...also, ich hatte heute im Zug viel Gelegenheit, mir Gedanken über das Thema Käse zu machen. Ich mache mal einen Überblick.
...also, ich hatte heute im Zug viel Gelegenheit, mir Gedanken über das Thema Käse zu machen. Ich mache mal einen Überblick.
Mit Naturgesetzen kann man nicht verhandeln. --Harald Lesch
Ein Atomkrieg würde die Menschheit auslöschen. Hätte aber auch Nachteile.
du sollst ja auch radeln und nicht zugeln
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Verträgst Du denn Zug?
...also, die Klassische Käsologie beschäftigte sich vor allem mit Löchern. Löcher sind ja Bereiche im Käse, an denen kein Käse ist. Trotzdem tragen sie im Allgemeinen zum Käsevolumen bei.
Einigen bekannt ist das Käseparadoxon. Nimmt man eine bestimmte Menge Käse mit Löchern und vergrößert diese, hat man ja nachher mehr Loch. Da aber das Loch gerade nicht aus Käse besteht, hat man weniger Käse. Kurz gesagt, je mehr Käse desto weniger Käse.
Problematisch an der Klassischen Käsologie ist, dass die genaue Anzahl der Löcher nicht bekannt ist, bevor man die Löcher angeschnitten hat. Archimedes schlug vor, aus Volumen und Gesamtgewicht das spezifische Gewicht auszurechnen, um einen Referenzkäse ohne unbekannte Löcher zu erhalten. Es gelang ihm aber zeitlebens nicht, den Beweis zu führen, dass in seinem Referenzkäse kein Loch war. Das Problem wurde erst in den 50er-Jahren gelöst, als fortgeschrittene Technologie für die Detektion von Löchern entwickelt wurde. Noch heute gilt es als Feuerprobe für Käsologen, die Anzahl der Löcher in einem frisch abgebauten Käsenugget zu bestimmen.
Philosophisch stellt sich die Klassische Käsologie die Frage, was passiert wenn zwei Löcher überlappen.
Mit Naturgesetzen kann man nicht verhandeln. --Harald Lesch
Ein Atomkrieg würde die Menschheit auslöschen. Hätte aber auch Nachteile.
Die Moderne Käsologie beschäftigt sich nicht mehr mit Löchern. Das Problem gilt unter Fachleuten als technisch gelöst. Als Begründer der modernen Käsologie gilt der französische Gourmet Francois Camenbert, der die schicksalhafte Frage stellte: Wird Käse eigentlich beim Stinken leichter?
Der experimentelle Nachweis gestaltet sich schwierig, aber die Theoretische Käsologie ist sich einig, ja. Das theoretische Modell sagt klar voraus, Käse sollte beim Stinken Masse verlieren.
Für Physiker und theoretische Käsologen stellt sich noch die Frage nach Grenzen. Gibt es eine kleinste Menge Gestank, die physikalisch möglich ist? Und gibt es eine stärkste Menge Gestank?
Die kleinste Menge wird unter Fachleuten als Stinkungsquantum bezeichnet, sie liegt leider (oder zum Glück?) weit unterhalb der Nachweisgrenze. Selbst die hochempfindlichen Geruchsorgane von Hunden lassen sich durch hinreichende Verdünnung irreführen. Deshalb ist auch nach 50 Jahren moderner Käsologie das Stinkungsquantum immer noch nicht experimentell bestimmt, was die Theoretiker natürlich nicht davon abhält, das Quantum als bekannt vorauszusetzen.
Der stärkste Gestank ist (zum Glück) nur theoretisch beschrieben. Die Vorhersage ist, es sollte möglich sein, ein Käseaerosol herzustellen, was eine Dichte im Bereich von massivem Käse hat. Fachleute sprechen von einem Kaesosol. Ähnlich wie bei einer unterkühlten Flüssigkeit ist der Zustand instabil - auf eine Störung hin regnet der Käse dann ab. Hier wäre ein experimenteller Nachweis besonders nützlich für die Industrie - man könnte künstlich ein Kaesosol herstellen und gezielt Nukleationskeime einbringen. Angesichts des Anteils, den Käse jetzt schon am Bruttosozialprodukt der wichtigsten Industrieländer hat, darf man gespannt sein. Wir brauchen mehr Forschung.
Mit Naturgesetzen kann man nicht verhandeln. --Harald Lesch
Ein Atomkrieg würde die Menschheit auslöschen. Hätte aber auch Nachteile.
Momentan wird Käse in Bergwerken gewonnen - größere Vorräte lagern in Frankreich und der Schweiz. Diese Länder sind ja auch für ihre Käse bekannt. Das Problem ist natürlich, dass der Bergbau stark in die natürliche Landschaft eingreift. Außerdem ist der Abbau nicht nachhaltig - die Käsevorkommen haben sich im Verlauf der Jahrtausende gebildet und der Mensch hat in wenigen hundert Jahren schon große Teile entnommen.
Vor diesem Gesichtspunkt erscheint die Möglichkeit der technische Käsegewinnung über ein Kaesosol besonders wichtig - wir brauchen die Forschung, wir müssen den Raubbau stoppen!
Mit Naturgesetzen kann man nicht verhandeln. --Harald Lesch
Ein Atomkrieg würde die Menschheit auslöschen. Hätte aber auch Nachteile.
Und woher kommt er holländische Käse?
Wie entsteht Eichelkäse?
Bekanntlich besteht der Mond aus (grünem) Käse, deswegen halte ich eine Förderung der Raumfahrt für unabdingbar um die Versorgung der Menschheit mit Käse sicher zu stellen.