Mein Nachhilfeschüler macht nun seinen Realschulabschluss und ich habe bisher keine einzige Formel in seinem Physik-Ordner gesehen
Mein Nachhilfeschüler macht nun seinen Realschulabschluss und ich habe bisher keine einzige Formel in seinem Physik-Ordner gesehen
Freedom's just another word for nothing left to lose
Ich hab Physik auch abgewählt, sobald es ging
Was schade ist, finde (zumindest die anschauliche - geh mir weg mit Teilchenphysik und Strom = Magie) Physik ganz spannend mittlerweile.
Zitat von Ghaldak
Na dann macht er den Abschluss hoffentlich nicht in Physik.Mein Nachhilfeschüler macht nun seinen Realschulabschluss und ich habe bisher keine einzige Formel in seinem Physik-Ordner gesehen
Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal
Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.
Aber das gabs ja nie in der Schule.Ich hab Physik auch abgewählt, sobald es ging
Was schade ist, finde (zumindest die anschauliche - geh mir weg mit Teilchenphysik und Strom = Magie) Physik ganz spannend mittlerweile.
"La majestueuse égalité des lois, qui interdit au riche comme au pauvre de coucher sous les ponts, de mendier dans les rues et de voler du pain." - Anatole France
Ich hab in Mechanik mein Abi geschrieben. Bei uns gabs das also sehr wohl.
Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal
Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.
Ey das ist toll, dass es das bei dir gab. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass es das bei mir nicht gab.
"La majestueuse égalité des lois, qui interdit au riche comme au pauvre de coucher sous les ponts, de mendier dans les rues et de voler du pain." - Anatole France
Im Zuge meiner HiWi-Tätigkeit und meines Studiums hab ich immer mal wieder mit verschiedenen Wahrscheinlichkeitsverteilungen zu tun. Die gängigen (Gleichverteilung, Normalverteilung) kennt man sicherlich noch aus der Schule, aber - gerade im diskreten Fall - kann man sich die basteln, wie man will.
Auf dem Heimweg habe ich mich heute gefragt, wie gewisse Verteilungen wohl klingen mögen und (bis kurz vor eben) zu Hause dann prototypisch nachgebaut. Dabei waren einige Limitierungen notwendig, die man als Komponist so wohl kaum auf sich nehmen würde:
- Es werden nur die Töne C, D, E, F, G, A, B, C gespielt, jeweils 2 Oktaven umfassend
- Jeder Ton wird als Viertel gespielt. Ansonsten hätte ich mir überlegen müssen, wie ich die Verteilung der Längen gestalte, wie diese sich mit den Notenwerten zusammen verhalten etc. - das hört man auch deutlich.
- Jeweils 4 Takte pro "Melodie"
Ein wenig musikalisches Wissen wollte ich einbringen, anstatt irgendwelche Verteilungen zu definieren. Da das ganze quick and dirty und händisch erfolgte, damit ich direkt ein paar Resultate höre, habe ich mir 4 Verteilungen überlegt. Die Melodiebeispiele sind in der angehängten zip-Datei; mp3s lassen sich im Forum nicht hochladen.
1. Ganz normale diskrete Gleichverteilung, d.h. jede Note ist beim Spielen der nächsten gleich wahrscheinlich:
Die beispielhaften Melodien:
- Random_Equal_01: die ersten beiden Takte habe ich (leicht abgewandelt) noch eine Weile vor mich her gesummt. Gefällt mir ganz gut; ab dem 3. Takt klingt es komplett random.
- Random_Equal_02: auch hier sind die ersten beiden Takte ok. Gefallen mir aber nicht so.
- Random_Equal_03: ganz nett*.
- Random_Equal_04: erinnert mich ein bisschen an Total Eclipse of the Heart
2. C4 ist am wahrscheinlichsten, je weiter weg davon, desto unwahrscheinlich; ein bisschen wie bei einer Normalverteilung, aber mit linearem Abfall
Die beispielhaften Melodien:
- Random_Normal_01: der zweite Takt lässt mich kurz an Mozart denken. Wäre es damit mozartig?
- Random_Normal_02: klingt uninspiriert (also noch mehr, als der Rest)
- Random_Normal_03: v.a. der zweite und dritte Takt klingen erstaunlich melodisch. Die letzte Note ist... fragwürdig.
- Random_Normal_04: ganz nett.
3. Eine Verteilung, bei der (von der Root C aus betrachtet) die schönen Harmonien (Perfect 5h, Perfect 4th etc.) wahrscheinlicher sein sollen.
Die beispielhaften Melodien:
- Random_Harmony_01: hat etwas Feierliches am Anfang
- Random_Harmony_02: hat auch so etwas wie ein wiederholtes Motiv
- Random_Harmony_03: die Melodie gefällt mir am besten
- Random_Harmony_04: ganz nett.
Die Melodien gefallen mir insgesamt am besten bzw. klingen am melodischsten für mich.
4. Eine Verteilung, bei der nur die Töne der Pentatonik vorkommen.
Die beispielhaften Melodien:
- Random_Penta_01: klingt erstaunlich strukturiert, hat auch sowas wie ein Motiv
- Random_Penta_02: hat auch fast ein Motiv, das klingt nur merkwürdig versetzt
- Random_Penta_03: ganz nett
- Random_Penta_04: ganz nett
Die hohen Töne wirken hier ein wenig wie gewollte Akzente.
Fazit: klingt alles random
Einen wesentlichen Umstand bedenkt nämlich keine der Verteilungen: dass man beim Musizieren Noten nicht unabhängig voneinander aneinanderreiht. So klingen die Beispiele aber, v.a. in den jeweils letzten beiden Takten. Man merkt, dass der Zufall keine Sinnabschnitte setzt (bis auf die dritte "Harmonie"-Melodie und zwei der "Pentatonik"-Melodien). Es gibt mathematische Zufallsmodelle, die sowas können. Beispielsweise kann man bei sog. Markovketten (MK, lol, wie ich) definieren, dass bspw. nach einem gespielten D die Wahrscheinlichkeit, ein E zu spielen, höher sein soll, als nach einem F.
Außerdem müsste man, damit es mehr nach Musik klingt, Rhythmus und Harmonie einbauen. Weil mir die Random_Harmony_03 am besten gefallen hat, hab ich damit ein wenig herumdilettiert. Das Ergebnis ist unter 54Idea.mp3 im Ordner zu finden.
Ein Mozart wird das nicht, aber bemerkenswert fand ich, dass ich mit der Melodie intuitiv was im 5/4 Takt gebaut hab. Ich habe echt lange gebraucht, bis ich gemerkt hab, was ich da eigentlich tue (die DAW war auf 4/4 eingestellt, das klang aber immer ein bisschen off im Vergleich zu dem in meinem Kopf). Das ist glaub das erste Mal, dass ich was jenseits von 4/4 und 3/4 erstellt hab. Insofern hat sich die kleine Fallstudie schon gelohnt
* also scheiße.
Mongke, du bist leider ein paar Jahrzehnte zu spät dran
Hast du dich schon mal an Experimenten mit Machine Learning versucht? Ich schon, und natürlich musste ich versuchen, damit Musik zu schreiben. Mit ... befremdlichen ErgebnissenUnd durch die zusätzlichen Dimensionen (Mehr"stimmig"keit) klingt leider noch kakophoner als Mongkes Melodien, wobei hier wenigstens der Anfang mit etwas Fantasie etwas von einem Bach-Fugenthema hat - da hören die Gemeinsamkeiten leider auch schon auf
Ich habe mir leider nicht viele der erzeugten Stücke selbst angehört, weil meine AI nur Midi-Dateien in Textform aufgrund von anderen Midi-Dateien in Textform geliefert hat und ich die aufwändig von Hand aufräumen musste, weil sie oftmals das Format der Midi-Textdateien nicht ordentlich wiedergeben wollte .argh: Und leider hatte ich keine Ahnung, wie ich das Ergebnis musikalischer gestalten konnte (das ist halt echt nicht mein Gebiet, aber ich hatte dazu was auf Youtube gesehen und musste es unbedingt selbst probieren
). Das Einzige, an das sich die AI meistens gehalten hat, soweit ich es erkennen konnte, war die Länge der Musikschnipsel, die sie ausgespuckt hat (in etwa so lang wie die von mir konvertierten und auseinandergeschnittenen Midi-Textdateien) und der Tonumfang des Generierten (also der Abstand vom tiefsten zum höchsten Ton im Stück, das hier ist ungefähr typisch Bach, wenn man mit einrechnet, dass ich alle Stücke in C transponiert hatte).
Aber immerhin habe ich es mal probiert, als Neural Networks noch fresh und cool war!
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Darüber nachgedacht hab ich mal, aber ich mag Neuronale Netze nicht besonders. Ohne Sinn und Verstand ne KI loslassen und das Ergebnis wird schon irgendwas sein - da wünsche ich mir mehr Kontrolle über den Zufall
AI generierte Musik, die weit besser klingt gibt es bereits:
Grund ist, dass man z.B. für Videos Musik braucht, aber keine Musik lizensieren möchte. Daher hat sich da mittlerweile ein ganzes Business daraus entwickelt.
In wiefern das allerdings wirklich was mit AI zu tun hat weiß ich nicht, ich vermute einfach nur einen haufen Algorithmen ohne irgendein neuronales Netz. Und ob das Ergebnis immer so gut ausfällt wie das Beispiel weiß ich auch nicht, glaube es jedoch nicht. Selber ausprobiert habe ich es nicht.
Sind höchstwahrscheinlich alles Algorighmen. Du stellst dir verschiedene Songstrukturen mit Variationen vor, dann Harmoniestrukturen, dann Melodien und so weiter, und lässt das alles einen Algorithmus auswürfeln. Da sind die Parameter aber viel stärker vorausgewählt, damit eben auch etwas musikalisch dabei herauskommt. Je komplizierter das Ganze, desto eher kommt dann Musik dabei heraus. Und am Ende gibt es halt fast immer einen Menschen, der das Ergebnis gegenhört. Das ist neben dem Algorithmus, den man sich ausdenkt, die eigentliche Aufgabe des Komponisten. Bei einem neuronalen Netzwerk verlagerst du deine Aufgabe eher auf das Probehören und Sortieren.
"La majestueuse égalité des lois, qui interdit au riche comme au pauvre de coucher sous les ponts, de mendier dans les rues et de voler du pain." - Anatole France
Algorithmisches Vorgehen wäre auch mein nächster Ansatz gewesen. Neuronale Netze und KI sind doch eher inselbegabte Autisten, die ne Menge Daten brauchen, um zu funktionieren
Von einer KI, die dann nur (aber dafür sehr gut) z.B. Bach imitieren kann, hat man letztlich auch wenig - wenn man z.B. in der Metal-Szene verfolgt, wie oft Bands vorgeworfen wird, immer das Gleiche zu tun und sich nicht weiterzuentwickeln.
Das hört sich ja echt gut an.
Ich seh schon, irgendwann gibts wirklich keine Arbeit mehr für Menschen...
Pornos!
Die Arbeit der Menschen ist dann, wie hier die Maschinen zu programmierenDas hört sich ja echt gut an.
Ich seh schon, irgendwann gibts wirklich keine Arbeit mehr für Menschen...
Ja, das ist nur einer der Gründe, warum bei mir nur Murks rauskommt: Zu wenig Daten (knapp 150 oder so Stücke, die ich zerstückelt habe), zu wenig Rechenleistung, um das neurale Netzwerk trainieren zu lassen (eine Grafikkarte und eine Stromrechnung, die ich selbst bezahlen muss), dazu keine Ahnung des Nutzers, wie man überhaupt so ein Teil am Besten aufziehen sollte (eigentlich habe ich nur ein 20-minütiges Youtube-Video geguckt und selbst losgelegtAlgorithmisches Vorgehen wäre auch mein nächster Ansatz gewesen. Neuronale Netze und KI sind doch eher inselbegabte Autisten, die ne Menge Daten brauchen, um zu funktionieren).
Naja, du kannst sie ja mit allen möglichen Metal-Genres und vielleicht sogar anderen Musikrichtungen füttern, z.B. K-Pop oder Bollywood-Zeugs oder was weiß ich. Da kommt bestimmt was Cooles bei raus, wenn man es richtig machtVon einer KI, die dann nur (aber dafür sehr gut) z.B. Bach imitieren kann, hat man letztlich auch wenig - wenn man z.B. in der Metal-Szene verfolgt, wie oft Bands vorgeworfen wird, immer das Gleiche zu tun und sich nicht weiterzuentwickeln.
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