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Thema: Der Mongolensturm - Das 18. Jahrhundert

  1. #256
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    21. April 1704: Das Großfürstentum Finnland gibt bekannt, dass die zweite Bartmannball-Europameisterschaft in diesem Jahr Ende September in Pori stattfinden soll. Anmeldungen sind bis Ende August möglich. Da das Großfürstentum diesmal die Organisation des sehr populären Turniers übernimmt, sind auch kleinere Regeländerungen möglich, die von Großfürst Kalevi I. einführt werden dürfen, wenn er das möchte.


    24.-30. April 1704: Die Suche nach Henry Morgans Piratenschatz geht weiter. Auf Barbados finden die nordischen Prinzen eine Karte, die vermuten lässt, dass der berühmte Seeräuber seine Besitztümer mit Hilfe einer Geliebten und einiger Getreuer aus der Karibik wegbringen und auf einer pazifischen Insel verbergen ließ. Anfang Mai finden die übrigen Abenteurer dann ähnliche Hinweise, die nordischen Schiffe können ihren Vorsprung aber halten und setzen ihre Fahrt nach Westen fort.


    30. April 1704: Die ersten vier Monate des Jahres waren ein wenig kälter als zuletzt üblich, der Regen reichte aber überall aus. Man darf also auf ein überdurchschnittliches Wachstum der Saat hoffen, sofern der Sommer und der Herbst keine unangenehmen Überraschungen mit sich bringen.

  2. #257
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    3. Mai 1704: Der mongolische Botschafter des Großkhanats Quito in Paris bittet um eine Audienz bei König Heinrich VIII., sobald es möglich ist.

    Nur für das Königreich Frankreich

    Achtung Spoiler:

    Die Botschaft hat die Frage nach einem Vorgehen gegen Kanarien an den Hof der Hauptstadt weitergegeben und die gegenwärtige Situation in Europa beschrieben. Großkhan Kabul I. ist aber offenbar sehr skeptisch. Bislang gebe es keinen Krieg der französischen Krone gegen das Inselkhanat, was bedeuten würde, dass Quito einseitig und ohne ersichtlichen Grund den seit mehr als 50 Jahren andauernden europäisch-mongolischen Frieden brechen müsste. Dies könne man weder gegenüber dem eigenen Kuriltai noch gegenüber den verbündeten Großkhanaten rechtfertigen.



    4.-25. Mai 1704: Im Khanat Ungarn werden zum wiederholten Male regionale Reiterspiele durchgeführt. In diesem Jahr wird auf Schießübungen verzichtet, die bewährte Form aber ansonsten beibehalten. Die Teilnehmerzahl ist wieder etwas gestiegen, so dass man dem Finale in der Steiermark in vielen Familien voller Vorfreude entgegenfiebert.


    8. Mai 1704: Ein burgundischer Gesandter trifft in Berlin ein, um mit der markgräflichen Regierung über den Auftragsbau von modernen Schiffen in Narwa zu sprechen. Da sich vergangenen Herbst bereits Italien und das Kalifat gemeldet hatten, soll bis spätestens Dezember ein Konzept erstellt werden, um solche Anfragen in gerechter Weise zu beantworten – natürlich unter dem Vorbehalt, dass Albrecht IV. von seiner Erkrankung genesen und selbst wieder (mit Rücksicht auf die Situation im Land) über solche Themen entscheiden könnte.

  3. #258
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    10. Mai 1704: Die Kalmarer Union entsendet einige nordische Waldläufer auf einem 100-Mann-Schiff II von Trondheim aus aufs hohe Meer. Das Ziel der mit etwa 500 S finanzierten Expedition ist unbekannt.


    12. Mai 1704: Nach zähen Verhandlungen kommt es in Ostafrika trotz des Zornes der Khanin zu einem Friedensabkommen. Die Kleinreiche der Küstenregion entrichten einen jährlichen Tribut an Gütern aus dem Landesinneren, müssen Großkhan Batu V. (Melaka) aber nicht mehr als Herrscher anerkennen und erhalten freien Zugang zu den Häfen der Satrapie Sansibar. Yoweri Khan amtiert nur noch als Oberhaupt des wohlhabenden Stadtstaates Morogoro (aus dem seine Mutter stammt), so dass die zahlreichen Kleinstaaten und Handelsstädte der Region auch formell unabhängig werden. Es handelt sich um die erstmalige Anerkennung freier Reiche außerhalb Europas durch die Großkhanate.


    12.-31. Mai 1704: Die Pfalzgrafschaft bei Rhein gibt in diesem Frühjahr erstmals in großem Umfang Schutzbriefe an verschiedene Gruppen von fahrendem Volk aus. Besonders die vielen Schauspieler- und Künstlergruppen werden dabei berücksichtigt, da Balduin I. deren Vorführungen sehr schätzt. Zwar gibt es sowohl bei den Ständen als auch in der Verwaltung des Landes gewisse Vorbehalte gegen die Idee, das Ansehen des Erztruchsesses reicht aber aus, um sein Projekt trotzdem durchzusetzen. Bis Herbst soll in enger Zusammenarbeit mit den verschiedenen Gruppen dann auch eine Art Selbstorganisation für das fahrende Volk eingerichtet und im Rahmen eines großen Festes gegründet werden.

  4. #259
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    14. Mai 1704: Auf einer Adelsversammlung in Cundinamarca nordöstlich von Quito wird von einigen Teilnehmern vorsichtige, aber doch recht deutliche Kritik an Großkhan Kabul I. geübt und eine Änderung seiner Politik gefordert. Die neue Residenz sei viel zu groß dimensioniert und benötige mehr Geld und Arbeit, als die süd- und mittelamerikanischen Satrapien ohne größere Verwerfungen aufbringen könnten. Die Rückeroberung Japans wird aber weiterhin unterstützt, auch wenn man einen höheren Beitrag der karibischen Provinzen fordert.


    15. Mai 1704: In Paris beginnen die Krönungsfeierlichkeiten für König Heinrich VIII. Zu Beginn der Zeremonie werden die Generalstände mit einem großen Fest eröffnet, für das die Krone tief in die Tasche gegriffen hat und das entsprechend beeindruckend ist. Einige burgundische Schneider führen ihre neue – wenn auch noch nicht ganz ausgereifte – Mode vor, während der Kalmarer König Erik durch seinen hohen Rang und seine außergewöhnliche Kleidung viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. In seiner Eröffnungsansprache hebt König Heinrich besonders den (ebenfalls anwesenden) Herzog von Burgund hervor, dessen Unterstützung während des Krieges weit über seine Vasallenpflicht hinausgegangen sei. Für den englischen König ist Kronprinz Heinrich erschienen. Ein Maskenball des Hofes schließt diesen ersten Teil der Krönungsfeier am folgenden Abend ab.


    16.-30. Mai 1704: Der zweite Teil der merinidischen Manöver findet in der Nähe von Cádiz statt. Auch diesmal nehmen die Schiffe mehrerer verbündeteter Mächte teil, die schon im westlichen Mittelmeer mit dabei gewesen waren.

  5. #260
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    17. Mai 1704: Eine Gruppe englischer Gelehrter trifft in Shikawo ein, um den in diesem Jahr geplanten wissenschaftlichen Austausch der beiden Reiche zu besprechen. Sie stoßen in der nordamerikanischen Hauptstadt auf großes Interesse, da man dort die beiden bedeutenden englischen Universitäten sehr zu schätzen weiß.


    17. Mai 1704: Aufgrund der militärischen Pattsituation werden die Verhandlungen zwischen den Großkhanaten Dagomys und Melaka auf der einen und den südchinesischen Fürsten auf der anderen Seite wieder aufgenommen. Offenbar hat sich das eurasische Teilreich auch mit Verweis auf die andauernde Krisenlage in Japan durchgesetzt und Batu V. seine (wenn auch eher unwillige) Zustimmung zu einer diplomatischen Lösung abgerungen.


    17. Mai 1704: Uthman I. von Hellas bedankt sich offiziell bei Großkhan Batu V. (Melaka) und dem Satrapen von Kairo, dass sie sich so intensiv der Sicherheit im Indischen Ozean und im Arabischen Meer gewidmet hätten. Dies werde nicht nur für Kaufleute aus aller Welt, sondern auch für viele Städte und Dörfer an der Küste von großem Nutzen sein.

  6. #261
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    18. Mai 1704: Auf der Nürnberger Buchmesse bringt das Khanat Baiern eine von Äbtissin Kreszenz von Mallersdorf geschriebene Märchensammlung heraus, die in einer orientalisch anmutenden, frühmongolischen Zeit spielt. Das Werk mit dem sprechenden Titel „Zwölf Nächte“ ist eine Zusammenstellung einzelner Erzählungen, die durch eine Rahmenhandlung verknüpft werden, in welcher eine Nonne namens Louise einem fiktiven Khan spannende Geschichten erzählt, um ihn zu besänftigen und die Überfälle seiner Reiterscharen auf ein friedliches, von Klöstern geprägtes Land zu beenden. Die Märchensammlung stößt auf großes Interesse im gesamten deutschsprachigen Raum und wird gegen Ende des Jahres sogar ins Niederdeutsche, Englische und Dänische übersetzt – wenn auch ohne Erlaubnis ihrer Verfasserin.


    19. Mai 1704: Die feierliche Krönung Heinrichs VIII. durch den Erzbischof von Reims wird in vormongolischer Tradition gefeiert und von den Ständen durch ein Treueversprechen nach einem im 17. Jh. entstandenen Ritual mitgestaltet. Am Nachmittag wird dann der Sieg über das Khanat Italien begangen, und ein Teil der Streitkräfte tritt zu einer Parade an. Besondere Aufmerksamkeit finden dabei die einheitlichen Uniformen des burgundischen Kontingents, das in rote Stoffe gehüllt an den Monarchen und Ehrengästen vorbeidefiliert.


    20. Mai 1704: Eine schottische Gesandtschaft trifft auf Nova Scotia ein, um mit den dortigen Vasallen über eine mögliche Erhöhung der Konzessionsgebühr für die Fischerei zu sprechen. Da Nova Scotia nicht nur vom Hafenbau, sondern auch von der Handelspolitik der Krone profitiert, verlaufen die Gespräche recht erfolgversprechend.

  7. #262
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    22. Mai 1704: Nach Informationen marokkanischer und südspanischer Kaufleute sollen in der Straße von Cádiz erneut kanarische Schiffe (teilweise unter unbekannter Flagge) unterwegs sein. Diesmal wird aber kolportiert, dass sie in die andere Richtung fahren.

    Nur für das Kalifat von Cordoba

    Achtung Spoiler:
    Die Gerüchte treffen offenbar zu, aber man wurde ein wenig auf dem falschen Fuß erwischt, da man seine Wachsamkeit eher nach Westen hin orientierte und die Flotte Ende April aus den Augen verlor. Es sind mindestens acht kanarische Schiffe in den Atlantik zurückgekehrt, aber es könnten auch mehr Fahrzeuge gewesen sein. Falls die Satrapie Kairo den Nil mit Erfolg gesperrt hat und sich nicht durch falsche Flaggen übertölpeln ließ, müssten die Kanarier entweder noch im Mittelmeer agieren oder wieder vollständig in den Atlantik gewechselt sein.


    Nur für das Khanat der Kanarischen Inseln

    Achtung Spoiler:
    Die Wachschiffe des Kalifats scheinen stärker nach Westen hin orientiert zu sein, so dass die meisten Fahrzeuge wohl ungesehen wieder in den Atlantik segeln konnten. Gegen Ende der Operation machte man sich sogar den Spaß und ließ zwei 25er unter der recht unbekannten Flagge eines berberischen Vasallenstammes der Meriniden fahren, die man auch selbst nur durch Zufall kannte. Die Kontrolle des Kalifats über die Meerenge ist also alles andere als lückenlos. Da sich Kriegsschiffe aber ganz gut von Handelsschiffen unterscheiden lassen, bleibt die Durchfahrt wohl auch künftig ein Risiko.



    24. Mai 1704: Uthman I., der Gründer des Khanats Hellas, segnet im Alter von fast 75 Jahren das Zeitliche und wird ganz besonders von den Handelsgilden und dem Adel des Landes betrauert. Sein Sohn Ibrahim tritt unangefochten die Nachfolge an und dürfte auch vom Kuriltai einmütig bestätigt werden.


    27. Mai 1704: Nach den prachtvollen Feierlichkeiten zur Krönung Heinrichs VIII. und zum Sieg der französischen Koalition beginnen nun die Beratungen der Generalstände. Die ausländischen Delegationen sind dabei zu den zeremoniellen Anlässen zugelassen und werden danach (während der eigentlichen Beratungen) von hochrangigen Adligen durch Paris und das Umland der großen Stadt geführt. Am Rande der Versammlung zeigen die englischen Gäste zudem ein hervorragendes Theaterstück zum Sieg in Südfrankreich, welches von den Ständen und den ausländischen Delegationen begeistert gefeiert wird.

  8. #263
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    1. Juni 1704: Im Sommerpalast zu Granada eröffnet Kalif Ibrahim IV. den vorgezogenen, mit Hilfe von reitenden Boten aber überall im Reich rechtzeitig bekannt gemachten Landtag. Die erhabene Kulisse der schneebedeckten Sierra Nevada, die beeindruckenden Wassergärten aus mongolischer Zeit und die Erfolgsmeldungen vom Manöver sorgen für eine gute und vertrauensvolle Stimmung unter den Ständen.


    3. Juni 1704: An einem wunderschönen Frühsommertag eröffnet Arpad V. von Ungarn in der Hauptstadt Buda den Kuriltai. Neben dem Adel des Landes sind auch einige ausländische Gäste erschienen, was das Ansehen des Monarchen stärkt. Besonders die Anwesenheit des italienischen Kronprinzen Urus gilt als Zeichen für die neugewonnene Eintracht der beiden Khanate. Die Feier ist eher sparsam finanziert, da man die Trauer um den überraschend verstorbenen Khan Arpad IV. integrieren und nicht nur die Erhebung seines Sohnes zum Monarchen feiern möchte.


    4. Juni 1704: Der böhmische Khan Amir I. beginnt eine Rundreise durch sein Land. Neben Böhmen und Mähren möchte er im Juli dann auch noch das unter mongolischer Herrschaft stehende Schlesien besuchen, was die Hofverwaltung mit dem Gouverneur von Breslau absprechen könnte. Es wäre aber auch denkbar, überraschend in die Provinz zu reisen, schließlich würde man ihn an der Grenze kaum einfach zurückweisen.
    Geändert von Jon Snow (29. März 2024 um 10:19 Uhr)

  9. #264
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    6. Juni 1704: Zum Abschluss der Generalstände gibt König Heinrich VIII. bekannt, dass er im Heiligen Jahr nach Santiago pilgern wird. Dies dürfte das Interesse an der Wallfahrt in den Ländern der französischen Krone und in ganz Westeuropa nochmals deutlich verstärken. Einige galicische Diplomaten bewerben das Pilgerziel bei der Gelegenheit ebenfalls.


    8.-30. Juni 1704: Eine Kommission der WMC versucht auf Wunsch der britischen Mächte, die möglichen Standorte für Handelsposten in den Hafenstädten des Großkhanats Shikawo nach ihrem erwarteten Gewinn und einer möglichst geringen Konkurrenz untereinander zu bewerten. Man hofft trotz der eher schwierigen Aufgabe, den Königen im Winter eine fundierte Rückmeldung geben zu können.


    9. Juni 1704: Eine mittelgroße Kriegsflotte unbekannter Herkunft trifft in der Bucht von Edo ein. Neben den Kriegsschiffen sind auch überraschend viele Handelsschiffe erschienen, die kaum Waren, aber ungewöhnlich viele Männer an Bord zu haben scheinen und die man für Piraten hält. Der Kommandeur der Kriegsschiffe fordert in mongolischer Sprache und recht herrisch eine sofortige Audienz beim Kaiser (er benutzt dafür die europäische Bezeichnung). Man muss ihm aber mitteilen, dass der Tenno normalerweise in Ueda oder Kyoto residiert und gegenwärtig im Süden weilt, um die Operationen gegen die letzten fünf mongolischen Hafenfestungen zu befehligen. Der Kommandeur der Flotte überreicht den Beamten und Offizieren, die zum Hafen gekommen sind, daraufhin einen Brief, den sie ihrem Herrn rasch zukommen lassen sollen. Außerdem weist er darauf hin, dass er binnen zehn Tagen eine Antwort erwarte, ansonsten müsse er gewisse Maßnahmen ergreifen. Nachdem die Schiffe Wasser und Proviant für einen guten Monat an Bord genommen haben, begeben sie sich größtenteils wieder aufs Meer hinaus. Nur drei der verdächtigen Handelsschiffe bleiben im Hafen, um die Antwort des Tenno zu erwarten.

  10. #265
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    10.-29. Juni 1704: Einige Wochen nach seiner Rückkehr aus Jerusalem eröffnet der weiterhin erkennbar sehr kranke Großkhan Putraq VI. in Dagomys einen Kuriltai seines Teilreiches. Als Hauptthemen wurden die Vereinbarung mit den Khanen der Alten Lande, die Situation in Indien, Südchina, Tibet, Ostafrika, Japan und Australien und die sich verschärfenden Krisen überall in der mongolischen Welt angekündigt. Nach der sehr kurzen Begrüßungsrede zieht der Monarch sich sofort in seine Gemächer zurück, woraufhin Kronprinz Yesun die weitere Leitung der Versammlung übernimmt. Einige europäische Kaufleute, die im Umfeld des Kuriltai Geschäfte machen, deuten den hinfälligen Zustand des Herrschers in ihren Briefen und Berichten an ihre Heimatstädte als Symbol für die Situation des gesamten Reiches, das kraftlos und brüchig geworden sei.


    11. Juni 1704: Im Zuge des ungarischen Kuriltai wird dem Adel Gelegenheit gegeben, sich zu politischen Fragen zu äußern und Fragen zu stellen. Die meisten Edelleute scheinen sehr zufrieden mit der Entwicklung des Landes zu sein, und auch die Anwesenheit des vormals scharf kritisierten italienischen Kronprinzen ruft kaum Unmut hervor. Dem angestrebten Bündnis wird auf ungarischer Seite also nur wenig Widerstand entgegengebracht.


    12. Juni 1704: In Kopenhagen beginnt das jährliche Adelsfest zur Sommersonnenwende. Als erste Vergnügung steht bei herrlichem Frühsommerwetter das Wikingerbootsrennen an. Prinz Radbod nimmt auch diesmal wieder mit Begeisterung teil und erreicht einen sehr achtbaren fünften Platz, wofür er von der Hofgesellschaft bejubelt wird. König Erik weilt zwar noch in Frankreich, der Freude tut dies aber keinen Abbruch.

  11. #266
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    13. Juni 1704: Khan Aprad V. legt dem ungarischen Kuriltai den ersten Entwurf für ein neues Religionsgesetz vor, das er gern einführen möchte. Demnach soll künftig eine vollständige Religionsfreiheit für Menschen aller Stände im Land bestehen. Religionsgemeinschaften dürfen nach dem Vorschlag weiterhin freiwillige Abgaben von ihren Mitgliedern erheben, verlieren aber alle übrigen Sonderrechte. Außerdem werden sie vollständig den Gesetzen des Khanats unterworfen. Die Idee gilt als radikal und dürfte noch nicht sofort verwirklicht werden; sie wird aber immerhin von etwa einem Viertel der Adligen unterstützt, wie erste Rückmeldungen zeigen. Nur die hochrangigen Kleriker der verschiedenen Religionen (die wegen ihres damit verbundenen Adelstitels ebenfalls am Kuriltai teilnehmen dürfen) sind natürlich fast einstimmig dagegen. Ihr Einfluss ist in Ungarn wegen der religiösen Vielfalt aber geringer als in vielen anderen Ländern, so dass der Khan sich vermutlich durchsetzen könnte, wenn er sich intensiv damit beschäftigt (also einen Schwerpunkt setzt).


    15.-30. Juni 1704: Der dritte Teil der merinidischen Manöver findet vor der Westküste des Kalifats von Cordoba und in der Nähe der galicischen Häfen statt. Erneut nehmen Kontingente von sieben verbündeten Mächten daran teil.


    17. Juni 1704: Der burgundische Herzog Johann nutzt eine Pause der Generalstände, um sich mit wichtigen Adligen der Grafschaften und Herzogtümer des englischen Festlandsbesitzes zu treffen. Vor allem Vertreter aus den Herzogtümern Normandie und Bretagne und aus der Grafschaft Poitou nehmen seine Einladung an. Die Gespräche sollen angeblich von einer sehr freundlichen Atmosphäre geprägt sein.

  12. #267
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    18. Juni 1704: Einen Tag vor Ablauf des Ultimatums trifft eine Antwort des Tenno im Hafen von Edo ein, die man den wartenden Seefahrern übergibt. Darin nimmt er die Forderungen des Kommandanten vorbehaltslos an und sagt zu, der Flotte einen großen Hafen in der Nähe von Kobe namens Okayama zu übergeben. Dieser liegt an der Mündung eines schiffbaren Flusses, verfügt über eine starke Stadtmauer und ist zur See hin durch eine große Bucht gut abgeschirmt. Der Offizier entscheidet daraufhin, seine Flotte nach Westen segeln zu lassen, um den Ort persönlich in Augenschein zu nehmen.


    18. Juni 1704: Nach intensiven, zeitweise kurz vor dem Abbruch stehenden Verhandlungen schließen die südchinesischen Fürstentümer mit den Großkhanaten Dagomys und Melaka einen Friedensvertrag, der die Unabhängigkeit weiter Teile der Regionen Yunnan, Guizhou, Hunan, Guangxi, Jiangxi und Hanoi bestätigt. Die Südchinesen müssen sich allerdings zur Zahlung eines erheblichen Jahrestributs an Dagomys und zur Aufgabe aller Ansprüche auf die zu Melaka gehörende südchinesische Küste und den Norden der Provinzen verpflichten. Der Kompromissfriede erlaubt es beiden Seiten, ihr Gesicht zu wahren und sorgt dafür, dass der zerstörerische Krieg in der Region endet, bevor einer der Kontrahenten möglicherweise einen schweren wirtschaftlichen Einbruch erleidet.


    19. Juni 1704: Zum Ende der Generalstände in Paris hin gibt auch die Delegation des Kaisers einen Empfang, um eine Prachtausgabe des neu gedruckten Werkes „12 Nächte“ an König Heinrich VIII. zu verschenken. Die Veranstaltung verläuft recht harmonisch, ist aber dennoch ein wenig von kleineren Rangstreitigkeiten verschiedener Delegationen geprägt, die jedoch zumindest nicht offen eskalieren.

  13. #268
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    20. Juni 1704: Die Satrapie Narwa schickt eine Flotte von mindestens 50 Schiffen durch den Öresund nach Westen. Der Grund für diese Maßnahme ist nicht bekannt, sie könnte aber auf eine Neuverteilung der mongolischen Seestreitkräfte hindeuten.


    20. Juni 1704: Die finnische Delegation bei den französischen Krönungsfeierlichkeiten macht sich auf den Heimweg. Dieser soll aber nicht auf direktem Weg über das Meer, sondern durch ganz Europa führen, um mögliche Handelsverträge absprechen zu können.


    20. Juni 1704: Acht Tage nach dem vergnüglichen Bootsrennen zeigt der nordische Kronprinz seine gelehrte Seite. Er gibt einer Gruppe von Forschern den Auftrag, die Kleidung und den Schmuck der wahren Wikinger – seiner Vorfahren – zu ergründen und leicht verständlich darzustellen. Außerdem werden die Erbstücke des Adels und der Dynastie in einem beim Veranstaltungsgelände eingerichteten Raum ausgestellt. Besonderes Augenmerk legen die Gelehrten dabei auf die vielen Silberdirham, die aus ihrer Sicht zeigen, dass die Tapferkeit der Wikinger auch weit im Süden geachtet und gefürchtet wurde.

  14. #269
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    21. Juni 1704: Ein Gesandter aus Cádiz trifft in Granada ein, um sich mit Kalif Ibrahim IV. und den Mitgliedern des Landtages zu unterhalten. In den letzten Jahren ist die Verbindung des Merinidenreiches mit der Stadt zunehmend enger geworden, und ihr Gouverneur Yesun Khan gilt als regelrechter Bewunderer des Kalifen, auch wenn er selbst kein Muslim ist.

    Nur für das Kalifat von Cordoba

    Achtung Spoiler:
    Der Gesandte berichtet, dass die Warnungen vor den Kanaren nach Dagomys weitergegeben worden sind. Außerdem habe man vom für Cádiz zuständigen Satrapen erfahren, dass Paris recht massiv und fast ein wenig unhöflich eine Sperrung der Meerenge für kanarische Schiffe gefordert habe. Der Kronprinz habe dies zwar abgelehnt, weil man damit wirtschaftliche und politische Probleme auslösen würde, aber man könne zumindest durchfahrende Kriegsschiffe verfolgen, wenn man sich abspreche. Wegen der zahlreichen Krisen habe Cádiz allerdings gegenwärtig nur noch 42 Fahrzeuge zur Verfügung, der Rest sei abgezogen worden.



    21. Juni 1704: Das nordische Adelsfest zur Sommerwende erreicht seinen Höhepunkt. Einige bereits im Frühjahr verurteilte Männer und Frauen sind im Rahmen eines „historischen Schauspiels“ Verteidiger eines Dorfes, das man auf dem Festplatz (mit ihrer eigenen Hilfe) aufgebaut hat und das später von „Wikingern“ unter dem Kommando des Timotheus von Wiesenstein von See her gestürmt wird. Dabei werden auf Seiten der „Eroberer“ Waffen wikingischer Machart verwendet, während man die „Dörfler“ nur mit Ernteinstrumenten ausgestattet hat, so dass der Ausgang dieses Schauspiels keinem Zweifel unterliegt. Zwar erhielten die Angreifer kurzfristig noch die Anweisung, nicht zu viele Tote zu hinterlassen, doch die Verteidiger kämpfen mit dem Mute der Verzweiflung und töten oder verwunden immerhin acht Krieger der Wikingerhorde, so dass die Sache schließlich dennoch ein wenig eskaliert und etwa 30 Zwangsarbeiter umkommen oder schwer verletzt zurückbleiben. Am Ende des Kampfes führt der Skalde Ragnar von Dalby noch ein Trankopfer durch, bei dem alle beteiligten Wikinger auf Odin, den König und den Sieg anstoßen. Der für Kopenhagen zuständige Bischof Kilian von Roskilde hat allen Gläubigen die Teilnahme an der gesamten Veranstaltung streng untersagt, was aber offenbar vorwiegend bei Adel und Klerus seine Wirkung erzielte. Das Volk drängt sich jedenfalls vor der gut einsehbaren Bühne, um das blutige Spektakel miterleben zu können. Da keine der Frauen des „Dorfes“ ernstlich zu Schaden kam und man in der Einführung auch darauf hinwies, dass alle Verteidiger sich schwerer Verbrechen schuldig gemacht hätten, scheinen die einfachen Leute das Ganze nicht für verwerflich, sondern eher für gerechte Vergeltung zu halten. Außerdem ist ein solches Spektakel für die Dänen völlig neu und daher äußerst interessant.


    23.-30. Juni 1704: Seit Ende Juni kommt es im Indischen Ozean zum lange erwarteten und befürchteten massiven Anstieg der Piraterie. Zwar sind anders als im Vorjahr in Europa anscheinend keine Kriegsschiffe beteiligt, und überdies beschränkt die sehr machtvolle Flottenpräsenz aus Melaka den Erfolg der Seeräuber; dennoch klagen die Kaufleute aus verschiedenen Ländern über Schiffsverluste und wachsende wirtschaftliche Probleme. Ab Mitte Juli beginnt die Krise dann auch im Arabischen Meer, während an der Küste Ostafrikas nur ein geringer Anstieg der Piraterie zu verzeichnen ist. Die meisten Reeder, Kaufleute und Fischer vermuten, dass die rebellischen indischen Fürsten ihre kürzlich eroberten Häfen den Seeräubern als Stützpunkte zur Verfügung gestellt haben.

    Nur für das Khanat Hellas und den Heiligen Stuhl

    Achtung Spoiler:
    Die RNC-Geschäftsführung berichtet, dass Schiffe aus Melaka alle nötigen Maßnahmen zur Sicherung des Handels ergriffen. Auch die Kaufleute und die Agenten der Gesellschaft seien wie auch die einheimischen und fremden Handelshäuser vorbereitet gewesen. Die Wucht eines regelrechten „Piratenangriffs“ habe man aber nicht erwartet. So sei bereits im Juni eines der 100-Mann-Schiffe der Gesellschaft verloren gegangen. Mittlerweile habe man daher die übrigen Fahrzeuge in sichere Häfen gebracht.


    Nur für das Khanat der Kanarischen Inseln

    Achtung Spoiler:
    Der Angriff von Piraten, die man mit 700000 S und (größtenteils) der Aussicht auf Kaperbriefe angeworben hat, ist dank günstiger Winde im Pazifik weit früher erfolgt als geplant. Das Großkhanat Melaka hat sich zwar gut vorbereitet, ein so massiver Anstieg der Seeräuberei wurde aber offenbar nicht erwartet. Seit Mitte Juli kann man daher die Operationen auf die arabische und ostafrikanische Küste ausweiten.


    Nur für das Khanat Böhmen

    Achtung Spoiler:
    Der Gesandte, den man als Verbindungsmann bei den freien Indern postiert hat, berichtet von großer Überraschung bei den Fürsten des Dekkan. Auch er selbst habe nicht erwartet, dass die Kanaren mit 200000 S derart viele Seeräuber nach Indien bringen könnten. Einige Kaufleute aus den indisch-mongolischen Gebieten und sogar aus Europa seien seit Juli auf besonders bedrohten Routen manchmal unter der Flagge eines rebellischen indischen Fürstentums unterwegs. Dies erleichtere den Indern ihre Verhandlungen mit den drei Großkhanaten Dagomys, Debul und Melaka erheblich.
    Geändert von Jon Snow (29. März 2024 um 20:58 Uhr)

  15. #270
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    24. Juni 1704: Am Hochfest der Geburt Johannes des Täufers feiert der für Kopenhagen und seine Umgebung zuständige Bischof Kilian von Roskilde für die Christen unter den Toten der „Dorferstürmung“ zur Sommersonnenwende ein feierliches Requiem. In seiner Predigt geht er aber nicht direkt auf die Veranstaltung ein, sondern spricht über die Barmherzigkeit Jesu Christi und die Grausamkeit, die heidnische Fürsten wie König Herodes und Beltschazzar von Babylon zu ihrem eigenen Schaden gezeigt hätten. Am Ende der Feier bittet der Bischof noch die heiligen Erik, Knut und Olav um ihre Fürsprache für die Christen der drei Reiche.


    25.-30. Juni 1704: Die geheimnisvolle Flotte, die vor Japan operiert, richtet sich im Hafen von Okayama ein. Japanische Schiffe haben den Ort größtenteils verlassen, so dass man über ausreichend Platz für die vielen verdächtig stark bemannten Handelsschiffe und auch für die Kriegsflotte hat. Ab Mitte Juli nimmt die Piraterie vor der ostchinesischen und koreanischen Küste dann so stark zu, dass der Seehandel zum Monatesende hin deutlich zurückgeht. Die in der Region stationierte Flotte des Großkhanats Dagomys ist zwar durchaus ansehnlich, muss aber gegenwärtig ein ungewöhnlich großes Seegebiet abdecken. Möglicherweise hängt dies damit zusammen, dass viele Schiffe des Großkhanats Quito vor allem mit der Versorgung ihrer verbliebenen Stützpunkte auf Honshu, Kyushu und Shikoku beschäftigt sind, während das Teilreich Melaka sich sehr stark im Indischen Ozean und im Südpazifik engagiert. Einmal mehr erweisen sich die mächtigen Großkhanate als recht verwundbar, wenn sie ihre Kräfte über ein großes Gebiet verteilen müssen und mit unvorhergesehenen Herausforderungen konfrontiert sind. Außerdem scheinen im japanischen und ostchinesischen Meer manchmal einige Kriegsschiffe mit Piraten zusammenzuarbeiten, was die Situation nochmals verschärft, da man die japanische Kriegsflotte als äußerst schwach eingeschätzt hatte.


    26.-29. Juni 1704: Der Kuriltai des Teilreiches Dagomys fasst einige Beschlüsse zur besseren Ausstattung von Reiterlehen in den Steppengebieten Eurasiens und des Vorderen Orients. Dadurch sollen Aufstände und Plünderungen wie in Kaschgar und den Alten Landen nach Möglichkeit verhindert werden. Die Finanzierung soll über eine Sondersteuer auf diverse Luxusgüter sichergestellt werden, auch wenn einige Hofbeamte davor warnen, dass deren Erhebung vermutlich deutlich geringere Mittel einbringen werde als erwartet. Außerdem fürchten sie einen Rückgang des Fernhandels im gesamten Reich. Die Entscheidung zeigt, dass der Reichsadel noch immer die wichtigste Rolle im Großkhanat Dagomys spielt, wodurch seine Interessen im Konfliktfall vorrangig beachtet werden.

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