1. Kleine Änderungen:
Nebb fand ihn winselnd in einer düsteren Ecke seines Verstands sitzen, düsterer noch als jedes Loch, in das er jemals zuvor geworfen worden war. Verängstigt hockte sein Hunger da, wie ein geprügelter Hund. Aber Nebb hatte schon einmal geglaubt, dass er gebrochen worden war, damals, in Norovaras Keller. Und trotzdem war er in der Dunkelheit wieder ausgebrochen.
2. So weit durfte er es nicht kommen lassen. (> Einschub: Jetzt nicht mehr.)
Felb hätte sich völlig umsonst in Gefahr gebracht, > Alle hätten...
3. Nebb konnte die Echsen nicht erkennen, aber ihm war bewusst, dass sie dazu sehr wohl in der Lage waren. > ...dass sie im Gegenzug sehr wohl dazu in der Lage waren.
4. Hinführen zum Platz ganz leicht verändert:
Nebb konnte die Echsen nicht erkennen, aber ihm war bewusst, dass sie im Gegenzug sehr wohl dazu in der Lage waren. Der Lichtdieb spürte, wie ihm unvermittelt das stumpfe Ende eines Speeres in den Magen gestoßen wurde und man ihn kraftvoll nach oben riss.
„Nicccht stehen bleibennn!“, zischte jemand ihm ins Ohr und stieß ihn in die Finsternis. Sein Kamerad folgte und hieb Nebb mit dem Schaft seines Spießes in den Rücken. Beide zischten unablässig, dem Tonfall nach Verwünschungen und Beleidigungen und Nebb war recht froh, dass er sie nicht verstand.
Als er endlich wieder Licht erblickte, blies es ihm wie der Eiswind in der ewigen Nacht entgegen und biss in seine Augen, sodass er sie für einen Moment schließen musste. Das ließ die Echsen freilich nicht davon ab, ihn weiter vorwärtszustoßen, sodass der Lichtdieb stolperte. Die vorausgehende Echse wirbelte herum, fauchte ihn an und riss ihn wieder auf die Beine.
„Nicccht. Stehen. Bleibennn!“ Sie züngelte und die Spitze ihrer gespaltenen Zunge kitzelte auf Nebbs Wange. Nebb öffnete seine Augen vorsichtig wieder und besah sich die beiden. Sie waren größer, kräftiger als übliche Wachechsen auf dem Schlangenplatz. Naganan. Ihre goldenen Panzer und die freiliegenden Schuppen reflektierten das Licht in zahllosen Farben. Aus allen Richtungen prasselte es gleichzeitig auf Nebb ein: vom Stein, der ungewohnt nah und doch zu fern zu seiner Rechten über der Stadt stand, von den weißen Marmorfassaden der Prunkbauten um ihn herum und von abertausenden Spiegeln, die zu seiner Linken auf der Rückseite der Kragen der Echsenstatuen angebracht waren und das Licht des Steines direkt auf ihn zurückwarfen. Er war in einen See aus Helligkeit geworfen worden und sein Verstand wollte darin schwimmen, nach den lichternen Wellen schnappen und jaulte zornig, als er sie nicht zu fassen bekam – war es doch nur indirektes Licht, ein Feuer ohne Flamme.
Seine echsischen Begleiter stießen ihn unterdessen die Stufen zu dem Gebäude hinab, in dessen Keller er eben noch eingesperrt gewesen war. Dem goldenen Dach und den prachtvollen Säulen nach zu urteilen mochte es ein Tempel sein, aber mehr Zeit, sich umzusehen, gaben sie ihm nicht. Stattdessen führten sie in eilig in Richtung der Statuen, weg vom Stein.
Nebb wunderte sich im ersten Moment noch, dass er außer seinen beiden Begleitern keine weiteren Echsen sah, aber beim Näherkommen beantwortete das Gemurmel zahlloser Schaulustiger auf dem Schlangenplatz seine Frage von selbst. Sie warteten bereits auf ihn. Die ganze Stadt wartete dort, wie es schien. Und sehr unmittelbar wartete ein Echsenpriester mit Bommelhut in Begleitung eines weiteren Naganan gleich hinter den Statuen. Als er auf ihn und seine Begleiter zutrat, zog eine der Wachechsen die Ketten um seine Handgelenke enger und beide verbeugten sich mit respektvoll geöffneten Kragen. Die Priesterechse zischte etwas, würdigte Nebb aber keines Blickes. Die Naganan nahmen ihn in ihre Mitte, dann machten sie sich mit ihm auf den Weg zum Ordal, dem Gottesurteil.
5. Auch im folgenden Teil kleine Änderung, mit einem Knaller am Ende:
Nebb würde ihnen also ein ordentliches Spektakel liefern müssen. Zumindest würde er seinen Schwanz behalten dürfen.
6. Weitere kleinere, unbedeutende Änderungen (Worteinschübe, Satzbau umgestellt, Synonyme)
7. „Alles in Ord…?“, setzte sie an, aber Toriphors Blick brachte sie zum Verstummen. (> Einschub: „Esss gibt Problem!“, fauchte er das Weib an, sodass) sie rasch zurück trat und…
8. Kleine Veränderung:
...aber immerhin zitterte die Stimme des Jungen nicht mehr wie die eines Eisläufers vor seinem ersten Eislauf (vorher: seiner ersten Mission). Irgendwie müsste er währenddessen nur an Nebb rankommen. „Und du glaubst, deine Dirne (vorher: Dirne der Finsternis) kriegt das hin?“ > ‚Dirne der Finsternis‘ weggestrichen, hatten wir schon mal und Felb müsste sich wieder aufregen.
9. Kleine Veränderungen:
Um sie herum waren kaum noch Leute, nur eine Zwei-Mann-Echsenpatrouille, die hastig vorbeitrabte und ihnen im Laufen etwas zuzischte. Auch diese war auf dem Weg Schlangenplatz, wo Lärm und Jubel aufbrandete.
10. „Zwischen Statuen und Rinne sagtest du? Dann müssten wir hier ungefähr richtig sein.“ - ‚ungefähr‘ weggestrichen, da ihm vorher noch die vielen ‚ungefährs‘ und ‚vielleichts‘ nerven.
11. dann sah Toriphor ein Blitzen und die Leute verfiel in lähmendes Entsetzen. Geil, so viel Blut!
12. Ende:
Toriphor pfiff durch die Zähne, Felb schaute fragend zurück. Noch strahlte der Sonnenstein hell über der Stadt. „Bereit?“, fragte er den Jungen. Felb nickte (> Einschub: entschlossen. „Wenn du es bist.“)