Leseprobe - Achtung: Spoiler! Spoiler! Spoiler!

[Tohuwabohu]

Da Iuve wohl raus ist und seine Ideen nicht weiter ausgeführt hat, würde ich ja folgendes vorschlagen:

Als ehemaliger Eisläufer war Thoriphor der Vorgänger Broncos als Kommandant der Kaserne. Vielleicht ist er der Oberbefehlshaber und kann Bronco, der nur eine Art Feldwebel wäre, als Vorgesetzter somit rumkommandieren? Irgendwann mal hat Thoriphor jedenfalls mehreren Stadtherrn oder dem Primar das Leben gerettet, entweder im Krieg oder weil er einen Aufstand der Unterstadt niedergeschlagen hat (was ihn dort verhasst macht aber zumindest Respekt einflösst). Zum Dank wurde er vom Primar in die Oberstadt berufen und erhielt den Oberbefehl über die Soldaten. Dort hat er ein angenehmes Leben, ist durch seine patente Art bei den Ladys und Tieren beliebt. Nun erpresst man ihn aber und droht ihm damit diese Stellung wieder zu entziehen, wodurch er wieder in die Unterstadt ziehen müsste - wo man ihm aber nach dem Leben trachtet, zumal er eigentlich von dort stammt.

Fehlt nur noch der Grund, warum er erpresst wird sich aufzumachen: ist schlage (natürlich) vor, dass der Primar ihn inflagranti mit seiner Frau erwischte! Da dieser ihm aber mal sein Leben gerettet hat, stellt er ihn also vor die Wahl anstatt ihn umzubringen. So oder so ist es eine win-win-Situation für den Primar: entweder Thoriphor kommt um oder er bringt einen massigen Sonnenstein zurück.

[Fimi]

Ich weiß nicht, ob das nicht zu viel ist. Muss er gleich Oberbefehlshaber gewesen sein? Dann geht da ja irgendwie die Spannung aus der Szene in der Kaserne flöten.

Ich hatte mir den Charakter jetzt als etwas steifen, humorlosen Soldaten durch und durch vorgestellt, quasi als Gegensatz zum charmanten Teufelskerl Danny. Dann kann es im Gegenzug für ihn ungewöhnlich sein, dass Norayk ihm Anbahnungen zu machen scheint oder so. Darauf aufbauen würde ich jetzt nicht als Grund annehmen, dass er mit Norovars Frau im Bett war, sondern einfach, dass der damit droht, seine Familie durch "Unglücke" zu beseitigen, wenn er nicht spurt.

[Tohuwabohu]

Ja, in diese Richtung gingen auch Iuves erste Überlegungen. Aber ich fände es schwach, wenn beide Charaktere, Danny und Thoriphor, aus demselben Grund heraus zum mitmachen (Familie, Frau) gezwungen würden.

Ohne Oberbefehlshaber zu sein, könnte er dann einfach zum persönlichen Leibwächter des Primar ernannt worden sein. In dieser Stellung ist er gefährdet, entweder weil er alt wird oder einen Fehler begangen hat - muss jetzt nicht der Seitensprung gewesen sein. Diese Stellung muss er behalten, ansonsten droht ihm wieder die Unterstadt.


EDIT: Die Idee mit dem Aufstand finde ich übrigens sehr verlockend, mehr noch als einen Krieg. Könnte zusätzlich für Spannung zwischen ihm und Danny sorgen.

[Fimi]

Ne, bei Danny habe ich die Frau schon gestrichen. Sorry, das hab ich glaube ich noch nicht erwähnt. Bei ihm reicht als Motivation, dass ihn der Heist bei seiner Diebesehre packt.

Der Auftraggeber ist übrigens nicht der Primar (der höchste Mann in der Stadt), sondern verspricht sich das zu werden, wenn er der Stadt einen zweiten Sonnenstein "schenken" kann.

Aufstand klingt gut. Jedenfalls besser als ein Kriegsheld. Wenn schon Soldat, dann einer, den die Leute auf der Straße eher verachten als feiern.

[Tohuwabohu]

Vielleicht werfen die ihm ein "Soldaten sind Mörder" an den Kopf.

[Fimi]

Danny will in der Unterwelt nach ein paar Leuten suchen, aber mit Toriphor will keiner zusammenarbeiten.

[Tohuwabohu]

Man könnte aus so einem Gespräch seinen Werdegang rekonstruieren. Genial.

[Fimi]

Wenn er eh stadtbekannt ist, würde ich das nur langsam einfließen lassen, Danny sollte das dann ja wissen, wenn das wirklich bekannt ist. Also der Leser kriegt das dann peu à peu mit, wenn ihm z.B. jemand "MÖRDER!" an den Kopf wirft oder in einem Nebensatz aufkommt, dass er früher XYZ auch schon bei ABC gemacht hat.

[Tohuwabohu]

Oder er hat Alpträume und wacht jede Nacht schweißgebadet auf und man erlebt die Taten dadurch. Damit würde er noch vielschichtiger, da er durchaus weiß, aus Pflichtbewusstsein das Falsche getan und davon auch noch profitiert zu haben. Eventuell versucht er - als eine Art Buße - den Stein für die Unterschichten zu sichern?

[Fimi]

Hm, ist das nicht zu vielschichtig für uns? Je mehr Schichten du einbaust, desto mehr Platz muss man denen auch einräumen, wenn das nicht nur alles in einem Satz kurz angeschnitten werden soll. Daher wäre ich da eher etwas zurückhaltend und würde mit dem Arbeiten, was wir schon haben.

[Tohuwabohu]

Gut, dann soll er eben ein Chauvi werden. Vielleicht blickt er genauso geringschätzig auf die Unterstädtler herab, wie die auf ihn.

[Mongke Khan]

Raptoren finde ich nicht so cool, ich hätte bei den Fluchttieren an die - von irgendwem in den Threads mal erwähnten - großen Laufvögel gedacht. Das ist viel witziger, als wenn Echsen... andere Echsen jagen.

Beim Aufpasser hatte ich so ne Art schmierigen "Pet"-Typen vor Augen, der auf Befehl alles macht und zu Diensten ist ("Jawohl mein Herr!"). Also auch auf Befehl Aufstände niederschlägt und mit ner kleinen Großstraußenfarm belohnt wurde. Natürlich geht der dann auch mit; ich würde den gar nicht so viel "interessanter" machen. Der muss keine krasse Backstory, schlaflose Nächte oder ein heimliches sexuelles Verlangen nach seinem Boss haben, der muss einfach nur mitgehen.
Mit Danny, der Eisläuferin und dem Echsendude haben wir schon drei ziemlich starke Figuren und müssen aufpassen, dass die sich nich zu sehr die Show stehlen.

[Fimi]

Hm. Ich wollte den jetzt auch nicht zu einer Hauptfigur machen, was Tiefe und Einfluss auf die Story angeht, aber ihn etwas als Gegenpol zu Danny zeichnen - als Kerl mit Stock im Arsch.

[Mongke Khan]

Jo, das passt ja. Aber eine krasse Motivation braucht der imo nicht. Er hat es durch Andienen einigermaßen zu was gebracht, wie so ein Wachhund, den man sich züchtet und der auf Kommando Sitz macht und aufpasst.

Vielleicht könnte man ihn auch eher "Wachhund" oder so statt "Kriegsheld" nennen? Oder das Kriegsheld spöttisch,a la Aufständische erschlagen ist brutaler Krieg und sehr heldenhaft.

[Tohuwabohu]

Jetzt, so wie es bei euch klingt, würde Norayk lieber mit dem schüchternen, jungen Lehrling Vorlieb nehmen.