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Thema: Netzwerk im Haus aufbauen: Fragen

  1. #1
    Dessertarier Avatar von Argnan
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    Netzwerk im Haus aufbauen: Fragen

    Da demnächst das Wunderwerk der Technik, auch als Glasfaserkabel, unser Haus erreicht, möchte ich das Netzwerk im Haus vernünftig aufbauen. Bisher war das m.E. nicht nötig, da sowieso nur über einen überlasteten LTE-Punkt gesurft werden konnte und somit die Bandbreite ohnehin begrenzt war und das Signal dann als WLAN im Haus lief. Aber das ändert sich ja bald. Da ich ein ziemlicher Amateur in solchen Dingen bin, hoffe ich auf hilfreiche Meinungen und Unterstützung eurerseits.

    Die Ausgangssituation ist folgende:
    Im Haus sind Cat7-Kabel verlegt in alle Räume. Diese treffen sich im Keller. Meistens liegt ein Kabel auf eine Steckdose pro Raum.
    Das Glasfaserkabel kommt in der Nähe vom Treffpunkt der Cat-Kabel im Keller aus der Wand. Dort wird dann der Abschlusspunkt gesetzt von der Installationsfirma. Soweit so praktisch.

    Ziel:
    Weiterhin WLAN-Versorgung im Haus für Handy, Tablet etc.
    LAN-Versorgung für PC, Fernseher & co für hohe Bandbreite bei Streaming etc.

    Jetzt zu meinen Ideen:
    1. Rein apparativ wäre es elegant, im Keller am Treffpunkt einen Switch zu setzen. Dieser bekommt das Glasfaserkabel (durch den Abschlusspunkt in ein Netzwerkkabel verwandelt) einerseits und die ganzen Cat-Kabel andererseits. Im Erdgeschoss in einem der Räume hängend am Cat-Kabel dann wiederum ein Switch mit u.a. dann der fritzbox als Router und WLAN-Verteiler, nem NAS und nem PC.
    2. Alternativ kommt die Fritzbox direkt an den Abschlusspunkt, wird da halt etwas verschenkt, dann der Switch mit den Cat-Kabeln und im Erdgeschoss an den zweiten Switch ein WLAN-Access point ohne Router und schnickschnack, der NAS,...

    1. wäre billiger und die Funktionen der Fritzbox könnten besser genutzt werden, aber dabei stellen sich mir einige Fragen:
    A) Geht 1. das überhaupt? Da ein Signal so ja vom/zum Glasfaser durch den Switch, durchs Kabel zum anderen Switch, zur Fritzbox, wieder zurück zum Switch, durchs Kabel, in den Switch unten und auf ein anderes Kabel und dann z.B. zum Fernseher muss.
    B) Geht durch das Daten-hin-und-her wieder die Bandbreite in die Knie?
    C) Da bei 1. der Router mit Firewall hinter dem Switch sitzt, ist der Rest vom Netzwerk dadurch offen?

    Habe ich an irgendwas gar nicht gedacht?

    Danke für Eure Hilfe,

    Argnan
    Vis pacem, para bellum.

    Oder, in anderen Worten:
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  2. #2
    Pfeffersack Avatar von slowcar
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    Einen Router benötigst Du um das fremde Netzwerk (Glasfaser) vom internen Netzwerk (Netzwerkkabel) zu trennen.
    Ohne die genauen technischen Details zu kennen, üblicherweise bekommst Du vom Provider eine IP, willst aber ja mehr Geräte anschließen.
    Dein lokales Subnetz fängt meistens mit 192.168.* an, der Router hat dann z.B. außen die 149.221.123.123 (eine öffentliche ipv4-Adresse), innen die 192.168.178.1 (standard fritzbox).

    Erst hinter dem Router kann Dein Switch dann Daten verteilen. Ein Switch ist wie eine Kreuzung, da wird nicht viel gesteuert, deswegen hängt der direkt am Router, und die Kabel dann am Switch.
    (Optional kannst Du natürlich auch Kabel direkt am Router noch dazustecken).
    Cat7 Ethernet hat üblicherweise 1GBit, das sollte also keine Engstelle sein.

    Deine Endgeräte kannst Du dann jeweils an Netzwerkdosen anstecken, auch einen 2. Switch mit Wlan Access Point.
    Also Szenario 2 bei Deinen ideen - außer Du hast ein zweites Kabel zurück irgendwo, dann könnte die Fritzbox auch oben stehen. Ich wüsste nicht wie es über 1 Kabel gehen würde mit der Fritzbox, da bräuchte man dann vermutlich etwas anders konfigurierbares und VLANs oder so.

  3. #3
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    Zuerst mal schauen, was für ein Signal der Provider übers Glasfaser bringt. Sehr wahrscheinlich ist das schon Ethernet, aber man weis ja nie... Ebenfalls muss der Switch so ein Fiber Optik Interface unterstützen. Bei mir zu Hause kommt das Signal z.B. via Bi-directional Fiber. Also nur 1 Glasfaser für senden und empfangen. Normalerweise werden im geschäftlichen Umfeld zwischen Switches 2 Glasfasern benutzt. 1 für senden und 1 für empfangen.
    Segregieren würdest Du die "Transit" Verbindung vom Glasfaser via Switch zur Fritzbox via VLAN. Du hast dann also ein unsicheres Transit VLAN und dann Dein "sicheres" Heim VLAN. Wenn Du mehrere VLAN auf einem Interface transportieren willst, wird das normalerweise "Trunk" genannt. Protokol wäre 802.1q. Wenn das die Fritzbox auch kann, um so besser. Wenn nicht, brauchst Du vor der Fritzbox auch einen Switch.
    Bei Bedarf kann ich das auch mal aufzeichnen.

    PS: Mit Cat7 kannst auch 10Gbit/s bis 100m machen. Da könnte man dann die Switch-Switch Verbindung so machen.
    Neu gibt es auch den Multigigabit Standard. Der ist je nach Kabel und Distanz: 2,5Gbits / 5Gbit/s oder 10Gbit/s. Das wird aber dann langsam teuer, und mit einem Gigabit link bist eigentlich schon gut bedient

  4. #4
    Mehr Ü Avatar von demonaz
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    Bei mir ist das ein wenig anders gelöst, bzw. eine Mischung aus 1 und 2. Bin kein Netzwerktechniker, aber ich versuchs mal zu erklären...

    Das Telefonkabel kommt im Keller rein, wird ins EG durchgeschleift und an die FritzBox angeschlossen. Von der Fritzbox geht dann ein Netzwerkkabel retour in den Keller, dort ist der Switch und das Patchpanel - und dort laufen alle Patchkabel des Hauses zusammen (Patchpanel -> Switch). Die FritzBox macht WLAN, in jedem Zimmer ist eine Netzwerkdose.
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  5. #5
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    Der Provider montiert ja schon einen Abschlusspunkt auf Ethernet. Da kommt dann direkt ein Modem dran, wenn nicht eh schon eins verbaut ist. Dann an den Switch und was du oben an WLAN aufspannst, ist dem Keller egal. Aber das Modem sollte schon unten sein. Über Cat. 7 bekommst du zwar auch 10G hin und her, aber VLANs sind lästig.

  6. #6
    Pfeffersack Avatar von slowcar
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    Zitat Zitat von Lord_Kilborn Beitrag anzeigen
    Segregieren würdest Du die "Transit" Verbindung vom Glasfaser via Switch zur Fritzbox via VLAN. Du hast dann also ein unsicheres Transit VLAN und dann Dein "sicheres" Heim VLAN. Wenn Du mehrere VLAN auf einem Interface transportieren willst, wird das normalerweise "Trunk" genannt. Protokol wäre 802.1q. Wenn das die Fritzbox auch kann, um so besser. Wenn nicht, brauchst Du vor der Fritzbox auch einen Switch.
    Das unterscheidet jetzt den Experten vom Enthusiasten (so wie mir)
    802.1q klingt echt ganz spannend, ich hatte irgendwo mal davon gehört, aber mit den Details noch nie auseinandergesetzt. Könnte aber auch ne Menge Arbeit machen, vor allem wenn man nicht ganz so der FISI ist...

    Wenn man ein zweites Kabel zurückziehen kann (wie demonaz) geht es bestimmt einfacher.

  7. #7
    Dessertarier Avatar von Argnan
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    Danke für eure hilfreichen Wortmeldungen. Leider bin ich mir nicht sicher, ob ich alles verstanden habe. Ich versuche es mal mit meinen Worten wieder zu geben. Wenn es an einem Punkt nicht stimmt, bitte nochmal erläutern (zur besseren Bezugnahme als Aufzählung).

    1. Variante 1 würde gehen, erfordert aber 2 VLANs die über Trunk das eine LAN-Kabel teilen. Das ist "lästig" einzurichten und zu verwalten, muss aber sein um Frage C) sicher zu sein.
    2. Es braucht auf jeden Fall ein Modem (ok, ich gehe davon aus, dass das "Netzabschlussgerät" vom Provider sowas ist, wenn es Glasfaser zu Netzwerkkabel konvertiert).
    3. Als erstes hinter dem Modem muss der Router kommen (ausser lästiger Punkt 1 wird gewählt).
    4. Einfacher wäre es über ein separates Kabel ins EG gehen zu können ("durchschleifen"), dann wäre Variante 1 sozusagen Variante 1b. Das dürfte aber nicht möglich sein rein konstruktiv, da ich ein zusätzliches Kabel verlegen müsste und keine Leerrohre habe.
    5. Für mich ergibt sich daraus nur Variante 2 als sinnvoll machbar mit meinen Kenntnissen.

    Falls 1.-5. so korrekt wiedergegeben sind, bedeutet das, ich muss kaufen:
    a) 2 Switche, ich dachte an 1Gbit. Im Keller müsste ein 10er hin für eine "Zuleitung" aus dem Router und 8 Abgänge. Im EG mindestens ein 4er für eine "Zuleitung" vom anderen Switch im Keller und 3 Abgänge. Empfehlungen?
    b) WLAN-Access-Point fürs EG. Empfehlungen?
    und die Fritzbox kommt in den Keller als Router.
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  8. #8
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    Variante 2 klingt am vernünftigsten und das ist soweit ich das beurteilen kann (bei 1. habe ich zu wenig Ahnung) richtig.
    Vor dem Fritzboxkauf wirst du ja noch rausfinden, ob der Abschlusspunkt schon ein Modem hat oder nicht. Falls ein Modem schon vorhanden ist, tut es im Prinzip jede Fritzbox, weil du nicht auf das integrierte Modem angewiesen wärst.

    Die Access Points von AVM passend zur Fritzbox sind ganz OK.
    Bei den Switchen kannst du heutzutage bei 1Gbit nicht viel falsch machen. Ich hab dieses Jahr erst wieder zwei von TP-Link gekauft, laufen klaglos. Davon habe ich jetzt mittlerweile 4 ohne Probleme im Einsatz. Aber wie gesagt, da kann man wenig falsch machen, die würde ich also nach Verfügbarkeit/Preis/Montagemöglichkeit/Optik, je nachdem was dir wichtig ist, kaufen.

    Wlan im Keller ist übrigens auch nicht zu verachten, wir haben mittlerweile extra einen Repeater dort.

  9. #9
    Pfeffersack Avatar von slowcar
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    Beim Access Point kann man sicher auch die ein oder andere Mark sparen, da reicht auch ein billiger Plaste-Router mit openWRT. Die Vorteile der Fritz-Produkte sind natürlich auch vielfältig, aber was man genau braucht sollte man eben prüfen.
    Z.B. nutzen einem die ganzen neuen super-Turbo-WLAN-Standards gar nichts wenn man keine Endgeräte dafür hat, und wenn man alles was schnell sein soll eh ans Kabel hängt...

  10. #10
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    Das stimmt vermutlich, aber andes als bei Switches kenne ich mich günstigen Access Points nicht aus und die Fritzdinger funktionieren zumindest sehr reibungslos und bekommen auch noch längere Zeit Updates.

    Solange du Netgear vermeidest ist aber alles halb so schlimm. Bei denen muss man sich wohl seit Neuestem anmelden um die Geräte komplett nutzen zu können...

  11. #11
    Hegemon mit Eierkopf Avatar von Fonte Randa
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    Mein Netgear GS108 Switch (für 19€) musste ich nirgendwo anmelden. Und den habe ich erst seit 2 Monaten. Und das Teil managt sich selbst und die Geräte am Switch können untereinander mit voller Bandbreite kommunizieren. Natürlich ist das Teil Kabel. Kann man aber locker in jeder LAN-Dose im Haus stecken und somit das Netz erweitern. Auch um und in APs.
    hier steht eine Signatur
    Die EG-Bildungsminister: Lesen gefährdet die Dummheit!
    Alle PNs mit Interviewantworten werden veröffentlicht!


  12. #12
    Feldmarschall Avatar von Knuddelbearli
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    https://www.itmagazine.ch/artikel/73...licht_ein.html


    Netzwerkspezialist Netgear verlangt von seinen Kunden neu eine Registrierung der Hardware. Nur dann kommen diese in den Genuss aller Funktionen der Admin-Oberfläche.
    [...]
    Ohne Registrierung steht den Nutzern nur ein eingeschränktes Funktions-Set zur Verfügung, das Netgear auf einer eigenen Seite beschreibt. Will der Nutzer jedoch alle Funktionen nutzen, bleibt ihm nichts anderes übrig, als bei Netgear ein Online-Konto einzurichten.
    Betrift aktuell nur 2 Modelle aber
    1.) muss man so eien Politik nicht unterstützten
    2.) Möglicherweise wird das in Zukunft auch auf Bestandsgeräte ausgeweitet
    3.) Schränkt das die zukünftige Erweiterung eventuell massiv ein.
    Geändert von Knuddelbearli (28. September 2020 um 17:00 Uhr)
    Technologieoffenheit bedeutet Entscheidungsschwäche

    Glaubhafte Politik setzt voraus, dass man erstmal vor der eigenen Haustür kehrt!

    Kluge Köpfe sprechen über Ideen, mittelmäßige über Vorgänge und schwache über andere Leute.

  13. #13
    Dies & das kann Fridolin Avatar von tnecniv
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    Welche Funktionen soll denn ein unmanaged Switch, wie es der GS108 ist, denn zusätzlich zur Verfügung stellen, wenn man sich bei Netgear registriert?
    -••• -•-- •--• •-• --- •••• •• •- •••

  14. #14
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    1GBit/s statt 100MBit/s auf den Ports drei und vier
    Verstand op nul, frituur op 180.

  15. #15
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    Naja cloud management ist in den letzten Jahren am kommen für medium sized Netzwerke (z.B. Schulen etc.).
    Switch einstecken, der verbinden sich mit der Cloud und kriegt seine Konfiguration (z.B. Wireless Konfiguration etc.).
    Evtl. will Netgear ja langsam in diese Richtung, damit sie dann auch zusätzlich Services verkaufen können.

    Für 99% der Home-User wohl Overkill

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