1427 n. Chr.
Der junge Römmel betrat das Zelt, salutierte und meinte: "Die Armee ist bereit, Magnus. Alle Belagerungsmaschinen sind in Stellung. Alles wartet auf Euren Befehl." "Dann müssen wir nur dem Anführer der Basken noch bescheid geben, dass sie losschlagen. Cathy hat uns nicht gesagt, wer es ist, aber wir haben das Signal. Entzündet die Feuer und sendet das Rauchzeichen." Er sah zu Römmel und meinte: "Während sich die feine Dame auf dem Kongress der Tengris vergnügt, schlagen wir die Rückeroberung von Bilbao."
Neuengland: Magnus Barefoot
weitere Offiziere: Römmel jr., John Talbot
Belagerungswaffen: 100 Bliden (50 beschädigt, 500 Verletzte), 200 schwere Katapulte (10 beschädigt, 100 Verletzte), 100 gedeckte Rammen (100 zerstört, 1000 Tote: 1. Neunavarra-Armee), 600 Mangonelle (200 zerstört, 160 beschädigt, 1000 Tote: 1. Neunavarra-Armee, 800 Verletzte), 400 Katapulte (160 beschädigt, 800 Verletzte), 10 Belagerungstürme (7 beschädigt, 700 Verletzte), 200 Ballisten, 2000 Rammenträger (1100 Tote: Operation Iglu, 900 Verletzte; 275 von 500 Rammen zerstört, 225 beschädigt),
Subtotal: 13000 Mann (3100 Tote, 3800 Verletzte), 1500 Katapulte (200 zerstört, 380 beschädigt), 10 Türme (7 beschädigt), 600 Rammen (375 zerstört, 225 beschädigt)
Fußvolk: 2000 Hellebardiere (100 Tote, 900 Verletzte), 8000 Föderaten (1200 Tote, 3900 Verletzte), 5000 Langschwertkämpfer (1200 Tote: 1. Neunavarra-Armee, 2300 Verletzte), 6000 Kurzschwertkämpfer (2000 Tote: 1. Neunavarra-Armee, 1500 Verletzte), 4000 Schwertkämpfer (100 Tote, 1500 Verletzte), 1000 Axtwerfer (200 Verletzte), 1000 Streitaxtkämpfer (200 Verletzte), 2000 Kurzbogenschützen (1000 Tote: Roanoke-Algonkin), 2000 Speerkämpfer (400 Verletzte), 2000 Axtkämpfer (100 Tote, 900 Verletzte), 1000 Kampfhammerträger, 1000 Hypaspisten
Subtotal: 35000 Mann (5700 Tote, 11800 Verletzte)
Reiterei: 1000 Kamelreiter (1000 Tote), 1000 Knappen
Subtotal: 2000 Mann (1000 Tote), 2000 Kamele (1000 Tote)
Sonstige: 1 Spionageteam, 1000 baskische Rebellen,
Total: 51000 Mann (9800 Tote, 15600 Verletzte), 2110 Belagerungswaffen (575 zerstört, 612 beschädigt), 2000 Kamele (1000 Tote)
Großkolumbien: Arturo Prat XXXVII. (gefallen), Maximilian II Emmanuel von Bayern (befördert)
Garnison & Verstärkung: 5000 Ritter (5000 Tote), 100 schwere Katapulte (100 zerstört, 1000 Tote), 1000 Elefantenbogenschützen (1000 Tote, 500 getötete Elefanten), 7000 Knappen (7000 Tote), 1000 Hellebardiere (1000 Tote), 2000 Kriegersklaven (1000 Tote, 1000 Gefangene), 1000 Langschwertkämpfer (1000 Tote), 600 Mangonelle (400 zerstört, 200 erobert, 2000 Tote, 1000 Gefangene), 2000 berittene Infanteristen (2000 Tote), 3000 schwere Bogenschützen (3000 Tote), 1000 berittene Kompositbogenschützen (1000 Tote), 3000 Bauernsoldaten (3000 Tote), 10 gedeckte Belagerungstürme (10 zerstört, 1000 Tote)
Miliz: 2000 Hellebardiere, 1000 Bogenschützen (1000 Tote)
Total: 34000 Mann (30000 Tote, 2000 gefangene), 610 Belagerungswaffen (410 zerstört, 200 erobert), 15000 Pferde, 500 Elefanten, Tiere insgesamt: 15500 (15500 getötet)
Trotz der schweren Verluste in Medellin hatten die Kolumbianer einige Truppen zusammengezogen, um Bilboa zu verteidigen. Die Stadt, von uns von den Basken erobert, nach einem Aufstand an Kuba verschenkt und von dort an Kolumbien (damals noch Neugranada) abgetreten, hatte schon mehrfach den Besitzer gewechselt. Unser Ziel war es nun, die Basken endgültig von jedem spanischen Einfluss zu befreien. Vordergründig war dies der Ziel des gesamten Krieges.
Das hatten meine Leute auch den Basken in der Stadt erklärt, und es gab offenbar eine ausreichende pro-neuenglische Fraktion (oder zumindest genügend, die mit 3570000 Pfund aus schwarzen Kassen etwas anfangen konnten) um auf das Signal von Barefoot hin die Tore zu öffnen. Die Belagerungswaffe, hier stärker aufgestellt als in Manizales, musste so gar nicht erst versuchen, die Mauern aufzubrechen, sondern konnte direkt die Garnison angreifen.
Die neuartigen Bliden waren ein besonderer Vorteil, sie konnten ganz ohne Fernkampf-Vorbereitung in sichere Stadtangriffe gehen und die Ritter der Kolumbianer - im Grunde genommen stärker als jede unserer Truppen, aber durch die Enge der Stadt verwundbar - attackieren. Zugleich schossen die schweren Katapulte ohne Verluste 2 Truppe schwerer Bogenschützen von den Mauern, die sich in Lazarette zurückziehen mussten. Doch auch mit guten Chancen war nicht jeder Sieg gleich sicher, und so konnten die Ritter einen Trupp gedeckter Rammen zerstören und auch schnell genug zu 200 angreifenden Mangonellen ausfallen, so dass diese nicht zurückgezogen wurden. Der Anführer der Ritter war ein Bayer namens Maximilian II Emmanuel von Bayern, der für seinen Mut befördert wurde.
Vermutlich war er sogar ein besserer Kommandant als Arturo Prat, der immer noch Admiral war und kein General, aber an seiner Führung festhielt. Weitere Mangonellen wurden nur beschädigt, aber nicht zerstört, als sie die Ritter und Bogenschützen angriffen.
Die leichteren Katapulte begannen ein Fernkampfduell mit den schweren Kolumbianischen Katapulten und Mangonellen, während dessen beide Seiten Treffer einstecken mussten und die verbliebenen Ritter ausgedünnt wurden. Neuenglische Belagerungstürme beschossen die Knappen, als diese einen Ausfall wagten.
Dann aber wagten unsere letzten Belagerungswaffen keine Angriffe mehr - aber die Zeit für den Angriff war gekommen. Magnus Barefoot war sich nicht zu schade, mit seinen Truppen den ersten Angriff durchzuführen und die Reiterei anzugreifen. Zwar stelle sich diese als berittene Infanterie heraus, die abgesessen ganz gut gegen Hellebardiere geeignet war, aber sie wurden trotzdem ohne Verluste niedergemacht. Weitere Hellebardiere erlitten gegen die Langschwertkämpfer einige Verluste, siegten aber und konnten Prat enthaupten.
Damit übernahm nun Maximilian II Emmanuel von Bayern das Kommando. Seine Ritter stürmten in die angreifenden Föderaten hinein und erschlugen 1000 von ihnen und 1100 Langschwertkämpfer, ehe die erste Truppe Ritter fiel. Seine Knappen hielten sich nicht ganz so gut, 6000 von ihnen konnten zwar viele Langschwertkämpfer und Föderaten verwunden, aber nur 300 töten. Die Föderaten erschlugen auch die Hellebardiere und Elefantenbogenschützen und schließlich weitere Reiter.
Damit waren unsere stärksten Schwertkämpfer aber auch schon beschäftigt, und Barefoot musste ältere Formationen, die noch mit einem Spatha kämpften, in den Kampf rufen. Die allerdings konnten sich mit wenigen Toten und vielen Verletzten gegen Ritter, Belagerungstürme, Bauernsoldaten und Kriegersklaven durchsetzen.
Doch damit waren auch die mittelguten Truppen verbraucht, und Maximilian von Bayern blieben immer noch 14000 Mann, wenn auch in angeschlagenen Truppen. Barefoot musste nun also wieder riskantere Angriffe zulassen, um nicht zu verlieren. Ein erster Angriffsversuch von John Talbots Leuten, die bislang zurückgehalten worden waren, endete mit einem Abbruch, nachdem eine Wahrsagerin im Lager ihm - trotz 97% Chancen - den Tod vorausgesagt hatte. Lieber sollten Kurzschwertkämpfer in den Kampf ziehen uns ihr Leben riskieren. Die 2000 Bauernsoldaten und 400 Mangonelle zerstören, aber sie verloren auch 1000 Mann gegen Maximilians Ritter.
Nun aber, da die Bauernsoldaten, die als seine Mörder vorhergesehen worden waren, weg waren, griff auch Talbot an und erledigte einen Trupp angeschlagener Bogenschützen im Lazarett bzw. 250 von ihnen auf den Mauern. Die alten Rammenträger der Operation Iglu sahen nun auch gute Chancen, die Stallungen der berittenen Kompositbogenschützen einzureißen, aber sie wurden von diesen abgefangen und besiegt. Peter Minuits Balliste zerstörten unterdessen verlustlos in einem Fernduell die schweren Katapulte der Kolumbianer und verletzten einige weitere Verteidiger. Daraufhin versuchten es Mestizen mit Sturmrammen, die Ställe anzugreifen, und sie überstanden es. Ihre Einheit hatte auch Verluste, aber ein Teil der Verluste wurde durch die verlorene Einheit aufgefangen, so dass einige erfahrenere Leute in die Truppe kamen.
Nun sah auch Römmels Truppe ihre Chance gekommen, und die Wurfäxte fällten weitere 250 Bogenschützen von den Mauern. Die Kurzschwertkämpfer allerdings konnten die letzten Ritter immer noch nicht besiegen, eine Unterzahl Ritter tötete 1000 weitere von ihnen. Aber es blieben nur noch 7000 Mann, arg geschwächt, und nur eine Entscheidung musste fallen: Wollte Barefoot sie alle besiegen - und dann mit nur wenigen Leuten einmarschieren, die vielleicht die Stadt nicht gegen die Rebellen halten konnten - oder wollte er eine Truppe zurücklassen und dann im nächsten Jahr mit allen Leuten einrücken? Zunächst ließ Barefoot das tun, was unstrittig war, und die bestehenden Truppen besiegen, damit am Ende nur noch eine Einheit übrig war, die sich erholen konnte. Streitaxtkämpfer töteten die letzten Bogenschützen, Speerkämpfer stachen die berittenen Kompositbogenschützen und 1000 Ritter ab, aber die letzen Schildknappen machten einen Ausfall und töteten 1000 Roanoke-Algonkin mit Kurzbögen, die hier aufräumen sollten. Was blieb waren geschwächte Truppen. 2000 Axtkämpfer mit Bronzeäxten stürzten sich auf die Ritter, die aber trotz ihrer Unterzahl noch 100 Mann töten und 900 Verletzen konnten. Die Knappen wurden von Hammerträgern der Mascoutin-Algonkin erschlagen. So blieben nur noch 180 Mangonelle (davon allerdings nur 22 mit kampffähiger Besatzung), als die Entscheidung getroffen werden musste.
Magnus Barefoot entschied sich letztlich für die Einnahme, da mit der Eroberung der Katapulte - die sofort von den baskischen Rebellen bemannt werden konnten - eine weitere Einheit zur Verteidigung der Stadt zur Verfügung stand. Er rechnete vielleicht nicht damit, dass seine Leute einen Gegenangriff der Rebellen alle überleben würden. Es reichte ihm, dass so viele überlebten, dass die Stadt nicht fiel und er dann mit seiner Hauptarmee einrücken konnte.
Tatsächlich konnte er nach dem Einrücken nur 3000 Rebellen entdecken, die sich von Maximilian hatten aufhetzen lassen - auch, weil die Stadt nicht ursprünglich kolumbianisch war. Der Ritter selbst war zu einer 1000 Mann starken Verstärkungstruppe von Kriegersklaven geflohen, die schon vorher vor der Stadt gestanden hatte.
Die Neuenglische Armee stürmte in die Stadt, von vielen Basken freudig empfangen. Man sicherte sich Prats Privatvermögen von 346000 Dublonen (oder mehr - das war der Teil, der an die Armee ging). Außerdem stürmten sie einen Keller mit einem Lazarett, so wie auf einen sehr überraschten Mann stießen, der sie bat, die Verwundeten zu verschonen. "Ich gebe Euch alles, was ich habe, für ihr Leben. Und ihr werdet es nicht bereuen, aber verschont die Verletzten." "Wer seid Ihr, und was könnt Ihr uns geben?" fragte Barefoot. "Ich bin Schweitzer..." "Kommt mir nun nicht mit Neutralität - die Schweizer in diesem Jahrhundert waren bedeutende Söldner und keineswegs Friede-Freude-Eierkuchen." "Ihr versteht mich falsch. Schweitzer, mit tz, das ist mein Name. Ich bin Tropenarzt - und zugleich ein bekannter Alchimist.
Und auch wenn ich die Alchimie lieber nutze, um Leid zu lindern, kenne ich doch einige Rezepte für Seekampfmittel oder auch andere Waffen, die Euch nützen werden." Warum er uns Waffen in die Hand gab, wo er doch die Verletzten verschont wissen wollte - und damit noch mehr Verletzte verursachen würde - war Barefoot nicht ganz klar. Aber er nahm an, und Schweitzer wurde verschleppt. Mit seiner Hilfe wurden neue Kriegsgaleeren der 'Schweitzer'-Klasse entworfen, die unsere bisherigen Galeeren übertreffen sollten. Da es dafür aber gerade keinen Bedarf gab, wurden lange keine Schiffe auf Kiel gelegt. Waffenkammern, die die von ihm bereitgestellten Mittel (meistens Brandmittel oder verbesserte Metalle für die Schmiede) nutzten kamen dagegen schon eher auf.
Noch war die Schlacht um Bilbao nicht ganz vorbei. Ein Trupp Hypaspisten überrannte die Indio-Bogenschützen bei den Kuhweiden der Stadt, die schon im Niemandsland lagen.
Die Hellebardiere der Rebellen waren unseren Reitern zu gefährlich, aber die Kamelreiter stürmten zumindest in die Reihen der Kriegersklaven von Maximilian - und wurden abgewehrt. Erst ein Angriff von Schildknappen besiegte diese, aber da war der Bayer schon zu den Rebellen geflüchtet, und die waren gegen Reiterangriffe ziemlich gut aufgestellt.
Die Eroberung der Stadt bedeutete das Erreichen unsere Haupt-Kriegsziels, aber in New York herrschte noch kein Willen zum Frieden. Zum einen hatten wir die Pferde im südlichen Baskenland damit nicht erobert, zum anderen war Guamo immer noch abgeschnitten. Von Vorteil war, dass Magnus seine Armee ziemlich gut über das nun neutrale Land nach Medellin und von dort nach Guamo und dann Bogota schicken konnten - mit der Eroberung Bogotas würden wir auch Pferde erhalten, und zwar südlich von Guamo, wo eine Herde verwildert war. Dieses Ziel sollte nach Möglichkeit noch erreicht werden, im nächsten Frühjahr sollte Barefoot einen Teil seiner Leute abstellen zur Verteidigung Bilbaos und den Rest nach Norden schicken, wo er frische Leute für den Marsch auf Bogota erhalten sollte. Kritisch war die Zeit, denn wir hatten nur noch Geld für 12 Jahre Krieg. In Bogota standen 20000 Mann - und endlich wieder ein Spion von uns, aber nicht meine erfahrenen Spione, sondern ein frischer, noch von Nathan ausgebildeter.
Um aber den Schein zu wahren, dass es uns nur um die Basken gegangen wäre, wurde ich gleich nach meiner Rückkehr nach Bogota geschickt, um mit Bolivar zu verhandeln. Die Abtretung seiner Hauptstadt kam natürlich nicht in Frage, ich fragte ihn also nur, was er uns für einen Frieden anbieten würde. Er meinte: "Ich akzeptiere Ihre Besetzung von Neunavarra, ich gebe Guamo und Cartagena das Indias auf, ich zahle noch 240000 Dublonen an Euch und eine Rente von 14000 Dublonen pro drei Jahre an die Verwundeten, etwa 30 Jahre, dann sollten die Verwundeten entweder genesen oder in Würde gestorben sein." Ich schrieb das auf, meinte aber: "Ich werde Euch meine Antwort wissen lassen."
Ich stieg in ein Boot, das mich zu Ito Sukeyuki und seiner Flotte brachte. Dort meinte ich: "Richtschütze! Geben Sie Bolivar meine Antwort!"
Die drei Katapulttriremen richteten ihre Schleudern auf die Stallungen der Ritter aus und schossen ihre Katapulte ab. Das hieß 'Nein zu diesem Friedensvertrag'.