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Thema: Juristische Frage - Mietrecht

  1. #1
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    Juristische Frage - Mietrecht

    hi,

    ich habe die Nebenkostenabrechnung endlich bekommen... und soll 1.200 EUR nachzahlen... statt wie bisher das ich immer etwa 300 EUR zurück bekam.

    Die Ursache dafür ist folgende:
    Im Jahr 2018 wurde im Juni eine neue Heizung verbaut. Damit zusammen auch eine Photovoltaikanlage aufs Dach und ein neuer Öltank.
    Der Ölverbrauch des Hauses im Jahr 2018 hat sich verdoppelt. Die Hausverwaltung hat dies wie folgt begründet:
    Durch den Ausbau des alten Tanks musste das alte Öl (angeliefert Februar 2018) abgepumpt werden und durfte als rechtlichen Gründen nicht mehr zurückgepumpt werden, so das die Tanks neu befüllt werden mussten.

    Lt. Lieferungsdaten hatten wir 7.000 Liter Öl zum Jahreswechsel im 20.000 Liter Tank. Am 15.Februar wurden weitere 8.000 Liter geliefert. Der Jahresgesamtverbrauch der vergangenen Jahre lag bei 9.000 Liter/Jahr (12 Parteien-Haus). Damit befand sich im Tank zum Jahreswechsel soviel Öl, das er quasi bis in den Herbst hinein gereicht hätte. Die Anlieferung im Februar ist daher eigentlich unnötig gewesen. Vorallem da in den vergangenen Jahren immer nur 2.000-3.000 Liter angeliefert wurden. Wieso also nun plötzlich 8.000 Liter?
    Und das zu einem Zeitpunkt wo schon klar war, das im Juni die Heizung samt Tank ausgetauscht wird?

    lt. meinem Vater, der aktuell das Haus meiner verstorbenen Oma renoviert und da auch eine Ölheizung ausgetauscht hat und damals das abgepumpte Öl einfach in die neuen Tanks umgepumpt wurde, muss das alte Öl garnicht entsorgt werden. Und ja, keine klimafreundliche Heizung weil:
    Achtung Spoiler:
    1. Es gibt im gesamten Stadtviertel keine Gasleitungen
    2. Das Haus ist zu alt um eine Niedrigtemperaturheizung zu nutzen
    3. Die Dämmung lässt sich ohne das Belüftungskonzept nicht ebenfalls anzupassen nicht modernisieren, was Mehrkosten in Höhe von 110.000 EUR nur für eine bessere Heizung bedeutet hätte.


    Die Frage ist:
    Muss ich das als Mieter wirklich bezahlen? Ich mein, da wurden Ölmengen für 1,5 Jahre geliefert obwohl bekannt war das da neue Tanks rein kommen. Dazu bin ich kein Eigentümer. Die Eigentümergemeinschaft hat beschlossen diese Kosten durch Entsorgung und Neubefüllung der Tanks auf die Allgemeinkosten drauf zu schlagen. Da ich als Mieter 30% der Allgemeinkosten tragen muss, sind die Folgen, das meine Heiz- und Warmwasserkosten um 80% gestiegen sind und das obwohl mein individueller Verbrauch (Warmwasser und Heizung) um 5% gesunken ist.

    Ist es rechtens das ich diese Kosten tragen muss, obwohl diese von den Eigentümern verschuldet wurden u.a. aufgrund der unnötigen Befüllung im Februar und der Tatsache das ich als Mieter eigentlich daran weder etwas habe, noch es beschlossen habe oder sonst einen Einfluss darauf habe. Ohne die Befüllung im Februar wären im Tank statt etwa 10.000 Liter nämlich nur noch 2.000 Liter gewesen. Und damit hätte ich keine Nachzahlung leisten müssen.

    Irgendwie sehe ich das nicht ein.

    Danke für eure Antworten.
    nordstern

  2. #2
    Kaktuskiller Avatar von Xenoom
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    Ich denke, das passt besser in die Diskussionsecke

  3. #3
    für Freiheit +Grundrechte Avatar von Der Falke
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    Rechtsberatung ist in Deutschland nur Anwälten erlaubt.
    Nicht vergessen: 1118 Tage lang war die freiheitlich-demokratischen Grundordnung durch Regierung und Parlament in Bund und Ländern aufgehoben! Die Verantwortlichen müssen vor Gericht gestellt werden!

    Die Meldepflicht muss zudem noch immer aufgehoben werden.

    "Es ist die Schicksalsfrage Deutschlands: Wir stehen vor der Wahl zwischen Sklaverei und Freiheit. Wir wählen die Freiheit!" - Konrad Adenauer
    "The only thing we have to fear is fear itself." - Franklin D. Roosevelt

  4. #4
    Bái Zuô! Avatar von monkeypunch87
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    @Nordstern: Ich würde mich auf jeden Fall wehren. Bist du im Mieterverein?
    Das Bemühen um mehr soziale Gleichheit hat ebenfalls seine Schattenseite:
    So erzeugen manche Verfechter von Gleichheit und Akzeptanz selbst Ungleichheit und Inakzeptanz – weil auch sie nur jene akzeptieren, die ihren eigenen Werten entsprechen. Alle anderen werden beschuldigt, beschämt, moralisch verurteilt oder sonstwie verächtlich gemacht. Das begünstigt Kulturkämpfe und eine immer stärkere Polarisierung der Gesellschaft.

  5. #5
    Asche und Staub Avatar von Justus
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    Zitat Zitat von nordstern Beitrag anzeigen
    hi,

    ich habe die Nebenkostenabrechnung endlich bekommen... und soll 1.200 EUR nachzahlen... statt wie bisher das ich immer etwa 300 EUR zurück bekam.

    Die Ursache dafür ist folgende:
    Im Jahr 2018 wurde im Juni eine neue Heizung verbaut. Damit zusammen auch eine Photovoltaikanlage aufs Dach und ein neuer Öltank.
    Der Ölverbrauch des Hauses im Jahr 2018 hat sich verdoppelt. Die Hausverwaltung hat dies wie folgt begründet:
    Durch den Ausbau des alten Tanks musste das alte Öl (angeliefert Februar 2018) abgepumpt werden und durfte als rechtlichen Gründen nicht mehr zurückgepumpt werden, so das die Tanks neu befüllt werden mussten.

    Lt. Lieferungsdaten hatten wir 7.000 Liter Öl zum Jahreswechsel im 20.000 Liter Tank. Am 15.Februar wurden weitere 8.000 Liter geliefert. Der Jahresgesamtverbrauch der vergangenen Jahre lag bei 9.000 Liter/Jahr (12 Parteien-Haus). Damit befand sich im Tank zum Jahreswechsel soviel Öl, das er quasi bis in den Herbst hinein gereicht hätte. Die Anlieferung im Februar ist daher eigentlich unnötig gewesen. Vorallem da in den vergangenen Jahren immer nur 2.000-3.000 Liter angeliefert wurden. Wieso also nun plötzlich 8.000 Liter?
    Und das zu einem Zeitpunkt wo schon klar war, das im Juni die Heizung samt Tank ausgetauscht wird?

    lt. meinem Vater, der aktuell das Haus meiner verstorbenen Oma renoviert und da auch eine Ölheizung ausgetauscht hat und damals das abgepumpte Öl einfach in die neuen Tanks umgepumpt wurde, muss das alte Öl garnicht entsorgt werden. Und ja, keine klimafreundliche Heizung weil:
    Achtung Spoiler:
    1. Es gibt im gesamten Stadtviertel keine Gasleitungen
    2. Das Haus ist zu alt um eine Niedrigtemperaturheizung zu nutzen
    3. Die Dämmung lässt sich ohne das Belüftungskonzept nicht ebenfalls anzupassen nicht modernisieren, was Mehrkosten in Höhe von 110.000 EUR nur für eine bessere Heizung bedeutet hätte.


    Die Frage ist:
    Muss ich das als Mieter wirklich bezahlen? Ich mein, da wurden Ölmengen für 1,5 Jahre geliefert obwohl bekannt war das da neue Tanks rein kommen. Dazu bin ich kein Eigentümer. Die Eigentümergemeinschaft hat beschlossen diese Kosten durch Entsorgung und Neubefüllung der Tanks auf die Allgemeinkosten drauf zu schlagen. Da ich als Mieter 30% der Allgemeinkosten tragen muss, sind die Folgen, das meine Heiz- und Warmwasserkosten um 80% gestiegen sind und das obwohl mein individueller Verbrauch (Warmwasser und Heizung) um 5% gesunken ist.

    Ist es rechtens das ich diese Kosten tragen muss, obwohl diese von den Eigentümern verschuldet wurden u.a. aufgrund der unnötigen Befüllung im Februar und der Tatsache das ich als Mieter eigentlich daran weder etwas habe, noch es beschlossen habe oder sonst einen Einfluss darauf habe. Ohne die Befüllung im Februar wären im Tank statt etwa 10.000 Liter nämlich nur noch 2.000 Liter gewesen. Und damit hätte ich keine Nachzahlung leisten müssen.

    Irgendwie sehe ich das nicht ein.

    Danke für eure Antworten.
    nordstern
    Aus der Hüfte geschossen nein, nicht alles. Jedenfalls kannst Du die Herausgabe Deines Anteils an dem nicht verbrauchten und abgepumpten Heizöl verlangen oder so ähnlich
    Du solltest auf jeden Fall der Nebenkostenabrechnung widersprechen, lies Dir mal die §§ 555a ff. im BGB dazu durch. Da gibt es auch was zu den Formvorschriften, die eine Abrechnung haben muss.
    Was ich machen würde, ist Unterlagen und schriftliche Aussagen vom Vermieter und Heizöllieferant sammeln und dann, wenn ich genug Papiere habe, in denen sich beide erklären, wie die Rechnung genau zustanden kam, eine Anzeige wegen Betruges in Aussicht stellen.
    Danach riecht es nämlich, neben Diesel natürlich.
    Für ein Schiff, das seinen Hafen nicht kennt, weht jeder Wind ungünstig.

  6. #6
    Mehr Ü Avatar von demonaz
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    Ich würd mich ja (zusätzlich) noch fragen, was mit dem "alten" Heizöl passiert ist. Entweder wurde das entsorgt (Entsorgungsnachweis) oder vergütet. Oder die Eigentümergemeinschaft hatte plötzlich eine unbefleckte Empfängnis
    Much of the social history of the Western world, over the past three decades, has been a history of replacing what worked with what sounded good.

  7. #7
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    Ich würde mal prüfen, ob das verschenkte Öl in die Umbaukosten einfließen sollte und nicht in die Heizkosten.
    Verstand op nul, frituur op 180.

  8. #8
    Hüter des Chaos Avatar von Jeckchen
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    Ich würde einen Rechtsanwalt, den Mieterschutzbund oder ähnliches befragen. Kostet zwar etwas, aber die sind (sollten) wenigstens fit in der Materie (sein).
    Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag!

  9. #9
    Asche und Staub Avatar von Justus
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    Zitat Zitat von demonaz Beitrag anzeigen
    Ich würd mich ja (zusätzlich) noch fragen, was mit dem "alten" Heizöl passiert ist. Entweder wurde das entsorgt (Entsorgungsnachweis) oder vergütet. Oder die Eigentümergemeinschaft hatte plötzlich eine unbefleckte Empfängnis
    Das alte Heizöl wurde mutmaßlich dem nächsten Kunden verkauft. So wird der Händler für die "Entsorgung" doppelt bezahlt.
    Für ein Schiff, das seinen Hafen nicht kennt, weht jeder Wind ungünstig.

  10. #10
    Asche und Staub Avatar von Justus
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    Zitat Zitat von Jeckchen Beitrag anzeigen
    Ich würde einen Rechtsanwalt, den Mieterschutzbund oder ähnliches befragen. Kostet zwar etwas, aber die sind (sollten) wenigstens fit in der Materie (sein).

    Letztlich wirst Du um den Anwalt nicht herumkommen, wenn Dein Vermieter rumzickt. Widerspruch gg die Abrechnung solltest Du dennoch einlegen.
    Für ein Schiff, das seinen Hafen nicht kennt, weht jeder Wind ungünstig.

  11. #11
    Vulvarine Avatar von Tohuwabohu
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    Zitat Zitat von demonaz Beitrag anzeigen
    Ich würd mich ja (zusätzlich) noch fragen, was mit dem "alten" Heizöl passiert ist. Entweder wurde das entsorgt (Entsorgungsnachweis) oder vergütet. Oder die Eigentümergemeinschaft hatte plötzlich eine unbefleckte Empfängnis
    Ja, der Entsorgungsnachweis ist wichtig. Da würde ich auch ansetzen.

  12. #12
    für Freiheit +Grundrechte Avatar von Der Falke
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    Ich würde bezweifeln, dass man "altes Heizöl" überhaupt wegwerfen würde. Denn Motoren die Schweröl nutzen (bspw. Schiffsmotoren) können das auf jeden Fall noch als Treibstoff nutzen.
    Nicht vergessen: 1118 Tage lang war die freiheitlich-demokratischen Grundordnung durch Regierung und Parlament in Bund und Ländern aufgehoben! Die Verantwortlichen müssen vor Gericht gestellt werden!

    Die Meldepflicht muss zudem noch immer aufgehoben werden.

    "Es ist die Schicksalsfrage Deutschlands: Wir stehen vor der Wahl zwischen Sklaverei und Freiheit. Wir wählen die Freiheit!" - Konrad Adenauer
    "The only thing we have to fear is fear itself." - Franklin D. Roosevelt

  13. #13
    Singen Saufen Siegen Avatar von Admiral G
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    Ich halte die Idee der "Entsorgung" für schwachsinnig, in der deutschen Bürokratie aber auch für möglich...

  14. #14
    Frühstücksbonze Avatar von Gullix
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    ...also, die Logik sagt, dann muss er am Weiterverkauf des Öls auch beteiligt werden. Ich finde es eine gute Idee, denen gegenüber mal anzudeuten, dass er einen Verdacht hat betrogen zu werden. Wenn der Verdacht falsch ist, ist denen das peinlich und das sieht man an ihrer Reaktion. Wenn der Verdacht stimmt, kommt eine aggressive Antwort zurück.

    Wir dürfen im Civforum natürlich keine Rechtsberatung machen. Weiß nicht, ob der Thread deshalb vllt bald geschlossen wird. Geh am besten zu Leuten, die das dürfen. Mich würde aber natürlich interessieren, wie es weitergeht/ausgeht.
    Mit Naturgesetzen kann man nicht verhandeln. --Harald Lesch

    Ein Atomkrieg würde die Menschheit auslöschen. Hätte aber auch Nachteile.

  15. #15
    esst mehr Teile Avatar von mauz
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    Zitat Zitat von Gullix Beitrag anzeigen
    ...also, die Logik sagt, dann muss er am Weiterverkauf des Öls auch beteiligt werden. Ich finde es eine gute Idee, denen gegenüber mal anzudeuten, dass er einen Verdacht hat betrogen zu werden. Wenn der Verdacht falsch ist, ist denen das peinlich und das sieht man an ihrer Reaktion. Wenn der Verdacht stimmt, kommt eine aggressive Antwort zurück.

    Wir dürfen im Civforum natürlich keine Rechtsberatung machen.
    aber die Lizenz zur küchentischpsychologischen Beratung

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