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Thema: Pflege durch Angehörige

  1. #31
    Vulvarine Avatar von Tohuwabohu
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    Nun, wenn alte Menschen den Lebenswillen geht das ganz schnell, hatte ich damals bei meiner Schwiegermutter erlebt. Die war innerhalb weniger Monate zusammengefallen.

  2. #32
    The Man behind the Screen Avatar von Empirate
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    Meine Oma (vor 9 Jahren nach langem glücklichem Leben gestorben, mit 95 ) hatte Ende der 80 eine Phase, nach einer schweren OP (Wirbelbruch), in der sie sich sehr in sich selbst zurückgezogen hat. Hat nichts mehr gegessen und kaum noch getrunken, nicht mehr reagiert - kurz, sie wollte nicht mehr.

    Unser lieber Hausarzt, der auch mich und Geschwister als Kinder schon behandelt hat, war dann jeden Tag bei ihr und hat ihr zugeredet. Hat sie richtig geschimpft: "Frau yyy, Sie glauben doch wohl nicht, dass ich Sie jetzt einfach gehen lasse? Ich weiß schon, was bei Ihnen gerade los ist, aber da spiele ich nicht mit! Sie glauben, sie können einfach aufhören zu essen? Nichts da! Sie werden schon merken, es verhungert sich nicht so schnell und einfach - das zieht sich, und ist verdammt qualvoll. Sie kommen jetzt mal wieder von ihrem hohen Ross runter und erinnern sich, dass hier noch Menschen sind, die Sie brauchen, und die Sie nicht so einfach wegdämmern lassen werden! Reißen Sie sich gefälligst mal zusammen, das Ende kommt für uns alle früh genug, aber soweit sind wir hier noch nicht!"

    Es hat gewirkt, sie hat noch 7, 8 Jahre weitergelebt, und es ging ihr gut dabei.

    Toller Mann. Er ist leider auch dieses Frühjahr gestorben. Hat uns alle sehr traurig gemacht.

  3. #33
    Singen Saufen Siegen Avatar von Admiral G
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    Das muss man erst mal schaffen.

  4. #34
    Blue Heeler Genießer Avatar von Baldri
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    Vielen Dank für den Input. Das hat mich auf die Trauma-Schiene gebracht und wir haben darüber geredet wie es ihr während ihrer Odyssey erging. Das war sehr intensiv.
    Hallo.

  5. #35
    auf dem Mars Avatar von phimbs
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    Auch wenn es in dem Fall wohl gut war empfinde ich das Verhalten des Arztes fast als übergriffig. Jeder sollte das Recht haben über das Ende seines Lebens selbst entscheiden zu dürfen und im fortgeschritteneren Alter / schlechtem Gesundheitszustand ist Nahrungsverweigerung womöglich der einzige Weg dies umzusetzen.

  6. #36
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Das ist ja dann wie bei psychisch kranken Menschen. Sollte da der Arzt auch sagen "okay, ist halt deine Entscheidung?" oder ist der Sterbenswunsch nicht vielleicht Teil eines (psychischen) Krankheitsbildes, das sich zu behandeln lohnt? Wo würdest du die Grenze ziehen?

  7. #37
    auf dem Mars Avatar von phimbs
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    Ich weiß, dass - rechtlich gesehen - der Arzt handeln muss - notfalls mit Zwangsernährung, wenn es keine entsprechende Patientienverfügung gibt (oder anderen Wille der Angehörigen?). Betrifft aber genauso Wiederbelebungsmaßnahmen bei z. B. Herzstillstand bei einer 90jährigen. Trotz der rechtlichen Regelung gibt es hier vermutlich meist einen Ermessensspielraum des Arztes. Bezweifel auch, ob es realistisch ist im hohen Alter / bei Schwerkranken noch eine Psychotherapie zu beginnen, wenn der Lebenswille verloren gegangen ist.

  8. #38
    Vulvarine Avatar von Tohuwabohu
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    Was ist schon krank, was normal im psychischen Bereich? Ich habe Leute erlebt, die wohl allgemein als "normal" gelten, aber völlig rücksichtslos, bösartig und manipulierend agierten. Und dann wiederum welche, die als Psychos galten, aber ganz liebe Menschen waren.

  9. #39
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Zitat Zitat von phimbs Beitrag anzeigen
    Bezweifel auch, ob es realistisch ist im hohen Alter / bei Schwerkranken noch eine Psychotherapie zu beginnen, wenn der Lebenswille verloren gegangen ist.
    Zum Glück gibt es ja (Haus-)Ärzte, welche ein Patienti im Einzelfall dahingehend sehr viel besser einschätzen können sollten. Im vorliegenden Fall konnten ja offenbar noch 7-8 gute Jahre rausgeholt werden

  10. #40
    Registrierter Benutzer Avatar von WeissNix
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    Das habe ich von einem Palleativarzt auch schon mal anders gehört, dass man am Ende zu nichts mehr gezwungen werden sollte. Damit ist vielleicht nicht sowas wie 7-8 Jahre zu früh gemeint. Aber er meinte, wir haben von dem "Hungerstreik" kurz vor Ende wahrscheinlich eine falsche Vorstellung von einem vermeintlich schmerzhaften Tod.

    Zwangsernährung ist rechtlich eigentlich auch schon wieder Körperverletzung. Solange der Mensch noch nicht entmündigt sein sollte. Patienten haben ja auch ein Recht auf Verweigerung selbst einer "medizinisch notwendig erscheinenden" OP oder bestimmten Maßnahmen, die sie nicht für sich wollen.
    Geändert von WeissNix (13. August 2023 um 17:45 Uhr)
    Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.

  11. #41
    Blue Heeler Genießer Avatar von Baldri
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    Zitat Zitat von Mongke Khan Beitrag anzeigen
    Das ist ja dann wie bei psychisch kranken Menschen. Sollte da der Arzt auch sagen "okay, ist halt deine Entscheidung?" oder ist der Sterbenswunsch nicht vielleicht Teil eines (psychischen) Krankheitsbildes, das sich zu behandeln lohnt? Wo würdest du die Grenze ziehen?
    Wo würdest du die Grenze ziehen?

    Beim Wunsch nach einem selbstbestimmten Sterben soll mMn nicht mit "Krankheit" argumentiert werden wenn es keine Zeichen gibt. Auf der anderen Seite kann Alter dafür sorgen, dass man vieles nicht mehr abschätzen kann. Wo sich ein jüngeres Ich anders entschieden hätte.

    Andersherum funktioniert das aber auch. Mann hat noch 3 Monate unter starken Schmerzen. Mann darf nicht gehen. Weil Jesus.

    Sterbehilfe ist eh so "verkrampft". Weil Nazi. Oder CDU-Wähler. Gäbe es die "Krankheit" Altersuizidät, wäre sie dann nicht im ICD? Es ist ja klar definierbar, scheinbar.
    Geändert von Baldri (13. August 2023 um 19:59 Uhr)
    Hallo.

  12. #42
    Hegemon mit Eierkopf Avatar von Fonte Randa
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    Hä?
    hier steht eine Signatur
    Die EG-Bildungsminister: Lesen gefährdet die Dummheit!
    Alle PNs mit Interviewantworten werden veröffentlicht!


  13. #43
    Blue Heeler Genießer Avatar von Baldri
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    Wo soll ich anfangen?
    Hallo.

  14. #44
    Hegemon mit Eierkopf Avatar von Fonte Randa
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    Die letzten beiden Absätze.
    hier steht eine Signatur
    Die EG-Bildungsminister: Lesen gefährdet die Dummheit!
    Alle PNs mit Interviewantworten werden veröffentlicht!


  15. #45
    Blue Heeler Genießer Avatar von Baldri
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    Bei chronischen Schmerzen zum Beispiel muss man mMn nicht mit einer psychologischen Komponente argumentieren. Kein Tier muss leiden. Aber ein Mensch soll sich unter allen Umständen weiterquälen. Das finde ich seltsam. Die Begründung gegen Sterbehilfe (SH) hat für mich auch religiöse Ursprünge. Das Christentum hat hier keine Sonderstellung. Aber es ist die mir vertrauteste Religion. Das habe ich salopp mit Jesus gemeint. Weil SH als Selbstmord mit Extraschritten eingefärbt ist. Zumindest in meiner Welt. Und Selbstmörder kommen in die Hölle. Das nahm ich ich vom leidenden Werther mit.

    Natürlich haben auch die Nazis den Begriff pervertiert. Euthanasierung von lebensunwerten Leben wird schnell mit SH assoziiert. Die Abneigung ist auch historisch gewachsen. Eine Abneigung ist berechtigt. Aber in der katholischeten und nazifreien Schweiz ist die Prozedur möglich.
    Hallo.

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