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Thema: Die Fussballinterviews - Töpperwien fragt nach

  1. #1
    Free Hübsche Frauen Faden Avatar von Chris der Phönix
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    Die Fussballinterviews - Töpperwien fragt nach

    Interviews bei denen es ausschließlich um Fußball, ggf. eine Verknüpfung mit Sport im Allgemeinen oder privatem Leben geben kann.

    Coming Up next: Papa Bear
    Bei allem Streit im Zivi, dürfen wir nie vergessen, dass Al Bundy mal vier Touchdowns in einem Spiel gemacht hat.

    Nein, doch, OH!

  2. #2
    Free Hübsche Frauen Faden Avatar von Chris der Phönix
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    Interview mit Papa Bear

    Hallo Papa, cool das du Dir die Zeit für ein Interview nimmst. Wie allen bekannt ist bist du FC Bayern Fan. Wie kam es dazu und was macht diesen Verein für Dich aus?

    Zum Einen hatte ich den "Vorteil", dass sich mein Vater überhaupt nicht für Fussball interessiert. Ich wurde also nicht - wie viele andere - "bereits im Fan-Trikot geboren", sondern konnte das alleine entscheiden.

    An einem Wochenende 1980 waren wir bei meinen Großeltern (in Dortmund ; die anderen Großeltern wohnten in Bochum) und mein Opa schaute mit mir zusammen die Samstagabend-Sportschau. Dort wurde das spätere Tor des Jahres 1980 von Kalle Rummenigge gegen den VfL Bochum gezeigt. Das Tor fand ich toll, Rummenigge war ab diesem Moment mein Lieblingsspieler und da er nun mal bei Bayern spielte...

    Die Identifikation mit dem Verein ist natürlich in so einem Fall etwas, das sich dann über die Jahre mit dem Alter entwickelt.

    Anfangs mit 9 Jahren reichte es wie gesagt, dass der eigene Lieblingsspieler dort spielt.

    Die eigene emotionale Bindung an den Verein wird natürlich auch gestärkt, wenn man in jungen Jahren in Norddeutschland aufs Gymnasium geht, mehrheitlich von HSV-Fans umgeben ist (von denen man sich dann auch eine Menge Sprüche anhören durfte, speziell nach dem 3:4 nach 3:1 Führung 1981/82...) und bittere Niederlagen (Finale EC1 gegen Aston Villa 1982 trotz klar überlegenem Spiel 0:1 verloren) verkraften muss. Auch das hämische Gelächter eines HSV-Fans nach dem Eigentor zum 2:2 im EC1-Halbfinale gegen RS Belgrad in der letzten Minute habe ich bis heute nicht vergessen. Es gibt definitiv Neid und Missgunst unter den Fans anderer Vereine und das registriere ich als sturer Westfale dann halt innerlich auch mit "jetzt erst recht / Du mich auch mal". Für den einen Typen im Speziellen freut es mich auch, dass der HSV seitdem absolut nix mehr gewonnen hat, da bin ich ganz ehrlich. Das geht aber nicht pauschal gegen alle HSV-Fans! Ich habe zwei HSV-Fans unter meinen fünf besten Freunden (die anderen sind für Werder, Mainz 05 und den THW Kiel ) und ich schere da nicht alle über einen Kamm.

    Aber zurück zur Entwicklung meiner Identifikation mit meinem Verein.

    Als Uli Hoeness damals den Kalle 1984 für "10 bis 11 Mio DM" an Inter Mailand verkauft hat, war ich maximal sauer auf ihn. Dazu hießen die Meister 82 und 83 HSV sowie 84 Stuttgart. Ein "Erfolgsfan" hätte da wohl "gequittet" , aber das kam für mich nicht infrage.

    Und heute ist mir klar, dass dieser Verkauf einen entscheidenden Wendepunkt in der Entwicklung des Vereins darstellt. Auf einen Schlag war der Verein entschuldet (vorher 7 Mio im Minus) und es begann eine Entwicklung, für die man rückblickend aus Vereinssicht dem Uli ein Denkmal setzen muss. Er steht wie kein Zweiter dafür, sich (na gut, fast , der arme Juan Bernat ) immer vor die Seinen zu stellen und jedem Spieler oder Ehemaligen zu helfen, der dies benötigt, weil sie halt alle Teil der Bayern-Familie sind und dies auch bleiben. Da denke ich vor allem an so Sachen wie "Gerd Müller helfen, mit seiner Alkoholsucht klarzukommen und diese letztlich zu überwinden" oder "dem Sammy Kuffour sofort einen Privatflieger zu organisieren, um schnellstmöglich nach Ghana zurückkehren zu können, als seine Tochter auf tragische Weise ums Leben gekommen war". Viele reduzieren den Uli ja "gerne" auf sein privates Steuervergehen, aber ich sehe in ihm halt primär einen Menschen, der aller Fehler zum Trotz das Herz am richtigen Fleck hat und "seinen" FC Bayern bis aufs Blut verteidigt, wenn er von außen - in welcher Form auch immer - "angegriffen" wird. Und der auch anderen hilft, wenn er kann. Ich erinnere an die Dominik-Brunner-Stiftung, die er mit ins Leben gerufen hat und habe auch immer noch das Bild mit ihm im "Weltpokalsiegerbesiegerretter"-T-Shirt vor Augen (an das sich bestimmt auch Rinz erinnert ).

    Ich halte das und sein sportliches & wirtschaftliches Lebenswerk, den FC Bayern wie er heute ist, für bewundernswert. Im Kern ruht der Verein - bei allem sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg - im familiären Miteinander.

    Diese eine Zeile aus dem Franz-Beckenbauer-Lied von anno tuckmich drückt es perfekt aus: "Gute Freunde kann niemand trennen. Gute Freunde sind nie allein. Weil sie eines im Leben können: für einander da zu sein." Das ist für mich die Definition dessen, was den FC Bayern ausmacht.

    Niederlagen - so schmerzhaft sie auch sein mögen - werfen uns nicht um, sie machen uns stärker. Siehe CL-Sieg 2001 (mit Papa im Stadion ) nach dem 1999er "Sekundentod" gegen ManUnited oder dem Triple 2013 nach der maximal sch...e gelaufenen Saison 2012.

    Der FCB hat nachweislich die meisten Fans in der Liga, aber auch meisten naja nennen wir es mal "Neider". Es scheint so, als liebe man den FCB oder man hasse Ihn. Eine Grauzone ausser vielleicht bei CL Auftritten gibt es da kaum. Erklärst du dir selbst das nur mit Neid oder gibt es da noch andere Ansätze? Wie gehts du persönlich damit um entweder umarmt oder gedisst zu werden, wenn du sagst du bist Bayern Fan?

    Och, die Neiddebatte ist eigentlich nicht so ergiebig, finde ich. Weil sie - speziell auf den Fussball bezogen - ja nicht nur bei uns in Deutschland in dieser Art vorkommt und sich auch international stark ähnelt.

    Als ich in London studiert habe war dort in England ManUnited unter Sir Alex Ferguson der Club, der sportlich und wirtschaftlich dominiert hat. Ergo polarisierte der Club dort ähnlich wie der FC Bayern in Deutschland. Dort geht es vielleicht sogar noch eine Spur extremer zu, was die Missgunst angeht. Ich kann mich an ein Spiel erinnern, in dem Chelsea mit 5:0 gegen ManUnited gewann und nach dem ein Fulham-Fan (die spüren wiederum normalerweise wenig Zuneigung in Richtung Chelsea) sagte, wie sehr er sich darüber freue, dass United mal so richtig "verhauen" (clobbered) wurde. Wenn das von einem Liverpool-Fan gekommen wäre, die ja der große nationale Rivale von United sind, hätte mich das nicht weiter verwundert, aber warum das auch jemand so empfand, dessen eigener Verein sonst mit ManUnited keinen "beef" hat? Und dem United auch (soweit ich mich erinnern kann) keine Spieler "weggekauft" hat oder ähnliches?

    In dieser Zeit in London wohnte bei mir im Studentenwohnheim auch eine Zeit lang ein Spanier mit in "meiner" 6er WG. Als ich dem dann zum CL-Sieg Reals gegen Juve gratulierte, meinte er, sich zwar eigentlich als Spanier über den Sieg freuen zu müssen, dies aber als Barca-Fan einfach nicht zu können.

    Das ist wohl einfach ein Stück weit die Natur des Menschen

    Und man reagiert dann je nach Art und "Charmefaktor" der Sticheleien, die man abbekommt. Weshalb es auch durchaus vorkommt, dass reflexartig kurz nach einem "Erfolgsfans..." dann halt ein "du bist ja nur neidisch" zurückfliegt. Beides geht in der Regel weit am Thema vorbei, aber das sind ja in der Regel auch eher einfache Frotzeleien und nicht der Anfang ernsthafter inhaltlicher Diskussionen.

    Gibt es für Dich subjektiv aber auch versucht objektiv Gründe warum der FCB in den nächsten 10 Jahren nicht mindestens 8+ Meister werden sollte und weitere sehr viele Titel sammeln wird? Was sind für Dich die Gründe für dieses Dominanz der letzten Jahre?

    Man braucht sich nur noch einmal anzuschauen, wie Leipzig diese Saison im Vergleich zur letzten Saison in München aufgetreten ist. Im Februar war das noch sehr abwartend, tief stehend, letzten Samstagabend war es um ein Vielfaches mutiger. Das zeigt mir, dass Nagelsmann sich für den Bayern-Trainer-Job dadurch bewerben will, dass er dem FCB zuvor den Titel abspenstig macht Und obwohl sein Spielermaterial vom individuellen Talent her weder in der Spitze noch in der Breite mit Bayern oder dem BvB mithalten kann, traue ich ihm zu, das perspektivisch auch zu schaffen.

    Ob das noch passiert, solange Neuer, Müller und Lewandowski beim FCB im Kader stehen, muss sich natürlich erst noch zeigen, denn die drei sind es (zusammen mit Kimmich), die beim FCB in Sachen Einstellung, Selbstvertrauen und Siegeswille den gesamten Kader positiv beeinflussen und damit den Unterschied zu anderen Vereinen machen. Die Bayern sind nicht nur rein fußballerisch besser, sie sind auch mental stärker als die deutsche Konkurrenz. Neue Spieler dieser Qualitätsstufe kann man sich aber leider weder schnitzen, noch fallen sie vom Himmel. Daher wird sich der FCB spätestens in 3 Jahren neu erfinden müssen, wenn die Verträge der drei auslaufen. Denn gegen die Stärke eines hypothetischen Bayern-Kaders ohne die drei könnten sich heute auch Leipzig oder Dortmund bereits gute Chancen ausrechnen.

    Vor allem, wenn der FCB sich weitere Transferperioden wie die 2020er "gönnt". Die Qualität von Perisic und Coutinho sehe ich bei der Combo Sane und Costa noch lange nicht (beide sind zwar Fußballer mit individuell starker Technik / Geschwindigkeit, aber die Einstellung zum organisierten "Balljagen in vorderster Front" haben beide (noch) nicht). Sarr hat kein FCB-Niveau und wird es auch nie haben, so jemanden kannst Du höchstens gegen BuLi-Mittelfeld & unteres Tabellendrittel bringen, um die Stammspieler zu entlasten. Gleiches gilt für Choupo-Moting. Marc Roca hat weit weniger überzeugt als der 17-jährige Jamal Musiala. Der - und mit Abstrichen noch Sane, der ja bereits einige Tore und Vorlagen geliefert hat - ist bisher der größte Lichtblick der Saison. Aber auch er kann natürlich bei allem Talent nicht einen Weltklassespieler wie Thiago ersetzen.

    Dennoch sehe ich den FCB für die Zukunft sehr gut aufgestellt, vor allem, weil wir nur Spieler freiwillig abgeben, die sich das entweder verdient haben (Thiago) oder die halt nicht passen (s.o. - bei Sane glaube ich bspw. nicht, dass er zum Ende des aktuellen Vertrages noch in München spielt). So bleibt ein starkes Gerüst, was auch ohne die Leaderqualitäten der "großen drei" um Titel mitspielen kann.

    Es ist für sich genommen ja schon ein Wahnsinn, dass es 2020 gelungen ist, die von mir eigentlich als einzigartig bewerteten Leistungen der 2013er Truppe um Lahm, Schweinsteiger, Robben und Ribery sogar noch zu toppen. Also zumindest in der CL. Da sehe ich nicht, wie jemals irgendwer eine noch perfektere Saison abliefern könnte...

    Bei der Nationalmannschaft läuft es aktuell mehr als bescheiden. Sind wir einfach zu verwöhnt oder ist die harte Kritik angebracht? Wie stehst du zu Jogi?

    Sicher sind wir in Deutschland bis 2018 immer sehr verwöhnt gewesen, was die Resultate der N11 angeht. Wenn ich mir vor Augen führe, wie weit wir auf den im modernen Fußball eminent wichtigen Außenverteidiger-Positionen von der internationalen Spitze weg sind, kann man im Moment vielleicht auch realistisch betrachtet keine Wunderdinge erwarten. Dass da "nix" an hochqualitativem Spielermaterial ist, liegt nicht an Löw.

    Dass wir in der IV aber freiwillig auf die internationale Klasse, die ein Boateng und ein Hummels nach wie vor haben, verzichten ist ganz klar seine Entscheidung gewesen. Das an dieses Niveau die Ginters und Rüdigers, die stattdessen spielen, nicht heranreichen ist einfach mal Fakt.

    Und wenn ich mir ansehe, wie wichtig die Rolle von Thomas Müller beim FC Bayern ist, was das Organisieren des hohen Pressings angeht, was wiederum den Eckpfeiler der jüngsten Bayern-Erfolge ausmacht, so kann ich auch nicht nachvollziehen, dass in der N11 auf Leute wie Sane oder Havertz gesetzt wird, die zwar technisch herausragende Fussballer sind, aber leider über keinerlei Leader-Qualitäten verfügen und halt auch die Mitspieler einfach nicht mitreißen. Da ist keine Achse, kein Team, jeder will irgendwie primär nicht negativ auffallen. So kommste zu nix.

    Ich erkenne bei der N11 weder ein Konzept noch Konsequenz in den Personalentscheidungen. Von den "Altweltmeistern" hätte wenn überhaupt Toni Kroos aussortiert gehört. Er ist nicht (mehr) handlungsschnell genug, spielt nur noch "sichere" Bälle und hat einfach nicht die Dynamik, die von einer Kombo wie Kimmich & Goretzka auf den Platz gebracht wird. Trotzdem ist er gesetzt, ohne seit dem Tor gegen Schweden bei der 2018er WM irgendwas nennens- oder erinnernswertes geleistet zu haben...

    Insofern: ja, die Kritik ist berechtigt und während ich Löw VOR 2014 immer verteidigt habe, weil ich ihm einen Titel zugetraut habe, muss ich jetzt leider sagen, dass ich absolut ins Lager "Löw raus" gewechselt bin.

    Ich lege mich fest: mit Löw als Bundestrainer wird es weder bei der kommenden EM noch der kommenden WM erfreuliche Resultate geben.

    Sind wir mal fiktiv. Morgen ist EM Eröffnungsspiel und Du hast das Sagen. Wie lautet deine Startelf und wer steht an der Seitenlinie?

    Neuer im Tor.

    Hinten links Robin Gosens.
    In der IV Boateng und Hummels.
    Hinten rechts... In Ermangelung hochklassiger Alternativen meinetwegen Ginter oder Halstenberg.

    Kimmich als 6er, Goretzka als 8er, Müller vorne im Mittelfeld auf der 10.

    Daneben Sane und Gnabry, vorne drin Timo Werner.

    An der Seitenlinie. Schwierig. Meinetwegen Stefan Kuntz. Der gibt wenigstens lustige Interviews und war selbst Nationalspieler...

    Bleiben wir fiktiv. Du hast die Möglichkeit einen Spieler aus der Bundesliga und einen aus dem Ausland für deinen Verein zu verpflichten. Ablöse und Gehalt spielen keine Rolle. Wen wählst Du und warum?

    Aus dem Ausland Trent Alexander-Arnold als RV. Klares Update zu Benjamin Pavard. Allgemein ist die RV-Position beim FCB am schwächsten besetzt, wenn dort nicht wie im CL Finalturnier diesen Sommer Kimmich spielt

    Aus der BuLi... Schwierig. Haaland macht für uns frühestens in 3 Jahren Sinn, wenn Lewandowskis Vertrag ausläuft (wobei ich ihn für körperlich fit genug halte, sogar nochmal 1-2 Jahre dranzuhängen). Dayot Upamecano wäre eine Alternative, wenn David Alaba nicht bleibt und auch der Vertrag mit Jerome Boateng nicht verlängert wird. Denn "nur" mit Lucas Hernandez und Niklas Süle käme mir die IV "zu dünn besetzt" vor, zumal ja auch "Aushilfs-IV" Javi Martinez am Ende der Saison ablösefrei gehen wird. Was er sich zweifelsohne absolut verdient hat. Und ich weiß auch gerade nicht, für wie lange unser Eigengewächs Lars Lukas Mai an Darmstadt verliehen ist. Da darf auf keinen Fall ein zweiter Fall Hummels passieren! Allein dafür müsste man dem Klinsmann nochmal zwei Tage am Stück in den Hintern treten

    Super Papa und Danke für das Gespräch.
    Bei allem Streit im Zivi, dürfen wir nie vergessen, dass Al Bundy mal vier Touchdowns in einem Spiel gemacht hat.

    Nein, doch, OH!

  3. #3
    Free Hübsche Frauen Faden Avatar von Chris der Phönix
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    Wer gerne seinen Fussballverstand im Rahmen eines Views aufzeigen will Gerne bei mir melden.
    Bei allem Streit im Zivi, dürfen wir nie vergessen, dass Al Bundy mal vier Touchdowns in einem Spiel gemacht hat.

    Nein, doch, OH!

  4. #4
    Titookom Avatar von Titoo
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    Schönes Interview
    Stehste auffem Gasometer im Sturmesbrausen und allet watte siehs is..... Oberhausen

  5. #5
    Spürt Luft Avatar von ttte
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    Richtig schönes Interview. Bei TAA stimme ich Dir uneingeschränkt zu, leider wird das wohl auf ewig Wunschdenken bleiben.

    Zitat Zitat von Chris der Phönix Beitrag anzeigen
    Hinten rechts... In Ermangelung hochklassiger Alternativen meinetwegen Ginter oder Halstenberg.
    Meinst Du nicht Klostermann statt Halstenberg? Halstenberg ist doch Linksfuß und spiel auch bei RB als LV oder IV.
    Zitat Zitat von Civmagier Beitrag anzeigen
    Oh ich wuste gar nicht das das Hier ein Deutschlehrerforum ist.
    Da muss mir irgentetwas entfallen sein. :gruebel:
    Zitat Zitat von Kaiserin Uschi Beitrag anzeigen
    Da geht er hin, der ttte-ngrabscher :blaw:


  6. #6
    Registrierter Benutzer Avatar von cheggined
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    Schönes Interview auch wenn ich denke, dass Boateng zurecht aussortiert ist.

  7. #7
    Interviewter Avatar von Papa Bear
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    Zitat Zitat von ttte Beitrag anzeigen
    Richtig schönes Interview. Bei TAA stimme ich Dir uneingeschränkt zu, leider wird das wohl auf ewig Wunschdenken bleiben.



    Meinst Du nicht Klostermann statt Halstenberg? Halstenberg ist doch Linksfuß und spiel auch bei RB als LV oder IV.
    Klostermann..., Halstenberg..., Hauptsache Italien!

    (soll heißen, ja, hast Recht, den "normalen" RV von RBL meinte ich. Hat halt am WE nicht gespielt und war mir deshalb nicht richtig präsent... )

    Und es sollte ja bewusst eine "Spinnerei" sein mit dem Wunschspieler. Man hätte natürlich auch Mbappe sagen können, der ist auch nicht so übel . Aber mein Gedanke war eher "wo ließe sich der größte Sprung nach vorne realisieren? Klar wäre ein Mbappe ein Update zu Gnabry, aber TAA statt Pavard würde halt mehr bringen.
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    Zitat Zitat von Klipsch-RF7II
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  8. #8
    Spürt Luft Avatar von ttte
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    Zitat Zitat von cheggined Beitrag anzeigen
    Schönes Interview auch wenn ich denke, dass Boateng zurecht aussortiert ist.
    Das denke ich auch, aber Hummels wäre eine riesige Bereicherung der Nationalelf.
    Zitat Zitat von Civmagier Beitrag anzeigen
    Oh ich wuste gar nicht das das Hier ein Deutschlehrerforum ist.
    Da muss mir irgentetwas entfallen sein. :gruebel:
    Zitat Zitat von Kaiserin Uschi Beitrag anzeigen
    Da geht er hin, der ttte-ngrabscher :blaw:


  9. #9
    Earth First! Avatar von Rinz
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    Thx, Papa Bear:

    Zitat Zitat von Papa Bear Beitrag anzeigen
    (...)und habe auch immer noch das Bild mit ihm im "Weltpokalsiegerbesiegerretter"-T-Shirt vor Augen (an das sich bestimmt auch Rinz erinnert ).
    Ja, da erinnere ich mich gut dran und ich weiß auch, daß der FCB auch für einige andere Vereine in Not Benefizspiele angeboten hat (u.a. Allemannia Aachen und Hansa Rostock wimre).
    Bei mir persönlich allerdings stand Uli Hoeness auch vorher schon relativ hoch in der Gunst, was mit den Attentaten auf die Zwillingstürme zu tun hat. Ich war in der Zeit von 9/11 in der Toskana, ohne TV, ohne Zeitung - die einzige Informationsquelle die ich hatte war ein Weltempfänger. Und es war wirklich so: weit und breit die einzigen vernünftigen, angemessenen Worte, die durch dieses Radio kamen (und es kamen viele Worte durch) kamen von Uli Hoeness, ich habe seine Sätze heute noch in Erinnerung. Natürlich hat er auch viele Fehler gemacht, natürlich war er auch damals schon oft ein Arschloch wie er im Buche steht, und natürlich waren die Steuertricksereien von eklatanter Dummheit. Aber zu denen mit dem klaren Feindbild Uli Hoeness hab ich nie gehört. Und er hat sich ja auch meistens Duell-Gegner ausgesucht (Daum, Lemke, später die Dortmunder Führungsregie) die es tatsächlich auch verdient hatten, mit der" berühmt berüchtigten Abteilung Attacke" bedacht zu werden
    Ich denke, also bin ich hier falsch.

  10. #10
    Vulvarine Avatar von Tohuwabohu
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    Auch Idi Amin oder Jean-Bedel Bokassa hatten sicher angenehme Seiten.

  11. #11
    Interviewter Avatar von Papa Bear
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    Ich denke nicht, dass da "Dummheit" der Ursprung so mancher Äußerung war, die ihm anschließend um die Ohren geflogen ist.

    Der Uli weiss schon, wie das Geschäft mit den Medien funktioniert und tut bzw. sagt auch so manches durchaus wohlüberlegt, um sich selbst in die Schusslinie zu stellen und einen der Seinen aus ebenjener rauszunehmen.

    Allerdings passiert es ihm in der Tat viel zu oft, dass er sich der Spontanität hingibt und wie ein normaler Mensch am Stammtisch "draufhaut", ohne vorher abgewogen zu haben, was dabei dann womöglich herauskommt. Siehe bspw. die vorher bestimmt nicht so geplante Äußerung zu Juan Bernat in der "Würde des Menschen - PK".

    Aber ganz ehrlich? Das nehme ich als "echter" bzw. authentischer wahr als jemanden, der primär deshalb nie aneckt, weil er immer nur weichgespülte Phrasen-Antworten gibt, anstatt einfach mal ehrlich zu sagen, was er denkt.

    Was hat der Uli damals für Schläge eingesteckt in der Sache mit dem Daum, als es um dessen Job als Bundestrainer ging. Ja, das was er dazu gesagt hat und vor allem wie er es gesagt hat, war hochemotional. Aber waren wir nicht alle schon mal in der Situation, dass wir wussten, dass wir Recht und die anderen keine Ahnung haben? Trotzdem muss man die Eier auch erstmal haben, in so einer Situation dann die Wahrheit offen auszusprechen. Gerade weil ihm klar gewesen sein muss, dass er dafür zuerst mal einen Shitstorm erster Klasse abbekommt (auch wenn es das Wort damals noch nicht gab). Ihm wird wichtig gewesen sein, dass sich hinterher jemand wie der Calli (der ihm deswegen zunächst die Freundschaft gekündigt hatte, weil er von Daums Drogenkonsum keine Ahnung hatte) bei ihm entschuldigt hat. Dass er seinen "Feindbild Nummer 1" Status bei vielen anderen damit nur weiter zementiert hat, wird ihm weitestgehend egal gewesen sein.

    So ist das bei einem prinzipientreuen Menschen. Es geht immer zuerst darum, das aus seiner Sicht richtige zu tun bzw. zu sagen. Egal ob man dafür dann - berechtigt oder unberechtigt - auf die Fresse bekommt. Ob einen dabei bzw. dafür dann jemand, der einen überhaupt nicht kennt und der sich vor allen Dingen auch nicht mal ansatzweise die Mühe gibt, das aktuelle Thema aus verschiedenen Gesichtspunkten zu betrachten, für einen Vollidioten hält kann ihm berechtigterweise herzlich egal sein. Wäre es mir jedenfalls an seiner Stelle.

    Wie gesagt, "Herz am rechten Fleck" und so...
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    Zitat Zitat von Klipsch-RF7II
    "Streaming ist für die breite Masse und denen ist HDR piepschnutzegal. Wenn man denen HDR erklärt, verstehen sie eh' nur Bahnhof"

  12. #12
    Earth First! Avatar von Rinz
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    Mit "Dummheit" meinte ich keineswegs seine provokativen Äußerungen (die hat er ja meist zielgerichtet und pünktlich vor den jeweilgen Bayern-Spielen angesetzt, um den Gegner zu verunsichern - er war ein Meister der psychologische Kriegsführung) sondern explizit die Steuerflucht, die er im Zuge seiner Börsentätigkeiten begangen hat, damit hat er viel Renommee verloren. Man darf nicht vergessen, dass Ulli Hoeness zu dem Zeitpunkt nicht nur als ein "Weltbürger" mit hoher Allgemeinbildung und starken analytischen Fähigkeiten galt, sondern auch als ein vorbildlicher Staatsbürger, als ein rechtsschaffender Demokrat und ehrbarer Kaufmann, er wurde in Umfragen von vielen Menschen als Wunschkandidat Nr.1 für den Job als Bundespräsident genannt, sein Stern hing zwischenzeitlich sehr hoch. Diesen guten Ruf auf's Spiel zu setzen mit Steuertricksereien, insbesondere da er ja finanziell lange schon ausgesorgt hat, das nenne ich dumm und ich denke, er selbst wird das heute genauso sehen.

    Man darf aber andererseits auch nicht unterschätzen, wie schnell man als Mensch in die Spielsucht abgleiten kann, denn offenbar war Uli Hoeness tatsächlich ab einem bestimmten Zeitpunkt "besessen" von der Zockerei an den Börsen, das kann man ihm m.E.n. durchaus "urteilsmildernd" anrechnen.
    Ich denke, also bin ich hier falsch.

  13. #13
    Earth First! Avatar von Rinz
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    Papa Bear, gestatte mir noch eine Frage, als Ergänzung zum Interview, diese Frage hast du zwar sicherlich schon öfter beantworten müssen und ich ahne deine Antwort, aber sei's drum, ich finde sie darf nicht fehlen: Gab es den Moment, wo du dir gesagt hast: "Mist, jetzt ist es soweit, ich kann mich gar nicht mehr richtig freuen über Meistertitel Nr. xy oder Pokalsieg Nr. yz"? Also Momente, wo du dich insgeheim danach gesehnt hast, Fan eines Vereins zu sein, für den ein Titel nicht quasi Alltag ist sondern etwas ganz Besondereres?
    Ich denke, also bin ich hier falsch.

  14. #14
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    Hoeneß meinte mal, ihm sei es lieber zehn Meisterschaften hintereinander einzuholen als dass sie eine Meisterschaft nicht holen und dann alle meckern und spotten was alles falsch beim FC Bayern läuft.

    Angenommen, du bist Schach-Großmeister. Da kann es dir ja egal sein, ob dich ein kleiner Junge im Dorfclub mal besiegt. Weil du hast ja schon alles gewonnen. Da geht es für dich nur darum, eine Blamage zu verhindern.
    Verstand op nul, frituur op 180.

  15. #15
    Interviewter Avatar von Papa Bear
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    Zitat Zitat von Rinz Beitrag anzeigen
    Papa Bear, gestatte mir noch eine Frage, als Ergänzung zum Interview, diese Frage hast du zwar sicherlich schon öfter beantworten müssen und ich ahne deine Antwort, aber sei's drum, ich finde sie darf nicht fehlen: Gab es den Moment, wo du dir gesagt hast: "Mist, jetzt ist es soweit, ich kann mich gar nicht mehr richtig freuen über Meistertitel Nr. xy oder Pokalsieg Nr. yz"? Also Momente, wo du dich insgeheim danach gesehnt hast, Fan eines Vereins zu sein, für den ein Titel nicht quasi Alltag ist sondern etwas ganz Besondereres?
    Kurz gesagt: nein, so einen Moment hatte ich noch nicht.

    Fan eines anderen Vereins zu sein? Never ever (warum auch? ).

    Natürlich löst eine am letzten Spieltag vom Platz 2 kommend errungene Meisterschaft für den Moment eine intensivere emotionale Reaktion aus als eine, die am 27. Spieltag errungen wird.

    Ich war bspw. am letzten Spieltag 1999/2000 in Leverkusen. Also mittendrin im "Feindesland" . Da überlegt man sich dann schon, ob man auf dem Weg zum Abendessen im Restaurant (es gibt da ein italienisches Restaurant, das übrigens zum Teil Rudi Völler gehört, in dem man a) sehr schön sitzen und b) super lecker essen kann, wo wir halt mit der Familie zusammen meinen 29. nachgefeiert haben) die Scheibe herunterkurbelt und "Deutscher Meister ist nur der FCB" ruft, wenn man an den völlig niedergeschlagenen / fassungslosen Bayer-Fans vorbei fährt...

    Aber genau genommen müsste die an Spieltag 27 errungene Meisterschaft höher bewertet werden, weil da halt logischerweise sehr viel mehr in der Saison richtig gelaufen ist als in einer Saison, wo jemand Anderes am letzten Spieltag bei Anpfiff auf Platz 1 steht.

    Auch 2001 ist so ein Beispiel. Die Saison in der BuLi war im Grunde genommen eine einzige Katastrophe. Bayern hat seinerzeit glaube ich 9 Spiele verloren und nur 61 Punkte geholt. Sowas verdient eigentlich keinen Meistertitel. Punkt. Aus.

    Das ganze Szenario in der Nachspielzeit (am 33. Spieltag lief es ja auch schon sehr dramatisch ab in den Schlussminuten: Schalke kassierte das Siegtor von Balakov in Stuttgart und keine zehn Sekunden später machte Zickler per sattem Volleyschuss das 2:1 gegen Lautern...) dürfte natürlich in Sachen "Stimmungsumschwünge" in der BuLi-Geschichte einzigartig bleiben, was die Dramatik angeht.

    Ich antworte aber auch heute noch jedem, der mir da was von "verpfiffen" erzählt mit "naja, gottseidank hat es ja am Ende nichts ausgemacht, dass der Dr. Merk das völlig reguläre 0:1 von Jancker Mitte der zweiten Halbzeit zu Unrecht wegen Abseits aberkannt hat"

    Achtung Spoiler:
    Hier ein Auszug aus dem FAZ Artikel zu diesem Spiel:

    Bild

    Ich wette, von den "Nicht-Bayern" kann sich an diese "Kleinigkeit" keiner mehr erinnern, oder? Zumindest gewinne ich diesen Eindruck in solchen Gesprächen dann immer...

    Der Vollständigkeit halber noch der Link auf den besagten Artikel.

    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
    Geändert von Papa Bear (27. Dezember 2020 um 23:28 Uhr) Grund: Ups... 2000 war es natürlich der 29. Geburtstag...
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    Zitat Zitat von Klipsch-RF7II
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