[DMS] Ein Kranz von Bergen stolz und hoch erhoben - Tiroler Privatfaden

[Jon Snow]

Es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder die Vertretungen haben wirklich etwas mitzuentscheiden. Dann werden auch führende Männer aus den Regionen die wenigen, begehrten Mandate zu erringen versuchen und darum konkurrieren, wodurch auch dein Plan aufgehen könnte, dass die Vertretungsgebäude repräsentativ ausgestaltet werden. Oder man finanziert die Vertretungen direkt, so dass etwas ärmere, aber einflussreiche Adlige und Kleriker (und vielleicht auch einige Bürger) sich dadurch in Innsbruck darstellen können und deshalb ein Interesse haben, um die Sitze zu konkurrieren.

[ttte]

Und wie ließe sich eine solche Mitentscheidungsmöglichkeit gestalten?

[Jon Snow]

Entweder in Form einer Ständevertretung (also so ähnlich wie zum Beispiel in Hellas) oder auf eine kreative Weise. Wenn dir eine einfällt.

[ttte]

Ne, mir fällt keine ein, außer es ergeben sich halt mal aus den unterjährigen Ereignissen Möglichkeiten. Deshalb frage ich ja Dich.

Wie würde denn eine Ständevertretung nach hellenischem Vorbild aussehen? Was für Kompetenzen hätte die, und würde mich das in meiner Freiheit groß beschneiden?

[Jon Snow]

Näheres findest du im letzten Jahreszug. Kurz gesagt handelt es sich um eine Vertretung der Provinzen, die in allen Bereichen ein Mitspracherecht haben wird. Natürlich müsste man die Delegiertenzahl dann erhöhen, und es wäre schon auch ein Machtfaktor, der deine Freiheit in allen Bereichen einschränken könnte. Mittelalterliche Ständevertretungen waren ja nicht auf bestimmte Bereiche verwiesen.

[ttte]

Und wie sehr müsste ich es finanzieren, dass sich arme Einflussreiche engagieren?

[Jon Snow]

Vielleicht mit 10000 S pro Provinz?

[ttte]

Das wären ja 60 kS.

Dann mach ich mir mal lieber über ne politische Ausgestaltung Gedanken, wenn Du mir hier keine Musterlösung anbieten willst.

[Jon Snow]

Das Land ist halt ziemlich reich.

[ttte]

Ja, und davon bleibt nichts übrig, weil Du mir Vergünstigungen für die Söldner verweigerst!

[Jon Snow]

[ttte]

Wenn ich der Ländervertretung jetzt für direkt die Regionen betreffende Sachen ein Vetorecht (mit Mehrheit aller Regionen, jede Region eine Stimme, also im Grunde ähnlich wie der deutsche Bundesrat) einräume und zusätzlich alle Abgeordneten jederzeit eine Audienz beim Khan, bzw in dessen Abwesenheit bei einem anderen hohen Regierungsmitglied, garantiere, müsste das doch schon einiges bringen, oder?

[Jon Snow]

Das wäre ein Gedanke. Gut, im Einzelfall könnte es strittig sein, was dazugehört, zumal diese strikte Trennung in Sachgebiete dem Mittelalter eher fremd war. Man kann zumindest mal den Versuch unternehmen.

[ttte]

Dann setze ich das so in etwa ein den Jahreszug. Ob dann tatsächlich ein Vetorecht vorliegt, kann man dann ja konkret entscheiden, ich werde auf jeden Fall nicht im Vorhinein einen 40-Punkte-Katalog oder Ähnliches entwerfen.

Wie sieht es denn mit dem Audienzrecht aus? Ich hätte jetzt schon gedacht, dass das Recht, den Herrscher quasi zu jeder Zeit mit seinem Firlefanz belabern zu können, im Spätmittelalter durchaus Eindruck macht.

[Jon Snow]

Das ist eine etwas kitzlige Sache, weil du Bitten bei einer Audienz nur schwer ablehnen kannst. Außerdem war die Reihenfolge recht klar festgelegt und wurde auch als Teil der persönlichen Ehre betrachtet. Ich bin nicht sicher, ob du dir einen Gefallen damit tätest. Es würde wohl reichen, sich regelmäßig mit dem Rat zu treffen.