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Thema: Pflege durch Angehörige

  1. #61
    Registrierter Benutzer Avatar von drdope
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    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Ich habe etwas gezögert das extern zu schreiben aber je mehr ich es kommuniziere, desto besser verarbeite ich das vermutlich.

    Meine Mutter ist am Montag so schwer gestürzt, dass es in Folge zu Hirnblutungen gekommen ist. Auf Grund der Blutverdünner wegen des Infarktes. Die OP hat sie leider nicht überlebt. Dass es so kommt ist traurig, da wir uns so doll angestrengt haben. Ihr hat es alles zu lange gedauert. Ich habe seit Dienstag letzter Woche kleine Fortschritte jeden Tag gesehen. Und dann stolpert sie. Soetwas banales.

    Ich frage mich, ob ich genug getan habe. Mein Bruder sagt ja. Ich verstehe das nicht. Ich war doch ganz normal.
    Mein Beileid, viel Kraft und alles Gute!
    Ist situativ für dich, deinen Bruder und deine Oma natürlich maximal beschissen, aber das kann auch noch viel übler ausgehen.

    Das klingt erst mal sehr befremdlich (was kann übler sein, als seine Mum zu verlieren), aber das geht noch viel, viel übler.

    Bei mir auf der Arbeit (außerklinische Intensivpflege) landen leider (viel zu häufig) die "erfolgreichen" OPs.

    SHTs mit ICBs/SABs (Kopfverletzungen mit Einblutungen ins Hirn bzw. dem Subarachnoidalraum) unter Antikoagulation (Blutverdünner) erzeugen, wenn man sie überlebt, idR massive Raumforderungen, die in Folge ebenso massive Hirngewebsschädigungen nach sich ziehen.

    Ich betreue beruflich aktuell einen solchen Fall.
    Junge Frau, BJ'67 mit rupturierten Hirnaneurysma unter Antikoagulation.

    Nach "erfolgreicher" OP, schaut es so aus:
    - sie wird dauerhaft via Trachealkanüle beatmet
    - sie hat eine PEG (Magensonde durch die Bauchdecke zur Ernährung)
    - sie hat einen BVK (Urinbableitungskatheter via Harnröhre)
    - sie hat keinerlei Kontrolle über ihre Gliedmaßen/Stuhlausscheidung
    - sie kann nicht verbal kommunizieren
    - sie kann nicht kognitiv nonverbal kommunizieren (z.B. durch 1x Augenzwinkern für ja und 2x für nein)
    - die nonverbale Kommunikation findet rein vegetativ statt (bei Stress/Schmerzen gehen Herzfrequenz/Atemfrequenz hoch)

    Meine Patientin kann bei guter Pflege, so noch 20-30 Jahre leben (sie ist 56)...
    Das gruseligste an dem Fall ist, daß die Frau eine Patientenverfügung hat, die obiges komplett ausschließt.
    Aber weder ihr Mann, noch ihre Schwester haben die durchgesetzt, weil ihnen ärztlicherseits immer Hoffnung vermittelt wurde.
    "Es könnte ja noch..." inzwischen liegt sie 7 Monate bei uns.

    So beschissen es dir/deinen Bruder/deiner Oma gerade mit dem Tod eurer Mum/ihrer Tochter geht.
    Seit froh, dass ihr obiges erspart blieb.

    Plötzlich und unerwartet versterben ist für Angehörige maximal kacke (man kann sich nicht verabschieden)...
    Aber für mich selbst, würde ich mir das wünschen.

  2. #62
    Spürt Luft Avatar von ttte
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    Mein Beileid, Baldri.
    Zitat Zitat von Civmagier Beitrag anzeigen
    Oh ich wuste gar nicht das das Hier ein Deutschlehrerforum ist.
    Da muss mir irgentetwas entfallen sein. :gruebel:
    Zitat Zitat von Kaiserin Uschi Beitrag anzeigen
    Da geht er hin, der ttte-ngrabscher :blaw:


  3. #63
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    Zitat Zitat von drdope Beitrag anzeigen
    Plötzlich und unerwartet versterben ist für Angehörige maximal kacke (man kann sich nicht verabschieden)...
    Aber für mich selbst, würde ich mir das wünschen.
    Das hat definitiv seine Vorteile. Einfach tot umfallen bei einer Tätigkeit, die man gerne macht. Besser als eine erfolglose Krankenhaus- und Pflegeheim-Odyssee.
    Verstand op nul, frituur op 180.

  4. #64
    Pirat Avatar von Flati
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    Zitat Zitat von Shakka Beitrag anzeigen
    Das hat definitiv seine Vorteile. Einfach tot umfallen bei einer Tätigkeit, die man gerne macht. Besser als eine erfolglose Krankenhaus- und Pflegeheim-Odyssee.
    Mein einem Opa ist das passiert. Der hat noch bis in der 80er (als er war über 80) rein gearbeitet. Auf dem Rückweg von der Arbeit ist einer in der S-Bahn eingeschlafen und nicht wieder aufgewacht. Der ist paar mal hin und her gefahren bis es jemand mitbekommen hat (war 1989 in der DDR).
    Wer Rechtschreibfehler findet darf diese behalten :)

    Original geschrieben von robertinho:
    "Asterix und Flati stehen für solide Kompetenz und Verlässlichkeit."

  5. #65
    Civ Mod Hase Avatar von wisthler
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    Zitat Zitat von Shakka Beitrag anzeigen
    Das hat definitiv seine Vorteile. Einfach tot umfallen bei einer Tätigkeit, die man gerne macht. Besser als eine erfolglose Krankenhaus- und Pflegeheim-Odyssee.
    Na ja beim Onanieren will ich jetzt nicht sterben.
    Aber ja, wenn gehen dann schnell und so gut es geht schmerzlos. Alles andere ist eine üble, endlose Qual mit dem gleichen Ergebnis.
    "Science is not the truth. Science is finding the truth. When science changes its opinion, it didn’t lie to you. It learned more."
    "Religion emerged when the first scoundrel met the first fool......"

  6. #66
    Blue Heeler Genießer Avatar von Baldri
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    Hallo.

  7. #67
    Grünkohlgroßmaul Avatar von Bassewitz
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    Alles Gute für dich und deine Familie, Baldri. Viel Kraft!
    Zitat Zitat von Azrael Beitrag anzeigen
    Was Basse sagt. :D
    Zitat Zitat von Simato Beitrag anzeigen
    Passe, wenn nicht Basse :schwaerm:
    Zitat Zitat von Kaiserin Uschi Beitrag anzeigen
    Jeder mag Basse!

  8. #68
    Blue Heeler Genießer Avatar von Baldri
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    Zitat Zitat von drdope Beitrag anzeigen
    Mein Beileid, viel Kraft und alles Gute!
    Ist situativ für dich, deinen Bruder und deine Oma natürlich maximal beschissen, aber das kann auch noch viel übler ausgehen.

    Das klingt erst mal sehr befremdlich (was kann übler sein, als seine Mum zu verlieren), aber das geht noch viel, viel übler.

    Bei mir auf der Arbeit (außerklinische Intensivpflege) landen leider (viel zu häufig) die "erfolgreichen" OPs.

    SHTs mit ICBs/SABs (Kopfverletzungen mit Einblutungen ins Hirn bzw. dem Subarachnoidalraum) unter Antikoagulation (Blutverdünner) erzeugen, wenn man sie überlebt, idR massive Raumforderungen, die in Folge ebenso massive Hirngewebsschädigungen nach sich ziehen.

    Ich betreue beruflich aktuell einen solchen Fall.
    Junge Frau, BJ'67 mit rupturierten Hirnaneurysma unter Antikoagulation.

    Nach "erfolgreicher" OP, schaut es so aus:
    - sie wird dauerhaft via Trachealkanüle beatmet
    - sie hat eine PEG (Magensonde durch die Bauchdecke zur Ernährung)
    - sie hat einen BVK (Urinbableitungskatheter via Harnröhre)
    - sie hat keinerlei Kontrolle über ihre Gliedmaßen/Stuhlausscheidung
    - sie kann nicht verbal kommunizieren
    - sie kann nicht kognitiv nonverbal kommunizieren (z.B. durch 1x Augenzwinkern für ja und 2x für nein)
    - die nonverbale Kommunikation findet rein vegetativ statt (bei Stress/Schmerzen gehen Herzfrequenz/Atemfrequenz hoch)

    Meine Patientin kann bei guter Pflege, so noch 20-30 Jahre leben (sie ist 56)...
    Das gruseligste an dem Fall ist, daß die Frau eine Patientenverfügung hat, die obiges komplett ausschließt.
    Aber weder ihr Mann, noch ihre Schwester haben die durchgesetzt, weil ihnen ärztlicherseits immer Hoffnung vermittelt wurde.
    "Es könnte ja noch..." inzwischen liegt sie 7 Monate bei uns.

    So beschissen es dir/deinen Bruder/deiner Oma gerade mit dem Tod eurer Mum/ihrer Tochter geht.
    Seit froh, dass ihr obiges erspart blieb.

    Plötzlich und unerwartet versterben ist für Angehörige maximal kacke (man kann sich nicht verabschieden)...
    Aber für mich selbst, würde ich mir das wünschen.
    Danke dir.

    Der Arzt hat auch so klargemacht, dass ihr das geblüht hätte.
    Hallo.

  9. #69
    Blue Heeler Genießer Avatar von Baldri
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    So. Oma hatte Mittwoch Beruhigungsmittel verschrieben bekommen. Jetzt hilft sie überhaupt gar nicht mehr mit. Dafür kann sie nichts. Frustrierend ist es dennoch. Freitag geht sie ins betreute Wohnen. Ich zähl schon die Tage.

    Ich sehe sie nicht im betreuten Wohnen. Aber das ist dann Sache der Kinder. Ich bin dann Besucher. 5 Monate reichen. Bei täglich neuen Aufgaben die Woche.

    Und der fucking Rollstuhl kommt bestimmt erst Donnerstag.
    Hallo.

  10. #70
    Kunst am Arier Avatar von Snup
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    Meine Oma hatte damals im Heim auch ne zeitlang Beruhigungsmittel gekriegt, weil sie da mal abgehauen war und vor allem meine Mutter zu der Zeit beruflich nicht so viel Zeit hatte um da regelmäßig vorbeizuschauen. Danach war sie wirklich gar nicht mehr zu gebrauchen und meine Mutter war so gar nicht begeistert.

  11. #71
    Registrierter Benutzer Avatar von drdope
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    Beruhigungsmittel beruhigen halt.
    Wenn sie dadurch komplett teilnahmslos ist (so lese ich das "Jetzt hilft sie überhaupt gar nicht mehr mit"), könnte man theoretisch mal über eine Dosisreduzierung nachdenken.
    Such mal nach "medikamentöse Fixierung"...
    Das ist eine leider übelst totgeschwiegene Grauzone in der Versorgung geriatrischer Patienten.

    Weil der Personalschlüssel es in Krankenhäusern & Pflegeheimen nicht hergibt, sich adequat um z.B. demente Patienten zu kümmern,
    werden selbige einfach medikamentös ruhig gestellt.
    Ganz böse formuliert ist das der Aus-Knopf für Menschen, die krankheitsbedingt einen zu hohen Personal-/Zeitaufwand generieren.

  12. #72
    Blue Heeler Genießer Avatar von Baldri
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    Darüber habe ich bereits mit dem Arzt geredet nachdem ich vorgestern eine Tablette aus Versehen vergessen habe.

    Jetzt sind sie halbiert.

    Kurios: Sie trinkt immer nur zwei kleine Schlücke. Außer bei den Tabletten. Ich habe ihr heute Morgen zwei Pillen Imaginärium verschrieben. Das hat funktioniert. Mit gemischten Gefühlen bei mir. Aber trinken ist gewichtiger als ne Lüge in dem Falle.

    Das wollte ich noch loswerden. Morgen ist Umzug. Am Wochenende braucht mir keiner auf den Sack gehen.
    Geändert von Baldri (07. September 2023 um 19:47 Uhr)
    Hallo.

  13. #73
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Was hast du denn als Imaginärum verwendet?
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  14. #74
    Blue Heeler Genießer Avatar von Baldri
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    Nur meine Fingerspitzen. War auch eher ein Test als geplantes Vorgehen.

    Es gibt aber sicher Placebos für sowas.
    Geändert von Baldri (08. September 2023 um 07:23 Uhr)
    Hallo.

  15. #75
    esst mehr Teile Avatar von mauz
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    Geändert von mauz (08. September 2023 um 09:13 Uhr)

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