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Thema: Der Mongolensturm - Die Länder

  1. #16
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    Königreich Schottland

    Das Königreich Schottland stand bis zum 17. Jh. meist im Schatten des größeren englischen Nachbarn. Dennoch nutzte Edinburgh die Chancen der mongolischen Weltherrschaft weit besser als London. Ein Bündnis, das 1439 mit der irischen Föderation und dem Königreich Norwegen geschlossen wurde, ermöglichte den Ausbau der Handelsflotte und öffnete den schottischen Kaufleuten den Seeweg nach Amerika. Im mongolischen Bürgerkrieg konnte man diese Verbindung dann weiter ausbauen, da die neutralen schottischen Schiffe normalerweise nicht in den Kaperkrieg einbezogen wurden.

    1622 erlaubte der König schließlich einigen mongolischen Kaufleuten von der Halbinsel Neu-Buchara (später Neuschottland) den Gebrauch der schottischen Flagge, was den Seeverkehr zwischen beiden Ländern erheblich sicherer machte. Im Lauf der 1630er- und 1640er-Jahre wuchs die Bindung der nordamerikanischen Provinz an den schottischen König, und 1644 erklärte Neu-Buchara schließlich seine Unabhängigkeit, die vom Großkhan faktisch ohne Gegenwehr akzeptiert wurde. Als sieben Jahre später der europäische Friedensvertrag mit einer festen Grenzvereinbarung vereinbart wurde, nutzte die schottische Regierung die Gelegenheit und ließ sich Neu-Buchara auch offiziell übertragen. 1653 änderte die Kolonie auf Wunsch der Bewohner ihren Namen in Nova Scotia.

    Das schottische Königshaus, das sich gemeinsam mit dem englischen auf Maria Stuart und ihre Vorfahren zurückführt, genießt ein hohes Ansehen bei Adel und Volk, da es weitgehend gelungen ist, das Land aus den Verwerfungen und Kriegen des 17. Jh. herauszuhalten. Zudem verfügt die Krone über bedeutende Besitztümer in der Kolonie und Anteile an der Fischerei und am ertragreichen Walfang vor der neuschottischen Küste.


    Herrschaftsgebiet: Schottland
    Vasallen: Nova Scotia
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 1 200 000


    Besonderheiten:

    Die schottische Krone bezieht aus königlichen Konzessionen für die Fischerei vor Nova Scotia ein jährliches Einkommen von der amerikanischen Kolonie, das völlig frei verwendet werden kann und keinen Restriktionen aus dem Regelteil unterliegt – sofern man von offensichtlich unmöglichen Aktionen absieht.

    Dank der reichen Fischgründe vor der neuschottischen Küste ist das Reich vor Hungersnöten sicher und verliert in Jahren mit einer Missernte kaum an Einnahmen oder Bevölkerung. In schweren Notzeiten wird Schottland sogar zum Anziehungspunkt für fremde Bürger.

    Da es in der Vergangenheit mehrere englische Invasionen gegeben hat, ist das Grenzgebiet auf schottischer Seite mit sehr modernen Burgen geschützt, die vom örtlichen Adel und den wohlhabenden Bürgern der Städte unterhalten werden.

  2. #17
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    Irische Föderation

    Die irische Föderation teilte in mancherlei Hinsicht das Schicksal Schottlands: Man wurde häufig vom größeren englischen Nachbarn bedroht, erlebte die mongolische Expansion also eher als Befreiung von großem Druck. Dies galt noch stärker als in Edinburgh, weil anders als dort die englischen Eroberungsversuche nicht aus eigener Kraft, sondern durch Intervention des Großkhans beendet worden waren. 1411 wurde dieses Schutzverhältnis abgesichert, als die Iren der mongolischen Flotte fünf Häfen zur Verfügung stellten, um den Schiffsverkehr in die amerikanischen Besitzungen sicherer zu machen.

    Irland wurde dadurch noch stärker von den Mongolen abhängig als die anderen Länder des Kontinents, aber es profitierte zugleich besonders von der Flottenpräsenz des Großreiches. In den fünf Häfen errichteten die Mongolen modernste Kaianlagen, mächtige Festungen, große Lagerhäuser und beeindruckende Leuchttürme. Als die Herrschaft des Großkhans Anfang des 17. Jh. zu bröckeln begann, übernahmen die Iren zunehmend den Unterhalt dieser Häfen, und schließlich gaben die Mongolen sie um 1630 faktisch in die Hand der lokalen Kleinkönige.

    Ähnlich wie Schottland pflegte Irland eine enge Beziehung zu einem Stück der Neuen Welt, doch anders als Nova Scotia war der Partner Irlands stärker dem Handel zugewandt. Die kleine, aber sehr günstig gelegene Insel Nantucket war häufig die erste Anlaufstelle für mongolische Schiffe auf dem Weg von Irland nach Amerika, was für die Rückfahrt natürlich in ähnlicher Weise galt. Im Vertrag von 1651 mit den europäischen Mächten übertrug das Mongolische Reich auf Wunsch der dortigen Bewohner – anders als in Schottland sind es kaum irische Einwanderer, sondern vorwiegend Mongolen – neben den bereits seit 20 Jahren aufgegebenen Häfen auf Irland auch Nantucket an die Kleinkönige der Insel.

    Dies sorgte auch in Irland für starke Veränderungen. Die Insel war äußerst wertvoll, konnte also das Gleichgewicht der Reiche umstoßen. Daher musste nun notgedrungen eine enge Föderation geschlossen werden, um Nantucket gemeinsam zu verwalten. Auch die fünf Häfen wurden schließlich der gemeinsamen Institution übertragen. Die 17 Könige, sechs Abteien, der Fürst der Isle of Man und der Khan von Nantucket haben Sitz und Stimme in einem gemeinsamen Rat, der alle Angelegenheiten auf Föderationsebene regelt.


    Herrschaftsgebiet: Irland, Isle of Man, Nantucket
    Vasallen: -
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 1 000 000


    Besonderheiten:

    Die irische Föderation kontrolliert die Häfen Donegal, Sligo, Galway, Limerick und Cork, deren Hafenanlagen und Geschütze allen anderen in Europa überlegen und daher für den Nordamerikahandel besonders wichtig sind.

    Auf Nantucket verfügt die Föderation über eine Werft, die jährlich vier Schiffe der Stufe IV errichten kann. Die Insel ist (anders als die meisten anderen Kolonien) ein Teil Irlands.

    In Cork besteht eine Seefahrtsakademie, die sich wie eine Universität für Kaufleute und Seeleute auswirkt.

  3. #18
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    Föderation der Zisterzienser vom Heiligen Nikolaus

    Auf den Inseln der Nordsee und des Nordatlantik wurde die mongolische Herrschaft erst im späten 14. Jh. wirklich spürbar, als der Amerikahandel zunahm und das Flottenkommando in Narwa mehrere Inseln besetzen ließ, um dort Stützpunkte zu errichten. Einige Mönche aus Europa waren derweil schon um 1250 vor den Kriegswirren nach Westen geflohen, und da man sie in England, Schottland und Irland ungastlich aufnahm – weitere Konkurrenten um die knappen Pfründen waren kaum willkommen – erinnerten sie sich an eine alte Tradition der nordeuropäischen Mönche und siedelten sich auf unbewohnten, kleinen Inseln vor der Küste an. Eine Gruppe von Zisterziensern erhielt vom schottischen König schließlich 1274 die Orkney-Inselgruppe verliehen, wo die einheimische Bevölkerung größtenteils vor Piraten und einer schweren Seuche geflohen war. Dort gründeten sie einen blühenden Konvent, der vom Papst anerkannt wurde und den europäischen Konflikten fern blieb. 1291 konnte vom in Geldnöten steckenden norwegischen König dann die Shetland-Inselgruppe und 1294 der Färöer-Archipel erworben werden. Ein vierter Konvent machte sich 1302 schließlich nach Island auf, wo es aber zu Spannungen mit der einheimischen Bevölkerung kam. Als die Insel 1386 von den Mongolen annektiert wurde, zog sich der Konvent schließlich zurück. 1389 mussten sich die Mönche auch noch von den Färöern trennen, wobei die Mongolen diese Inseln zumindest käuflich erwarben.

    Die klösterliche Gemeinschaft auf den Orkney- und Shetland-Inseln blühte aber weiter. Man sorgte für Schiffbrüchige, errichtete einige Leuchttürme und gewann dadurch rasch einen hervorragenden Ruf bei den Seeleuten aller Nationen. Es heißt, die verbleibenden Inseln seien nicht zuletzt deshalb von den Mongolen verschont worden. Die friedliche Zeit endete schließlich recht abrupt im Jahr 1610, als norwegische Seeleute die Orkneys plünderten. Sie machen kaum Gewinn – die Mönche hatten recht ärmlich gelebt – doch die Tat rief in ganz Europa einen Aufschrei hervor. Mehrere Könige boten sich an, die Schäden zu beheben, und auch Großkhan Yunus V. sah nach seinem Sieg von 1612 die Gelegenheit, sich ins rechte Licht zu rücken. So wurden die Klosterinseln befestigt und mit eigenen Schiffen ausgestattet, um sich besser wehren zu können. Mit Hilfe der zahlreichen Spenden entwickelte sich auf den Inselgruppen allmählich eine Ordnungsmacht, die den Seeverkehr zwischen Europa und Amerika schützt und von beiden Seiten dafür belohnt wird. 1651 übergab der Großkhan den Mönchen die Siedlungen auf Grönland, 1689 wurden auch die Färöer zurückgegeben.


    Herrschaftsgebiet: Orkney-Inseln, Shetland-Inseln, Färöer-Inseln, Grönland
    Vasallen: -
    Freihäfen: St. Juruk’s (Neufundland), Natashquan, North River, Nain (Labrador)
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 25 000


    Besonderheiten:

    Die Zisterzienserföderation erhält Subsidien aus Shikawo, Narwa und der Kalmarer Union, um den Seeverkehr zu schützen und ihre mächtige Flotte zu unterhalten.

    Einige der den Mönchen nach 1610 übereigneten Schiffe sind noch Konstruktionen aus der Zeit Yunus IV., die über weit bessere nautische Eigenschaften verfügen als heutige Bauten.

    Auf Labrador und in Neufundland öffnete Shikawo den Brüdern vier Freihäfen, um Holz und andere wichtige Güter günstig erwerben zu können.

  4. #19
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    Kalmarer Union

    Die nordischen Königreiche Dänemark, Norwegen und Schweden erlebten ähnlich wie das Königreich England zur Zeit der mongolischen Weltherrschaft einen allmählichen Verlust von Territorien und politischer Macht. Dänemark büßte mehrere Ostseeinseln, Schleswig und Holstein ein, Norwegen die Besitzungen in Nordsee und Atlantik und Schweden das finnische Kolonialgebiet. Dennoch war man in Adel und Volk stolz, nicht Teil des Mongolischen Reiches geworden zu sein und versuchte nach 1610, die sich bietenden Chancen zu nutzen. Zugleich sahen einige Hofbeamte in Kopenhagen und Oslo – weniger in Stockholm – eine engere und stabilere Verbindung der drei Reiche als den künftigen Weg zur Macht. Es gab dafür bereits Vorbilder: Zwischen 1337 und 1343 hatte ein norwegischer König die Regentschaft für den Sohn seiner Cousine in Kopenhagen inne, und nach der Eroberung des Tempels von Uppsala amtierte für einige Zeit ein dänischer Prinz in Stockholm. Gemeinsam könnte man, so dachte der Hofadel in Kopenhagen, die Mongolen ganz aus dem Ostseeraum vertreiben.

    Dann erwies sich aber die Landgier als stärker: Während des Großen Europäischen Krieges standen Schweden und Dänemark konsequent auf der je anderen Seite, und wenn ein Land die Seite wechselte, zog es das andere jeweils in das gegnerische Lager. Am Ende hatten die Dänen die siegreiche, englische Seite gewählt und konnten daher 1651 die Verlierermächte Schweden und Norwegen (das kurz zuvor noch so ungeschickt gewesen war, sich den schon am Boden liegenden Franzosen anzuschließen) in die ersehnte Union zwingen. Dafür hatte Kopenhagen aber auch einen Preis zu bezahlen: Die Hanse erhielt alle von den Mongolen geräumten Ostseeinseln und bedeutende Handelsprivilegien in allen drei Reichen (was sich besonders aus norwegischer Sicht durchaus als glückliche Fügung erwies), der Deutsche Orden bekam die vertragliche Zusicherung, dass die Balleien in Schweden dauerhafter Ordensbesitz seien und das bereits eroberte Schleswig-Holstein musste an das neue römisch-deutsche Reich abgetreten werden.

    Dennoch gelang es im Lauf des späten 17. Jh. allmählich, die Reiche etwas näher aneinander zu binden. Eine wichtige Rolle spielte das Zugeständnis des Königs von 1669, nach dem die Reichstage Norwegens und Schwedens künftig die Hälfte der erwirtschafteten Steuer- und Zolleinnahmen für von ihnen gewünschte Zwecke nutzen durften. 1679 gelang dann sogar ein militärischer Erfolg, als eine dänisch-norwegische Flotte Island besetzte und zum Vasallenkönigtum machte.


    Herrschaftsgebiet: Dänemark, Norwegen, Schweden
    Vasallen: Island
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 850 000 (D) + 500 000 (N) + 1 200 000 (S)


    Besonderheiten:

    Dänemark musste im Vertrag von 1414 zwar auf einen Zoll am Sund verzichten, erhielt aber das Recht, im Kriegsfall neutrale Schiffe aufzuhalten und auf Konterbande zu überprüfen.

    In Norwegen wirken sich die Hanseprivilegien zum Vorteil der Staatskasse aus, da die Hanse inzwischen von dort fast ihr gesamtes Holz für den Schiffbau bezieht.

    In Stockholm residiert der Hochmeister des Deutschen Ordens. Die Stadt profitiert daher in gewissem Maße von der Wirtschaft nichtschwedischer Balleien.

  5. #20
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    Königreich Galicien

    Als die meisten Länder Mittel- und Westeuropas um 1255 von den Mongolen erobert oder zur Zahlung von hohen Tributen gezwungen wurden, witterte das seit etwa 250 Jahren von den christlichen Reichen zurückgedrängte Kalifat von Cordoba Morgenluft. 1269 hatten die marokkanischen Meriniden dort im Bündnis mit den Koranschulen die Macht ergriffen und nutzten nun die Chance, die aus Europa nicht mehr unterstützten Königreiche Spaniens zu besiegen. Deren traditionelle Uneinigkeit erleichterte das Vorhaben ganz beträchtlich, und zwischen 1274 und 1291 führte Kronprinz Abu Yaqub Yusuf einen erstaunlichen Feldzug, der ihn von Sevilla bis nach Burgos führte. Dabei war er nacheinander fast mit jeder christlichen Monarchie kurzzeitig gegen die anderen verbündet. Erst mit dem Fall Santiagos 1290 wurde den europäischen Rittern der Ernst der Lage bewusst, und einige von ihnen entschieden sich trotz der mongolischen Bedrohung, den Spaniern beizustehen. Santiago konnte schon 1292 wieder zurückerobert werden, woraufhin die Meriniden einem Vertrag zustimmten, der im Nordwesten der Halbinsel ungefähr zwischen Santiago und den Pyrenäen das Königreich Asturien-Irun bestehen ließ. Es wurde von den Johannitern beschützt und seit 1357 auch faktisch im Auftrag der Mongolen kontrolliert.

    Als die Mongolen der merinidischen Herrschaft 1413 ein Ende machten, wurde auch der Rest des letzten christlichen Königreiches in Spanien annektiert. Der letzte König von Asturien-Irun ging ins englische Exil. In Nordwestspanien blieb die Erinnerung daran, letzte Bastion des christlichen Glaubens gewesen zu sein, jedoch lebendig. Als Kalif Ibrahim III. aus dem türkischen Exil heimkehrte und 1622 mit der Rückeroberung des Reiches seiner Urahnen begann, handelte auch der einheimische Adel des Nordwestens und rief das Fürstentum Galicien aus. Zunächst war geplant, dieses Fürstentum später als Teilstaat in ein neues Königreich Asturien einzubeziehen, doch als die Fürsten Fernando I. und Fernando II. zwischen 1623 und 1646 zahlreiche militärische Siege errangen, erhielt der Name besonderen Klang und blieb erhalten.

    Da die galicischen Könige bei ihren Kämpfen stets auf die Hilfe einheimischer Adelsgruppen setzten, wurden die eroberten Länder nicht annektiert, sondern als Grafschaften an die jeweils führenden Familien übertragen, so dass sich in Nordwestspanien ein geradezu mittelalterlich anmutender Feudalstaat entwickelte.


    Herrschaftsgebiet: Region Galicien
    Vasallen: Nordwestspanien nördlich der Linie Aveiro-Salamanca-Logrono
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 1 100 000


    Besonderheiten:

    Das Kronland Galiciens umfasst nur einen kleinen Teil des Reichsgebietes. Da das Prestige der Eroberer Spaniens aber außerordentlich hoch ist, wirken galicische Schwerpunkte stets auf das ganze Reich, wobei die Finanzierung zu 80% aus den Grafschaften erfolgt.

    Söldnertruppen (nicht aber Schiffe und Artillerieregimenter) werden ebenfalls zu 80% aus Mitteln der Grafschaften bestritten.

    Die Grafschaften unterhalten an der Militärgrenze Aveiro-Salamanca-Logrono selbständig mehrere moderne Burgen mit Festungsgeschützen.

  6. #21
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    Kalifat von Cordoba

    Das Kalifat von Cordoba profitierte seit Mitte des 13. Jh. für mehrere Jahrzehnte sehr von der mongolischen Expansion in Europa, da man die Chance nutzte, um die 1250 schon bis Sevilla vorgedrungenen christlichen Heere aus dem Großteil Spaniens zu vertreiben. Der bedeutende Feldherr Abu Yaqub Yusuf, der als Kronprinz und seit 1286 als Kalif bis nach Santiago und Burgos vorstieß, wurde bald als zweiter Gründer des muslimischen Spanien verehrt. Als Anfang des 14. Jh. unter Sartaq II. die mongolische Eroberung des westlichen Mittelmeerraumes begann, war das Kalifat vorbereitet. Obwohl Abu Yaqub Yusuf bereits während des ersten Gefechts mit den Invasoren vor Alicante fiel (1307), erwiesen sich fast alle seine Nachfolger als ähnlich fähig. Zwar fiel ein Großteil der Ostküste an die Eroberer, doch das Landesinnere und Nordmarokko konnten gehalten werden, bis die Mongolen ihre Angriffe nach dem Tod des Großkhans 1311 erst einmal einstellten. Kalif Yaqub II. gelang es danach sogar, einige wichtige Hafenstädte zurückzuerobern. Nach 1323 musste man den Mongolen zwar territoriale Zugeständnisse machen, hohe Tribute abliefern und im Lauf des 14. Jh. immer mehr Häfen für die mongolische Kriegsflotte öffnen, doch das Kalifat blieb bis zum Beginn des 15. Jh. unabhängig. Unglücklicherweise fürchtete Kalif Muhammad VIII. die in Nordwestspanien als Schutzmacht agierenden Johanniter so sehr, dass er sie durch eine hinterhältige List zu bezwingen suchte. Einige von ihm beauftragte Banditen verkleideten sich als Ordensmänner und brannten Dörfer des Kalifen nieder. Als die Sache ruchbar wurde, war das Ansehen der Meriniden so sehr in Mitleidenschaft gezogen, dass die Regenten des Mongolischen Reiches ganz Spanien und Marokko widerstandslos annektieren und den Kalifen ins Exil nach Konstantinopel schicken konnten.

    Seit Beginn des Bürgerkrieges 1610 tobten in den Städten der Satrapie Cádiz aber zahlreiche Aufstände, und so entschied sich Kalif Ibrahim III., sein Erbe zurückzuerobern. 1622 landete er in der Nähe von Marbella, und die 200jährige mongolische Herrschaft in Spanien und Marokko brach wie ein Kartenhaus zusammen. Im Gegenzug für die bereits 1628 erfolgte Anerkennung erhielten die Mongolen nur Cádiz als Flottenstützpunkt zurück. Zusammen mit dem Kalifat waren aber auch dessen alte Feinde aus dem christlichen Spanien zurückgekehrt, so dass es nicht gelang, das ganze frühere Reich zurückzuerobern. Die Kämpfe im Norden dauerten fast ein halbes Jahrhundert, ohne dass die Grenze sich seit 1647 noch wesentlich veränderte. 1672 wurde schließlich ein unsicherer, immer wieder von kleineren Kämpfen unterbrochener Waffenstillstand mit Galicien und dessen Vasallen vereinbart.


    Herrschaftsgebiet: Spanien südlich der Militärgrenze, Marokko nördlich von Agadir, Balearen
    Vasallen: Die meist halbnomadisch lebenden Stämme Süd- und Ostmarokkos
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 7 400 000


    Besonderheiten:

    Der Goldhandel mit Afrika über Marokko sorgt für große Liquidität. Daher kann der Kalif weit höhere Schulden aufnehmen, bis dem „Binnenmarkt“ eine Krise droht.

    An den Militärgrenzen Aveiro-Salamanca-Logrono und Logrono-Huesca-Tarragona wurden in den letzten Jahren moderne Burgen mit Festungsgeschützen errichtet.

    Der mongolische Söldnermarkt Cádiz ist in Kriegszeiten für Feinde des Kalifats geschlossen.
    Geändert von Jon Snow (07. April 2024 um 16:04 Uhr)

  7. #22
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    Khanat der Kanarischen Inseln

    Die Kanaren wurden im Zuge der mongolischen Eroberung Amerikas gegen nur begrenzten Widerstand der Einheimischen besetzt und entwickelten sich bald zu einem Zentrum des weltweiten Handels im Mongolischen Reich. Ein erster Handelshafen entstand bereits 1359 auf Teneriffa, und bis zum Ende des Jahrhunderts wurde das von spanischen Kaufleuten gegründete Las Palmas auf Gran Canaria zu einem der wichtigsten Kriegshäfen des Reiches ausgebaut. Die Inseln prosperierten, und es entstand eine buntgemischte Bevölkerung aus Einheimischen und Menschen aller Herren Länder. Als mit den Wirren der 1590er-Jahre in Dagomys die Nachfrage nach Luxusgütern nachließ und eine Wirtschaftskrise heraufzog, zeigten sich allerdings auch die Kehrseiten des Reichtums. In überfüllten Behausungen nahe der Häfen lebten Schauerleute, Träger, Fischer und Prostituierte unter fast unerträglichen Bedingungen, während die geschmackvoll eingerichteten Villen auf den Anhöhen weiter im Landesinneren wegen der Flucht vieler Adliger nach Amerika zur Zeit des Terrors Sartaqs IV. meist leer standen und nur vom Dienstpersonal beaufsichtigt wurden.

    Zwischen 1592 und 1605 kam es so zu mehreren blutigen Volksaufstanden auf La Gomera, Gran Canaria und Teneriffa, und in Lanzarote übernahmen die Schauerleute 1601 sogar für kurze Zeit die Inselherrschaft. Der Gouverneur der Inselgruppe setzte schließlich die Flotte ein, um rebellierende Städte auszuhungern. Zugleich begann er aber auch, Nahrungsmittel und Güter des täglichen Bedarfs von speziell ausgerüsteten Schiffen aus Südspanien gegen die Vorlage von Schuldscheinen beschlagnahmen zu lassen, was letztlich auf eine verdeckte Plünderung anderer Provinzen hinauslief, in Spanien tiefen Groll auslöste und den Siegeszug des Kalifats deutlich beschleunigte. Die Kanaren florierten so in den Jahrzehnten nach 1605 wieder, diesmal allerdings weniger aufgrund des Handelsverkehrs, sondern mit Hilfe von anderen Methoden. Als Gouverneur Schinab Khan 1619 das Zeitliche segnete, übernahm sein Sohn Bertai ohne Vollmacht aus Dagomys das Amt und führte die halblegale Politik seines Vaters fort. Mit Hilfe befreundeter Freibeuter aus der Karibik erklärte der Khan die Inseln 1624 sogar für unabhängig. Fünf Jahre später musste Bertai aber einen Kurswechsel vollziehen, als das wiedervereinigte Großreich die Piraterie auf den Weltmeeren massiv zu bekämpfen begann. Der listige Diplomat verpachtete dem Großrkhan daraufhin den Hafen der Insel La Palma auf 80 Jahre zur Piratenjagd und erhielt dafür die offizielle Anerkennung als Herrscher der Kanaren. 1636 konnte er im Rahmen einer gemeinsamen Operation mit der Reichsflotte gegen karibische Seeräuber sogar das günstig gelegene Barbados erwerben.


    Herrschaftsgebiet: Kanarische Inseln
    Vasallen: Barbados, Agadir, El Khabta, Ad-Dakhla
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 100 000


    Besonderheiten:

    Die Khane haben gute Verbindungen in die Karibik und können dort jederzeit bezahlte Schmuggler und Seeräuber anwerben.

    Der Pachtvertrag von Santa Cruz de La Palma läuft 1709 aus und kann mit Einverständnis des Khans dann gegen eine hohe Summe verlängert oder eben beendet werden.

    Halblegale Aktivitäten schmälern das Ansehen des Khans auf den Kanaren nicht.
    Geändert von Jon Snow (30. September 2023 um 09:10 Uhr)

  8. #23
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    Khanat Italien

    Norditalien fiel der mongolischen Armee etwas später als Mitteleuropa zum Opfer, da die reichen Städte sich in den 1250er-Jahren zur Zahlung hoher Tribute verpflichteten. Erst während des Aufstandes der westeuropäischen Länder unter Führung Philipps des Tapferen von Frankreich wagten auch die italienischen Kommunen den Aufstand – und sollten ihn rasch bereuen. Die Mongolen besaßen mittlerweile modernes Belagerungsgerät und die völlige Überlegenheit im Felde, so dass eine Stadt nach der anderen die Waffen strecken musste. 1278 fiel mit Mailand schließlich auch das Zentrum der Lombardei und wurde von Sartaq I. bald zum Satrapensitz erhoben. Die Herrschaft der Großkhane erwies sich in der Folge als überraschend milde, weil man in Sarai und später in Dagomys die hohen Einkünfte aus Steuern und Zöllen sehr schätzte, die das dicht besiedelte und prosperierende Land in die Kassen des Reiches spülte und man ohnehin nichts mit kommunaler Verwaltung zu tun haben wollte. Daher wurden in den loyalen Städten normalerweise einheimische Räte und Bürgermeister mit den politischen Aufgaben vor Ort betraut, während sich die Satrapen, Gouverneure und Generäle auf übergeordnete Aufgaben und nicht selten auch auf die Vergnügungen konzentrierten, denen man in Oberitalien frönen konnte. In das seit dem späten 14. Jh. entstehende Welthandelssystem wurde die Region so rasch einbezogen.

    Ähnlich wie in vielen anderen Ländern endete die Goldene Zeit mit der Wirtschaftskrise der 1590er-Jahre und dem Bürgerkrieg des frühen 17. Jh. Das noch immer reiche Oberitalien wurde mehrfach von Söldnerhaufen heimgesucht, die dort unbezahlten Sold erpressen wollten oder von ihren Offizieren sogar regelrecht zum Plündern geschickt wurden. Der Satrapensitz Mailand ging 1616 in Flammen auf, während Amtsinhaber Sulfar Khan die Kämpfer im Stich ließ und in die Satrapie Hellas floh. Trotz all dieser Enttäuschungen blieben die Norditaliener dem Mongolischen Reich weitgehend treu und hatten ab 1629 sogar noch an der Spätblüte des Mittelmeerraumes Anteil. Erst nach der endgültigen Unabhängigkeit Mittel- und Westeuropas 1651 und dem Abfall des Khanats Hellas 1664 wurde auch in Oberitalien der Ruf nach Freiheit lauter. Satrap Tenzin Khan berief 1671 schließlich einen Städtetag ein, der diesen Schritt vollzog und das Khanat Italien ausrief. Venedig und die Küstengebiete von dort bis nach Nordgriechenland blieben dem Großkhan jedoch weiter treu. Tenzin II. – dem Sohn des Khanatsgründers – gelang es 1679 zudem, die Grafschaft Barcelona durch eine dynastische Ehe als Vasallen an sich zu binden.


    Herrschaftsgebiet:
    Oberitalien ohne die Romagna und die Küste von Venedig bis Triest
    Vasallen: Grafschaft Barcelona nördlich von Logrono-Huesca-Tarragona, Südtirol, Korsika
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 9 100 000


    Besonderheiten:

    Die oberitalischen Kommunen haben eine lange Tradition der Selbstverwaltung, was die Effizienz von städtischen Schwerpunkten deutlich steigert.

    Dank der hervorragenden Geschützgießerei in Mailand ist die Aufstellung eines Regiments Feldartillerie oder Belagerungsartillerie 10000 S günstiger als üblich, Belagerungsartillerie sogar um 15000 S (bei den ersten drei Regimentern pro Jahr).

    Der Söldnermarkt Genua stellt dem Khanat ein Regiment SI kostenlos zur Verfügung
    Geändert von Jon Snow (02. September 2023 um 15:47 Uhr)

  9. #24
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    Heiliger Stuhl

    Der Heilige Stuhl war von der mongolischen Herrschaft anders als andere Länder nie direkt betroffen, weil die Khane seit Sartaq I. christlich wurden und dem Oberhaupt der Kirche daher stets einen eigenen Herrschaftsbereich im Latium ohne Tributzahlung zugestanden. Indirekt veränderte sich die Gestalt der römischen Kirche aber erheblich. Die Mehrheit der Christen lebte seit etwa 1350 außerhalb Europas, und da die Großkhane Interesse an einer loyalen Kirche hatten, sorgten sie für die Wahl von Männern, die treu zu Dagomys standen. Nicht weniger als 23 Päpste der Jahre 1300 bis 1600 waren zuvor Patriarchen von Sarai gewesen, weitere sechs Erzbischöfe von Kiew. Zugleich verbreitete sich der Glaube, wie es im Matthäusevanglium hieß, buchstäblich in aller Welt. Die meisten Theologen hielten das Mongolische Reich daher für ein Werkzeug Gottes.

    Die Krise des 17. Jh. traf dann aber auch Rom. Mehrere Söldnerheere erpressten erhebliche Summen vom Heiligen Stuhl und drohten mit der Plünderung der Ewigen Stadt, auch wenn die Großkhane dies immer wieder streng untersagten. Urban VIII. hatte schließlich keine andere Wahl, als selbst eine Garde anzuwerben. Seine Wahl fiel auf die Eidgenossen, die herausragende Kämpfer waren und als sehr loyal galten. Es gelang Urban in der Folge nicht bloß, Rom und das Latium zu schützen, sondern er unterstützte auch andere bedrohte Städte der Region. Die italienischen Satrapen unterstellten ihm daraufhin die Provinz Bologna, die damals als besonders bedroht galt und die seit 1651 mit Zustimmung des Großkhans fester Bestandteil des Kirchenstaates ist.


    Herrschaftsgebiet: Territorium des Kirchenstaates im Italien des 17. Jh.
    Vasallen: -
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 1 500 000


    Besonderheiten:
    Der Heilige Stuhl verfügt über vier Regimenter der Schweizergarde. Der Sold für diese sehr frommen Männer liegt nur bei einem Viertel des auf dem Söldnermarkt gezahlten Preises. Der Papst kann diese Regimenter allerdings nicht entlassen. Für weitere Verbände werden die gewöhnlichen Preise fällig.

    Der Peterspfennig wird mittlerweile in der ganzen Welt am 29. Juni erhoben und bis zum Ende des Jahres nach Rom gebracht. Er wird im Etat eigens ausgewiesen und erhöht die Mittel des Heiligen Stuhles ganz erheblich.

    Der päpstliche Jurisdiktionsprimat ist mittlerweile durch Privilegien vieler Fürsten, Bischöfe und Klöster deutlich eingeschränkt worden. Dennoch ist der Heilige Vater auch weiterhin allein dafür zuständig, Diözesangrenzen zu verändern, neue Bistümer zu erheben und die Statuten von Ordensgemeinschaften zu genehmigen. Außerdem kann er unwürdigen oder simonistischen Bischöfen die Bestätigung verweigern oder sie absetzen.
    Geändert von Jon Snow (02. September 2023 um 15:47 Uhr)

  10. #25
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    Khanat Hellas

    Das Khanat Hellas entspricht weitgehend der 1309 unter Sartaq II. gegründeten Satrapie gleichen Namens, die Süditalien und den Großteil Griechenlands umfasste. Als Nachbarin mehrerer sehr wichtiger Satrapien wie Mailand, Konstantinopel, Palermo und Rhodos galt das reizvolle Hellas als eher ruhige Aufgabe für verdiente Adlige mit guten Verbindungen. Die meist in Süditalien residierende Satrapen verfügten nur über wenige Streitkräfte und mussten bei größeren Aufstanden – die allerdings zur Blütezeit des Mongolischen Reiches kaum vorkamen – benachbarte Tumen anfordern. Wirtschaftlich profitierte Hellas wie der gesamte östliche Mittelmeerraum vom Welthandelssystem mit dem Zentrum in Dagomys am Schwarzen Meer. Allerdings blühten die griechischen Inseln, die zur Satrapie Rhodos gehörten, deutlich stärker als das Festland.

    Besonders in den schwer zugänglichen Gebieten Mittelgriechenlands blieben die Menschen daher auf Distanz zum Großreich, und das Räuberunwesen verschwand niemals ganz aus dem Landesinneren. Selbst in Athen, das durchaus am Welthandel teilhatte, fühlten sich viele Adlige und Bürger gegenüber Konstantinopel, Rhodos und Palermo zurückgesetzt. Diese eher kritische Haltung gegenüber dem Großreich wirkte sich in den 1590er-Jahren deutlich aus. Viele Bürger verrieten flüchtende Adlige, wenn sie aus Dagomys über Athen oder Korinth nach Amerika zu fliehen versuchten, und Patras erhielt von Sartaq IV. sogar eine später nicht mehr gern thematisierte Ehrung für die Auslieferung der Familien von hingerichteten Khanen, die dann ebenfalls den Tod fanden.

    Im Bürgerkrieg stand Hellas dann zunächst auf Seiten von Sartaq V. und erklärte sich nach dessen Tod für neutral. Mehrere Gouverneure versuchten in den 1620er-Jahren, eigene Kleinstaaten zu bilden, wurden aber mit der Wiederherstellung der Reichseinheit 1628/29 schließlich abgesetzt, als die Flotte des Großreiches das Mittelmeer wieder unangefochten zu kontrollieren begann. Das Landesinnere blieb aber weitgehend ohne staatliche Ordnung, so dass in Mittelgriechenland das Räuberwesen endemisch wurde. Von dort aus wurde 1664 schließlich auch die Unabhängigkeit erklärt, als eine Armee von Desperados, Banditen und verarmten Hirten Athen erstürmte und ihren Anführer als Alexander Khan zum neuen Herrscher ausrief. Da der Satrap in Süditalien nicht reagierte, riefen die wohlhabenden Bürger Kalif Ibrahim IV. um Hilfe an, der eine Flotte entsandte und die „Räuberarmee“ vertreiben ließ. Sein jüngerer Bruder Uthman nahm den Titel eines Khans von Hellas an, eroberte den süditalienischen Landesteil und bildete eine merinidische Sekundogenitur.


    Herrschaftsgebiet: Süditalien, Griechenland südlich der Linie Olymp-Parga ohne die Inseln
    Vasallen: -
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 6 000 000


    Besonderheiten:

    Im süditalienischen Adel ist eine antikisierende Religion sehr verbreitet, die den Khan als Schutzherrn vor den Christen ansieht. Dadurch ist die dortige Oberschicht äußerst loyal.

    In Athen sind noch Söldner (SI*) mit besonders effektiven Waffen aus mongolischer Zeit ausgerüstet.

    Als merinidischer Prinz erhält der Khan jährlich eine Apanage aus seinen spanischen Gütern.
    Geändert von Jon Snow (02. September 2023 um 15:47 Uhr)

  11. #26
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    Großfürstentum Finnland

    Das Gebiet des heutigen Großfürstentums geriet während des Feldzuges von 1271-1277, den der schlachtenerprobte Orda Khan befehligte, in den Machtbereich der Mongolen. Während der Onkel des Großkhans Südfinnland annektierte, entschied er sich in Absprache mit Sarai, den Norden bloß tributpflichtig zu machen. Im Laufe der nächsten Jahrzehnte drangen aber immer mehr Holzfäller, Felljäger, Fischer und auch einige Kriminelle in die Gebiete der freien nordfinnischen und samischen Stämme vor. 1322 wussten diese schließlich keinen anderen Rat mehr, als sich freiwillig dem Großreich anzuschließen. Eine Versammlung der Dörfer und der nomadisch lebenden Gruppen beschloss, eine Gesandtschaft nach Sarai zu schicken und die Unterwerfung anzubieten. Großkhan Putraq sah darin eine sehr gute Gelegenheit, Milde zu demonstrieren, bevor er die in der Bürgerkriegsdekade vom Reich abgefallenen Provinzen zurückeroberte. 1324 wurde Nordfinnland offiziell dem mongolischen Schutz unterstellt und der Satrapie Nowgorod zugeordnet.

    Im Lauf des 14. Jh. begannen beide Regionen Finnlands allmählich zu prosperieren, weil die natürlichen Reichtümer des Landes äußerst begehrt waren. Da die Stämme und Dörfer vor Ort über bedeutende Nutzungsrechte verfügten – schließlich hatte Putraq öffentlich zeigen wollen, dass die Herrschaft der Großkhane milde und nutzbringend sei – profitierten viele einheimische Familien vom wirtschaftlichen Aufschwung. Da die meisten nordfinnischen Gemeinschaften mit Reichtum nur wenig Erfahrung hatten, entschieden sie sich häufig für Formen gemeinschaftlichen Besitzes. Zugleich begannen sie allmählich, die Prinzipien des Geldhandels zu verstehen und ihre Gewinne für schlechte Zeiten anzulegen, was in der gut entwickelten, rechtssicheren Kreditwirtschaft des Reiches leicht gelang. Auch während des Niedergangs der mongolischen Herrschaft blieb Nordfinnland weitgehend von militärischen Bedrohungen verschont, zumal man sich in den Wäldern meist auch gegen eine Übermacht verteidigen konnte. Zum Schutz des Landes begannen die Finnen im 17. Jh. schließlich, die „Dorfkassen“ zu vereinigen und die Mittel gemeinsam anzulegen. 1698 entschied man auf einer Versammlung, einen Großfürsten zu wählen und dem Großkhan das eigene Land und Südfinnland regelrecht abzukaufen. Putraq V. konnte das Angebot allerdings nicht offiziell annehmen, da dies sein Ansehen geschädigt hätte. Die Finnen deklarierten die Geldzahlung daher als Entschädigung für die Investitionen früherer Khane, und einen Teil der Summe konnten sie dank ihres Verhandlungsgeschicks sogar für das Großfürstentum retten.


    Herrschaftsgebiet: Finnland mit Ausnahme von Südkarelien, Kymenlaakso und Uusimaa
    Vasallen: Stettin
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 250 000


    Besonderheiten:

    Einige finnische LI* sind Waldläufer aus dem Norden mit Kampfvorteilen in Waldgebieten.

    Das finnische Großfürstentum besitzt noch die verbliebenen Dorfkassen aus dem Norden, die in Dagomys sicher zu einem Zinssatz von 4% bis Ende 1710 angelegt sind.

    Der Freihafen Stettin wurde dem Großfürsten anstelle von Uusima übertragen, das man auf Druck Narwas nicht abgeben konnte. Obwohl die Stadt als Vasall unter finnischer Suzeränität steht, trägt sie dank der engen Handelsbeziehungen zum finnischen Steueraufkommen bei.
    Geändert von Jon Snow (07. September 2023 um 10:51 Uhr)

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