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Thema: Der Mongolensturm - Die Länder

  1. #1
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    Der Mongolensturm - Die Länder

    Anbei die Beschreibung der 24 Länder, unter denen ihr auswählen könnt. Falls später weitere spielbare Reiche geschaffen werden, füge ich sie ebenfalls hier an.
    Geändert von Jon Snow (01. September 2023 um 15:43 Uhr)

  2. #2
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    Khanat Ungarn

    Das Khanat Ungarn war nach der mongolischen Eroberung der Region in den 1250er-Jahren eine Provinz der Satrapie Cluj. Die Bevölkerungsverluste der Kriegszeit wurden nur langsam ausgeglichen, so dass vielerorts eine extensive Viehzucht betrieben werden konnte. Gerade der Südwesten des Landes weist zudem noch immer viele Wüstungen auf. Da die Satrapie Cluj am Aufschwung des Schwarzmeerraumes nach der Gründung von Dagomys teilhatte, erlebten auch die ungarische Tiefebene und der Donauraum eine wirtschaftliche Blüte. Die Struktur des Landes blieb aber weitgehend agrarisch. Landesfremde mongolische Adlige besaßen fast die gesamten Nutzflächen, welche von Leibeigenen, Tagelöhnern und (bis 1437) zum Teil auch von Sklaven bewirtschaftet wurden.

    Mit Beginn der Reichskrise im späten 16. und frühen 17. Jh. ließ das Interesse vieler Adliger an ihren entlegenen Besitztümern nach. Andere verkauften ihre Güter an nachgeborene Söhne, was Ungarn allmählich zu einem Land des mongolischen Niederadels werden ließ. Der bislang prosperierende Satrapensitz Cluj erlebte nun eine schwere Krise, als es immer wieder zu Revolten der städtischen Unterschichten kam. Nach der zweiten Reichsteilung erklärte Satrap Ulkan sich zunächst für neutral, wurde aber bald von einem unzufriedenen Adligen ermordet, so dass mehrere Jahre lang keine politische Einheit der Region mehr bestand und die einzelnen Provinzen eigene Wege gehen konnten.

    1627 nutzte ein aus Böhmen stammender Gouverneur namens Arpad die Wirren, um seine Provinz Buda als Khanat Ungarn für unabhängig zu erklären. In den folgenden Jahren gelang es ihm, das Land nach Osten und Norden hin deutlich zu erweitern. Auch seine Nachfahren betrieben erfolgreiche Expansionspolitik, so dass Ungarn bald das größte unabhängige Khanat des Westens wurde. Mit dem Vertrag von 1651 konnte man schließlich sogar den früheren Satrapensitz Cluj in das neue Reich integrieren.

    Weitere Erwerbungen in den 1680er und 1690er-Jahren ermöglichten es dann, über die neu erworbenen Herzogtümer Steiermark und Kärnten großen Einfluss auf die deutsche Politik zu nehmen und die Kaiserwahl mitzugestalten. Nur beim Versuch, sich Zugang zur Adria zu verschaffen, blieben alle Khane bislang erfolglos.
    Das politisch und militärisch sehr mächtige Land ist aber weiterhin von einer rückständigen, oft ausbeuterischen Landwirtschaft geprägt und finanziert sein beträchtliches Heer neben dem Lehnswesen vor allem über „Beiträge“ mehrerer Nachbarstaaten, die auf diese Weise ungarische Plünderungszüge verhindern wollen.


    Herrschaftsgebiet: Entspricht weitgehend dem Gebietsstand Transleithaniens von 1867 (ohne Kroatien-Slawonien und Fiume)
    Vasallen: Kroatien (außer der Küstenregion), Slawonien, Steiermark, Kärnten, Ostslowenien
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 3 300 000


    Besonderheiten:

    Die starke militärische Tradition des Landes und die niedrigen Preise im eher armen Ungarn ermöglichen es dem Khan, seine Reiter für 10 S aufzubieten.

    Berittene Söldnerregimenter kosten für Ungarn in Krakau 10000 S weniger als angegeben.

    Ungarn erhält hohe Tribute von mehreren europäischen Staaten und einer Satrapie.

  3. #3
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    Khanat Böhmen

    Das Khanat Böhmen stellt in mancherlei Hinsicht ein Gegenbild zum ungarischen Khanat dar, obwohl beide Gebiete kurz nacheinander von den Mongolen erobert und auch wenige Jahre nacheinander unabhängige Staaten wurden. Böhmen hatte als Provinz der Satrapie Krakau stets Anteil an der wirtschaftlichen Blüte des Ostseeraumes und profitierte zudem von den Handelswegen, die Europa mit Amerika verbanden. Da die Provinz ein Gebiet umfasste, das schon vor der mongolischen Eroberung als politische Einheit bestanden hatte, ergab sich zudem rasch ein besonderes Zusammengehörigkeitsgefühl im Land.

    Auf wissenschaftlichen Gebiet erwies sich Böhmen bald als eine führende Provinz in Europa, zumal ein Gouverneur schon im Jahr 1348 eine eigene Universität gründete, wo in deutscher und mongolischer, ab 1410 auch in slawischer Sprache unterrichtet wurde. Von Prag aus wurden in den folgenden Jahren zudem mehrere deutsche Universitäten eröffnet.

    Als Gouverneur Sambuq Khan im Windschatten Ungarns 1629 die Unabhängigkeit erklärte, zeigte sich jedoch, dass das wirtschaftlich recht stabile Land militärisch kaum geschützt war. Also bemühte sich der neue Herrscher, in der Nähe einen Söldnermarkt anzusiedeln, was 1638 schließlich in Pilsen gelang. Dennoch entschied Sambuq, Ungarn zusätzlich noch Tribut zu zollen, um einen militärischen Partner zu gewinnen und Angriffe der Reiterkrieger aus Südosteuropa zu verhindern.
    Außerdem fügte sich das Khanat rasch in die deutsche Politik ein und nahm bereits 1651 an der ersten Kaiserwahl seit Jahrhunderten teil. Schließlich gelang es den Prager Monarchen auch, einige Vasallen im Südosten des Heiligen Römischen Reiches zu gewinnen und so die militärische Schlagkraft etwas zu erhöhen.

    Herrschaftsgebiet: Böhmen, Mähren
    Vasallen: Ober- und Niederösterreich
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 2 700 000


    Besonderheiten:


    Die vergleichsweise hohen Preise in Prag und der gute innere Zusammenhalt des Landes behindern feindliche Spionagenetzwerke in hohem Maße.

    Die traditionsreiche Universität zieht außergewöhnlich viele bedeutende Wissenschaftler an, was bei einer prachtvollen Hofhaltung zu ansehnlichen Synergieeffekten führt.

    Viele deutsche Adlige und Bürger bewundern den böhmischen Hof und die böhmische Alma Mater, so dass sie ihre Söhne gern dort studieren lassen. Amir I. führte 1695 daher ein sehr erfolgreiches Stipendienprogramm durch, das bei ausreichender Finanzierung zahlreiche vielversprechende Talente nach Prag holen kann.

  4. #4
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    Khanat Westfalen

    Im nordwestdeutschen Raum, wo die Lammköpferbewegung des frühen 15. Jh. eine sehr antimongolische Stimmung hervorgerufen hatte, blieb die Politik der Gouverneure meist außerordentlich strikt. Das spätere Khanat Westfalen war damals in die Provinzen Bielefeld, Lüneburg und Stade aufgeteilt, die alle der Satrapie Schwerin unterstanden und trotz aller Bemühungen der Gouverneure immer wieder mit Volksaufläufen, städtischen Revolten oder sogar Mordanschlägen der Einheimischen konfrontiert wurden. Daran änderte auch der Wirtschaftsaufschwung der beiden „Goldenen Jahrhunderte“ des Großreiches nichts. Ein wegen einer Verschwörung gefangen genommener Handwerker soll dem Gouverneur von Lüneburg sogar einmal vor seiner Hinrichtung geantwortet haben, die Freiheit kenne keinen Höchstpreis. So blieb die Lage in Westfalen stets ein wenig angespannt.

    Die politische Instabilität der Provinzen ließ es angeraten erscheinen, einen Geheimdienst zu etablieren, den man dank der recht hohen Einnahmen auch leicht finanzieren konnte. So war es immer wieder möglich, Rebellionen bereits im Keim zu ersticken.

    Nach der Reichsteilung erklärte die Satrapie Schwerin ihre Neutralität, ging dann aber zum Großkhan von Dagomys über. Die westlichen Provinzen Schwerins, die unter starkem Druck Englands und Dänemarks standen, konnten diese Wende nicht mehr mittragen und blieben zunächst neutral. 1631 erklärte der Gouverneur von Bielefeld angesichts einer vor seiner Residenz protestierenden Menschenmenge schließlich die Unabhängigkeit als Khanat Westfalen, dem sich Lüneburg und Stade 1633 und 1634 anschlossen.


    Herrschaftsgebiet: Westfalen, Drenthe, Overjissel, südliches Niedersachsen,
    Vasallen: Nördliches Niedersachsen, Groningen, Grafschaft Kleve
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 2 200 000


    Besonderheiten:

    Dank der Erfahrungen des Khanats mit Geheimdiensten ist es den Westfalen möglich, jedes deutsche Land für 25000 S und jedes andere europäische Reich für 50000 S jährlich intensiv zu beobachten. Die Einrichtung des Geheimdienstes benötigt keinen Schwerpunkt mehr, so dass eine Infiltration jederzeit zum Jahresbeginn aufgenommen werden kann.

    Die politische und wirtschaftliche Nähe zur Hanse, zum Königreich England und zu den burgundischen Ländern lässt das Khanat von den Handelsbeziehungen zwischen diesen Mächten profitieren.

    Das Khanat verfügt noch über Belagerungsgeschütze aus dem 16. Jh., die man wegen der zahlreichen städtischen Unruhen erworben hatte.

  5. #5
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    Khanat Hessen

    Die Entstehung des Khanats Hessen ist eng mit der Politik des letzten Satrapen von Frankfurt verbunden. Das Land, das seit der Eroberung durch Sartaq Khan in den 1250er-Jahren stets eine Stütze der mongolischen Herrschaft in Mitteleuropa gewesen war, drohte nach 1640 in politische Isolation zu geraten, weil die meisten deutschen Territorien bereits unabhängig geworden waren und nun auch die letzte stabile Satrapie zu diesem Schritt drängten. Der mongolische Adel in Südhessen, die Handwerkerschaft Frankfurts und die Kommandeure aller fünf dort stationierten Söldnerregimenter standen aber noch treu zu Dagomys und drohten damit, ihren schwankenden Satrapen Kebek abzusetzen.

    Um der Entscheidung aus dem Weg zu gehen, besuchte der Khan zunächst die Mitte und den Norden des Landes, wo der Adel stärker für die Unabhängigkeit eintrat. Schließlich bot ihm der Tod von Yunus V. 1647 eine Gelegenheit. Unter dem Vorwand, die sichere Thronfolge von Yunus VI. sei bedroht, berief er die dem Großkhan loyalen Reiterverbände, zahlreiche Handwerker und die fünf Söldnerregimenter ein und schickte sie nach Osten. Zugleich bot Kebek dem westfälischen Khan ein Bündnis an, wenn dieser den Übergang in die Freiheit militärisch zu sichern helfe.

    In einem weitgehend unblutigen Feldzug im recht milden Winter 1648/49 besetzten Truppen des Khanats Westfalen schließlich die südhessischen Gebiete und deportieren einige der um Frankfurt herum verbliebenen Loyalisten nach Aurich. Dem nach Dagomys entsandten Heer wurde zwar Anfang 1649 vom Großkhan mitgeteilt, dass er keine militärische Hilfe benötige, aber da war es bereits zu spät. Die Söldnerregimenter hatten noch keinen Lohn für das Jahr 1649 erhalten, und die Adligen und Bürger im Heer besaßen nicht die Mittel, sie zu bezahlen. Alleine fehlte ihnen aber die militärische Schlagkraft, um ihre Heimat zurückzuerobern. Ein Angebot aus Sachsen ermöglichte es den Handwerkern schließlich, sich in Meißen und der näheren Umgebung von Dresden anzusiedeln, während die Adligen sich meist als Söldner verdingten oder auf Güter auswichen, die noch im Großreich lagen. Trotz dieses Aderlasses gelang es Kebek in der Folge, mit Hilfe von Kasseler Söldnern nicht nur die lästig gewordenen Westfalen aus Südhessen zu vertreiben, sondern während der letzten Monate des Großen Europäischen Krieges mit Hilfe geschickter Bündniswechsel auch nach Thüringen und Franken und 1659 durch eine Pfandeinlösung sogar nach Sachsen zu expandieren.


    Herrschaftsgebiet: Hessen, Westthüringen, Unterfranken
    Vasallen: Ostthüringen, Sachsen-Leipzig, Nordwürttemberg (etwa die Kreise KÜN, TTB, SHA)
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 900 000


    Besonderheiten:

    Der Söldnermarkt Kassel ermöglicht es dem Khan, Truppen zu einem vergünstigten Satz unter Vertrag zu nehmen. Alle Regimenter zu Fuß kosten 10000 S weniger als angegeben.

    Die Messe Frankfurt und die nach der Exilierung vieler Loyalisten geschwächten Zünfte in den Städten des Khanats ermöglichen es dem Khan, in anderen deutschen Ländern jedes Jahr Handwerker durch finanzielle Anreize abzuwerben.

    Die Universität Marburg mit einer sehr angesehenen juristischen Fakultät kann auf Wunsch wirksame „Gefälligkeitsgutachten“ ausstellen, um die Politik des Khans zu untermauern.
    Geändert von Jon Snow (04. September 2023 um 21:36 Uhr)

  6. #6
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    Khanat Baiern

    Das Khanat Baiern – die Schreibweise soll auf einen Offizier im Heer Satraq Khans namens Timur von Bartsmaen zurückgehen – gilt als das außergewöhnlichste deutsch-mongolische Herrschaftsgebiet. Ähnlich wie Ungarn wurde es beim Feldzug von 1251-1556 fast völlig verwüstet und diente danach überwiegend als Weideland für Lehen landesfremder Khane. Schließlich gelang es aber einer Reihe von Benediktinerinnenklöstern, die als Frauenorden von den Gouverneuren nicht für eine Bedrohung gehalten wurden, immer mehr Güter zu erwerben und landwirtschaftlich zu nutzen. Seit Mitte des 15. Jh. wurde Baiern so zu einem „Land der Klöster“, welche auch zu einer Blüte von sakraler Kunst wie dem Gesang begabter Frauenscholen, der Buchdruckerei, der Architektur und der Malerei beitrugen und das Land wieder urbar machten.

    Der sichere Friede im Mongolischen Reich des 15. und 16. Jh. ermöglichte es außerdem, in die Konvente begabte Mädchen aus aller Welt einbinden. Die bairische Handwerkskunst liegt so weitgehend in der Verantwortung geistlicher Frauen. Militärisch war das Land seit dieser Zeit fast wehrlos, was aber während der Hochblüte des Reiches problemlos zu kompensieren war. Für die Abwehr von Banditen bat man die umliegenden Gouverneure und Satrapen um Hilfe, und andere Bedrohungen gab es nicht.

    Als Ende des 16. Jh. die Epoche der Bürgerkriege heraufzog, drohte das reiche und wehrlose Klosterland marodierenden Söldnern zum Opfer zu fallen. Anfangs gelang es Generaloberin Katharina Maria dank ihrer eindrucksvollen Autorität – ein Söldnerführer aus Burgund sagte nach einer Begegnung einmal, die Mutter Oberin sei furchterregender als 200 Feldgeschütze – noch, die schlimmsten Auswüchse zu verhindern. Schließlich blieb den Nonnen aber keine andere Wahl, und sie warben selbst einige Regimenter und Minghan an. Da man mit dieser Methode aber unzufrieden war – die Äbtissinnen fürchteten um die Reinheit vor allem der jungen Schwestern, die Söldner konnten mit dem Oberbefehl einer Frau größtenteils nicht umgehen – entschloss man sich dazu, die Hintersassen der Klöster zu bewaffnen. Dank der mittlerweile recht ansehnlichen militärischen Erfahrung einiger Nonnen und der reichen Klosterschätze gelang dieses Vorhaben erstaunlich gut.

    So konnte sich Baiern aus den Konflikten des 17. Jh. fast völlig heraushalten. Sowohl in den mongolischen Bürgerkriegen als auch im Großen Europäischen Krieg blieb man neutral und versorgte Verwundete und Flüchtlinge beider Seiten. Bei den Friedensschlüssen von 1651 bekam man dann mehrere Vasallengebiete und die Unabhängigkeit zugesprochen.



    Herrschaftsgebiet: Ober- und Niederbayern, Salzburg, Schwaben, Oberpfalz, Mittelfranken
    Vasallen: Oberfranken, Südwestsachsen (Plauen-Freiberg), Osttirol (Innsbruck-Hochfilzen)
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 1 900 000


    Besonderheiten:

    Das Khanat verfügt über eigene SI-Einheiten, die von den Klöstern ausgerüstet werden.

    Das bairische Kunsthandwerk gilt als außergewöhnlich vielfältig und relativ krisensicher.

    Die Bildung der Jugend erfolgt fast ausschließlich an lokalen Klosterschulen für Mädchen oder Knaben. Im Land können daher sehr viele Menschen lesen und schreiben.

  7. #7
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    Markgrafschaft Brandenburg

    Im armen Brandenburg wurde die mongolische Herrschaft nach 1256 rasch akzeptiert. Mongolische Adlige, die in der Region Lehen erhielten, heirateten häufig in einheimische Familien ein, die wiederum mongolische Ämter und Aufgaben übernahmen. Die weiter im Norden gelegene mecklenburgische Seenplatte und einige Ostseeschlösser wurden bald zu beliebten Sommerresidenzen einiger Khane aus Polen und den weiter südöstlich und östlich gelegenen Satrapien. Dadurch nahmen Brandenburg, Pommern, Mecklenburg und Holstein einen deutlichen Aufschwung.

    Mit dem Bürgerkrieg endete diese Goldene Zeit. Nach der Reichsteilung erklärte die Satrapie Schwerin ihre Neutralität, ging dann aber zum Großkhan von Dagomys über, was den Verlust der westlichen Provinzen mit sich brachte, die als Khanat Westfalen unabhängig wurden. Im Ostseeraum kam es zu Verwüstungen durch Piratenbanden aus Schweden, Finnland und den ostpreußischen Hafenstädten, die sich faktisch vom Großreich abgespalten hatten. Erst mit dem Frieden von 1651 kehrte wieder Ruhe in der Region ein. Der Großkhan trat alle Gebiete westlich der Oder und der Neiße an das Heilige Römische Reich ab, das daraufhin mit der Markgrafschaft Brandenburg ein traditionsreiches deutsches Fürstentum neu errichtete. Weiter im Nordwesten wurden anstelle von zum Teil bereits seit Jahren eigenständigen mongolischen Provinzen die Herzogtümer Holstein, Schleswig, Mecklenburg und Vorpommern gegründet, die finanziell aber bald in Schieflage gerieten.

    1658/59 gelang es Markgraf Albrecht III „dem Diplomaten“, diese Schwierigkeiten geschickt vor den Reichstag der deutschen Länder zu bringen. Er hatte kurz zuvor einen Teil Sachsens als Vasallen unter seinen Schutz genommen und versprach, das reiche Lehen zeitweilig zu verpfänden, um die finanziellen Probleme der norddeutschen Herzogtümer endgültig zu lösen. Diese wurden ihm von Kebek I. und dem Reichstag dann auch mit Ausnahme von Vorpommern verliehen. Albrecht und sein gleichnamiger Nachfolger schlossen die neuen Länder eng an Brandenburg an, respektierten eigene Traditionen der Herzogtümer aber weitgehend. Die Sanierung der Finanzen gelang hingegen nur unvollkommen und durch Sparmaßnahmen, welche einen Teil der Ostseeküste sehr belasteten.


    Herrschaftsgebiet: Brandenburg, Mecklenburg, Schleswig, Holstein, Sachsen-Anhalt
    Vasallen: Ostsachsen (Freiberg-Görlitz)
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 750 000



    Besonderheiten:

    Die Markgrafschaft hat aufgrund eines Vertrages Albrechts III. im Kriegsfall Anspruch auf die Stellung von 5,5 Minghan SR aus der Satrapie Krakau-Stettin gegen das übliche Handgeld.

    Die Universität Rostock bildet besonders gute Verwaltungskräfte für den Hofdienst aus.

    Die Flotte des Landes kann in Narwa jedes Jahr drei Schiffe zum Normalpreis bauen lassen.
    Geändert von Jon Snow (06. September 2023 um 16:57 Uhr)

  8. #8
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    Pfalzgrafschaft bei Rhein

    Das schon in der Zeit der römisch-deutschen Kaiser sehr wohlhabende Rheintal prosperierte auch unter den mongolischen Großkhanen, erst recht als 1279 Frankreich und Burgund in den mongolischen Machtbereich einbezogen worden waren. Der Handelsverkehr auf dem Strom florierte, und in den Städten entwickelte sich eine wohlhabende Bürgerschicht. Auf dem Gebiet der staufischen Burg Heidelberg entstand eine bedeutende Stadt mit recht gebildeten Bürgern, die seit 1381 sogar eine eigene Universität unterhielt. Als der Handel zwischen Europa und den anderen Kontinenten im 15. und 16. Jh. nochmals deutlich zunahm, profitierte auch das Rheinland sehr von den Gütern aus aller Welt.

    Da Heidelberg damals noch zur Satrapie Frankfurt gehörte und der Provinzgouverneur in Worms residierte, blieb die Stadt bürgerlich geprägt. Dies wirkte sich 1617 unmittelbar aus, als der Satrap von Frankfurt auf mongolischer Seite blieb, während die westeuropäischen Länder Frankreich und Burgund bereits die Unabhängigkeit suchten. Heidelberg schloss sich nämlich auf Beschluss der Bürgerschaft sofort den rebellierenden Amtsträgern in Paris, Gent und Reims an und war dadurch zeitweilig eine freie Stadt unter burgundischem Schutz. Das hatte allerdings auch Nachteile, denn das Umland wurde während des Großen Europäischen Krieges mehrfach von englischen und französischen Armeen verheert. Dadurch wuchs der Wunsch nach einem besseren Schutz vor militärischen Pressionen. Heidelberg und einige andere Städte gehörten so zusammen mit dem Erzbistum Mainz zu den entschiedensten Verfechtern einer Erneuerung des römisch-deutschen Reiches.

    Mit dem endgültigen Zusammenbruch der mongolischen Reichsordnung westlich der Oder wurde diese Hoffnung 1651 endlich wahr. Der Mainzer Erzbischof krönte den hessischen Khan Kebek zum ersten Kaiser seit Friedrich II. Dieser revanchierte sich, indem er mit der Zustimmung der anderen Reichsfürsten die Pfalzgrafschaft bei Rhein erneuerte und sie einem Neffen des Erzbischofs übertrug. Im Lauf der nächsten 50 Jahre spielte das Land schließlich eine bedeutende Rolle in der deutschen Politik und expandierte auf friedlichem Wege durch zahlreiche dynastische Eheschließungen.


    Herrschaftsgebiet: Rheinland-Pfalz (ohne Mainz und Trier), Nordbaden, östliches Saarland
    Vasallen: Erzbistum Mainz
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 850 000


    Besonderheiten:

    Der Pfalzgraf hat direkten Zugriff auf das Erzbistum Mainz und damit zwei Stimmen bei der Kaiserwahl. Zudem kann er ein Veto gegen einen Kandidaten einlegen, da der Erzbischof das freie Krönungsrecht erhalten hat.

    Die Universität Heidelberg ist eine Einrichtung der Bürger. Daher studieren dort auch sehr viele Ausländer, die von den Handelshäusern der Stadt häufig angeworben werden und so die Verbindungen der Kaufleute in andere Regionen erweitern.

    Als Dank für die bedeutende Rolle des Landes bei der Erneuerung des Kaisertums erhielt die am Rheinufer vor Heidelberg gelegene Siedlung Mannheim als einziger Rheinhafen das Stapelrecht zugesprochen, das auf dem Rhein sonst vertraglich ausgeschlossen ist.

  9. #9
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    Herzogtum Schwaben

    Die in den 1250er-Jahren eroberte Grafschaft Württemberg, die das Kernland des späteren Herzogtums bildet, erlebte unter mongolischer Herrschaft eine ungewöhnlich wechselvolle Geschichte. Zunächst wurde die Region von der Satrapie Innsbruck aus verwaltet, während der Provinzgouverneur in Urach residierte. 1420 eskalierte ein eher persönlicher Konflikt der beiden Amtsträger jedoch bis zum offenen Krieg. Die Provinz wurde von Tiroler Söldnern systematisch verwüstet, bis die Satrapen von Frankfurt und Gent eingriffen. Obwohl dem Tiroler Satrapen die Hauptschuld gegeben und er abgesetzt und verbannt wurde, kam auch Schwaben nicht ungeschoren davon. Die Provinz wurde aufgeteilt und künftig von Tübingen, Schorndorf und Ravensburg aus verwaltet.

    Den wirtschaftlichen Aufschwung hielt das aber nicht auf. Besonders die oberschwäbische Region mit ihren guten Böden entwickelte sich zu einem wichtigen Getreideanbaugebiet, während man auf der Alb Viehzucht betrieb und im Rems- und Neckartal hervorragenden Wein kelterte. Die Verwaltung blieb aber stets ein wenig provisorisch. Bereits 1433 wurde der Tübinger Gouverneursposten aufgelöst und die Region den umliegenden Provinzen zugeschlagen. Der Schorndorfer Gouverneur wechselte seinen Amtssitz mehrfach von Waiblingen über Urach bis nach Reutlingen und zurück. Erst im späten 15. Jh. kehrte allmählich etwas mehr Stabilität ein.

    Religiös ist der Norden des Landes sehr stark von den Schriften Martin Luthers geprägt, denn die Viehzüchter und Weinhändler dieser Region sprachen gut mongolisch, außerdem wurden Luthers Schriften auch bald von ihm selbst ins Deutsche übersetzt. Die Distanz zu Dagomys und Rom wirkte sich in den Jahren nach dem Beginn des Bürgerkrieges auch politisch aus. Trotz der Verwaltungsgrenzen schlossen sich die meisten Adligen und Bürger 1617 den Aufrufen aus Gent, Reims und Paris an und erklärten die Unabhängigkeit ihrer Städte oder Bezirke. Da man nicht wusste, ob es zu Angriffen benachbarter Satrapien kommen würde, strebten die einzelnen Kommunen und Adligen bald danach, eine Einheit in der Region herzustellen. Dies gelang mit der Gründung des Khanats Schwaben 1619, das schließlich 1651 in ein Herzogtum umgewandelt wurde.


    Herrschaftsgebiet: Württemberg (ohne den hessischen Norden und den Kreis Konstanz)
    Vasallen: Südbaden, Kreis Lindau, Vorarlberg, Westtirol (St. Anton – Völs)
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 900 000


    Besonderheiten:

    Die Erfahrung der Tiroler Invasion motivierte viele Stadtbürger dazu, ihre Heimat besser zu schützen. In Schwaben haben Festungsgeschütze immer die Wirkung der nächsthöheren Technologiestufe.

    Die Universität Tübingen hat eine gegenüber dem Heiligen Stuhl sehr kritische Fakultät für Theologie. Dadurch haben die württembergischen Pfarrer ein starkes Heimatgefühl und werden in Konfliktfällen häufiger die Position des Herzogs stärken.

    Da viele schwäbische Bauern nur wenig Land besitzen und lange mit wechselnden Gesetzen zum Erbrecht umgehen mussten, arbeiten sie häufig zusätzlich im Auftrag reicher örtlicher Handwerker. Die Bauern tragen dadurch erheblich zur Handwerksproduktion bei.

  10. #10
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    Schweizerische Eidgenossenschaft

    Die Eidgenossenschaft geht auf ältere Bünde von Dörfern in der Zentralschweiz zurück, die in mongolischer Zeit bestehen blieben. Diese unterstanden zunächst verschiedenen Satrapien und Provinzen und schienen lange nur wenig miteinander gemein zu haben. Erst im Lauf des 14. Jh. begann sich eine gewisse Schweizer Identität auszubilden, die mit der „Reisläuferei“ zu tun hatte. In dem gebirgigen, recht armen Land verdingten sich junge Männer häufig bei der mongolischen Armee und dienten sich in langen Jahren des Dienstes oft regelrecht hoch. Seit der Zeit Tughluks I. begannen sich diese Jugendlichen schließlich schon in der Heimat auf ihre künftige Aufgabe vorzubereiten, wobei sie von Veteranen angeleitet wurden, die in das jeweilige Heimatdorf zurückgekehrt waren.

    Das mongolische Oberkommando wusste die gut vorbereiteten kleinen Gruppen von jungen Kämpfern zu schätzen, und bald begannen die zuständigen Satrapen, Dörfer mit sehr vielen Rekruten zu privilegieren und von Steuern zu befreien (die ohnehin selten viel eingebracht hatten). Dadurch wuchs unter den Dörfern die Bereitschaft, gemeinsame gebildete Einheiten zu entsenden und die Jugend entsprechend zu schulen. Die mongolische Verwaltung wurde bald vollständig von heimgekehrten Veteranen getragen, so dass die Satrapen schon im frühen 15. Jh. kaum mehr in die inneren Angelegenheiten der Bünde eingriffen.

    Bald wuchs auch das überregionale Zusammengehörigkeitsgefühl, denn wenn man in Asien oder Amerika für den Großkhan focht, spielte der Unterschied zwischen Andermatt und Bürglen oft nicht mehr dieselbe Rolle wie in der Heimat. Im späten 15. Jh. wirkte auch der „Nationalheilige“ Nikolaus von der Flüe für die Einheit des Landes, da er als Ratgeber vieler Städte und Dörfer galt.

    Beim allmählichen Zerfall der mongolischen Ordnung westlich der Oder war die Schweiz mit ihren politischen Strukturen daher gut gerüstet. Die jahrhundertelange Loyalität blieb aber bestehen, und die Eidgenossen kämpften auf Seiten des Großkhans aus Dagomys, schickten Abgesandte an dessen Hof und baten um Rechtsentscheide, nachdem die letzten Satrapen 1651 die Region verlassen hatten. 1668 wurde schließlich ein mongolischer Resident in die Bundestadt Bern entsandt, der in besonderen Fällen auf ausdrücklichen Wunsch zu Gericht sitzen darf und im Übrigen vor allem für die Soldverträge zuständig ist.


    Herrschaftsgebiet:
    Schweiz, Liechtenstein, Oberelsass
    Vasallen: Aostatal, Bistum Konstanz, Nordostsavoyen
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 1 100 000


    Besonderheiten:

    Der bedeutende Söldnermarkt des Landes untersteht der Kontrolle der Kantone. Wenn die Bundesversammlung eine Bedrohung der nationalen Sicherheit ausruft, können bis zu fünf Regimenter jeder vorhandenen Waffengattung nach den üblichen Regeln rekrutiert werden.

    Die Eidgenossenschaft erkennt als letztes mitteleuropäisches Land den Großkhan als ihren Oberherrn an. Sie kann daher aus Dagomys vergünstigte Kredite abrufen.

    Als Gegenleistung für die Solddienste der Eidgenossen stellt der Söldnermarkt Kiew den Schweizern bis zu vier Minghan LR zum halben Preis zur Verfügung.

  11. #11
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    Deutsche Hanse

    Als die Mongolen das Heilige Römische Reich und andere Länder Mitteleuropas zwischen 1251 und 1256 überrannten, hatten sie mit Städtebelagerungen anfangs noch Probleme. Sartaq Khan entschied sich daher, ihnen ein hohes Maß an Freiheit anzubieten, wenn sie freiwillig ihre Tore öffneten und eine Besatzung aufnahmen. Dieses Versprechen, das die Mongolen auch hielten, wurde erstaunlich oft angenommen. Einige Städte hatten bereits während der Regierungszeit Friedrichs II. Übergriffe benachbarter Fürsten zu erdulden, andere erstrebten ohnehin seit einigen Jahrzehnten ihre Unabhängigkeit von einem Landesherrn oder Bischof.

    Als 1279 schließlich die letzten größeren Gebiete Kontinentaleuropas mongolisch wurden, galten die Städte mit ihren Privilegien bald als Fremdkörper im Reichsgebiet. Dennoch scheuten sich Satraq I. und seine Nachfolger, die Zusagen einfach grundlos zu widerrufen. Die freien deutschen Städte blieben also bestehen, erhielten aber keine weiteren Vorrechte, wodurch sie nur unvollständig am wirtschaftlichen Aufschwung teilnehmen konnten, der im späten 13. Jh. in Europa einsetzte.

    Der erste mongolische Bürgerkrieg änderte die Situation dann grundlegend: Zusammen mit einigen anderen Regionen des Westens rebellierten auch die meisten Städte. Oft strebten sie seit längerer Zeit eine Erweiterung der eng gewordenen Stadtgebiete und eine bessere Teilhabe am regionalen Handel an, was ihnen von Sarai verwehrt worden war. Nur Lübeck blieb den Mongolen aus niemals ganz geklärten Gründen treu, sogar als dänische Truppen die Stadt in den 1310er- und 1320er-Jahren dreimal plünderten.

    Bei der Neuordnung Europas unter Putraq I. verschwanden die freien Städte daraufhin in allen Regionen. Nur das treue Lübeck wurde reich belohnt: Die Kommune erhielt einen Teil des bislang dänischen Umlandes, Handelsprivilegien in den mongolischen Ostseestädten und allen nordischen Tributstaaten und ein Schutzversprechen des Großkhans. Ähnlich wie beim Heiligen Stuhl wurde zwar ein Tribut festgelegt, auf den aber jährlich ein Vertreter Dagomys bzw. Sarais im Rathaus feierlich „wegen der Verdienste von Rat und Bürgerschaft Lübecks“ verzichtete.
    Als die mongolische Herrschaft zusammenbrach, gelang es den lübischen Bürgern, andere Städte für eine Neubelebung der Hanse zu gewinnen, und 1654 erkannten der Reichstag und Kaiser Kebek I. den Städtebund feierlich an. Die Stimme bei der Kaiserwahl führt seitdem das Erzbistum Köln, für welches die Kaufleute ein Besetzungsrecht ausgehandelt haben.


    Bundesstädte: Lübeck, Hamburg, Bremen, Köln, Duisburg, Neuss, Lüttich, Metz, Aachen, Ulm
    Vasallen: Hochstift Köln, Hzm Jülich, Friesland (NL), Amsterdam, Gotland, Aland, Helgoland
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 550 000


    Besonderheiten:

    Der Städtebund hat zahlreiche Handelsprivilegien im mongolischen Ostseeraum und in den drei nordischen Königreichen dauerhaft vertraglich vereinbart.

    Jede Hansestadt unterhält auf eigene Kosten zwischen 0,5 und 2,5 Reg. Festungsartillerie.

    Der Bürgermeister von Lübeck bekleidet stets einen unbetitelten mongolischen Adelsrang.

  12. #12
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    Deutscher Orden

    Der deutsche Orden stand wie die Johanniter und die Templer noch im Heiligen Land, als die Mongolen es 1253 eroberten. Jerusalem war schon 1244 endgültig an die Muslime gefallen, und anfangs bemühten sich einige Ritter sogar um ein Bündnis mit den Feinden der Kalifen von Bagdad. Der selbstbewusste Khan Orda (ein älterer Bruder des Großkhans Batu) konnte jedoch mit dem recht hochfahrenden Verhalten der Großmeister nichts anfangen und ließ sie kurzerhand hinrichten. Die kopflosen, untereinander zerstrittenen Aufgebote der drei Ritterorden wurden danach im Kampf um Akkon fast vollständig aufgerieben. Ungefähr zur selben Zeit gingen die deutschen Balleien verloren, als die Mongolen unter Sartaq Khan das Heilige Römische Reich eroberten. Der Orden zog sich daraufhin weitgehend auf das Land zurück, das er seit 1230 an der Ostsee erworben hatte. Die „Ordensnemesis“ Orda Khan suchte die Ritter aber auch hier heim: In einem brutalen sechsjährigen Feldzug eroberte Ordas Heer die russischen Fürstentümer, Finnland und das Baltikum. Der raue Heerführer machte dabei keinen besonderen Unterschied zwischen Heiden und Christen, so dass mit den Ordensbrüdern auch ihre heidnischen Gegner untergingen – ein würdiges Ende eines sinnlosen Religionsstreits, wie der Agnostiker Seged Khan 150 Jahre später spottete, als er die Satrapie Nowgorod regierte.

    Die geistlichen Ritterorden bestanden aber trotz aller vernichtenden Niederlagen weiter. Da sie päpstlichen Rechts waren, hielt Rom seine schützende Hand über die Balleien in Europa, sofern die Mongolen sie nicht aufgelöst hatten. Da die Großkhane seit Satraq Khan Christen waren, reagierten sie recht wohlwollend auf den Versuch, die Orden zu erhalten, auch wenn der Herrscher seinen Onkel Orda nicht an der Zerstörung des Ordensstaates gehindert hatte. Mit päpstlicher Erlaubnis gingen Templer und Johanniter nach Nordspanien, während der Deutsche Orden im Ostseeraum verbleiben sollte. Dort führte er im 14. Jh. ein Schattenleben ohne klare Aufgabe und stand kurz vor der Auflösung – ein Schicksal, das die Templer bereits 1333 getroffen hatte.

    Schließlich gewann man in Schweden zur Zeit der beiden Religionskriege (1419-1425, 1444-1448) aber doch noch großen Einfluss und konnte dabei auch auf den Zuzug von Johannitern bauen, die 1414 ihre Aufgabe in Spanien verloren hatten und denen nun das Schicksal des Tempelordens drohte (das sie 1453 schließlich auch ereilte). Der Deutsche Orden hingegen erhielt zahlreiche Güter in Schweden und stabilisierte sich für gut zwei Jahrhunderte. 1651 bat der neugewählte Kaiser Kebek I. die Ordensbrüder schließlich sogar, den Nordosten des Reiches zu sichern, und mit Vorpommern erhielt man endlich wieder ein eigenes Land. Dazu kommen noch die zahlreichen Balleien in Schweden, Deutschland und England.


    Herrschaftsgebiet: Vorpommern, Balleien in Schweden, Deutschland und England
    Vasallen: -
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 60 000


    Besonderheiten:

    Der Orden erhält die Überschüsse aus den Balleien in Schweden, Deutschland und England.

    Die berittenen Ordensaufgebote erfordern nur 10 S Handgeld, das an die Balleien fällt.

    Der Orden verfügt über SI, die von den Balleien unterhalten und ausgebildet wird.

  13. #13
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    Haus Burgund

    Westeuropa wurde den Mongolen 1255/56 tributpflichtig und 1279 schließlich erobert und in Satrapien und Provinzen eingeteilt. Gent wurde Sitz einer Satrapie, und auch wenn diese im Laufe der Zeit in ihrem Zuschnitt variierte, amtierte doch stets ein hochrangiger Satrap in der Stadt. Das führte nicht nur zum Wohlstand vieler Handwerker, sondern auch dazu, dass der Regierungsbezirk prachtvoll ausgebaut wurde und bedeutende Gelehrte anzog. Gent war so mehr als drei Jahrhunderte lang das unumstrittene Zentrum Westeuropas. Hinzu kam, dass die Khane der Region seit dem späten 14. Jh. eine große Affinität zum europäischen Ritterideal pflegten. Satrap Johann Khan stiftete 1415 sogar eine Ritterakademie und schuf den Orden vom Goldenen Vlies, um sein Gefolge und befreundete Khane auszuzeichnen und eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten zu schaffen. Der Loyalität zum Großkhan wurde dabei eine erstrangige Bedeutung zugemessen, so dass das burgundische Ritterideal Westeuropa stabilisierte.

    Die Zeit des „Terrors“ unter Sartaq IV. traf die Führungsschicht der Satrapie jedoch schwer. Allein in den Jahren 1596 und 1597 wurden mehr als 400 Adlige aus Nordfrankreich, dem Rheinland und den südlichen Niederlanden auf dem Genter Marktplatz hingerichtet, der seither als „Roter Markt“ bekannt ist. Dies war ein entscheidender Wendepunkt für die Region, denn als Satrap Elkim von Gent, Gouverneur Askan von Paris und der Kommandeur des in Reims stationierten Tumen Metek Khan die Unabhängigkeit der westlichen Satrapien erklärten, rührte sich kaum eine Hand zur Verteidigung des Großkhans.

    Da die europäische Tradition für das „Triumvirat der Freiheit“ eine große Rolle spielte – alle drei waren Ordensbrüder vom Goldenen Vlies – gründeten sie das Herzogtum Burgund, das Königreich Frankreich und die Grafschaft Flandern aus vormongolischer Zeit neu, wobei das Königreich Frankreich anfangs die Lehnshoheit über die anderen Reiche beanspruchte und den weitaus größten Landbesitz kontrollierte. Die Metekiden in Burgund und die Elkimiden in Flandern schlossen 1628 eine dynastische Ehe, um sich aus Frankreichs Oberherrschaft zu befreien, was zu einem Krieg der drei Reiche führte. Askan, der über das weitaus stärkste Heer verfügten, schien dabei den Sieg davonzutragen, bis 1632 der englische König auf dem Kontinent intervenierte und den Großen Europäischen Krieg auslöste. An dessen Ende war Frankreich vollständig geschlagen. Dem listigen König Heinrich VII. gelang es aber, sich die Lehnshoheit über die burgundischen Lande und die englischen Eroberungen zu sichern und so seine Position wenigstens zum Teil zu erhalten.


    Herrschaftsgebiet: Entspricht ungefähr dem Besitzstand des Hauses Burgund um 1477
    Vasallen: Erzbistum Trier, Bistum Utrecht, Bistum Verdun, Bistum Toul, Bistum Cambrai
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 6 000 000


    Besonderheiten:

    Burgund verfügt über zahlreiche technische Spielereien aus dem 16. Jh., die beeindruckende Effekte hervorrufen und gegenwärtig nicht mehr gebaut werden können. Wenn man sie mit 150000 S jährlich unterhält, stärken sie das Prestige des Hauses Burgund beträchtlich.

    Die Genter Residenz ist zu mongolischer Zeit ungewöhnlich prachtvoll ausgebaut worden.

    In Gent befindet sich noch Feldartillerie aus der Zeit Yunus‘ IV.

  14. #14
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    Königreich Frankreich

    Das Gebiet des 1617 wieder errichteten Königreichs Frankreich teilte zwischen 1279 und 1617 das Schicksal Burgunds und wurde von Gent und anderen Satrapien aus regiert. Im traditionsreichen Paris amtierte stets ein Gouverneur.

    Nach dem Tod zahlreicher älterer Adliger übernahm 1614 der erst 24jährige Askan Khan das Gouverneursamt. Er überzeugte schon drei Jahre später seinen Genter Vorgesetzten und den Kommandeur der bedeutendsten Militäreinheit Westeuropas mit Sitz in Reims, den Schritt zur Unabhängigkeit zu wagen. Dank seines Ansehens bei den rebellierenden Adligen und Bürgern, die den Großkhan mittlerweile zutiefst verabscheuten, gelang es Askan, sich selbst die Krone des mächtigsten Staates, des wiederhergestellten Königreichs Frankreich, übertragen zu lassen.

    Elf Jahre später schlossen sich die beiden früheren Verbündeten zusammen, als Elim von Gent die Erbtochter des Grafen von Flandern ehelichte und Herzogtum und Grafschaft vereinigte. In dem daraus erwachsenden Kleinkrieg behielt Askan zunächst die Oberhand. 1632 intervenierte aber der englische König, und es kam zu einem europäischen Krieg, in welchen bald auch die deutschen Khanate und die nordischen Königreiche hineingezogen wurden. Zunächst schien Frankreich dennoch zu siegen, denn der König erwies sich als begabter Heerführer und verfügte über ein erfahrenes, noch weitgehend mongolisches Heer. Eine 1638 erlittene Verwundung Askans bei der Schlacht von Kortrijk – man sprach unter der Hand davon, dass ein elimidischer General vergiftete Pfeile einsetzen ließ – wendete das Blatt. Askan verstarb noch im Herbst desselben Jahres. Sein elfjähriger Sohn Heinrich wurde zwar von der Heeresversammlung umgehend zum neuen französischen Monarchen erhoben, doch die Gegner übernahmen nun die Initiative.

    Nach wechselvollen Kämpfen, bei denen einige deutsche Fürsten mehrfach bedenkenlos die Seiten wechselten, war Frankreich schließlich vollständig geschlagen. Die englische Krone erhielt den Festlandsbesitz aus der Zeit des angevinischen Reiches zurück und das Haus Burgund konnte seinen Besitzstand ebenfalls beträchtlich erweitern. Heinrich VII., der sich als begabter Diplomat erwies, behielt aber nach zähen Verhandlungen die Lehnshoheit über die abgetretenen Gebiete. Offenbar unterschätzte man im lange vom Kontinent getrennten Inselreich ebenso wie bei den Elimiden die Bedeutung dieses Zugeständnisses.


    Herrschaftsgebiet: Pariser Becken, Loiretal, Hzm. Champagne, Gft. Blois, Berry, Bourbon
    Vasallen: Hzm. Savoyen, Vienne, Gft. Forez, Rodez, Toulouse, Provence, Venaissin, Saluzzo
    Spielervasallen: Haus Burgund, Festlandsbesitz der englischen Krone
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 5 500 000


    Besonderheiten:

    Die französische Krone erhält jährlich 250000 S vom Haus Burgund und 300000 S von der englischen Krone für die 1651 übertragenen Lehen.

    Die Universitäten Paris, Orleans und Reims umfassen das gesamte Spektrum der modernen Wissenschaften. Frankreich erhält daher stets die höchste Technologiestufe für Artillerie, die mindestens drei andere spielbare Länder besitzen.

    Frankreich hat noch Söldner (SR) mit Ausrüstung aus dem 16. Jh. zur Verfügung.

  15. #15
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    Königreich England

    Die englische Krone verlor seit der Zeit Johann Ohnelands immer stärker die Kontrolle über das einst mächtigste Reich des Abendlandes. Der Festlandsbesitz fiel zunächst nach und nach an den französischen König und später vollständig an die Mongolen, während im Inneren die Barone Macht und Ansehen der Krone schmälerten. Der Tiefpunkt war im 15. Jh. erreicht: Während Heinrich V. seinem Groll über die mongolische Expansion und den Schutz Irlands durch Dagomys noch mit grimmigem Humor Luft gemacht hatte – der Spitzname „Yunus das Lamm“ gewann sogar historische Bedeutung – suchte Heinrich VI. die Konfrontation mit dem Großkhan und unterlag schmählich. England verlor nicht nur den letzten Besitz in Frankreich, sondern musste sogar fünf Freihäfen für den mongolischen Handel eröffnen. Die Niederlage wurde als so verheerend empfunden, dass der König das Land verlassen musste. Bei seiner Rückkehr verlangte man ihm in der Charta von 1441 eine Übertragung der meisten Rechte an das Parlament ab, die dann dauerhaft bestehen blieb. Im 16. Jh. war der Einfluss des Großkhans so stark gewachsen, dass man ihm 1547/49 sogar die Entscheidung im englisch-schottischen Bürgerkrieg übertrug.

    Diesem zweifachen Machtverlust begegnete der als „König Listenreich“ bekannt gewordene Eduard V. nach der Unabhängigkeit der westeuropäischen Satrapien, indem er einen Krieg der mongolischen Nachfolgestaaten als Hebel nutzte, um die Festlandsgebiete des einstigen Angevinischen Reiches zurückzuerobern. Zwar unterschätzte er dabei die Bedeutung des Lehnswesens auf dem Kontinent, doch die neu gewonnenen Lehen machten ihn dennoch zum Herrn eines vom Parlament unabhängigen Reichsteiles und zugleich zum mächtigsten Herrscher des freien Europa. Der Konflikt mit dem Parlament, den viele Könige seit 1441 geführt und verloren hatten, büßte so deutlich an Schärfe ein. Eduard V. und sein Sohn und Nachfolger Eduard VI. konnten gegenüber der Vertretung der Barone und Städte daher viel nachgiebiger auftreten, so dass seit 1664 eine gesetzlich festgelegte Machtteilung im Reich besteht.


    Herrschaftsgebiet: England (E), Angevinisches Reich/Festlandsbesitz der Krone (A)
    Vasallen: Wales, Region Dublin
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 5 400 000 (E), 8 700 000 (A)


    Besonderheiten:

    Die englische Krone erhielt die Festlandsgebiete des Angevinischen Reiches von 1154/66 auf unbeschränkte Zeit für eine Gebühr von 300000 S übertragen. Die Einnahmen aus diesem Gebiet stehen allein in der Verfügungsgewalt des Königs, dem dort nur die Landstände der einzelnen Herzogtümer und Grafschaften gegenüberstehen.

    Im englischen Landesteil besteht eine gesetzlich abgesicherte Machtteilung zwischen König und Parlament. Die Krone kann zum Schutz des Landes Aufgebote von Adligen und Bürgern des Inselreiches einberufen und erhält die Handgelder dazu zusätzlich zum Etat ausbezahlt. Für alle anderen Aufgaben hat er jeweils im Herbst ein Parlament einzuberufen, das den Haushalt der Krone für das kommende Jahr bewilligt.

    Die Universitäten Cambrigde und Oxford wetteifern untereinander um wissenschaftliche Meriten, was die allgemeine Forschung des Landes erheblich verbessert.
    Geändert von Jon Snow (03. September 2023 um 21:19 Uhr)

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