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Thema: Der Mongolensturm - Eine neue Zeit

  1. #16
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    1621-1624 Großkhan Batu II. entsendet zwei mächtige Flotten, um die südchinesische und die ostindische Küste unter Kontrolle zu bringen. In beiden Regionen gelingt es tatsächlich, mehrere neutrale oder unabhängige Küstenstädte zu erobern und sie wieder dem Reich einzugliedern. Batus Position wird dadurch deutlich gestärkt, zumal er nun auch den Gewürzhandel dominieren kann.

    1622-1624 In Europa erklären weitere Provinzen ihre Unabhängigkeit. Die Satrapie Cádiz ist wegen einheimischer Revolten bereits weitgehend handlungsunfähig, als Kalif Ibrahim III. aus dem Exil heimkehrt und in mehreren Städten das erneuerte Kalifat von Cordoba ausruft. Die meisten Truppen des Satrapen gehen zu ihm über, und dieser selbst verlässt sogar das Land und flieht auf einem Schiff nach Dagomys. Kurz darauf erklärt sich der Gouverneur der Kanarischen Inseln mit Unterstützung einer karibischen Flotte für unabhängig, nachdem der Kontakt mit der Reichszentrale weitgehend abgebrochen ist. In Deutschland revoltieren mehrere Provinzen und erklären sich als Khanate für unabhängig. Die freien Reiche Nord- und Westeuropas stellen daraufhin ihre Tributzahlungen ein, so dass 1624 zum letzten Mal Geld aus Europa in Dagomys abgeliefert wird.

    1624 Der Verlust der Straße von Cádiz sorgt für schwere Verwerfungen im Welthandel, was alle fünf Großkhanate betrifft. Besonders die beiden amerikanischen Reiche erleben eine schwere Rezession, weil karibische Freibeuter die Küsten plündern und die Verbindung nach Europa unterbrechen. Daraufhin erklärt der Adel der nordamerikanischen Großsatrapie Großkhan Dschingis II. für abgesetzt und unterstellt sich wieder der Regierung in Dagomys.

    1627 Nachdem sich die wirtschaftliche Situation weiter zugespitzt hat, erklären Nambuq II. und Batu II. gemeinsam ihre Abdankung und unterwerfen sich Yunus V. Dieser nimmt die beiden wieder in den Reichsadel auf und verleiht ihnen die Großsatrapenwürde für den bisherigen Herrschaftsbereich. Dadurch ist die mongolische Flotte wieder stark genug, um den Welthandel zu schützen und feindliche Piraten und Freibeuter zu bekämpfen.

    1628 In einem Vertrag mit dem Kalifen wird diesem die Unabhängigkeit bestätigt, zugleich erhält der Großkhan aber den Hafen von Cádiz zurück, wo eine mächtige Flotte stationiert wird. Auch die freien Kanaren überlassen den mongolischen Seestreitkräften im Jahr darauf einen Hafen auf der westlichen Insel La Palma, allerdings nur für 80 Jahre.

    1629 Nachdem ihn der regionale Kuriltai dazu aufgefordert hat, gibt auch Putraq III. sein Amt auf und unterwirft sich dem Großkhan, wodurch das Reich wieder geeinigt ist. In der Folge erkennen viele „neutrale“ Satrapien Yunus V. offiziell als Herrscher an, während die meisten unabhängigen Khanate, Königreiche und Fürstentümer sich nicht freiwillig unterwerfen. Yunus V. verzichtet in realistischer Einschätzung seiner Ressourcen darauf, größere Feldzüge zu führen und bevorzugt meist diplomatische Lösungen.

    1630-1634 Mehrere indische und afrikanische Satrapien kehren in den Reichsverband zurück und huldigen dem Großkhan. In Europa besteht dazu offenbar keine Neigung, so dass Yunus einen Botschafter nach Frankfurt entsendet, um die europäischen Reiche wenigstens mit einem Vertrag an Dagomys zu binden. Die Verhandlungen verlaufen aber zunächst sehr schleppend und werden 1634 für längere Zeit unterbrochen.

    1631-1642 In der Karibik setzt der Großkhan ausnahmsweise auf militärische Gewalt, um die Zheng-Kleinkönige zu disziplinieren und ihre Piratennester auszuräuchern. Der Kampf in der karibischen Inselwelt erweist sich als äußerst mühevoll und kann erst nach mehr als einem Jahrzehnt erfolgreich abgeschlossen werden. Yunus richtet für die einzelnen Inseln nach dem Sieg wieder Provinzen ein und stationiert am Kronprinzenkanal eine mächtige Flotte.

    1632-1651 In Westeuropa kommt es zu einem Krieg zwischen England und Frankreich, weil die englische Krone in einen burgundisch-französischen Konflikt eingreift, und bald werden auch die deutschen Khanate und die nordischen Königreiche involviert. Der Kriegsverlauf ist von mehreren Bündniswechseln geprägt – das Khanat Schwaben steht letztlich nicht weniger als viermal auf englisch-burgundischer und dreimal auf französischer Seite – bringt aber am Ende ein klares Ergebnis. Frankreich und die mit ihm verbündeten Königreiche Norwegen und Schweden erleiden eine schwere Niederlage. Paris verliert den Zugriff auf den Großteil seines Landbesitzes, während Schweden und Norwegen sogar in eine Union mit Dänemark gezwungen werden, das dafür der Hanse und den anderen Koalitionspartnern auf englischer Seite allerdings Zugeständnisse in vielen Bereichen machen muss. In Deutschland können die Khanate ihre Position deutlich ausbauen und zusammen mit einigen freien Staaten sogar das Kaisertum wieder errichten. Der größte Sieger ist aber England, das den Festlandsbesitz des Angevinischen Reiches nach über 400 Jahren zurückgewinnt und wieder eine kontinentale Macht wird. Auch Englands Hauptverbündeter Burgund kann seinen Besitzstand bedeutend erweitern. Dem französischen König Heinrich VII. gelingt es aber, wenigstens die Lehnshoheit über den englischen Festlandsbesitz und die Länder des Hauses Burgunds zu sichern, was sich noch als sehr vorteilhaft erweisen wird.
    Geändert von Jon Snow (22. Januar 2024 um 22:45 Uhr)

  2. #17
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    1647 Nach 18 Jahren Alleinherrschaft stirbt Großkhan Yunus und wird vom hohen Adel aller Regionen aufrichtig betrauert. Sein Sohn Yunus VI. tritt die Nachfolge im ganzen Reich an. Bald zeigt sich aber, dass die zentrifugalen Tendenzen in den einzelnen Großregionen von Dagomys aus nur schwer zu kontrollieren sind. Da Yunus bereits fünf erwachsene Söhne hat, entscheidet er sich 1649, ihnen die Oberaufsicht über einzelne Großsatrapien zu verleihen. Diese werden nun an die früheren Teilreiche angeglichen, um dem jeweiligen Adel, der sich an einen Herrscher vor Ort gewöhnt hatte, entgegenzukommen. Die übrigen Großsatrapien werden hingegen aufgelöst. Das Kernreich in Eurasien besteht damit wieder aus einzelnen Satrapien, die direkt mit Dagomys in Verbindung stehen.

    1651 Die deutschen Fürstentümer und Khanate wählen den hessischen Khan Kebek I. zum deutschen König und römischen Kaiser, nachdem der Papst zugunsten des Erzbischofs von Mainz auf sein Krönungsrecht verzichtet hat. Yunus VI. setzt angesichts mehrerer Aufstände in den Städten Indiens und Chinas auf ein Freundschaftsbündnis mit dem Westen, erkennt die Unabhängigkeit der mitteleuropäischen Khanate an und gibt sogar die alte Kaiserkrone zurück, die man Karl dem Großen zuschreibt. Zugleich werden auch die Grenzen zwischen den westlichen Satrapien und den freien Reichen Europas vertraglich festgelegt.

    1655 Nach der Niederschlagung eines Aufstandes in Zentralchina ernennt Yunus Khan einen General zum Oberbefehlshaber mehrerer Satrapien. Dadurch ermöglicht er ein die Satrapien übergreifendes Kommando, ohne erneut eine Großsatrapie einrichten zu müssen.

    1658 Großkhan Yunus segnet das Zeitliche. Da seine Söhne sich entscheiden, ihre bereits in Besitz genommenen Machtbereiche zu behalten, kommt es zur Dritten Reichsteilung. Anders als 1610 handelt es sich aber nicht um ein gewaltsames Auseinanderbrechen, sondern um eine mit der Reichselite abgesprochene Maßnahme, die man mit einer besseren Verwaltung und einem erhöhten militärischen Schutz der Regionen begründet. Da Yunus‘ vierter Sohn Negübei bereits einige Monate vor ihm verstorben ist, wird die ozeanische Großsatrapie nicht vergeben, sondern Melaka zugeordnet. Die vier neuen Großkhane Kebek II. (Dagomys), Tohtu III. (Shikawo, ab 1669 auch Quito), Putraq IV. (Quito) und Batu III. (Melaka) regieren ihr jeweiliges Territorium zwar in eigener Machtvollkommenheit, betonen auf Münzen aber die Eintracht der Herrscher. Zudem werden militärische Operationen zur See überwiegend abgestimmt. Dadurch nimmt die Piraterie nicht so sehr überhand wie in den Jahren nach 1610, und die Seehandelsströme bleiben trotz der wirtschaftlichen Probleme stabiler.

    1661 Der französische König Heinrich VII. fordert zehn Jahre nach der Vergabe ihrer Lehen die erneute Huldigung seiner Vasallen, wie es 1651 festgelegt wurde. Als der englische König und der burgundische Herzog dieser Pflicht nicht nachkommen, wendet Heinrich sich direkt an deren Aftervasallen. Daraufhin zeigt sich rasch, dass der burgundische Ehrenkodex in der Region mittlerweile so verwurzelt ist, dass ein solcher Bruch der Lehnstreue nicht mehr ohne Widerstand akzeptiert wird. Da den beiden Herrschern nunmehr der Verlust ihrer wertvollen Güter droht, lenken sie ein. Eduard V. von England und Johann IX. von Burgund müssen daraufhin nicht bloß das Homagium leisten, sondern aus den Einnahmen ihrer Lehen auch eine jährliche Gebühr an den französischen König entrichten.

    1664 Kebek II. stirbt in Dagomys. In Absprache mit seinen regierenden Brüdern hat er seinen Sohn Yunus VII. zum Thronfolger designiert, der das Amt ohne Probleme antreten kann. Dennoch lockern sich die Bindungen zwischen den Großkhanaten seitdem ein wenig, da Kebek II. eine Art Ehrenvorrang als ältester Bruder geltend machen konnte, der nunmehr wegfällt.

    1668 Kebek I., Der erste römisch-deutsche Kaiser seit der mongolischen Eroberung Europas, stirbt auf einer Reise durch Süddeutschland und wird in Konstanz begraben. Dort entwickelt sich sein Grab bald zu einer Pilgerstätte für deutsche Adlige und Bürger. Die Mehrheit der Fürsten wählt seinen gleichnamigen Sohn als Kebek II. zum neuen Kaiser, der daraufhin vom Erzbischof von Mainz feierlich gekrönt wird.

    1669 Großkhan Putraq IV. stirbt kinderlos und vermacht seinen Herrschaftsbereich dem in Nordamerika regierenden Tohtu III. Damit reduziert sich die Zahl der Großkhane auf drei, was eine erneute Wiedervereinigung wahrscheinlicher macht.

    1671 Yunus VII. und sein Onkel Batu III. vereinbaren eine Erbeinung, um die Machtbereiche in Eurasien und in der südostasiatischen Inselwelt wieder zu verbinden. Batus gleichnamiger Neffe legt aber vor dem Kuriltai in Melaka Widerspruch gegen diese Beschneidung seiner Rechte ein und wird von den Adligen darin unterstützt. Die Erbeinung wird daher nur unter dem Vorbehalt angenommen, dass die Linie Batus im Mannesstamm ausstirbt.

    1673 In Indien gründet ein mongolischer General, der sich als Nachkomme Bahadur Khans ausgibt, als Bahadur II. ein eigenes Khanat am Oberlauf des Ganges. Die kleineren indischen Fürstentümer können seine Expansion nicht aufhalten, so dass mehrere von ihnen unter mongolische Herrschaft zurückkehren und dem Großkhan den Treueeid leisten.
    Geändert von Jon Snow (02. Dezember 2023 um 09:32 Uhr)

  3. #18
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    1677 Batu III. stirbt in seiner Residenz in Melaka. Sein Neffe Batu IV. übernimmt mit Zustimmung von Yunus VII. die Regierung des südostasiatischen Teilreiches.

    1679-1681 Nachdem Bahadur II. mehrere Vasallen des Großkhanates Dagomys erobert hat, entscheidet sich Yunus VII. zu einem Feldzug, den er sogar selbst anführen möchte. Es zeigt sich, dass die mongolische Armee noch immer beeindruckende Leistungen erbringen kann, wenn sie geeint auftritt und gut geführt wird. Innerhalb von knapp zwei Jahren erobert Yunus das Reich Bahadurs, der daraufhin in aussichtsloser Lage Gift nimmt.

    1681 Tohtu III. stirbt auf dem Weg nach Zentralamerika, wo er die Seefestungen inspizieren wollte. Sein Sohn Tughluk II. übernimmt die Herrschaft der beiden amerikanischen Großkhanate.

    1682 Yunus VII. ruft den Kuriltai seines Reichsteiles ausnahmsweise in Indien zusammen, und zwar im kürzlich eroberten Agra. Auf diese Weise versucht er offenkundig, sein Prestige als Eroberer für sich zu nutzen. Tatsächlich gelingt es ihm, den Kurtiltai und auch die Adligen der anderen Reichsteile für eine neue Erbeinung zu gewinnen, der schließlich zähneknirschend auch Batu IV. und der kürzlich ins Amt gekommene Tughluk II. zustimmen müssen.

    1684 Die Erbeinung tritt früher als erwartet in Kraft, weil Tughluk II. etwas überraschend nach einem kalten Bad in den Großen Seen das Zeitliche segnet. Trotz einigen Widerstandes im nordamerikanischen Adel kann Yunus VII. das Reich seines Cousins in Besitz nehmen. Zur Huldigung der beiden amerikanischen Kuriltai entsendet Yunus seinen Sohn Tohtu, der ihm als Großkhan nachfolgen soll.

    1685-1686 Die Huldigung der amerikanischen Kuriltai wird von einigen Misstönen begleitet, weil die Reichsteile sich im letzten Jahrhundert doch erheblich auseinanderentwickelt haben und der Traditionalismus des nordamerikanischen Adels weder im Süden noch in der Alten Welt geteilt wird. In Quito kommt Kronprinz Tohtu dann deutlich besser an als in Shikawo.

    1687 Mit dem Tod von Batu IV. übernimmt Großkhan Yunus dessen asiatisch-ozeanisches Großkhanat und stellt damit die Reichseinheit wieder her.

    1691 Als Yunus VII. stirbt, übernimmt sein Sohn Tohtu IV. die Regierung des Reiches, das an den Rändern aber weiter zu bröckeln droht und kaum mehr effektiv von Dagomys aus regiert werden kann.

    1694 Als Großkhan Tohtu während eines Banketts von verarmten Adligen ermordet wird, droht dem Reich erneut ein Bürgerkrieg. Der Kuriltai der Alten Welt reagiert aber schnell und setzt den hochbetagten und sehr angesehenen Bruder von Yunus VII. als Großkhan ein. Als Putraq V. wird er der letzte Herrscher des vereinigten Reiches. Auf Wunsch mehrerer Kuriltai der Großsatrapien verspricht Putraq, Nachfolger für alle sechs Regionen zu designieren. Mit dem Tod des Großkhans im Herbst 1700 wird das Reich schließlich ein viertes und letztes Mal geteilt, womit die Geschichte des einen Mongolischen Weltreiches ihr Ende findet.
    Geändert von Jon Snow (01. Dezember 2023 um 08:43 Uhr)

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