Ihr seid zwei furchtbare Streithansen!
Tut mir ja leid dich enttäuschen zu müssen, aber dieses Wissen habe ich nicht nur aus der Wiki, sondern erst vor einigen Wochen erneut im bekannten Buch Karlheinz Deschners "Abermals krähte der Hahn" nachgelesen. Das Buch ist zwar in erster Auflage aus den 1960igern, aber das Detailwissen Deschners ist legendär. Er fasste in seinen zahlosen Büchern die Erkenntnisse der Bibelkritik gut zusammen. Sein Literaturverzeichnis zum Nachlesen ist ebenfalls detailliert...hunderte Seiten dick.
Um zum Namen zurück zu kommen. Wenn in der Antike Personen ihre Namen in eine andere Sprache umwandeln wollten, speziell wenn es darum ging seinen Namen leicht aussprechbar zu machen, ist es nicht schwer nach zu vollziehen, dass es mehr als eine Variante gibt, wie Personen Namen tauschten. Ich glaube kaum dass es da feste Regeln gab. Schon gar nicht in der Antike. Der Name sollte halt ähnlich klingen. Und dieser genannte Hohepriester war sicherlich weder der erste Jude, noch der letzte der seinen Namen in Jason damals änderte, als die Griechen Palästina beherrschten. Wenn man alleine sieht wie viele Namensvarianten es für die hebräische oder aramäische Form des lateinischen Namens "Jesus" gibt, ist klar, dass deren Übersetzungen noch viel weiter zersplittern. Ich bin mir auch ziemlich sicher dass nicht jeder Saul seinen Namen in Paulus änderte, da gabs sicherlich auch mehr als eine Variante.
Viel seltsamer ist eigentlich eher, dass die gesammte christliche Welt bis heute den aramäisch sprachigen Erlöser aus Palästina mit römischen Namen ruft. Und das obwohl die Evangelien in griechisch verfasst wurden.
4. Mose 14
Achtung Spoiler:
Bemerkungen/ Gedanken
- Die Demagogen haben den Leuten glaubhaft gemacht, dass das Land böse sei
- Aber Josua und Kaleb, die mit den denkwürdigen Namen, versuchen das Volk zu beschwichtigen. Spannende Situation für Mose: er hat ja den Einblick der Späher nicht. Er weiß, was Gott will, aber bei dem Bericht muss er auf die anderen vertrauen
- Es entspannt sich ein interessanter Dialog zwischen Mose und Gott, in dem es Mose wieder einmal gelingt, Gott mit Guten Argumenten zu überzeugen. So eine Situation hatten wir bisher einmal und sie macht die Fehlbarkeit Gottes deutlich. In seiner Argumentation führt er Gott auf einen Widerspruch zurück (das in Vers 18 hat er im 2. Buch Mose, 34 gesagt)
- Vers 21 wirft eine Frage auf: ist Gott sterblich!? Ich hielt den für unsterblich.
- Man könnte es auch "indianischer" lesen als Verknüpfung Gottes mit der Schöpfung was deren Bewahrung wichtig macht. Nicht zuletzt steht deren Schaffung noch vor dem Menschen am Anfang.
- Jetzt müsste man mal zählen, ob und wie viele wirklich schon 10x gemurrt haben. Gefühlt kommt das hin
Interessant finde ich Vers 10. "Die Herrlichkeit erschien mitten zwischen den Israeliten". Wollte Mose nicht die Herrlichkeit sehen und musste geschütz werden, dass er daran nicht stirbt? Und jetzt erscheint das mitten zwischen 100.000 Leuten?
Ehrlich, Deschner? Das erklärt so Manches...
Dann kann man auch an der absurden Behauptung festhalten, Jason sei die griechische Variante von Jesus.
Das "so war ich lebe" oder "so war du lebst" kommt ja öfter vor, auch zwischen Menschen. Das dürfte wohl eine Bekräftigung sein, denn es handelt sich ja eindeutig um eine wahre Aussage.
Ich kenne nur "So wahr ich hier stehe", mit leben habe ich das noch nie gehört oder gelesen.
Die ganzen eigenständigen ausländischen Namensgebungen damals waren keine exakte Wissenschaft. Da gabs mehr als eine Variante. Mehr habe ich nie behauptet. Es ist durchaus wahrscheinlich dass "Iesous" die gebräuchlichste für das aramäische Jeschu zu einer bestimmten Zeit war, aber wie der Geschichtsschreiber Josephus bezeugt gabs eben auch andere Varianten zu anderen Zeiten. Ich verstehe nicht, wie man da künstlich einen Streitfall kreieren will, wo es keinen gibt.
Und wenn die Standardwerke berühmter Kirchenkritiker dich gleich dazu veranlassen alles als lächerlich zu erklären was diese geschrieben haben, ist jede Diskussion mit dir leider sinnlos. Ich habe zum Thema altes und neues Testament bisher dutzende von bekannten Werken gelesen, da ist Deschner nur einer von vielen. Gleichzeitig las ich aber auch die Bücher die man Theologie-Studenten vorlegt, von Erich Zenger, Ude Schnelle, Konrad Schmid und vielen weiteren. Dazu was es überliefertes gibt aus der Zeit der apostolischen Väter, die man in Sammlungen wie der "Bibliothek der Kirchenväter" nachlesen kann, die einem die Möglichkeit geben, vieles zu verstehen was im neuen Testament, aber auch im alten nur angeschnitten oder angedeutet wurden. Das Verständnis darüber war ja sehr im Wandel.
Also der Versuch mich als unwissenden Wikipedia-Mißversteher zu denunzieren steht schon auf sehr dünnen Beinen. Wiki ist halt die Quelle die man am leichtesten zum nachlesen vorlegen kann, das kann ich auf meine copyright-geschützten Bücher verständlicherweise nicht machen. Und Wiki ist im Großen und Ganzen auch anerkannt von den meisten Anwesenden hier. Ansonsten könnte ich, wie andere auch, ohne Quellenangaben Behauptungen aufstellen. Das halte ich aber nicht für sehr zielführend.
Darüber hinaus möchte ich dich bitten deine aggressive Art der Argumentation und persönliche Art der Beleidigung zu unterlassen, sonst kann man dich nicht mehr ernst nehmen hier.
Ist Vers 21 nicht eher ein Gegensatz zur Genesis und den beiden Schöpfungs-Geschichten?
Wenn dieser Gott der gleiche ist, wie der der die Welt und alles in ihr erschaffen hat, wieso muss die Herrlichkeit des Herrn dann erst in Zukunft die ganze Erde erfüllen?
Dies deutet eher auf das damalige Verständnis der Israeliten hin, der Herr (=JHWH) wäre nur einer unter vielen Göttern damals, der erst im Begriff war die restliche Welt zu erobern/kontrollieren.
Geändert von X_MasterDave_X (09. April 2020 um 08:19 Uhr)
Offen gestanden ist es mir gleich, was du so liest. Du hast Josephus schlicht missverstanden, wie wir dir schon zu erläutern versuchten und fälschlicherweise behauptet, Jason sei die griechische Variante von Jeschua, Jesus aber die lateinische (wenn "Auf römisch" Latein meinen sollte). Derlei Unfug wird auch dadurch nicht richtiger, dass du irgendwelche Exegeten aufführst, die auch gelesen hast. Das ist schlicht kein Argument für die hier gestellte Frage.
Das hat Kantelberg doch schon erklärt? Josephus beschreibt offenbar den Konflikt zwischen zwei Hohepriestern, die beide neben ihren jüdischen auch griechische Namen trugen. Das war für die Zeit des Hellenismus nicht ungewöhnlich. Es handelt sich in diesem konkreten Fall aber nicht um gräzisierte Formen jüdischer Namen, sondern um traditionsreiche griechische Namen. Menelaos und Jason sind ja nicht umsonst Figuren aus der griechischen Mythologie. Man zeigte so in Judäa (oder auch in Kleinasien, Syrien, Mesopotamien etc.), dass man über eine fundierte hellenistische Bildung verfügte und Anschluss an die griechischsprachige "Oikumene" hatte. Zum Teil erleichterte es vielleicht auch nur die Verständigung.
Das kannst du vielleicht mit modernen Sportlern und Künstlern aus Asien vergleichen, die zusätzlich zu ihrem chinesischen oder japanischen auch noch einen europäischen oder amerikanischen Namen auswählen, um sich besser vermarkten zu können. Die beiden Namen können dann tatsächlich gewisse Ähnlichkeiten haben, müssen es aber nicht. In dem konkreten Fall ähneln sich Menelaos und Onias ja nun wirklich nicht besonders.
Etwas anderes sind gräzisierte Formen jüdischer oder anderer fremdsprachiger Namen. Dabei handelt es sich um lautmalerische Umschreibungen oder ungefähre Übertragungen, die aber einfach dazu dienen, den Namen im griechischen Kulturkreis besser aussprechen zu können. Beispiele wären Josua (als latinisierte Form von Jeschua), Cheops (als gräzisierte Form von Chufu) oder Amenophis (als gräzisierte Form von Amenhotep).
Wenn du einen modernen Vergleich möchtest: "Franz" oder "Francois" verhalten sich zu "Francesco" wie "Jesus" und "Josua" zu Jeschua.
"Angel" Chan/ Chan Hao-ching und "Latisha" Chan/ Chan Yung-jan (zwei Tennisspielerinnen) wären dann mit Menelaos /Onias oder Jason / Jeschua vergleichbar.
Naja, irgensein Downgrade wird er da vorher schon gemacht haben - eben nur in halber Herrlichkeit oder so.
Achtung Spoiler:
Bemerkungen/ Gedanken:
- Dass ein Zug von >500.000 Männern nicht stattgefunden hat, kann man auch erklären, indem man dann einfach so gut wie alle umbringt
- Die Kinder zu verschonen finde ich nett. Das Volk, das dann im gelobten Land lebt, ist recht jung.
- Ich finde es - und da geht es mir wohl wie Gott - allmählich ziemlich ermüdend zu lesen, wie (Teile des/) das Volk(/es) wieder murrt und dann zu (großen) Teilen einfach abgemurkst wird (nach dem Berg, gerade neulich erst wegen der Lust auf Fleisch, jetzt wieder). Mir fällt auch nichts mehr ein, was ich dazu noch groß schreiben könnte.
- Zumindest gibt es diesmal den Twist, dass das Volk (scheinbar?) Reue zeigt und Gott doch gehoren will - dann aber nicht mehr kann. Wer einmal murrt (und dann wieder und wieder und wieder) dem glaubt offenbar nicht einmal mehr ein Gott.
- Ich fühl mich auch ein bisschen betrogen, diese lang(weilig)e Musterung gelesen zu haben - wenn die Leute eh wieder wie die Fliegen umfallen.
- Ob jetzt überhaupt noch genug Leute übrig sind, um die Lade und das ganze Gepäck zu tragen?
Es sterben eigentlich grade keine Massen, sondern nur 10. (Die 10 Kundschafter)
Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal
Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.