Was das Ansinnen Frankreichs angeht, so teilen wir dessen Beurteilung der Situation. Gerade der vergangene Krieg in Tirol hat ein gewichtiges Problem aufgezeigt: Die langen Kommunikationswege. Bis die Depeschen mit den Berichten über die Lage in Sarai eintrafen, hatte sich die Situation bereits weiter zugespitzt. Dies ermöglichte es Minku und dessen Schergen ihr Treiben länger fortzusetzen. Als Antwort bedarf es künftig einer Präsenz des Großreiches vor Ort mit ausreichenden Handlungsspielraum, um entsprechende Umtriebe wie unter Minku in Tirol am besten im Keim zu ersticken, ehe daraus Flächenbrände entstehen. Auch kann ein Bevollmächtigter des Großkhans bei Streitereien zwischen Tributstaaten vermitteln, wenn diese ihn darum ersuchen. Was für den Frieden und den Handel weitaus dienlicher ist, als Konflikte vor sich hin schwelen zu lassen, bis sie sich irgendwann entladen.
Die Frage Burgunds muss jedoch ebenfalls aufgeworfen werden: Gesandtschaften, die auch eine Wirkung erzielen, sind in ihrem Unterhalt kostspielig. Von dem her ist es fraglich, ob eine eigene Gesandtschaft für jeden einzelnen verbündeten Tributstaat Sinn ergibt, wenngleich wir in Trapezunt natürlich mit Freuden Gesandte des Großkhans als unsere Gäste begrüßen würden. Aber abseits von persönlichen Gefühlen ist es unserer Ansicht nach am ehesten sinnvoll, wenn für die verschiedene Großregionen ein Bevollmächtigter mit festem Sitz in möglichst zentraler Lage ernannt wird, der im Falle von Minku-Nachahmungen vor Ort rasch handeln, Gegenmaßnahmen einleiten und die Unruhen eindämmen kann, sowie auch als Ansprechpartner für die Tributstaaten und Vasallenkhanate vor Ort dient. Diesem Bevollmächtigten könnten dann auch in Sonderfällen einzelne regionale Vertretungen in bestimmten Tributstaaten unterstehen, wenn dies beiden Seiten - also dem bevollmächtigten und dem jeweiligen Tributstaat - als sinnvoll und förderlich erscheint.
Der als Nebenprodukt aus der Ernennung von Bevollmächtigten für einzelne Großregionen resultierende verstärkte Austausch zwischen dem Großreich und den Tributstaaten würde mit dazu beitragen den Gedanken der Pax Mongolia tiefer in den Gesellschaften Europas und Asiens zu verankern.
Dabei möchten wir uns nicht anmaßen den West- und Mitteleuropäern reinzureden oder Ratschläge zu geben, welcher Ort für den Sitz des mongolischen Bevollmächtigten am meisten Sinn macht. Zu weit ist Trapezunt von den genannten Regionen entfernt und die Khane sowie die Könige des Westens dürften die weitaus bessere Kenntnis bezüglich ihrer Region haben, um dem Großkhan bei dieser Frage mit gutem Rat zur Seite zu stehen.
Was den Mittelmeerraum und wohl auch den Schwarzmeerraum angeht, finden wir Izmirs Vorschläge wohlüberlegt und gut ausgewählt. Wobei wir glauben, dass Athen unter den genannten geeigneten Kandidaten aufgrund seiner Lage am besten für die östlichen Mittelmeeranrainer Kleinasiens und der Levante, sowie für die italienischen Staaten zu erreichen wäre. Aus diesem Grund spricht sich Trapezunt für Athen als Sitz für den Bevollmächtigten des (östlichen) Mittelmeerraumes aus.
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OOT: Jetzt ist der II. Punkt abgeharkt. Schade, ich wollte Khalid noch Rückendeckung geben, kam aber nicht mehr dazu. Ich hoffe dass das keinen Beziehungs-Abzug mit ihm gibt, dass ich geschwiegen habe. War dann halt ein Zeitproblem da noch zu antworten ehe es weiterging.