröffnungsspiel wird am 5. Oktober stattfinden.


    16. August 1703: Die nordischen Prinzen Harald und Björn setzen ihre „wilde Wikingerfahrt“, die mittlerweile in den Häfen der europäischen Westküste und der britischen Inseln eines der beliebtesten Gesprächsthemen geworden ist, unbeirrt fort. Im Hafen von Lissabon wird ihnen die Einfahrt aber von den Behörden, die ohnehin unter der wachsenden Piraterie und der unsicheren Situation leiden und deshalb wenig Verständnis für Eskapaden haben, höflich verweigert. Daraufhin begeben die Nordmänner sich nach Setúbal, wo man sie entweder als Prinzen erkennt oder einfach geringere Möglichkeiten hat, ihr Anlegen zu verhindern. Einige Tage später lädt der Bürgermeister die Gäste sogar zu einem Abendempfang ein, so dass diesmal ein ruhiger und friedlicher Landgang zu erwarten ist.

  15. #195
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    17. August 1703: Markgraf Albrecht IV. von Brandenburg trifft in Franken ein, wo er einige Orte besuchen wird, die mit der Geschichte seiner Dynastie verbunden sind. Die Klöster in der Nähe von Coburg, Ansbach und Bayreuth bemühen sich, die verfügbaren Chroniken dieser Zeit zur Verfügung zu stellen, und so erfährt der hochgebildete und sehr belesene Monarch sogar einige Details seines Stammbaumes, die ihm selbst noch nicht bekannt gewesen sind. Albrecht IV. besucht auch mehrere Kirchen, in deren Krypten Vorfahren bestattet worden sind, um dort zu beten.


    19. August 1703: Erste Rückmeldungen der Steuerschätzer lassen erneut eine sehr günstige Ernte erwarten, sogar in den Kriegsgebieten des Mittelmeerraumes.


    21. August 1703: Der Empfang des Bürgermeisters von Setúbal und des Stadtrates für die im Hafen übernachtenden Prinzen Björn und Harald, deren Begleiterinnen Beatrix von Eglis und Helena von Fischhausen und die wichtigsten Männer ihres Gefolges verläuft zunächst recht harmonisch. Die Westiberer haben (trotz ihres meist islamischen Glaubens) sogar eine sehr beträchtliche Menge Wein bereitgestellt, was die Freude deutlich erhöht. Außerdem sind viele der Einheimischen auch beeindruckt von den groß gewachsenen, bärtigen Männern, deren Waffen und Ausrüstung so archaisch wirken. Im Verlauf des Abends scheint Harald (der zwar ein Jahr älter als sein Bruder, aber von sehr aufbrausendem Temperament ist) seine Begleiterin Helena von Fischhausen durch ein betont selbstbewusstes Auftreten beeindrucken zu wollen. Nach einem Wortgefecht mit dem Kommandeur der kleinen Stadtgarde behauptet er sogar, die Stadt einfach für seinen Vater erobern zu können. Daraufhin kommt es zu heftigen Streitereien, an deren Ende die Nordmänner schließlich tatsächlich zur Tat schreiten: Auf dem Rathausdach wird die dänische Fahne gehisst (was übrigens zu einer gewissen Verwirrung bei den Einheimischen führt, da die Schiffe mit der norwegischen Flagge unterwegs sind) und Setúbal zu einer Kolonie der Kalmarer Union und zu einem persönlichen Lehen der Baronin Helena von Fischhausen erklärt. Prinz Björn gerät dadurch ein wenig in Zugzwang und verspricht „seiner“ Beatrix, auch ihr ein eigenes Land erobern zu wollen. Die stark ausgedünnte Stadtgarde zieht sich bald in Richtung Lissabon zurück, so dass die „Eroberung“ Setúbals zunächst Bestand hat.

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