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Thema: Hast du die Bibel je selbst gelesen?

  1. #2131
    der 397ste von 29355 Avatar von X_MasterDave_X
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    Da die ganze Geschichte mit der Landnahme vermutlich gar nicht stimmt....die Israeliten in Wirklichkeit schon immer Kanaanäer waren, die sich lediglich religiös etwas anders entwickelt haben als ihre direkten kanaanitischen Nachbarm, kam es vermutlich zu gar keinem Völkermord, siehe Wiki: Landnahme der Israeliten.

    Zitat Zitat von Wiki
    Die Forschung stuft das Bild eines einheitlichen militärischen Eroberungsvorgangs im Josuabuch als literarische Konstruktion aus späterer Zeit ein und datiert die Landnahmetexte frühestens in die zweite Hälfte des 8. Jahrhunderts v. Chr., als das Nordreich Israel und das Südreich Juda bereits selbst Landverluste und Exilierungsgefahr erfuhren.[1]

    Die Vorderasiatische Archäologie diskutiert das Thema „Landnahme“ mit verschiedenen Hypothesen zur Entstehung des Volkes Israel. Neue Befunde zur frühen Eisenzeit (~1200–1000 v. Chr.) stellten das an der Bibel orientierte Eroberungsmodell in Frage, wonach Israel als handlungsfähige Größe in Ägypten entstand, von außen in Kanaan eindrang und sich gegen dortige Ethnien durchsetzte. Neben das Infiltrationsmodell, Israel sei im Zuge des Weidewechsels von Halbnomaden neben Kanaan entstanden, trat das Revolutionsmodell, Israel sei aus Aufständen ländlicher Apiru gegen die Städte in Kanaan entstanden. Das jüngste Evolutionsmodell verbindet den Weidewechsel mit dem Zusammenbruch der kanaanäischen Stadtkultur, der die Sesshaftwerdung der Halbnomaden ermöglicht habe.
    Andererseits wurden diese biblischen Berichte über den Völkermord an den gottlosen Völkern in späterer Zeit gerne mal von christlichen Eroberern und Kolonialisten als Ausrede benutzt, wenn man selbst unliebsame Feinde ausrotten wollte. Da man die Berichte der Bibel als wahr ansah, dachte man sich darauf berufen zu dürfen.

  2. #2132
    Registrierter Benutzer Avatar von Herbert Steiner
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    Zitat Zitat von Kaiserin Uschi Beitrag anzeigen
    Ich muss hier mal einschreiten, weil ich die kritische Anmerkung gemacht habe. Mit meiner Anmerkung wollte ich auf keinen Fall implizieren, dass die damaligen Israeliten Massenmörder gewesen sind. Sie wären nur Massenmörder gewesen, wenn alle der folgenden Bedingungen wahr wären:

    a - sie wären das kleinste Volk
    b - Leute über 20 = 600K wäre richtig
    c - a und b sind richtig und sie killen die 7 erwähnten Völker voll und ganz

    Kantel hat bemerkt, dass c wird womöglich nicht erfüllt wird. Dave - der ja nicht als unkritisch gilt - sagte, dass b wohl nicht stimmt. Beide haben mehr Fachkompetenz als ich. Darum gehe ich davon aus, dass weit, weit unter 4 Mio Leute umgebracht wurden. Wohl eher so eine 10er-Potenz niedriger...

    Aber ich denke, ich habe klar gemacht, dass der kritische Bibelleser, der die vorausgegangenen Kapitel als wahr erachtet, hier einen Massenmord implizieren könnte, auch wenn es nicht so ist.
    Massenmörder waren sie jedenfalls, es wurden ja ganze Städte ausgelöscht (wenn man dem biblischen Bericht glaubt). Auch ein Mord an 1000 Personen ist ein Massenmord. Wobei wir das ja schon hatten, dass die Ermordung der gesamten eroberten Bevölkerung zu dieser Zeit von vielen Völkern praktiziert wurde (was meiner Meinung nach es aber auch nicht weniger schlimm macht).

  3. #2133
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    Die Massenmorde wurden jedenfalls propagiert, der letzte Abschnitt weist allerdings darauf hin, dass das nicht immer so einfach war. Daher sollte Gott es via Hornissen vollenden. Ich kann mir schon vorstellen, dass sich wesentliche Teile der Stadtbevölkerung rechtzeitig im Umland verstecken konnten und der Bann nur den Rest getroffen hätte. Gibt es denn archäologische Berichte zu Massengräbern aus der Zeit? 1000 Personen aufwärts müsste ja auffallen.

  4. #2134
    der 397ste von 29355 Avatar von X_MasterDave_X
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    Zitat Zitat von Flunky Beitrag anzeigen
    Gibt es denn archäologische Berichte zu Massengräbern aus der Zeit? 1000 Personen aufwärts müsste ja auffallen.
    Erst aus späterer Zeit sind mir welche bekannt. Unter anderem das Massengrab bei Lachisch, zur Zeit des Aufstands des jüdischen Königs Hiskia gegen Sanherib den König Assyriens. Während der Bibelbericht davon spricht, dass der Engel JHWHs 185.000 Assyrer in der Nacht tötete, fand man in Jerusalem kein solches Massengrab. Aber in einer der von Sanheribs Truppen eroberten Städte, die auch im Bibelbericht erwähnt werden. In dem Massengrab in der damals zweit wichtigsten jüdischen Festungs-Stadt Lachisch liegen 1500 Leichen. Das dürften größtenteils die jüdischen Soldaten und die jüdische Bevölkerung von Lachisch sein, die von den Assyrern nieder gemacht wurden. Womöglich liegen da aber auch assyrische Soldaten darunter.

    Zitat Zitat von Wiki
    Das 2. Buch der Könige Kapitel 18 und 19 schildert den Feldzug des assyrischen Königs Sanherib. Im 14. Regierungsjahr Hiskias, des Königs von Juda nahm demnach Sanherib „alle festen Städte Judas “ (2 Kön 18,13 EU) ein, darunter auch Lachisch. Der Feldzug wurde mit dem Abfall Hiskias von dem assyrischen König begründet.....

    Eroberung der Stadt durch Sanherib und erneute Zerstörung durch Nebukadnezar II. (Stratum II)
    Das Ende von Stratum III markiert die Zerstörung des befestigten judäischen Lachisch im Jahr 701 v. Chr. durch den assyrischen König Sanherib; neben den Ausgrabungsfunden und assyrischen Aufzeichnungen auch durch das Alte Testament bezeugt. Anlass für den Feldzug Sanheribs war der Versuch König Hiskias, sich von der assyrischen Herrschaft zu befreien, als Sanherib 705 v. Chr. nach dem Tode Sargons II. den Thron bestieg. Der Einmarsch in Judäa erfolgte 701 v. Chr., wobei Lachisch als wichtigste Festung der Region sein primäres Angriffsziel darstellte....

    Es kam zu einer großen Schlacht, von der Fragmente von Schuppenpanzern, Zaumzeug, Steinschleudern und Speerspitzen aus Eisen und Knochen erhalten sind. Allein an der vermuteten Durchbruchstelle der Assyrer wurden insgesamt 850 Speerspitzen gefunden, sowie zwei 100 bis 200 kg schwere Steine, die vielleicht von den Verteidigern als Schwinghammer eingesetzt wurden. Bereits von Starkey wurde am Westhang ein Massengrab mit 1500 Skeletten gefunden, die zumeist als Zivilopfer dieser Schlacht interpretiert werden. Nach der Eroberung wurde die Stadt komplett niedergebrannt.
    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Lachisch

  5. #2135
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    Zitat Zitat von Herbert Steiner Beitrag anzeigen
    Massenmörder waren sie jedenfalls, es wurden ja ganze Städte ausgelöscht (wenn man dem biblischen Bericht glaubt). Auch ein Mord an 1000 Personen ist ein Massenmord. Wobei wir das ja schon hatten, dass die Ermordung der gesamten eroberten Bevölkerung zu dieser Zeit von vielen Völkern praktiziert wurde (was meiner Meinung nach es aber auch nicht weniger schlimm macht).
    Hast du schon recht. In der historischen Einordnung, sind 1000 Tote aber noch eine Größe die des Öfteren vorkam. Aber mehrere Millionen sind dann doch schon eine andere Hausnummer.

  6. #2136
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Zitat Zitat von Kaiserin Uschi Beitrag anzeigen
    Ich muss hier mal einschreiten, weil ich die kritische Anmerkung gemacht habe. Mit meiner Anmerkung wollte ich auf keinen Fall implizieren, dass die damaligen Israeliten Massenmörder gewesen sind. Sie wären nur Massenmörder gewesen, wenn alle der folgenden Bedingungen wahr wären:

    a - sie wären das kleinste Volk
    b - Leute über 20 = 600K wäre richtig
    c - a und b sind richtig und sie killen die 7 erwähnten Völker voll und ganz

    Kantel hat bemerkt, dass c wird womöglich nicht erfüllt wird. Dave - der ja nicht als unkritisch gilt - sagte, dass b wohl nicht stimmt. Beide haben mehr Fachkompetenz als ich. Darum gehe ich davon aus, dass weit, weit unter 4 Mio Leute umgebracht wurden. Wohl eher so eine 10er-Potenz niedriger...

    Aber ich denke, ich habe klar gemacht, dass der kritische Bibelleser, der die vorausgegangenen Kapitel als wahr erachtet, hier einen Massenmord implizieren könnte, auch wenn es nicht so ist.
    Für die Auslegung und Beurteilung dürfte erst mal egal sein, wie groß der Massenmord war.

    Das verstörende an dieser (und auch allen weiteren Stellen dieser Art bis hinein ins Buch Josua) ist: Gott ordnet hier einen Genozid an. Er will das. Ob und un welchem Ausmaß das umgesetzt wird, spielt, denke ich, eine kleinere Rolle. Dass Völker Krieg führen und dabei Bevölkerungen abschlachten ist ja leider in der Geschichte öfter der Fall gewesen.
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  7. #2137
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    Zitat Zitat von Mongke Khan Beitrag anzeigen
    Also sollen die mal eben locker flockig >7 Mio. Menschen ausrotten?

    E: wenn man das mit der Volksgröße wörtlich nimmt
    Zahlenangaben in antiken Quellen sollte man bei einer historischen Betrachtung eigentlich immer mit Skepsis betrachten. Angeblich siegten die Griechen bei Marathon ja auch gegen mehrere Hunderttausend Perser, und Ramses II. schlug persönlich mit seinem starken Arm mehrere Zehntausend Hethiter zurück, nachdem sein ganzes Heer geflohen war. Selbst wenn es sich wirklich um auf Augenzeugen zurückgehende Quellen handeln sollte, ist es unwahrscheinlich, dass der Teilnehmer einer Schlacht die feindliche Heeresstärke wirklich zutreffend einschätzen kann.

  8. #2138
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    Zitat Zitat von Der Kantelberg Beitrag anzeigen

    Das verstörende an dieser (und auch allen weiteren Stellen dieser Art bis hinein ins Buch Josua) ist: Gott ordnet hier einen Genozid an. Er will das.
    Das meinte ich ja hiermit:
    Zitat Zitat von Kaiserin Uschi Beitrag anzeigen
    Aber die Anordnung alleine finde ich schon zweifelhaft.
    Das sind halt Stellen, die Bibelkritikern und Co. richtig Futter liefern.

  9. #2139
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Mal sehen, wie es weitergeht nach der Aufforderung zum Völkermord. Mose wird ja erstmal weiterreden.
    Die Story ist btw schon 300 Tage alt

    * * *

    Achtung Spoiler:

    1 »Das ganze Gesetz, das ich dir heute gebiete, sollt ihr gewissenhaft befolgen, damit ihr am Leben bleibt und zahlreich werdet und hineinkommt, um das Land in Besitz zu nehmen, das der HERR euren Vätern zugeschworen hat.
    2 Und du sollst des ganzen Weges gedenken, den der HERR, dein Gott, dich nun vierzig Jahre lang in der Wüste hat wandern lassen, um dich demütig zu machen und dich zu erproben, damit er erkenne, wie es um dein Herz steht, ob du nämlich seine Gebote halten wirst oder nicht.
    3 So demütigte er dich denn und ließ dich Hunger leiden; dann aber speiste er dich wieder mit dem Manna, das weder du noch deine Väter gekannt hatten, um dich zu der Erkenntnis zu führen, daß der Mensch nicht vom Brot allein lebt, sondern daß der Mensch von allem lebt, was vom Mund des HERRN ausgeht.
    4 Die Kleider, die du anhattest, haben sich nicht abgenutzt, und die Füße sind dir während dieser vierzig Jahre nicht geschwollen.
    5 So erkenne denn in deinem Herzen, daß der HERR, dein Gott, ebenso dein Erzieher ist, wie ein Vater seinen Sohn erzieht,
    6 und befolge die Gebote des HERRN, deines Gottes, indem du auf seinen Wegen wandelst und ihn fürchtest.«
    7 »Denn der HERR, dein Gott, will dich in ein schönes Land bringen, in ein Land mit Wasserbächen, Quellen und Grundwassern, die in der Niederung und im Gebirge entspringen,
    8 ein Land mit Weizen und Gerste, mit Weinstöcken, Feigenbäumen und Granaten, ein Land mit Ölbäumen und Honig,
    9 ein Land, in welchem du dein Brot nicht kärglich zu essen brauchst, sondern an nichts Mangel leiden wirst, ein Land, das in seinem Gestein Eisen birgt und aus dessen Bergen du Kupfer heraushauen wirst.
    10 Wenn du dann gegessen hast und satt geworden bist, so preise den HERRN, deinen Gott, für das schöne Land, das er dir gegeben hat.«
    11 »Hüte dich ja, alsdann den HERRN, deinen Gott, zu vergessen, so daß du seine Verordnungen, sowohl seine Gebote als auch seine Satzungen, deren Befolgung ich dir heute zur Pflicht mache, nicht beobachtest.
    12 Laß nicht, während du dich satt ißt und dir schöne Häuser zum Bewohnen baust
    13 und deine Rinder und dein Kleinvieh sich mehren und Silber und Gold sich dir mehren und dein gesamter Besitz zunimmt,
    14 dein Herz sich überheben und vergiß nicht den HERRN, deinen Gott, der dich aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft, herausgeführt,
    15 der dich durch die große und furchtbare Wüste mit ihren feurigen Schlangen und Skorpionen geleitet hat, durch wasserlose, dürre Gegenden, und der dir Wasser aus dem kieselharten Felsen hat sprudeln lassen;
    16 der dich mit Manna, das deine Väter nicht gekannt hatten, in der Wüste gespeist hat, um dich demütig zu machen und auf die Probe zu stellen, damit er dir zuletzt Gutes erweisen könnte.
    17 Denke dann nicht etwa bei dir selbst: ›Meine Kraft und meine starken Arme haben mir diesen Wohlstand verschafft!‹
    18 Denke vielmehr daran, daß der HERR, dein Gott, es ist, der dir die Kraft verliehen hat, solchen Wohlstand zu erwerben, weil er seinen Bund aufrechthalten will, den er deinen Vätern zugeschworen hat [wie es an diesem Tage offenbar ist].
    19 Wenn du aber trotzdem den HERRN, deinen Gott, vergißt und anderen Göttern nachgehst und ihnen dienst und sie anbetest, so bezeuge ich euch heute feierlich, daß ihr unfehlbar zugrunde gehen werdet!
    20 Wie die Völkerschaften, die der HERR vor euch vernichtet, so werdet auch ihr alsdann zugrunde gehen zur Strafe dafür, daß ihr nicht auf die Stimme des HERRN, eures Gottes, gehört habt.«


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Demütigung (oder bei EU "gefügig machen") klingt nicht sonderlich nett. Emoticon: wtraurig
    • Das Sprichwort "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein" kenne ich, habe das bislang aber als "es gibt noch andere Sachen, die wichtig sind - Hobbys, Beschäftigung, etc." verstanden. Der biblische Ursprung mit dem Manna ist mit neu, überrascht mich aber auch nicht. Spirituelle Beschäftigung lässt sich ja prima in die Aufzählung von Hobbys, Beschäftigung, etc. einfügen.
    • Den Vergleich mit einem Erzieher (Vers 5) haben wir bei der Wanderung ja auch mehrfach angestellt. Lässt die ausdrückliche Erwähnung hier Rückschlüsse auf die Art und Weise zu, wie die Menschen früher Kinder erzogen haben (Stichwort: demütigen, gefügig machen)?
    • Obwohl ich weiß, was damit gemeint ist, musste ich bei der Erwähnung von Granaten musste aber herzhaft lachen
    • Bei der Lobpreisung des versprochenen Landes werden zumindest ein paar andere Wörter benutzt und Aspekte aufgegriffen:
      • Nahrung (kontrastiert wunderbar das "Brot allein" in Vers 3 und lässt einem das Wasser im Mund zusammenlaufen, lauter leckere Sachen)
      • Bergbau (Eisen, Kupfer)
      • Reichtum (Silber, Gold, Vieh)
      • Feste Häuser

    • Die vermehrte Verwendung von Adjektiven (auch in den letzten Kapiteln) trägt immerhin dazu bei, dass (zumindest meiner Meinung nach) das Lesen mehr Spaß macht. Feurige Skorpione
    • Und wieder: Ägypten, lange Wanderung, Entbehrungen, geh deinem Gott nicht fremd - das wird allmählich ähnlich nervig, wie die ganzen Watschen, die sie auf der Wanderung kassiert haben. Muss aber inhaltlich vielleicht sein, weil die jungen Israeliten es nicht am eigenen Leib erfahren haben?
    • Die letzte Drohung (Vers 20) sollte nach dem gerade gelesene Kapitel 7 Eindruck machen


    Um mal wieder ein Bild zu machen: eine Collage mit all den leckeren Sachen, die es geben wird

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    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  10. #2140
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Das mit den Warnungen wird noch ein bisschen weiter gehen. Ist eines der Hauptinhalte des Buches.
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  11. #2141
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    1 »Höre, Israel! Du bist jetzt im Begriff, über den Jordan zu ziehen, um dir drüben Völker zu unterwerfen, die größer und stärker sind als du: große und bis an den Himmel befestigte Städte,
    2 ein großes und hochgewachsenes Volk, die Enakiter, die du selbst schon kennst und von denen du selbst hast sagen hören: ›Wer könnte es mit den Enakitern aufnehmen?‹
    3 So sollst du denn jetzt erkennen, daß der HERR, dein Gott, selbst es ist, der an deiner Spitze als ein verzehrendes Feuer hinüberzieht: er wird sie vernichten, und er wird sie vor dir her niederwerfen, so daß du sie schnell aus ihrem Besitz vertreiben und sie vernichten kannst, wie der HERR es dir verheißen hat.
    4 Denke nun nicht bei dir selbst, wenn der HERR, dein Gott, sie vor dir her vertreibt: ›Um meines Verdienstes willen hat der HERR mich hierher geführt, damit ich dieses Land in Besitz nehme‹ [während der HERR diese Völkerschaften doch wegen ihrer Verworfenheit vor dir her ausrottet].
    5 Nicht um deines Verdienstes willen und nicht wegen deines aufrichtigen Herzens gelangst du in den Besitz ihres Landes, sondern der HERR, dein Gott, rottet diese Völkerschaften vor dir her aus wegen ihrer Verworfenheit und auch um die Verheißung zu erfüllen, die der HERR deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen hat.
    6 Bedenke also wohl, daß der HERR, dein Gott, dir dieses schöne Land nicht um deines Verdienstes willen zum Eigentum gibt; denn du bist ein halsstarriges Volk.«
    7 »Denke daran und vergiß es nicht, daß du den HERRN, deinen Gott, in der Wüste erzürnt hast! Von dem Tage an, da ihr aus dem Land Ägypten ausgezogen seid, bis zu eurer Ankunft an diesem Ort habt ihr euch widerspenstig gegen den HERRN gezeigt.
    8 Besonders am Horeb habt ihr ihn erzürnt, und der HERR wurde gegen euch so aufgebracht, daß er euch vertilgen wollte.
    9 Als ich auf den Berg gestiegen war, um die Steintafeln, die Tafeln des Bundes, den der HERR mit euch geschlossen hatte, in Empfang zu nehmen, da blieb ich vierzig Tage und vierzig Nächte auf dem Berge, ohne Brot zu essen und Wasser zu trinken.
    10 Da übergab der HERR mir die beiden Steintafeln, die vom Finger Gottes beschrieben waren und auf denen alle die Worte standen, die der HERR am Tage der Versammlung an dem Berge aus dem Feuer heraus zu euch geredet hatte.
    11 Als nun der HERR mir damals nach Verlauf von vierzig Tagen und vierzig Nächten die beiden Steintafeln, die Tafeln des Bundes, übergeben hatte,
    12 sagte der HERR zu mir: ›Auf! Steige schnell von hier hinab, denn dein Volk, das du aus Ägypten hergeführt hast, handelt sündhaft: sie sind schnell von dem Wege abgewichen, den ich ihnen geboten habe; sie haben sich ein gegossenes Bild gemacht.‹
    13 Dann sagte der HERR weiter zu mir: ›Ich habe dieses Volk beobachtet und erkenne wohl: es ist ein halsstarriges Volk.
    14 Laß mich sie nun vertilgen und ihren Namen unter dem Himmel auslöschen! Dich will ich dafür zu einem Volk machen, das stärker und zahlreicher ist als sie.‹
    15 Hierauf kehrte ich um und stieg vom Berge hinunter, während der Berg im Feuer brannte und die beiden Bundestafeln in meinen beiden Händen waren.
    16 Da sah ich denn wirklich, daß ihr gegen den HERRN, euren Gott, gesündigt und euch ein gegossenes Stierbild gemacht hattet; ihr wart schnell von dem Wege abgewichen, den der HERR euch geboten hatte.
    17 Da faßte ich die beiden Tafeln, schleuderte sie weg aus meinen beiden Händen und zertrümmerte sie vor euren Augen.
    18 Darauf aber warf ich mich vor dem HERRN nieder wie das erste Mal, vierzig Tage und vierzig Nächte lang, ohne Brot zu essen und Wasser zu trinken, wegen all der Sünden, die ihr begangen hattet, indem ihr etwas tatet, was dem HERRN mißfiel und ihn erzürnen mußte;
    19 denn mir war bange vor dem Zorn und Grimm, den der HERR gegen euch hegte, so daß er euch vertilgen wollte. Und der HERR erhörte mich auch diesmal.
    20 Auch gegen Aaron war der HERR heftig erzürnt, so daß er ihn vertilgen wollte; darum legte ich damals auch für Aaron Fürbitte ein.
    21 Das Machwerk eurer Sünde aber, das Stierbild, das ihr angefertigt hattet, nahm ich und verbrannte es im Feuer, ich zerschlug es in Stücke und zermalmte es, bis es zu feinem Staub geworden war; und diesen Staub warf ich in den Bach, der vom Berge herabfloß.«
    22 »Auch bei Thabera und Massaund bei den Lustgräbern habt ihr den HERRN immerfort erzürnt;
    23 und als der HERR euch aus Kades-Barnea aufbrechen hieß mit dem Befehl: ›Zieht hinauf und besetzt das Land, das ich euch bestimmt habe!‹, da habt ihr euch dem Befehl des HERRN, eures Gottes, widersetzt und kein Vertrauen zu ihm gehabt und seiner Weisung nicht gehorcht:
    24 widerspenstig seid ihr gegen den HERRN gewesen, seit ich euch kenne!«
    25 »Als ich nun jene vierzig Tage und vierzig Nächte vor dem HERRN am Boden hingestreckt gelegen hatte – denn der HERR hatte es ausgesprochen, daß er euch vertilgen wolle –,
    26 da betete ich zum HERRN folgendermaßen: ›O HERR, unser Gott! Vernichte nicht dieses Volk und dein Eigentum, das du durch deine große Macht befreit, das du mit starker Hand aus Ägypten herausgeführt hast!
    27 Gedenke an deine Knechte Abraham, Isaak und Jakob! Kehre dich nicht an die Halsstarrigkeit dieses Volkes und an seine Bosheit und Sünde,
    28 damit man in dem Lande, aus dem du uns weggeführt hast, nicht sagen kann: Weil der HERR nicht imstande war, sie in das Land zu bringen, das er ihnen zugesagt hatte, und weil er sie haßte, hat er sie hinausgeführt, um sie in der Wüste sterben zu lassen!
    29 Sie sind ja doch dein Volk und dein Eigentum, das du mit deiner großen Kraft und deinem hocherhobenen Arm hinausgeführt hast.‹


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Jetzt wird es so dargestellt, als ob die Vernichtung der Völker eher Gottes Sache wäre: er zieht, wie in der Wüste bei Nacht, als Feuersäule vor den Israeliten her und vernichtet die Völker. Und das, weil sie verdorben sind (und aus der Pflicht heraus), nicht aus Liebe zum eigens ausgesuchten Volk
    • Die Begründung "denn du bist ein halsstarriges Volk" klingt, als ob (bei weniger Halsstarrigkeit) die Alternative bestanden hätte, dass die Israeliten das Land aus Liebe bekommen hätte. Die Begründung kann man ihm auf jeden Fall nicht verdenken, Mose führt das ja weiter aus, indem er die halsstarrigen Momente zusammenfasst:
      • Das Götzenbild am Berg Sinai (das "schlimmste" Mal)
      • Thabera (da hat Gott das Lager in nur 3 Versen angezündet, hatte wohl nicht viel Geduld damals)
      • Massa (da wollten sie trinken und Mose hat mit seinem "Zauberstab" Wasser macht
      • Lustgräber (als das Fleisch vom Himmel fiel)
      • Kades-Barnea (im Rahmen der Kundschafter-Szene)

    • Etwas verwunderlich, dass die Aufzählung nicht chronologisch ist (Massa war im 2. Mose, Thabera und die Lustgräber im 4.)
    • Die Zusammenfassung passt so weit ich mich erinnere, Mose hätte sich wohl auch etwas weniger inszenieren können (Vers 18: "vierzig Tage und vierzig Nächte lang, ohne Brot zu essen und Wasser zu trinken, wegen all der Sünden, die ihr begangen hattet" - in Massa war er ja selbst nicht frei von Fehlern), aber es war ja doch so, dass er seinen guten Namen in die Waagschale geworfen hatte und Gott das Volk verschonen ließ.
    • Irgendwie hat es mich, nachdem man sich in den letzten Büchern durch diese Halsstarrigkeit gequält hat, ein bisschen gefreut, die Sachen von Mose aufgezählt zu bekommen und mitanzulesen, wie die Israeliten das Land nicht wegen ihrer Herzensgüte bekommen haben
    • "Sie sind ja doch dein Volk" - dieser Ausdruck für ne Art Hassliebe kenne ich nur von kaputten Ehen
    • Musste dabei auch an das Lied "Die Schöne und das Biest" (wieder mal) von den Hosen denken. Video gibts kein gescheites auf Youtube, weil die sehr rigoros gegen ihre neuen Sachen vorgehen, aber im Endeffekt wird da eine (meiner Meinung nach) sehr einseitige und kaputte Beziehung besungen, die mit "Kann mans verstehen? So ist sie nun einmal" begründet wird.
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  12. #2142
    Vulvarine Avatar von Tohuwabohu
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    Wie viele Tage und Nächte lag der Typ jetzt eigentlich insgesamt ausgestreckt vor dem HERRN am Boden? 80? 120?

  13. #2143
    Vulvarine Avatar von Tohuwabohu
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    Und ist das der Geund weshalb sich manche orthodoxe Christen beim Beten mit ausgestreckten Armen auf dem Bauch legen, die Stirn zu Boden pressend?

    Ich habe das mal beim Besuch einer Kirche mitgekriegt und mich gewundert. Offenbar ist es ihnen fremd auf Stühlen sitzend zu beten.

  14. #2144
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    Orthodoxe Kirchen haben meist gar keine Stühle. Bänke waren bis ins Mittelalter auch in der Westkirche eher unüblich. Ich bezweifle aber ein wenig, dass das "sich-bis-zum-Boden-verneigen" wirklich konkret aus dem Buch Deuteronomium abgeleitet wurde. Das ist ja schon fast eine kulturübergreifende Tradition der Verehrung von übersinnlichen Kräften oder auch von herausragenden Menschen.

  15. #2145
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    Erst aus späterer Zeit sind mir welche bekannt. Unter anderem das Massengrab bei Lachisch, zur Zeit des Aufstands des jüdischen Königs Hiskia gegen Sanherib den König Assyriens. Während der Bibelbericht davon spricht, dass der Engel JHWHs 185.000 Assyrer in der Nacht tötete, fand man in Jerusalem kein solches Massengrab. Aber in einer der von Sanheribs Truppen eroberten Städte, die auch im Bibelbericht erwähnt werden. In dem Massengrab in der damals zweit wichtigsten jüdischen Festungs-Stadt Lachisch liegen 1500 Leichen. Das dürften größtenteils die jüdischen Soldaten und die jüdische Bevölkerung von Lachisch sein, die von den Assyrern nieder gemacht wurden. Womöglich liegen da aber auch assyrische Soldaten darunter.
    Mir fällt jetzt schon zum dritten Mal (nach Jesus und Jason und Bileam) auf, dass du zwar weiter fleißig deine Lieblingsstellen fett hervorhebst, aber die Texte wirklich nur zu überfliegen scheinst und zum Teil schlicht das Gegenteil von dem behauptest, was da drinsteht. Ich empfinde das persönlich ehrlich gesagt als anstrengend.

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