[RZ] Freithal

[Brabrax]

Wenn es gut aufgebaut wird, wäre eine entsprechende Tarnung nach außen hin gewiss möglich.

[Lao- Tse]

Meinst du von meiner Seite oder mit einem zusätzlichen Schwerpunkt in die Vorbereitung? Höhere Finanzierung?

Kann mir gerne bei Gelegenheit selber was überlegen, wie man das aufbauen kann, bin mir nur nicht sicher, ob ich so gut über die Magie oder das Bildungssystem hier bescheid weiß, dass ich das so genau ausgestalten kann. Meines Wissens nach weiß man ja beispielsweise nichtmal so genau, ob überhaupt jeder Magie lernen kann und ob sich die Befähigung eher nach Vererbbarkeit richtet oder rein nach Bildung. Denke mir, das sind alles Detailfragen, die man wenn überhaupt dann ja durch die Forschung ergründet, und letzten Endes sind sie auch nicht so entscheidend: Die, die nicht magieaffin sind, werden halt nicht alle Stufen mitmachen, auch in Ediras werden nicht alle Wissenschaftler werden, aber auch die bekommen vielleicht zumindest eine gewisse Grundbildung und eine positive Grundeinstellung dazu mit oder können Hilfstätigkeiten übernehmen. Ich weiß auch nicht genau, wie das edirassische System funktioniert, solange es am Ende funktioniert ist mir das gar nicht so wichtig.

Denke mir halt, gewisse Kompetenzen dürften in beiden Bereichern gleichermaßen gefordert sein- Lesen und Schreiben wäre ein einfaches Beispiel, Kräuterkunde ein anderes- und gewisse Kompetenzen dürften sich überschneiden oder leicht tarnen lassen- da habe ich ja einige Beispiele bereits genannt. Bereiche wie Medizin fallen mir noch ein, die ja auch historisch schon eng mit magischen Konzepten verwandt waren. Sogar Musik oder Rhetorik lassen sich als Vorbereitung auf das Durchführen von Ritualen oder das Aufsagen von Sprüchen einsetzen, glaube ich, auch wenns für sich genommen keine Magie ist.

Zusammengefasst wäre das ganze halt wie ein Mysterienkult organisiert- nur Eingeweihte haben Zutritt, gewisse Zusammenhänge werden zu Beginn vorenthalten, mit jeder Schulstufe wird mehr Wissen vermittelt und strenger nach Magieaffinität und Verschwiegenheit gefiltert. Da wie gesagt ohnehin jede Gilde oder Zunft ihre Geheimnisse hatte- gab ja ganze Wirtschaftszweige wie Seiden- oder Porzellanherstellung, die davon lebten- halte ich das auch durchaus für vertretbar. Man kann auch den Unterricht für nicht-Magieaffine gezielt profaner gestalten und die magieaffine Minderheit schon früh ausfiltern und in ein Internat stecken, so Hogwarts-mäßig. Wäre mir auch recht, wenn die Verteilung entsprechend ist.

Falls leider doch ein zusätzlicher Schwerpunkt erforderlich ist, denke ich, dass ich da mit dem Geheimdienst ja ein paar kompetente Verschleierungsexperten haben dürfte. Wenn die sich mit den eigenen Magiern zusammensetzen, vielleicht noch ein paar Lehrer aus Ediras anwerben (wollte ja sowieso dort spionieren lassen) und sich eventuell noch ein paar Druiden oder Elfen beratend einschalten hätte man genug Expertise versammelt, um ein System aufzubauen?

Unterm Strich will ich halt nur das was Ediras für die Wissenschaft hat versuchen für die Magie zu kultivieren, weil das ein Ansatz ist, den afaik in der Form kein anderer verfolgt.

[Brabrax]

Ich meinte damit eher die gute Ausgestaltung/Beschreibung des SPs ansich und nicht "Bumm. Schule bauen."

[Lao- Tse]

Ok, passt. Ja, werd was in die Richtung zusammenschreiben, wenn ich irgendwelche wichtigen Aspekte unberücksichtigt lasse müsstest du (äh, die Berater) mir das halt sagen, weil ich von denen eventuell gar nicht bescheid weiß.

[Brabrax]

[Lao- Tse]

Gut, also vorher werde ich ohnehin wahrscheinlich noch ein, zwei Wirtschaftsschwerpunkte machen.

Text wäre so in etwa: Von ihren Feinden, nicht von ihren Freunden, lernen Städte, hohe Mauern zu bauen, so lautet ein altes Sprichwort im Zemjana, und die Einführung der edirassischen Dreifelderwirtschaft hat das bewiesen. Schon Franthor hat kein Wissen abgelehnt, egal aus welcher Quelle es stammte, und Ediras, so sagt man, ist die Quelle allen höheren Wissens auf Zemjana- die edirassischen Schulen und Bibliotheken unter den Menschenreichen unübertroffen.

Übertreffen mag man sie nicht können, doch man kann von ihnen lernen- und soll daher ein Schulsystem nach dem Vorbild des edirassischen einführen. Immerhin haben sich die Spuren des Krieges nicht nur auf den Feldern eingebrannt, sondern auch in den Schulen, den Akademien und den Bibliotheken, die vielerorts niedergebrannt wurden oder verwaist sind. Der Wiederaufbau des Landes kann nicht gelingen, solange dieser Zustand anhält, und wer weiß, vielleicht führt ein solches Projekt sogar zu einer Annäherung zwischen den zerstrittenen Königreichen.

Fokus halt auf dem Vergleich mit Ediras und nicht mit der Nordermark, auch wenn das vermutlich nichts bringen wird.

Dann der inoffizielle Teil:

Der Gedanke ist, dass das Schulsystem ähnlich funktioniert wie das in Ediras, aber eben nicht Richtung wissenschaftliche Forschung, sondern Richtung Magie. Man will also wirklich nicht das edirassische System kopieren oder damit konkurrieren, sondern gewissermaßen spiegeln- wären die Beziehungen besser könnte man auch sagen, es ergänzen. Gibt es in Ediras Alchemie, die eher in Richtung unserer Chemie geht, gibt es Soras Alchemie, die eher die magischen Aspekte berücksichtigt (gerade die Alchemie ist wohl das beste Beispiel- viele haben vom Stein der Weisen gewusst, niemand hat gewusst, wie man ihn herstellt- die Geheimzutat wäre Magie). Gibt es in Ediras medizinische Abhandlungen darüber, welche Kräuter man bei welchem Krankheitsbild sammeln muss, kann es solche in Soras auch geben, aber vielleicht sammelt man sie aus anderen Gründen. Ist die Beobachtung der Sterne in Ediras eher eine reine Astronomie, ist jene in Soras eher eine Astrologie- zumindest die Elfen scheinen ja den Mond zu beobachten, so abwegig ist das also nicht.


Gleichzeitig ist wohl davon auszugehen, dass es eine gewisse Schnittmenge bei den erforderlichen Kompetenzen gibt- egal warum man die Sterne beobachtet, man muss zumindest wissen, welche es gibt und wo sie liegen. Lesen und Schreiben sollte man können, egal ob man Abhandlungen darüber schreibt, wie man ein Schwert schmiedet, oder darüber, wie man es verzaubert (wobei ich mir auch vorstellen kann, dass die Magierkulte eher mündlich veranlagt sind, dann könnte man im Unterricht entsprechend Texte auswendig lernen, Lieder durchnehmen und Rhetorik schulen, um zum gleichen Ziel zu kommen).

Könnte noch mehr Beispiele aufführen, aber habe ja schon einige genannt und ich glaube du weißt, worauf ich hinauswill.

Vorteil dieses Ansatzes ist, dass er für Außenstehende aufgrund der ähnlichen Lerninhalte nicht übermäßig verdächtig wirken dürfte. Man darf aber wohl davon ausgehen, dass die Kirche trotzdem rumschnüffeln wird, daher soll es weitere Vorsichtsmaßnahmen geben: Wissen natürlich nach Schulstufe gegliedert und stufenweise nur Eingeweihten zugänglich gemacht werden- neben der Magieaffinität spielt also auch die Verschwiegenheit und Diskretion eine Rolle, wie alle Gilden und Zünfte pflegt man hier Geheimnisse. Besonders delikates Wissen wie das über echte Magie sollte tatsächlich nicht überall aufgeschrieben, sondern eher mündlich verbreitet werden (in den Unis kann es natürlich gerne notwendige Archive geben, da dürfte die Verschwiegenheit dann auch schon recht gut funktionieren, aber es braucht nicht jede Dorfschule einen Sprücheband voll inkriminierender Beweise zu haben, so ist das gemeint).

Man kann auch Tricks anwenden wie historische Mysterienkulte- beispielsweise Märchen und Fabeln behandeln, die fundamentale Wahrheiten über die Lerninhalte widerspiegeln, deren eigentliche Bedeutung aber erst Eingeweihten zugänglich machen. Davon inspiriert Denkaufgaben geben, die vielleicht eher eine magische als eine naturwissenschaftliche Herangehensweise fördern (falls es da Unterschiede gibt), philosophische Sichtweisen pushen, die Neugier und Toleranz fördern, natürlich ganz nach Franthor. Gleichzeitig soll durch Initationsriten, Vertrauenstests, einen rigorosen Lehrplan (wann ist ein Schüler bereit für Wissen x, davor bekommt er es nicht), Schwüre- in höheren Stufen auch gerne magische- eine Kultur der Diskretion geschaffen werden, Vergehen können hier auch hart, ggf. auch gerne mit Ausschluss, bestraft werden. Wenn es vertretbar ist kann man dabei auch ohne Weiteres in Kauf nehmen, dass es höheren Schwund gibt, als in Ediras- ich denke, Magieschulen werden eh recht anders funktionieren als normale Schulen, da ist es nicht weiter schlimm, wenn einige Spezialisten mit viel Wissen einer breiter gebildeten Bevölkerung mit Allgemeinwissen vorgezogen werden, glaube ich. Es geht ja nur um das Endresultat, mehr Erfindungen in meinem Land, aus welchen Werten sich das speißt weiß ich eh nicht


Würde das so in etwa reichen? Gibt jetzt halt natürlich Sonderfälle, wie, dass nur einer von 100 überhaupt magieaffin ist, in dem Fall wäre es sicher praktikabel, als eigene Institution ein Internat aufzubauen, das voll auf Magie geht, und die früheren Schulstufen nochmal deutlich näher am edirassischen Vorbild gestalten, die bräuchten dann ja keiner tiefergehenden magischen Inhalte zu vermitteln, sondern eher eine normale Bildung. Wäre vermutlich für mich sogar praktischer, weil das Risiko, dass das System enttarnt wird, nochmal niedriger wäre- das sind ja eigentlich zu 90% normale Schulen, die nur die besonderen Kindern rausfiltern müssen.

Streich das gerne zur besseren Übersichtlichkeit noch etwas zusammen oder füge noch was hinzu, wollte nur sichergehen, dass du dir drunter vorstellen kannst, worauf ich hinauswill.

Soll ich noch schreiben, was in welcher Stufe drankommt? Weiß halt nicht recht, was die Inhalte in Ediras sind. Grundsätzlich glaube ich nicht, dass es Sinn macht, vor der Oberschule tatsächlich großartig Magie zu wirken, vielleicht sogar erst auf der Uni.

[Brabrax]

Je mehr ich habe, desto besser - eigentlich. Übertrieben hat es nur z.T. Klink oder zeri mit ewigen Blöcken.

[Lao- Tse]

Ok.

Ist halt schwer, das nicht so vage auszuformulieren, dass ich was wichtiges vergesse, aber nicht so deutlich definiert, dass ich etwas wichtiges nicht mehr reinnehmen kann. Will daher halt die Kernthemen möglichst drinhaben, damit du dann was damit anfangen kannst.

Beispiel Schriftkultur. Ich hätte kein Problem damit, allen Lesen und Schreiben beizubringen ganz wie in Ediras, ich hätte auch kein Problem damit wie erwähnt stattdessen auf eine mündliche Kultur mit auswendig lernen, Reimen, Liedern etc. zu setzen, letzteres wäre halt nur blöd, wenn Bücher am Ende doch ein wichtiges Element auch in der Magiewirkung sind. Möglich wären feste Klassenräume wie sie vermutlich in Ediras stehen, möglich wären auch geheime Treffpunkte, vielleicht in der Natur. Ich weiß halt schlicht nicht, wie das ausgestaltet ist und was mehr Sinn macht, und will mir nicht eine Möglichkeit verbauen, die ich gar nicht kenne. Bin da also nicht übermäßig in eine Idee verliebt und passe es auch nach Abgabe noch an etwaige Rückmeldungen an, wenn das noch möglich ist. Zentrale Punkte sind nur: Vorbild Ediras, Magie und Verschwiegenheit haben Priorität.

[[VK]]

Werfe mal als Gedanken rein, das gesamte Thema Bildung über den Bund zu machen. Dann hat auch die Kirche mehr Probleme damit sich einzumischen.

[Lao- Tse]

Können wir gerne. Hab eh gedacht, dass es gut zu deinem Orchester passen würde, außerdem kann ein gemeinsames Bildungssystem uns und die Rest-SR zusammenschweißen. Aber hab ja keine Antwort auf meine letzten Vorschläge bekommen.

[Brabrax]

Das Altenburgfest ist der längste offen zugängliche Chronikeintrag bislang.

[Lao- Tse]

Scheint gut gelaufen zu sein, freut mich.

Bin gespannt, ob Wytonien nachzieht und sich auch einen Reichsfürstentitel schnappt. Wäre wohl aber gar nicht so schlimm, da er sich damit zu Soras bekennen müsste.

[Brabrax]

Erstmal wird interessant, wer alles mit zur Burg zieht.

[Lao- Tse]

Ja, hat sich gut ergeben. Ist ein guter Test, um zu sagen, wie die künftige Außenpolitik aussehen soll. Wer bleibt ist ein Freund, wer abreist gibt damit klar zu verstehen, wie man ihn in Freithal zu betrachten hat.

[Brabrax]