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Thema: Hast du die Bibel je selbst gelesen?

  1. #4501
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Nee, das ist nicht mehr so weit, das kommt im Propheten Jeremia. - noch 50 Kapitel ca.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  2. #4502
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Jesaja 30
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    1 »Wehe den Söhnen« – so lautet der Ausspruch des HERRN –, »die abtrünnig werden dadurch, daß sie einen Plan ins Werk setzen, der nicht von mir ausgeht, und ein Bündnis schließen ohne meine Billigung, um Sünde auf Sünde zu häufen!
    2 Sie machen sich auf, um nach Ägypten hinabzuziehen, ohne meinen Mund befragt zu haben, um sich unter den Schutz des Pharaos zu begeben und im Schatten Ägyptens Zuflucht zu suchen!
    3 Aber es wird euch der Schutz des Pharaos zur Schande ausschlagen und das Suchen von Zuflucht im Schatten Ägyptens zur Schmach!
    4 Denn mögen auch seine Fürsten schon in Zoan eingetroffen sein und seine Gesandten schon Hanes erreicht haben,
    5 so werden doch alle enttäuscht werden an einem Volke, das ihnen nichts nützen kann, das ihnen keine Hilfe und keinen Nutzen schafft, sondern nur Enttäuschung und Schimpf dazu.«
    6 Ausspruch über das Großtier des Südens: In einem Lande voll Drangsal und Bedrängnis – Löwen und Löwinnen, Ottern und geflügelte Giftschlangen gehören zu ihnen – schleppen sie ihre Schätze auf dem Rücken von Eseln und ihre Reichtümer auf den Höckern von Kamelen zu einem Volke, das ihnen nichts nützen kann.
    7 Denn eitel und nichtig ist Ägyptens Hilfe; darum nenne ich dieses Volk »Großtuer, die still sitzen«.
    8 »Gehe jetzt hinein, schreibe es vor ihren Augen auf eine Tafel und trage es in ein Buch ein, damit es für künftige Zeiten als ein ewiges Zeugnis diene.
    9 Denn ein widerspenstiges Volk ist es, mißratene Söhne, Söhne, die den Weisungen des HERRN nicht gehorchen wollen,
    10 die zu den Sehern sagen: ›Ihr sollt nicht sehen!‹ und zu den Propheten: ›Ihr sollt uns nicht die Wahrheit prophezeien! Verkündet uns angenehme Dinge, prophezeiet uns Täuschungen!
    11 Weicht vom rechten Wege ab, verlaßt den rechten Pfad! Laßt uns mit dem Heiligen Israels in Ruhe!‹«
    12 Darum hat der Heilige Israels so gesprochen: »Weil ihr dies (mein) Wort verwerft und euer Vertrauen auf Gewalttätigkeit und Schleichwege setzt und euch darauf verlaßt,
    13 darum soll euch diese Verschuldung gleich einem sturzdrohenden Riß sein, wie eine Ausbauchung an einer hochragenden Mauer, deren Einsturz plötzlich, in einem Augenblick erfolgt,
    14 indem er sie zertrümmert, wie man einen Töpferkrug zertrümmert, den man schonungslos zusammenschlägt, so daß sich unter seinen Stücken keine Scherbe mehr findet, um in ihr etwas Glut vom Feuerherd zu holen oder etwas Wasser aus einer Wasserlache zu schöpfen.«
    15 Denn so hat Gott der HERR, der Heilige Israels, gesprochen: »Durch Umkehr und Ruhehalten werdet ihr gerettet werden, im Stillesein und Vertrauen besteht eure Kraft. Aber ihr habt nicht gewollt, sondern habt gesagt: ›Nein!
    16 Vielmehr auf Rossen wollen wir dahinfliegen!‹ – nun, so sollt ihr dahinfliehen –, ›und auf Rennern wollen wir reiten!‹ – nun, so sollen eure Verfolger die Renner sein.
    17 Euer tausend sollen vor dem Kriegsruf eines einzigen fliehen, und vor dem Kriegsruf von fünf Feinden sollt ihr insgesamt fliehen, bis ihr ein Rest geworden seid wie eine Signalstange auf einem Berggipfel und wie ein Banner auf einer Anhöhe.«
    18 Darum wird der HERR damit zögern, euch Gnade zu erweisen, und darum wird er davon absehen, sich euer zu erbarmen; denn ein Gott des Rechts ist der HERR: wohl allen, die auf ihn harren!
    19 Ja du Volk in Zion, das in Jerusalem wohnt, du sollst nicht immerfort weinen! Gewißlich wird er sich dir gnädig erweisen auf deinen Hilferuf hin: sobald er ihn vernimmt, wird er dich erhören.
    20 Und der Allherr wird euch zwar das Brot der Drangsal und das Wasser der Trübsal reichen, aber deine Lehrer werden sich nicht abermals verbergen (müssen), sondern deine Augen werden deine Lehrer erblicken
    21 und deine Ohren hinter dir den Zuruf vernehmen: »Dies ist der Weg, wandelt auf ihm!«, mögt ihr zur Rechten gehen oder zur Linken abbiegen.
    22 Da wirst du dann deine mit Silber überzogenen Schnitzbilder und deine mit Gold bekleideten Gußbilder als unrein ansehen: wie etwas Ekelhaftes wirst du sie wegwerfen mit dem Zuruf: »Hinaus mit euch!«
    23 Dann wird er dir Regen geben für deine Aussaat, mit der du den Acker bestellt hast, und Brot als Ertrag deines Feldes, und zwar wird es saftig und nahrhaft sein. Deine Herden werden zu jener Zeit auf weiter Flur weiden,
    24 und die Ochsen und Esel, die das Ackerland bearbeiten, werden gesalzenes Mengfutter fressen, das mit der Wurfschaufel und der Gabel geworfelt ist.
    25 Und auf jedem hohen Berge und auf jeder ragenden Anhöhe wird es Bäche sprudelnden Wassers geben am Tage des großen Blutbades, wenn die Türme fallen;
    26 und das Licht des Mondes wird so hell sein wie das Sonnenlicht, und das Licht der Sonne wird siebenmal so hell scheinen wie das Licht der sieben Wochentage zu der Zeit, wo der HERR den Schaden seines Volkes verbindet und die ihm geschlagene Wunde heilt.
    27 Sehet, der HERR kommt persönlich aus der Ferne daher: sein Zorn lodert, und gewaltig ist seine Erregung; seine Lippen sind voll Grimms, und seine Zunge ist wie fressendes Feuer;
    28 sein Atem gleicht einem flutenden Wasserstrom, der bis an den Hals reicht; – um die Völker in der Schwinge der Vernichtung zu schwingen und den Völkerschaften einen irreleitenden Zaum an die Kinnbacken zu legen.
    29 Da werdet ihr Lieder anstimmen wie in der Nacht, in der man die Festfeier vollzieht, und euch von Herzen freuen wie die (Wallfahrer), die unter Flötenklang dahinziehen, um auf den Berg des HERRN zu gelangen, hin zum Felsen Israels.
    30 Dann wird der HERR seine machtvolle (Donner-) Stimme hören lassen und seinen Arm zeigen, der niederfährt bei schnaubendem Zorn und mit verzehrender Feuerflamme, unter Wolkenbruch und Wetterguß und Hagelsteinen.
    31 Denn vor der (Donner-) Stimme des HERRN wird Assyrien erschrecken, wenn er es mit dem Stecken schlägt;
    32 und sooft der Züchtigungsstab daherfährt, den der HERR auf ihn niederfallen läßt, wird es geschehen unter Paukenschall und Harfenklang; und mit geschwungenem Arm kämpfend wird er gegen sie streiten.
    33 Denn längst ist eine Greuelbrandstätte hergerichtet: auch sie ist für den König bestimmt; tief und breit hat er ihren Scheiterhaufen angelegt, mit Feuerung und Holz in Menge: gleich einem Schwefelstrom setzt der Hauch des HERRN ihn in Brand.


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Die Schwabenbibel hat das immer wieder mal angerissen, an Stellen wo es sich mir nicht wirklich erschlossen hat (weil mir der Kontext nicht bekannt/ zu dünn war), aber in Vers 1ff macht Gott durch Jesaja selbst sehr deutlich, dass er von einem Bündnis mit Ägypten einen feuchten Kehricht hält - obwohl er das so direkt nicht ausschließt. Nur, dass sie "ohne [s]einen Mund befragt zu haben" handeln. Ägypten war ja jetzt auch irgendwie ein Gottesvolk
    • Gewissermaßen schließt sich hier ein ganz weiter Kreis: die Juden wollten weg vom Pharao und raus aus Gypten. Jetzt wollen sie zurück nach Gypten und zum "Schutz des Pharaos". Nix gelernt in den letzten ~10.000 Versen oder so
    • Das "Großtier des Südens" (bei den anderen: "Tiere des Negeb" (EÜ), Tiere des Südlandes (LB)) ist laut Elberfelder ein Nilpferd und das wiederum ein Sinnbild für Ägypten. Obwohl ich auch der Übersetzung mit mehreren Tieren etwas abgewinnen kann, es werden schließlich ein paar in Vers 6 aufgezählt.
    • "Großtuer, die still sitzen" sind bei anderen Übersetzungen "Rahab" (in der LB: "Rahab, zum Schweigen gebracht." )
    • "prophezeit uns Täuschungen" (V. 10) - Populismus in einer Nussschale Jetzt stell ich mir vor, dass die falschen Propheten so AfD-Spacken sind und Ägypten quasi ein Bündnis mit Russland
    • Mit Blick auf Vers 12ff hoffe ich aber, dass der Vergleich nicht zu gut passt. Obwohl die Metapher, die brechende Mauer und der Krug, der so kaputt geht, dass er wirklich komplett unbrauchbar wird (V. 14) schick ist
    • Abgesehen von den anderen Metaphern und Bildern kommt mir der Großteil des Kapitels aber sehr bekannt vor. Der frevelhafte Teil des Volkes wird bestraft (vom Feind verfolgt, bekommen keine Gnade), aber der redliche Teil, der Gott um Hilfe bittet (V. 19) wird auch Hilfe erhalten. Einschließlich rechter Weg (V. 21) und Abkommen davon (V. 11)
    • Gesalzenes Mengfutter Emoticon: lecker (LB: "würzgies Futter", Elberfelder: "gemischtes Sauerfutter", EÜ: "Futter mit Sauerampfer")
    • Schöner bildlicher Kontrast in Vers 25 mit dem sprudelnden Wasser und dem Blutbad
    • Der Auftritt von Gott ab Vers 26 ist auch ziemlich badass. Da kann ich gar nicht viel zu sagen, die Beschreibung ruft in jedem Fall beeindruckende Bilder hervor. Apokalyptische Bilder gefallen mir auch heute noch in Spielfilmen, wenn sie gut gemacht sind Emoticon: pyroschlumpf
    • Ich könnte höchstens darauf hinweisen, dass eine siebenmal so helle Sonne aus Klimagründen vielleicht nicht ideal wäre
    • Der Rückgriff auf die (Greuel-)brandstätte in Vers 33 wird die vorherige Prophezeiung wahr geworden sein lassen - für die feindlichen Völker wird Jerusalem zur Feuerstätte. Im letzten ~Drittel wird da auch konsequent mit Feuer-/Flammenmotiven drauf hingearbeitet.
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  3. #4503
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Jesaja 31
    1 Wehe denen, die nach Ägypten hinabziehen, um Hilfe (zu erlangen) und sich auf Kriegsrosse zu stützen! Die ihr Vertrauen auf Streitwagen setzen, weil ihrer so viele sind, und auf Rosse, weil ihre Zahl so groß ist, aber auf den Heiligen Israels nicht schauen und den HERRN nicht befragen!
    2 Doch auch er ist weise und läßt Unheil kommen und nimmt seine Drohworte nicht zurück; nein, aufstehen wird er gegen das Haus der Frevler und gegen die Helferschaft von Übeltätern.
    3 Denn die Ägypter sind Menschen und nicht Gott, und ihre Rosse sind Fleisch und nicht Geist; streckt der HERR seine Hand aus, so stürzt der Beschützer, und der Schützling kommt zu Fall, so daß sie alle miteinander vernichtet werden.
    4 Denn so hat der HERR zu mir gesprochen: »Gleichwie der Löwe, der Jungleu, über seinem Raube brummt – die volle Zahl der Hirten hat man gegen ihn aufgeboten, aber vor ihrem Geschrei erschrickt er nicht, und trotz ihres Getümmels wird ihm nicht bange –, so wird der HERR der Heerscharen herabfahren zur Heerfahrt auf den Berg Zion und auf dessen Anhöhe.
    5 Wie flatternde Vögel, so wird der HERR der Heerscharen Jerusalem beschirmen, ja beschirmen und erretten, verschonen und befreien.
    6 Kehret doch zurück zu ihm, von dem ihr so tief abgefallen seid, ihr Kinder Israel!
    7 Denn an jenem Tage wird ein jeder von ihnen seine silbernen und seine goldenen Götzen verabscheuen, die eure Hände euch zur Sünde angefertigt haben;
    8 und Assyrien wird fallen durch das Schwert eines Nicht-Mannes, und das Schwert eines Nicht-Menschen wird es fressen; und ergreift es die Flucht vor dem Schwert, so werden seine Jünglinge der Knechtschaft verfallen;
    9 sein Fels aber wird vor Grauen vergehen, und seine Fürsten werden von den Fahnen weggeschreckt werden« – so lautet der Ausspruch des HERRN, der einen Feuerherd in Zion hat und einen Ofen in Jerusalem.

    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Ist das mit den Streitwagen ein Rückbezug auf irgendwas? Irgendwas hab ich da noch im Hinterkopf. Kann auch sein, dass einfach Streitwagen = Panzer damals galt
    • Vers 3: Gott ist nicht Menschen? (schon klar, wie es zu lesen ist ) Aber da wird ja der (heilig?) Geist erwähnt. Wenn man so will.
    • Inhaltlich wenig Neues in diesem kurzen Kapitel; einmal mehr die Aussage, dass Ägypten nicht helfen und Gott das schon wuppen wird.
    • Der "Nicht-Mann" in Vers 8 lässt Interpretationsspielraum offen. Naheliegend ist natürlich Nicht-Mann -> Gott. Aber es könnte auch ein Engel o.ä. sein. Und wer Herr der Ringe geguckt hat, könnte auch eine Frau erwarten. Wobei das wiederum durch den Nicht-Menschen ausgeschlossen wird. Seltsam, dass hier zwischen Mann und Mensch differenziert wird.
    • Also so quasi:


    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  4. #4504
    Megas, megas, megas Avatar von Trismegistos
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    Ja ich glaube wir hatten Streitwagen schon mal in dem Kontext der militärischen Prestigewaffe der Zeit. Ich denke, da kann man ablesen, dass militärisches Potenzial schon mal an der Zahl der Streitwagen festgemacht wurde.

  5. #4505
    Blue Heeler Genießer Avatar von Baldri
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    Würde Nichtmann als "Barbar" deuten. Alles, was nicht griechisch ist, ist hier ähnlich zu "alles, was nicht nahöstlich ist".

    Wieder merkt man hier aber, dass wir uns zwischen zwei Großreichen befinden. Und bitte immer daran denken wer der Feind ist.
    Hallo.

  6. #4506
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Jesaja 32
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    1 Dereinst wird ein König mit Gerechtigkeit sein Königtum führen, und die Fürsten werden nach dem Recht ihr Amt verwalten;
    2 ein jeder von ihnen wird wie ein Zufluchtsort vor dem Sturmwind sein und wie ein Schutzdach vor dem Unwetter, wie Wasserbäche in dürrer Steppe, wie der Schatten eines mächtigen Felsens in einer lechzenden Gegend.
    3 Da werden die Augen der Sehenden nicht mehr starr blicken, und die Ohren der Hörenden werden aufmerken;
    4 das Herz der Unbesonnenen wird Einsicht lernen und die Zunge der Stammelnden geläufig sein in deutlicher Rede.
    5 Zu einem gemeinen Menschen wird man dann nicht mehr ›Edelmann‹ sagen und einen Schurken nicht mehr als ›gnädiger Herr‹ anreden.
    6 Denn ein gemeiner Mensch redet Gemeinheit, und sein Sinn ist auf Arges gerichtet, indem er Ruchlosigkeit verübt und Verkehrtes gegen den HERRN redet, indem er das Verlangen des Hungrigen ungestillt läßt und dem Durstigen den Trank versagt.
    7 Und der Schurke – seine Waffen sind böse; ein solcher entwirft arglistige Anschläge, um Elende durch Lügenreden zu verderben, selbst wenn der Arme sein Recht dartut.
    8 Der Edle dagegen hegt edle Gedanken, und ein solcher beharrt auch bei edlem Tun.
    9 Ihr sorglosen Frauen, auf, höret meine Stimme! Ihr zuversichtlichen Töchter, vernehmet meine Rede!
    10 Nur wenige Tage auf ein Jahr, dann werdet ihr zittern, ihr Zuversichtlichen! Denn vernichtet wird dann die Weinlese sein, und auch keine Obsternte wird eingebracht werden.
    11 Zittert, ihr Sorglosen! Erbebt, ihr Zuversichtlichen! Zieht euch doch aus, entkleidet euch und gürtet den Trauergurt um die Hüften!
    12 Schlagt euch auf die Brüste wehklagend wegen der herrlichen Gefilde, wegen der fruchtreichen Reben,
    13 wegen der Äcker meines Volkes, die in Dornen und Gestrüpp aufschießen, ach, wegen all der wonnigen Häuser in der freudenreichen Stadt!
    14 Denn die Paläste stehen verlassen da, der Lärm der Stadt ist verstummt, der Burgberg und der Wartturm sind zu Höhlen geworden für immer, den Wildeseln zur Wonne, den Herden zum Weideplatz.
    15 Doch endlich wird der Geist aus der Höhe über uns ausgegossen werden: dann wird die Steppe zum Fruchtgarten werden und der Fruchtgarten (wegen der Baumfülle) als Wald gelten.
    16 Dann wird das Recht sogar in der (früheren) Steppe wohnen und die Gerechtigkeit eine Stätte im Fruchtgarten haben;
    17 und die Wirkung der Gerechtigkeit wird Friede sein und das Ergebnis der Gerechtigkeit Ruhe und Sicherheit für immer.
    18 Mein Volk wird dann an einer Stätte des Friedens wohnen, in sicheren Behausungen und an sorgenfreien Ruheplätzen.
    19 Aber hageln wird es, wenn der Wald niederstürzt und die Stadt in Niedrigkeit versinkt.
    20 Wohl euch, die ihr dann überall an den Wassern säen dürft und den Fuß der Rinder und der Esel frei umherschweifen lassen könnt!


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Hier werden in Vers 3 die Sehenden und Hörenden angesprochen, nicht länger die Blinden und Tauben. Haben alle sehen und hören gelernt? Wobei das eher eine Anspielung auf das 6. Kapitel sein dürfte. Dort wurden Augen, Ohren und Herz in umgekehrter Reihenfolge "gestört" (Mache das Herz dieses Volkes verstockt und seine Ohren schwerhörig und bestreiche ihm die Augen, damit es mit seinen Augen nicht sieht und mit seinen Ohren nicht hört und sein Herz nicht zur Erkenntnis gelangt, und es sich nicht bekehrt und sich nicht Heilung verschafft.) Die negative Prophezeiung wird unter diesem ominösen König (INRI ) also aufgehoben werden.
    • Hab das "gemein" in Vers 5 erst als "allgemein" gelesen
    • Ein gemeiner Mensch redet Gemeinheiten, ein Edler hegt edle Gedanken - schimmert da ein wenig das Gold durch, welches Schweigen darstellt?
    • Der Diss gegen die Frauen im 2. Teil des Kapitels scheint irgendwie nicht so recht zum ersten Teil zu passen. Wobei die "eitlen Frauen" im 3. Kapitel schonmal eine Rolle gespielt haben. Ist wohl stilistisch als retardierendes Moment dazu da, den "ausgegeossenen Geist" einzuleiten (V. 15)
    • Wenn "ein König" in Vers 1 Jesus meint, wären in diesem Kapitel alle erwähnt worden:
      • Jesus in Vers 1
      • Gott in Vers 6 (interessanterweise auch nur 1x)
      • Der hl. Geist in Vers 15

    • Und alle drei greifen in das Glück der Menschen ein: Jesus als weltlicher König, gegen Gott wird gelästert (sonst bleibt er eher passiv) und der ominöse Geist geistert herum
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  7. #4507
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Jesaja 33
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    1 Wehe dir, Verwüster, der doch selbst keine Verwüstung erlitten hat! Und wehe dir, Räuber, der selbst von niemand beraubt worden ist! Sobald du mit Verwüsten fertig bist, wirst du selbst verwüstet werden; sobald du genug geraubt hast, wird man dich selbst berauben. –
    2 HERR, erbarme dich unser; auf dich hoffen wir: sei unser Arm an jedem Morgen und unsere Hilfe in der Stunde der Not!
    3 Vor dem donnernden Tosen (deines Nahens) fliehen die Völker, und wenn du dich erhebst, zerstieben die Heiden.
    4 Dann wird eure Beute voll eingesammelt werden, wie ein Heuschreckenschwarm einsammelt, und wie Grashüpfer dahinrennen, so rennt man darauf los.
    5 Erhaben ist der HERR, denn er wohnt in der Höhe: er wird Zion mit Recht und Gerechtigkeit füllen;
    6 und er wird die feste Grundlage deiner Geschicke sein, eine Fülle von Heil, von Weisheit und Erkenntnis; die Furcht des HERRN ist sein Schatz.
    7 Seht, ihre Gotteslöwen jammern auf der Straße, Gesandte, die um Frieden bitten, weinen bitterlich.
    8 Verödet sind ja die Straßen, kein Wanderer zieht noch des Weges. Er hat den Vertrag gebrochen, die Städte geringgeschätzt, Menschen für nichts geachtet.
    9 Trauernd liegt das Land da und stirbt ab; beschämt steht der Libanon da und verdorrt; die Saron-Aue ist der Jordan-Steppe gleich geworden, und die Basan-Ebene sowie das Karmelgebirge schütteln ihr Laub ab.
    10 »Jetzt will ich aufstehen!« spricht der HERR, »jetzt mich aufrichten, jetzt mich erheben!
    11 Ihr geht schwanger mit Heu und werdet Stroh gebären; euer Zornesschnauben ist ein Feuer, das euch selbst verzehrt;
    12 und die Völker sollen zu Kalk verbrannt werden (oder) wie abgehauene Dornen, die im Feuer verlodern.
    13 Höret, ihr Fernen, was ich vollführt habe, und ihr Nahen erkennet meine Heldenkraft!«
    14 Da erschrecken in Zion die Sünder, Zittern erfaßt die Abtrünnigen. »Wer kann denn weilen bei dem verzehrenden Feuer? Wer kann denn weilen bei den ewigen Gluten?«
    15 Wer in Gerechtigkeit wandelt und aufrichtig redet, wer den Gewinn durch Erpressungen verschmäht, wer die Annahme einer Bestechung weit von sich weist, wer seine Ohren verstopft, so daß sie nicht auf Mordpläne hören, und seine Augen verschließt, so daß sie nicht wohlgefällig nach Bösem ausschauen:
    16 der wird seine Wohnung auf Höhen haben, Felsenburgen sind seine Zuflucht, sein Brot ist ihm ein für allemal gegeben, sein Wasser versiegt niemals.
    17 Den König in seiner Schönheit werden deine Augen erblicken, werden ein weithin offenes Land schauen.
    18 Dein Herz wird an die frühere Schreckenszeit zurückdenken: »Wo ist nun, der (das Geld) zählte? Wo ist, der (den Zins) abwog? Wo ist, der die Türme abzählte?«
    19 Das unverschämte Volk wirst du nicht mehr sehen, das Volk mit der dunklen, unverständlichen Sprache, das in sinnloser Rede stammelt.
    20 Schaue Zion an, die Stadt unserer Festversammlungen! Deine Augen werden Jerusalem sehen als eine sichere Wohnstätte, als ein Zelt, das nicht zu wandern braucht, dessen Pflöcke niemals herausgezogen werden und dessen Seile alle unzerrissen bleiben.
    21 Denn dort ist der HERR bei uns in seiner Herrlichkeit als ein Ersatz für Flüsse und breite Ströme; keine Ruderflotte fährt darauf, und kein stolzes Schiff gleitet dahin.
    22 Denn der HERR ist unser Richter, der HERR unser Gesetzgeber, der HERR unser König: er wird uns retten.
    23 Schlaff hängen jetzt zwar deine Taue herab, so daß sie das Gestell ihres Mastbaumes nicht aufrecht festhalten und kein Segel ausgebreitet halten. Dann aber wird Beute über Beute in Menge ausgeteilt werden, so daß selbst Lahme reichen Raub gewinnen;
    24 und kein Einwohner wird noch sagen: »Ich leide«; dem Volk, das darin wohnt, ist Vergebung der Schuld zuteil geworden.


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Schon wieder Verwüster und Räuber - Junge, da wird Jerusalem gedroht, dann wird Heil verkündet, dann wird der Stadt wieder gedroht und so fort, bis die Gerechten am Ende belohnt werden. Ich blick da langsam nicht mehr durch In diesem Kapitel wird aber ausdrücklich der Tempelberg bzw. die dort tätigen Menschen erwähnt
    • "Herr, erbarme dich unser" klingt wie der Anfang eines Gebets. Das ist bislang eher selten gewesen (zumindest erinnere ich mich aktiv an keins, passiv glaube ich, dass ich so einen ähnlichen Gedanken schonmal beim Lesen hatte)
    • Der "Arm an jedem Morgen" ist bei der EÜ ein strafender Arm, was besser zu Vers 3 passt. Die dort benannten Völker werden mit Ungeziefer verglichen (Heuschrecken, Grashüpfer); haben Hitler und die Nazis das nicht später auch mit den Juden ("Parasiten", "Ungeziefer") gemacht?
    • Ist Zion männlich? "Die Furcht des Herrn ist sein Schatz" kann sich sinngemäß ja nur auf das in Vers 5 erwähnte Zion bezion.
    • "Er" in Vers 8 meint, wenn ich mir die anderen Übersetzungen besehe, sowas wie "jedermann", also dass überall Vertragsbrüchigkeit herrscht. Und nicht etwa der Vertrag zwischen Gott und Juden.
    • "Ihr [...] werdet Stroh gebären" - kein Wunder, dass der Feueratem die Strohgebärer selbst vernichtet
    • "das Volk mit der dunklen, unverständlichen Sprache, das in sinnloser Rede stammelt" - also Schwaben?
    • Vers 22 klingt wie eine Bestätigung meiner Vermutung im letzten Kapitel: "der Herr [ist] unser König" --> Jesus
    • Schiffsmetaphern (vgl. Vers 23) sind bislang eher selten gewesen
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  8. #4508
    Megas, megas, megas Avatar von Trismegistos
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    Na ja, ist ja nicht zwingend chronologisch, wie wir gelernt haben. Vielleicht sind mit manchen Heimsuchungen auch die gleichen Ereignisse gemeint? Dass Jesaia (oder seine Nachfolger) einfach bei verschiedenen Gelegenheiten über die gleichen Themen gesprochen haben und das wurde dann halt alles gesammelt?

    Das unverschämte Volk wirst du nicht mehr sehen, das Volk mit der dunklen, unverständlichen Sprache, das in sinnloser Rede stammelt.
    Das mit dem Nicht-Mensch = Barbar fand ich etwas weit hergeholt, aber die Stelle würde natürlich gut zur antiken Vorstellung von Barbaren passen...

    Heuschrecken und Grashüpfer scheinen sich hier ja auf die beiden Eigenschaften "sind zahlreich" und "sind schnell" beziehen, da hab ich den Eindruck dass bei der modernen Ungeziefer-Diffamierung eher andere Aspekte im Vordergrund stehen, dass sie sich parasitisch einnisten und heimlich Schaden anrichten und so.

    Die Christen werden solche Stellen wie in 32,1 und 33,22 sicherlich auf Jesus bezogen haben, zur Zeit der Abfassung dachte man sicherlich eher an den Messias im Sinne eines (nicht metaphorischen) Endzeit-Königs Israels.

  9. #4509
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Zitat Zitat von Trismegistos Beitrag anzeigen
    Das mit dem Nicht-Mensch = Barbar fand ich etwas weit hergeholt, aber die Stelle würde natürlich gut zur antiken Vorstellung von Barbaren passen...
    Stimmt
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  10. #4510
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    https://www.bibleserver.com/LUT.ELB.MENG.EU/Jesaja34
    Jesaja 34
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    1 Kommt herbei, ihr Völkerschaften, um zu hören, und ihr Völker, merkt auf! Die Erde gebe acht und was sie füllt, der Erdkreis samt allem, was ihm entsproßt!
    2 Denn ergrimmt ist der HERR gegen alle Völkerschaften und zornig gegen ihr gesamtes Heer; er hat sie dem Bann geweiht, hat sie zur Schlachtung bestimmt,
    3 daß ihre Erschlagenen unbestattet hingeworfen werden und der Modergeruch von ihren Leichen aufsteigt, daß die Berge von ihrem Blut zerfließen (und alle Hügel zergehen).
    4 Auch das gesamte (Sternen-) Heer des Himmels wird sich auflösen und der Himmel sich zusammenrollen wie eine Schriftrolle, und sein ganzes Heer wird zerfallen, wie das Laub vom Weinstock abwelkt und wie dürre Blätter vom Feigenbaum abfallen.
    5 Wenn mein Schwert sich im Himmel berauscht hat, siehe, dann soll es auf Edom herabfahren und auf das von mir dem Untergang geweihte Volk zum Strafgericht.
    6 Ein Schwert führt der HERR, das trieft von Blut, das ist gesättigt von Fett, vom Blut der Lämmer und Böcke, vom Nierenfett der Widder; denn ein Opferfest wird der HERR in Bozra abhalten und ein großes Schlachten im Lande Edom.
    7 Da stürzen Wildochsen samt jenen nieder und Farren samt Maststieren; und ihr Land trinkt sich satt an Blut, und ihr Erdreich wird mit Fett gedüngt;
    8 denn ein Tag der Rache ist für den HERRN da, ein Jahr der Vergeltung für den Streit mit Zion.
    9 Da werden Edoms Bäche sich in Pech verwandeln und sein Staub in Schwefel, und sein Land soll zu brennendem Pech werden;
    10 bei Tag und bei Nacht erlischt es nicht, in Ewigkeit steigt der Rauch von ihm auf, von Geschlecht zu Geschlecht bleibt es verödet liegen, in ewigen Zeiten soll niemand sein, der es durchwandert.
    11 Vielmehr Pelikan und Igel werden es in Besitz nehmen, Eulen und Raben darin hausen; und der HERR wird darüber ausspannen die Meßschnur der Verödung und die Bleilote der Leere (aufhängen).
    12 Von seinen Alt-Adeligen wird keiner mehr das Königtum ausrufen, und alle seine Fürsten werden verschwunden sein.
    13 In seinen Palästen werden Dornen aufschießen, Unkraut und Gestrüpp in seinen Burgen aufwachsen, und es wird eine Behausung für Schakale sein, ein Bezirk für Strauße;
    14 Wüstenwölfe werden mit wilden Hunden zusammentreffen und Feldteufel einander begegnen; nur dort halten die Nachtgespenster Rast und machen sich’s dort behaglich.
    15 Dorthin verlegt die Pfeilschlange ihr Nest und legt Eier, brütet sie aus und hegt die Brut im Schatten; nur dort versammeln sich die Geier, einer zum andern.
    16 Forscht im Buch des HERRN nach und lest darin: kein einziger von diesen bleibt aus, keines vermißt seinen Genossen; denn der Mund des HERRN hat es geboten, und sein Wille hat sie zusammengebracht.
    17 Er selbst hat ihnen das Los geworfen, und seine Hand hat ihnen das Land nach der Meßschnur zugeteilt: auf ewig sollen sie es inne haben, von Geschlecht zu Geschlecht darin hausen.


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • "Völker, merkt auf!" - Gab es nicht ein Lied, das so ähnlich geht? Oh, das war die Internationale
    • "daß die Berge von ihrem Blut zerfließen" - schrecklich-schöne Beschreibung. Genau wie Vers 4ff, der Vergleich mit der Schriftrolle ist super Das sich auflösende Sternenheer wird in der EÜ schöner beschrieben, da "verfault" es
    • Aber ist schon arg blutig, auch, wenn ich es gedanklich mit den übrigen blutigen Stellen, die wir bislang lasen, vergleiche: zwischen Vers 3 und 7 wird "Blut" viermal erwähnt (und "Fett" dreimal).
    • Bäche aus Pech und Staub aus Schwefel, endlich mal ein paar schöne apokalyptische Beschreibungen
    • Auch wenn "Pelikan und Igel", "Eulen und Raben" als neue Besitzer eher harmlos sind und das ganze auf (aus meiner Sicht) komische Weise konterkarieren
    • Auffallend viele Tierarten, die hier als Bewohner genannt werden:
      • Pelikan (11)
      • Igel (11)
      • Eulen (11)
      • Raben (11)
      • Schakale (13)
      • Wüstenwölfe ("Wüstentiere" bei den anderen Übersetzungen) (14)
      • Wilde Hunde (Hyänen in der EÜ) (14)
      • Pfeilschlange (Natter bei Luther) (15)
      • Geier (15)

    • Irgendwas wird das wohl zu bedeuten haben. Zumal in Vers 16 noch darauf verwiesen wird, dass "nicht eines von diesen Tieren" (EÜ) fehle. Liest sich fast wie eine Arche Noah der garstigen Tiere, zumal keines "seinen Genossen" vermissen wird.
    • In Vers 16 wird auch auf die Bibel verwiesen (zumindest würde ich das "Buch des Herrn" mal als solche deuten)
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  11. #4511
    Megas, megas, megas Avatar von Trismegistos
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    Also ich meine Igel und Eulen hatten wir gelegentlich schon bei "wüsten" Stätten. Die anderen Tiere kann man wohl auch heute noch mit menschenfeindlichen Gegenden assoziieren. Die Pelikane fallen für mich irgendwie raus.

  12. #4512
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    Vers 17 bezieht sich auf die Landnahme im Pentateuch.

    Bei dem Nicht-Menschen dachte ich an den HERRN himself (oder seinen Engel) der mit Feuer und Schwert die Assyrer plattmacht.

  13. #4513
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Ich habe mich einige Zeit nicht gemeldet und wollte einige Themen noch mal aufgreifen:

    "Ägypten ist ja jetzt auch ein erwähltes Volk" - Nein, ist es nicht!
    Dieser eine Satz aus Kapitel 19 ist eine Momentaufnahme, die die Gesamtaussage des Buches und des ATs durchbricht. Danach haben wir wieder den Standard. Und die Standard-AT-Ansicht über Ägypten ist Folgende: Ägypten ist böse. Durch mussten die Israeliten in der Sklaverei schuften. Der Pharao, die olle Sau, hat die Israeliten geknechtet. Und er wollte Israel nicht ziehen lassen. Nur weil Gott so stark war hat er Israel aus dem Sklavenhaus befreit - Und diese Plagen haben die Ägypter ganz zurecht abgekriegt.
    Ägypten wird das Symbol für den Unterdrücker-Sklavenhalter-Staat. Jeder Israelit, der sich mit Ägypten verbündet, ist deswegen ein Idiot, der aus der Geschichte nichts gelernt hat. Salomo hat mit der Scheiße angefangen und eine Ägypterin geheiratet. Und jetzt wollen diese Deppen sich mit den Ägyptern verbünden - Ja Leute, wisst ihr denn nicht, wohin das führt? Wollt ihr wieder Sklaven sein? Ihr macht das ja genauso wie unsere Vorfahren damals in der Wüste, als Gott sie befreit hatte: "Wir wollen wieder zurück nach Ägypten, dort gab es Fleisch und Gemüse.." - Wie schnell und leicht kann man seine Freiheit verkaufen.
    Das ist Ägypten.
    Und Assyrien ist genauso Scheiße. Die nehmen sich keinen Millimeter. Und die Babylonier auch nicht. Das sind alles so Großreiche, wo der Kleine buckeln muss, damit der Reiche gut leben kann. Israel sollte sich davon unterscheiden. In Israel sollte jeder seinen Acker haben und sein Haus und seinen Weinberg und seine Öl- und Feigenbäume. Diese Nation wurde nicht geschaffen, damit man sich wahlweise Assyrien, Ägypten oder Babylon an den Hals wirft. Dummerweise unterscheidet sich die politische Realität von diesem Idealbild. Und Israel und Juda müssen, genauso wie alle anderen kleinen Königreiche an der Levante (Hamat, Phönizier, Aram-Damaskus, Ammon, Moab, Edom, Philister - die Namen könnten bekantn vorkommen sind alles die Nachbarn Israels) kluge Bündnisse eingehen, um nicht vom großen Assur/Babylon oder Ägypten gefressen zu werden.

    Die Propheten kritisieren fast immer diese Bündnisse. Sie behaupten: Verlasst euch auf Gott, bleibt mit ganzen Herzen bei ihm - und verbündet euch nicht mit diesen Drecks-Sklavenhalter-Unterdrücker-und-Götzendienst-Staaten - und er wird euch von den Großmächten erretten. So wie er es beim Auszug aus Ägypten getan hat, so wie er es in der Richterzeit immer wieder getan hatte, so wie er es unter König David getan hat.


    Diese Stelle mit "Ägypten ist mein Volk - und Assyrien auch" hebt sich davon total ab. Dass Gott etwas mit den Ägyptern vorhat, dürfte für die Israeliten und auch Jesaja selbst, total weit weg gewesen sein. Ich könnte mir vorstellen, dass Jesaja sehr gezügert hat, als er das prophezeien sollte.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

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  14. #4514
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Das ist ja super nervig, wenn so eine stark vom Kanon abweichende Aussage kein ganzes Kapitel lang gültig ist
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  15. #4515
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Keine Angst, das wird im NT ein Revival erleben.

    Man merkt an solchen Sachen eben: Das Buch ist nicht chronologisch. Das sind Reden eines Propheten die er in verschiedenen Kontexten über Jahrzehnte hinweg gehalten hat, die dann irgendwann gesammelt und aufgeschrieben worden sind. Manche würden auch sagen, es seien Reden mehrere Propheten.

    Jetzt stell dir mal vor, wir würden einige Auszüge aller Reden von Helmut Schmidt zusammenstellen. Aus seiner gesamten Wirkungszeit - unter verschiedenen Regierungen. Das Ganze würden wir auf 40 bis 66 Kapitel eindampfen und irgendeine nicht chronologische Gliederung hineinbringen. Da hättest du extrem unterschiedliche Hintergründe, Themen und Adressaten seiner Reden. Und manchmal vielleicht Aussagen, die sich widersprechen, weil sie evtl. 25 Jahren auseinander liegen. So ähnlich muss man sich das vielleicht mit Jesaja vorstellen.
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