Die wunderbare Welt des Mongke K.

[Alfred]

Ich bin jetzt auch nicht so der HipHop(p)er, aber vom Gefühl her hätte ich gedacht der 2te Beat hat mehr das aggressiv Treibende...

[Mongke Khan]

Mir hat diese "Heist"-mäßige Bassline(?) gut zu dem Thema gefallen, deshalb hatte ich das genommen. Und dieses Glockending als "Sirene". Müsste ich wahrscheinlich nochmal aufnehmen, heute war ich den ganzen Tag über auch sehr schläfrig. Oder es bleibt als "ich wüsste, was besser zu machen ist und mache es mit gescheiten Programmen erneut"-Projekt

[Mongke Khan]

Nach knapp drei Stunden, die ich an Gloryholei55s Liebeslied gesessen habe, belasse ich es bei einer Trilogie. Die (audiovisuellen) Gags bei den Texten wurden gemacht, aber den Text und nen Beat irgendwie aufeinanderzubekommen ist (auch angesichts der Länge Kürze des Stücks) die Mühe nicht wert. Gloryholei55 hat MK ULTRA gebrochen

Damit kann ich jetzt aber zum Fazit dieses Ausflugs kommen. Ich versuche das chronologisch an den vertonten Stücken zu ziehen.

Ich mach Scheine



Vor der Arbeit an "Ich mach Scheine" hatte ich noch kein Musikerzeugnis je beendet und mit Vocals noch gar nichts zu tun. Ideen habe ich da einige und auch viele Fragmente (vor allem textlich), aber jedes Mal, wenn ich mich drangesetzt hab, hab ich eher ein paar Takte "optimiert", anstatt ein Lied fertig zu schreiben.
So dämlich "Ich mach Scheine" auch ist: es hat mir geholfen, mal was zu beenden. Dabei kann man musikalisch freilich argumentieren, ob ich da was fertig gemacht hab, oder nicht. Immerhin hab ich nen fertigen Beat genommen und einen fertigen Text drauf gesprochen.
Das Gefühl, ein "fertiges" Lied zu haben, war trotzdem gut. Es gab ja auch den Auftakt zu "Wer Schellen säht" und "Sirene Blaulicht".

Zum Gesanglichen: ich hab es mir nochmal angehört und man merkt, dass es sowohl an der Fertigkeit als auch an der Technik hapert. Aufgenommen hab ich das mit nem Headset im Sitzen und mit Audacity. Nicht, dass Audacity schlecht ist - ganz im Gegenteil - aber die Produktion war damit sehr... rustikal.

Zum Visuellen: da hab ich schon mehr zu geschrieben, es ist eine Kombination von Powerpoint-Effekten. Im Vergleich zu den Übergängen von "Sirene Blaulicht" find ich es gar nicht so schlecht. Ist halt nur ein Effekt und der hat meinen Laptop in die Knie gezwungen
Wer Schellen säht



Obwohl das erst mein zweites beendet Musikprojekt ist, habe ich den Eindruck, dass die Qualität deutlich besser ist.
Sehr hilfreich waren drei Dinge:

• Dass ich den Beat selbst gemacht habe.
• Das gesetzte Ultimatum

Der Beat ist ziemlich grottig. Aber er erledigt den Job. Sehr praktisch war, dass ich einzelne Teile hinzufügen oder wegnehmen konnte, um dem merkwürdige Versmaß gerecht zu werden. Ein glücklicher Zufall war, dass mir dabei die Idee kam, ein paar Passagen nur zu sprechen (bspw, das "Ey Ollum - ruf halt Polizei!"). Die wollten bis dahin partout nicht auf irgendeinen Rhythmus zu passen.
Ich hab den Beat gebastelt, nachdem ich mir ein Grundlagen-Video zur Bedienung von Reaper (das hier: ) angeschaut hab und viel Zeit ging dafür drauf, mich mit der Steuerung vertraut zu machen. Ich kenne auch nur den einen Übergangseffekt (von einer umgekehrten Cymbal in Weißes Rauschen), den ich exzessiv benutzt habe.
Dass ich beim Synth das Arpeggiieren entdeckt hab, war eher Zufall, klingt aber besser als das, was ich davor hatte. Andererseits hab ich dann ewig damit rumgespielt, hab viel probiert und wieder verworfen und wäre fast wieder in die Falle des lokalen "Optimierens" gelaufen. Optimieren setze ich bewusst in Anführungszeichen: manchmal hatte ich was, das ich geil fand, dann hab ich den nächsten Abschnitt gemacht oder mal den Text dazu versucht und fand es furchtbar.
Um das zu überwinden hat das freiwillige Ultimatum geholfen: mit Blick auf die Uhr musste ich es irgendwann sein lassen, wie es war. Deshalb ist der Synth im Chorus auch eigenltich nur so eine Sägezahnwelle (das reimt sich auf Schelle!)
Am "besten" gefällt mir ein Element, das von Anfang an drin war: dieses kleine Intro, dessen letzte Note das "Outro" ist. Auf das Motiv bin ich irgendwann beim Klimpern gestoßen und es hat gefallen.

Zum Gesanglichen: ich hab ein richtiges Mikro benutzt, das aufgrund früherer Ambitionen hier verstaubte (ein Shure SM58) und den qualitativen Unterschied merkt man, denke ich. Ich hab auch im Stehen aufgenommen, was gefühlt mehr Dynamik reingebracht hat, weil man nicht entspannt und zusammengesunken dasitzt. Andererseits muss ich mich dann nach unten beugen, um den Text vom Monitor ablesen zu können. Dabei klappt der Kehlkopf so komisch ab.

Zum Visuellen: ich finde, das Video ist ziemlich lustig geworden. Ursprünglich sollten es halt Weiber und Karren werden, beim Stöbern auf Pexels kam mir dann die Idee, eine Art Geschichte mit dem Video zu erzählen: der krasse Gansterraper bereitet sich im Training vor, bis er grünes Licht hat und kommt in die Großstadt, wo er dann mit Drogen und Schellen dealt. Das Gegenstück ist der Lappen, der in die Schule fährt, Hentais guckt und gefikt wird.
Dazwischen als verbindendes Element die Weiber am Strand und visuelle Gags wie dass der besungene Porsche ein Benz ist, das Mädchen, die Winkekatze und das Autolicht. Stumpfes "auf den Beat schneiden" (so sehr das mit MovieMaker machbar ist) funktioniert wunderbar. Ich hab aber auch ein paar andere Übergänge versucht, bspw. bei 1:17 dass das Mädchen blinzelt und die Badehosen der Bikinifrauen auf Augenhöhe auftauchen. Das war, da ich nicht viel Kontrolle bei den Clips hatte, nicht so leicht. Außerdem lässt sich im MovieMaker nichts auf einer eigenen Spur frei verschieben - man muss einen Clip kürzen und gucken, was passiert. So bin ich aber auch erst auf diese Idee gekommen und so sind auch glückliche Zufälle (wie dass der Geldschein beim letzten Ton kurz wackelt) entstanden.

Sirene Blaulicht

Mit dem Ergebnis bin ich wie gesagt nicht ganz so zufrieden. Da spielt auch rein, dass relativ viel Aufwand hineingeflossen ist und das Ergebnis trotzdem irgendwie meh ist. Was enorm Spaß gemacht hat, war mit Alfreds Beats rumzuspielen. Das Motiv, das man am Anfang hört wollte ich auf jeden Fall drin haben, aber nur hintereinander abgespielt klang es halt wie... naja, wie zwei Beatvarianten hintereinander abgespielt. Beim Versuch, das mehr nach Intro klingen zu lassen, hab ich das Rückwärtsabspielen (beim Video dann auch) für mich entdeckt. Das, was sich wie dieses Platten-Scratchen(?) anhört, ist einfach nur die zweite Hälfte des Beats rückwärts abgespielt. So ist mir ein doch okayer Einstieg gelungen, finde ich. Den Gag mit dem Sirenen-Ton zu machen, war beinahe zwingend.

Zum Gesanglichen: der Rap-Part klingt ziemlich stumpf/ gelangweilt. Ich habe beim Nachdenken folgende Gründe identifiziert:

• Der Versuch, mehr Melodie reinzubringen, passt nicht auf die Art Musik/ die Kunstfigur MK ULTRA
• Nach "Wer Schellen säht" habe ich zwar im Stehen aufgenommen, um aber den Kehlkopf nicht abzuklappen hab ich das Mikro auf einen Ständer gesteckt um die Hände freizuhaben, den Text auf Augenhöhe zu halten. Dadurch war ich aber nicht so "dynamisch" und ich glaube, ich hab das Mikro zu tief eingestellt, damit es mir nicht den Blick aufs Handy klaut.
• Ich war gestern den ganzen Tag über recht schläfrig, weil ich nicht lange geschlafen hab

Ich weiß zwar nicht, wie ich den Sound bei "Benzer E-Klasse" hinbekommen hab, aber den fand ich lustig

Zum Visuellen: das Storytelling hat, finde ich, besser funktioniert. Der Ganster tötet Tiere und bereitet Fleischmahlzeiten daraus zu. Dafür wird er verfolgt und flüchtet mit dem Flugzeug. Ich weiß noch, dass ich lange keinen Plan hatte und zunächst nur ein paar Schnipsel aneinandergeklebt hab. Ich war relativ früh bei Essen (Crack (wie ein Ei, das man aufcrackt), Gras,...)), eine wirklich Struktur hat sich erst ergeben, als ich mich auf Hühner (Chicks, Cocks ) und Kühe (dicke Euter) festgelegt hab.
Ein paar visuelle Gags sind wieder drin, funktionieren wegen der unsauberen Schnitte aber nicht so gut. Was am besten klappt ist, meiner Meinung nach, der Anfang (in Kombination mit dem Intro): der Ganster "rettet" vermeintlich ein ungeborenes Huhn (es gelangt ins Ei zurück), damit es schlüpfen und er ein Fleischgericht draus machen kann. Leider habe ich kein gutes Video gefunden, in dem ein Küken schlüpft.

Zusammenfassung:

• Ich hab den Eindruck, recht viel bei den drei Projekten gelernt zu haben. Es war vorher aber auch nicht viel da.
• Das Ultimatum (auch das implizite bei "Sirene Blaulicht", weil ich das Ergebnis präsentieren wollte) haben gut getan, um überhaupt was fertig zu bekommen. Es schadet aber sicher nicht, nicht direkt das erste Rendergut rauszuballern
• Fremde Beats haben den Vorteil, dass ich mich damit nicht zu lange aufhalte. Außerdem geben sie andere Impulse, wie das fertige Stück aussehen kann. Das ist mir bei Alfreds Beat aufgefallen, der mich "gezwungen" hat, rhytmisch anders über "Sirene Blaulicht" nachzudenken, als ich es intuitiv gemacht hätte.
• Zahlreichen glückliche Zufälle sind beim Schaffen entstanden und keine Absicht gewesen. Vom Musizieren kenne ich das, hat aber visuell fast besser funktioniert: man guckt sich ein Stock Video an und irgendwelche Assoziationsketten werden getriggert. Spaßig
• Es hat einen gewissen Reiz, Lieder zu veröffentlichen, die andere dann anhören. Musik mach ich hauptsächlich für mich, ich mach mir aber nie Druck, was zu beenden. Der Gedanke, dass jemand daran vielleicht ähnlich viel Spaß hat, ist auch nicht der schlechteste. Ob mir fremdschamtechnisch allerdings behagt, dass über 80x "Ich mach Scheine" gehört wurde, hab ich noch nicht entschieden

Und wie geht es mit MK ULTRA jetzt weiter? Ich hab irgendwie Gefallen am Rappen gefunden, was ich mir vorher gar nicht hätte vorstellen können. Hatte mit der Musik auch nicht sooo viel am Hut. Außerdem hab keine Lust, dass die mageren Fähigkeiten im Umgang mit Video-Editing und Reaper sofort wieder verkümmern, weil ich nichts damit anstelle. Ich hab sogar schon ein Konzeptalbum im Kopf...

Aber das ist wohl eher was, das ich abseits der Story fortführe. Es sei denn, es besteht ausdrücklich Interesse, dann vielleicht eher in einer separaten Story. Oder wenn etwas Neuartiges passiert (z.B. der erste selbstständig verfasste Text).
Diese Story hier lebt ja von kleinen, in sich abgeschlossenene Projekten. Auf YouTube (Spotify wurde oben noch erwähnt, das muss ich mir erstmal anschauen) würde man es mitbekommen, da müsst ihr dann halt AbOnnIeRen UnD diE GlOcKe DrÜCkeN

[Thurid]

Mk stürmt die Charts, und zeigt damit wie Deutschrap nicht funktioniert.

[Ausgetreten]

Mir fehlte bei allen Liedern der Autotune

[Fimi]

Mk stürmt die Charts, und zeigt damit wie Deutschrap nicht funktioniert.

Die sind doch eh alle gekauft, wie man mittlerweile weiß.

[Jerry Demmings]

Also ich hab die Glocke gleich aktiviert

[Fimi]

Ok, ihr Penner geht jetzt nochmal auf das Video, klickt auf die Seite und liked den $hizzl!

Bei "Sirene Blaulicht" fehlt meiner Meinung nach ganz klar das Sample aus dem Anfang von Lord of the Weed, in dem die Bullen den Erzähler verfolgen.

[Mongke Khan]

Ach du scheiße, das hab ich ja ewig nicht mehr gesehen

[Ghaldak]

Bei "Sirene Blaulicht" fehlt meiner Meinung nach ganz klar das Sample aus dem Anfang von Lord of the Weed, in dem die Bullen den Erzähler verfolgen.

Das Problem bleibt aber, dass das Lied weiterhin mit seinem schlimmsten Grundschul-Reim einsetzt. Stelle es dir mal vor:

"Nicht Sie! Der Türke, der Türke!"
"Nimm das, Bulle! Geber!!!"
(Schüsse)
(Stille)
(Beat setzt ein)
"Du bist whack,
deswegen deale ich mit Crack..."

[Fimi]

Es ist doch gerade das Geile, dass MK ULTRA uns sofort einen der craysten Rhymes um die Ohren haut

[Trismegistos]

Also von "Schelle links, Schelle rechts" hab ich schon einen richtigen Ohrwurm...

[Mongke Khan]

Ich von der halbautomatischen Miniwaschmaschine, weil ich damit das Lernen heute wegprokrastiniert hab

[Ghaldak]

Doch, hat was.
Ich persönlich hätte es bevorzugt, wenn du mit Voranschreiten des Liedes immer extremer geworden wärst, statt in Gloryholei55s Klassenkameraden-Diss zurückzufallen. (Auch würde ich vermuten, dass du an den späteren Zeilen nicht mehr so lange feiltest wie an den ersten.) Das hat den Witz für mich dann etwas verbraucht.

[Mongke Khan]

Das ist korrekt. Die erste Strophe + Chorus hab ich gestern angefangen und heute verfeinert. Die zweite heute higerotzt (da stand nur der Spitzenwäsche auf Ritzennässe Reim). Die "Bridge" hatte ich sogar davon schon, aber fühlt sich etwas fremdartig an.

Ich bin gespannt, wo am Ende der Sweetspot zwischen Aufwand und Ertrag liegt. Mit Beat und Qualität der Vocals bin ich schon deutlich zufriedener, da hab ich beim Erstellen den kleinen Erfahrungsschatz im Umgang mit Reaper gemerkt. Textlich sind das die ersten vollständigen Lyrics von mir und gerade in der zweiten Hälfte eher zusammengerührte Ideen.