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Thema: Hast du die Bibel je selbst gelesen?

  1. #2551
    Kaktuskiller Avatar von Xenoom
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    Jerusalem wird erst unter David zur Hauptstadt.
    Und erst Davids Sohn Salomon baut erst den Tempel von Jerusalem.
    Und die Klagemauer ist eine Mauer des 2. Tempels , welcher von Herodes (der zur Zeit Jesu) erweitert wurde und 70 n.C. von den Römern zerstört wurde.

  2. #2552
    Zurück im Norden
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    Die Juden nennen sie übrigens nicht Klagemauer, sondern Westmauer. Der Name stammt möglicherweise von den Kreuzfahrern, die das Bewegungsritual beim jüdischen Gebet missverstanden.

  3. #2553
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Oh, wir sind schon bei Richter. Jetzt kommen langsam die spannenden Geschichten, die sich gut lesen lassen. Weniger Gesetze und Landverteilung, mehr Handlung. Einiges werden du oder mancher Leser sicher kennen.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

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  4. #2554
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    Folgendes ist mir beim Lesen aufgefallen:
    - es wird betont, dass bei manchen Kämpfen "der HERR mit ihnen" war und sie deshalb gewonnen haben. War der HERR nicht immer mit ihnen? Warum nicht?
    - Dafür haben sie aber trotz Unterstützung des HERRN erstaunlich oft, nicht vollbracht die Kanaaniter fertig zu machen Sollte doch eigentlich ein Leichtes sein, wenn jeder Isrealie 1000e vor sich hertreiben kann.
    - Jetzt sind die Kanaaniter (u.a.) halt nicht komplett gebannt, sondern fronpflichtig. Das war aber nicht der Deal. Die sollen doch komplett weg mit ihren Göttern und schlechten Sitten!

  5. #2555
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Richter 2

    Achtung Spoiler:
    1 Da kam der Engel des HERRN von Gilgal hinauf nach Bochim und sprach: »Ich habe euch aus Ägypten hergeführt und euch in das Land gebracht, das ich euren Vätern zugeschworen hatte mit der Verheißung: ›Ich werde meinen Bund mit euch in Ewigkeit nicht brechen!
    2 Ihr aber dürft mit den Bewohnern dieses Landes keinen Vertrag schließen, sondern müßt ihre Altäre niederreißen!‹ Doch ihr seid meinem Befehl nicht nachgekommen: was habt ihr da getan?
    3 So sage auch ich euch nun: ›Ich werde sie nicht mehr vor euch vertreiben, damit sie euch zu Schlingen und ihre Götter euch zum Fallstrick werden!‹«
    4 Als nun der Engel des HERRN diese Drohung gegen alle Israeliten ausgesprochen hatte, fing das Volk laut zu weinen an.
    5 Daher nannte man jenen Ort Bochim; und sie brachten dort dem HERRN Schlachtopfer dar.
    6 Als nun Josua das Volk entlassen hatte und die Israeliten weggegangen waren, ein jeder in sein Erbteil, um das Land in Besitz zu nehmen,
    7 da diente das Volk dem HERRN, solange Josua lebte und während der ganzen Lebenszeit der Ältesten, welche Josua überlebten und all die großen Taten gesehen hatten, die der HERR an Israel vollbracht hatte.
    8 Dann starb aber Josua, der Sohn Nuns, der Knecht des HERRN, im Alter von hundertundzehn Jahren,
    9 und man begrub ihn im Bereich seines Erbbesitzes zu Thimnath-Heres im Gebirge Ephraim, nördlich vom Berge Gaas.
    10 Als dann auch jenes ganze Geschlecht zu seinen Vätern versammelt war und ein anderes Geschlecht nach ihnen erstand, das vom HERRN und von den Taten, die er an Israel vollbracht hatte, nichts wußte,
    11 da taten die Israeliten, was dem HERRN mißfiel, indem sie den Baalen dienten
    12 und den HERRN, den Gott ihrer Väter, verließen, der sie aus dem Land Ägypten herausgeführt hatte; sie gingen anderen Göttern nach, nämlich den Göttern der Nachbarvölker ringsumher; sie erwiesen ihnen Anbetung und reizten dadurch den HERRN zum Zorn.
    13 Wenn sie nun so vom HERRN abfielen und dem Baal und den Astarten dienten,
    14 dann entbrannte der Zorn des HERRN gegen die Israeliten, und er gab sie der Gewalt von Räubern preis, die sie ausplünderten, und ließ sie in die Hand ihrer Feinde ringsum fallen, so daß sie vor ihren Feinden nicht mehr standzuhalten vermochten.
    15 Überall, wohin sie zogen, war die Hand des HERRN gegen sie zum Unheil, wie der HERR es angedroht und wie er ihnen zugeschworen hatte, so daß sie in sehr große Not gerieten.
    16 Da ließ dann der HERR Richter (unter ihnen) erstehen, die sie aus der Gewalt ihrer Räuber befreiten.
    17 Aber auch ihren Richtern gehorchten sie nicht, sondern wandten sich treulos anderen Göttern zu, denen sie Anbetung erwiesen; sie hatten gar schnell den Weg verlassen, den ihre Väter im Gehorsam gegen die Gebote des HERRN gewandelt waren: sie handelten nicht wie jene.
    18 Sooft nun der HERR Richter unter ihnen erstehen ließ, war der HERR mit dem betreffenden Richter und errettete sie aus der Gewalt ihrer Feinde, solange der Richter lebte; denn der HERR hatte Mitleid mit ihnen, wenn sie über ihre Bedränger und Bedrücker wehklagten.

    19 Sobald aber der Richter gestorben war, trieben sie es aufs neue ärger als ihre Väter, indem sie anderen Göttern nachgingen, um ihnen zu dienen und sie anzubeten: sie ließen von ihrem bösen Tun und ihrem verstockten Wandel nicht ab.
    20 Da entbrannte der Zorn des HERRN gegen Israel, so daß er aussprach: »Zur Strafe dafür, daß dieses Volk die Verordnungen meines Bundes, den ich ihren Vätern zur Pflicht gemacht habe, übertreten und meine Weisungen nicht befolgt hat,
    21 so will ich meinerseits hinfort keinen einzigen mehr aus den Völkern, die Josua bei seinem Tode übriggelassen hat, vor ihnen her vertreiben;
    22 nein, ich will Israel durch sie auf die Probe stellen, ob sie den Weg des HERRN innehalten werden, um nach dem Vorgang ihrer Väter darauf zu wandeln, oder nicht.«
    23 Darum hatte also der HERR diese Völkerschaften weiter bestehen lassen, statt sie sogleich zu vertreiben, und hatte sie nicht in Josuas Hand fallen lassen.


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Ohje, jetzt gibt es Schelte vom Engel, weil man noch mit Menschen zweiter Klasse unter sich wohnt
    • Was mir bei der Erwähnung des Engels auffällt: heutzutage gelten Engel ja als nette Gestalten. Bislang tauchen die häufig auf, wenn es Stress gibt und/ oder sorgen selbst für Stress
    • Bochim = Ort des Weinens
    • Wieder ein Generationenwechsel. Herrje, immer wenn die eine Generation lang genug gescholten wurde, dass sie brauchbar zu sein scheint, stirbt die weg und die verdammte Jugend macht wieder alles falsch. Die einen verehren Götzen, während Mose auf nem Vulkan mit Gott chillt und die hier dienen Baalen
    • Ich dachte bislang, Baal sei ein bestimmter Gott, weshalb der Plural mit verwirrt hat. Laut Wikipedia wird damit aber für gewöhnlich der "oberste Gott des örtlichen Pantheons" bezeichnet. Seine Verehrung hat demnach zwei Dimensionen der Schändlichkeit:
      • Einerseits ist er nicht Gott, sondern nur Götze
      • Andererseits ist er durch die örtliche Gebundenheit (je nachdem, wie weit so ein Ort ist) viel unwichtiger, als einer, der über Himmel und Erde gebietet

    • Könnte sich für Gott so anfühlen, als ob der Partner ihn betrügt und dabei "nach unten" datet
    • Die Strafen in Form von Räubern und Unheil sind denkbar erwartet. Eigentlich erstaunlich, wie lange die Israeliten es ausgehalten haben, ohne was Dummes zu machen.
    • Die Richter klingen nach ner Art "Mose light". Solange die da sind, geht es insofern gut, als das s. Ohne geht es nicht. Das verdeutlicht einmal mehr, dass jeder Israelit gottesfürchtig leben soll, und zwar aus sich heraus. Man hätte es ja auch so lassen können: immer wieder nen neuen Richter machen und die Leute halten sich ein bisschen an die Gebote. Das hat irgendwie was Demokratisches (und womöglich etwas Naives )
    • Jetzt wissen wir wenigstens, warum die Subvölker noch existieren. Sie sind eine Prüfung
    • Die Kapitel gefallen mir als Happen mittlerweile ganz gut. Fast so, als hätte sich jemand bei der Einteilung was gedacht
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
    Wären die Beiträge der Admins alles, was zählt, dann wäre dieses Forum eine Geisterstadt mit Adventskalender.

  6. #2556
    Kaktuskiller Avatar von Xenoom
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    Was hasst du gegen die Jugend, die will doch nur Baal spielen...

  7. #2557
    Sie/Er/Whatever Avatar von Fimi
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    Ist Götzen verehren denn so schlimm, wenn sie nicht Gott damit verehren, sondern einen anderen Gott?
    "La majestueuse égalité des lois, qui interdit au riche comme au pauvre de coucher sous les ponts, de mendier dans les rues et de voler du pain." - Anatole France

    Zitat Zitat von Fonte Randa Beitrag anzeigen
    Manchmal kann ich Fimi verstehen...
    Zitat Zitat von Kaiserin Uschi Beitrag anzeigen
    Ja, aber das ist nur ein Grundgesetzbruch, aber kein Verfassungsbrauch. Bring das mal vors Bundesgrundgericht ;)

  8. #2558
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    Zitat Zitat von Kaiserin Uschi Beitrag anzeigen
    Folgendes ist mir beim Lesen aufgefallen:
    - es wird betont, dass bei manchen Kämpfen "der HERR mit ihnen" war und sie deshalb gewonnen haben. War der HERR nicht immer mit ihnen? Warum nicht?
    - Dafür haben sie aber trotz Unterstützung des HERRN erstaunlich oft, nicht vollbracht die Kanaaniter fertig zu machen Sollte doch eigentlich ein Leichtes sein, wenn jeder Isrealie 1000e vor sich hertreiben kann.
    - Jetzt sind die Kanaaniter (u.a.) halt nicht komplett gebannt, sondern fronpflichtig. Das war aber nicht der Deal. Die sollen doch komplett weg mit ihren Göttern und schlechten Sitten!
    Aha, das wurde jetzt alles in Richter 2 aufgeklärt.

    Das Richtersystem ist echt merkwürdig. Wenn die sich nur an die Gebote halten, wenn Gott einen Richter geschickt hat, davor und danach aber nicht, dann würde ich diesem Volk den Mittelfinger zeigen.

  9. #2559
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Zitat Zitat von Mongke Khan Beitrag anzeigen
    Was mir bei der Erwähnung des Engels auffällt: heutzutage gelten Engel ja als nette Gestalten. Bislang tauchen die häufig auf, wenn es Stress gibt und/ oder sorgen selbst für Stress
    Ja. Ein Engel ist in der Bibel eher eine furchterregende Erscheinung. Mensch mit Flügeln, weißes gewand, häufig ein Schwert in der Hand. Die Reaktion der Menschen ist oft Angst. Wenn der Engel was Gutes sagen will, sagt er den Leuten zuerst oft "Habt keine Angst". Beispielsweise in der Weihnachtsgeschichte, wo der Engel den Hirten sagt "Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch große Freude..."

    Könnte sich für Gott so anfühlen, als ob der Partner ihn betrügt und dabei "nach unten" datet
    Wenn man das Bild von Mann und Frau als Gott und Menschen nimmt, passt dein Vergleich ungeheuer gut. In der Bibel wird dieses Bild oft angewendet: Mann = Gott, Frau = Volk Israel/Gemeinde (und je nachdem ob das Volk treu ist oder nicht, ist es die Braut oder eine Hure...)
    Aus diesem Bild kommt auch der Satz von Josua: Ihr könnt dem HERRn nicht dienen, denn er ist ein eifersüchtiger Gott. Jetzt 2 Kapitel später bestätigt sich seine Aussage.

    Die Richter klingen nach ner Art "Mose light".
    Ja, gut erkannt. Oder Josua light. Und Josua ist der Nachfolger von Mose.
    Ganz wichtig: Ein Richter aus dem Buch Richter im AT ist kein Richter in unserem Sinne. Er sitzt meist nicht irgendwo am Gerichtsort und legt ein Urteil fest. (Ausnahme: Debora) Sondern er stellt das Recht im Land wieder her. Und zwar in zweierlei Hinsicht: Zuerst bringt er die Israeliten wieder dazu, Gott nachzufolgen. Als zweites wird er militärisch gegen die Feinde Israels vorgehen und so dem Volk zu seinem Recht verhelfen. Die Richter sind parallel zu kleinen Königen zu sehen, später werden diese Funktionen von den Königen ausgeführt werden (oder eben auch nicht.)


    Zitat Zitat von Kaiserin Uschi Beitrag anzeigen
    Das Richtersystem ist echt merkwürdig. Wenn die sich nur an die Gebote halten, wenn Gott einen Richter geschickt hat, davor und danach aber nicht, dann würde ich diesem Volk den Mittelfinger zeigen.
    Wenn wir Richter zu Ende gelesen haben, wird dieser Wunsch wahrscheinlich noch stärker werden. Und damit stellt sich die Frage: Warum tut Gott das nicht?


    Zu den Generationen:
    So ist das doch heutzutage auch. Die letzten Alten, die den zweiten Weltkrieg und die Judenverfolgung miterlebt haben, sterben weg. Und niemand war mehr dabei. Und die Frage ist: Werden die nachfolgenden Generationen diese Lehren: "Nie wieder Krieg" und "Nie wieder Judenverfolgen", die wir aus dieser Zeit gezogen haben, auch so aufrecht erhalten, oder werden wir es langsam, stück für Stück aufgeben? Und die Israeliten hatten noch keine Filme und Geschichtsbücher (außer vielleicht im Heiligtum), sondern nur die Erzählungen von Großvater.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

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  10. #2560
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    @Kantel: stimmt, man sollte meinen, Menschen wären lernfähiger Immerhin gibt es noch welche, die sich daran erinnern. Ist jetzt die Frage, ob das bei den Israeliten auch so war oder wirklich alle gefrevelt haben, wenn kein Richter da war.

    * * *

    Richter 3

    Achtung Spoiler:
    1 Folgendes sind aber die Völkerschaften, die der HERR hat weiter bestehen lassen, um durch sie die Israeliten auf die Probe zu stellen, nämlich alle die, welche die sämtlichen Kämpfe um Kanaan nicht mitgemacht hatten –
    2 [nur damit die Geschlechter der Israeliten Kenntnis von denselben erhielten, um sie die Kriegsführung zu lehren, und zwar nur die, welche von den früheren Kämpfen nichts erlebt] –:
    3 die fünf Fürsten der Philister, alle Kanaanäer, die Sidonier und Hewiter, die im Libanongebirge wohnen, vom Berge Baal-Hermon an bis in die Gegend von Hamath.
    4 Durch diese wollte er nämlich Israel auf die Probe stellen, damit es sich zeige, ob sie den Geboten des HERRN gehorchen würden, die er ihren Vätern durch Mose zur Pflicht gemacht hatte.
    5 So hatten denn die Israeliten ihre Wohnsitze mitten unter den Kanaanäern, Hethitern, Amoritern, Pherissitern, Hewitern und Jebusitern;
    6 sie nahmen sich deren Töchter zu Frauen und ließen ihre eigenen Töchter Ehen mit den Söhnen jener eingehen und verehrten die Götter jener.
    7 Als nun die Israeliten taten, was dem HERRN mißfiel, und den HERRN, ihren Gott, vergaßen und den Baalen und den Astarten dienten,
    8 da entbrannte der Zorn des HERRN gegen Israel, und er ließ sie in die Gewalt des Kusan-Risathaim, des Königs von Mesopotamien, fallen, so daß die Israeliten dem Kusan-Risathaim acht Jahre lang dienstbar wurden.
    9 Als aber die Israeliten den HERRN laut um Hilfe anriefen, ließ der HERR ihnen einen Retter erstehen, der sie befreite, nämlich Othniel, den Sohn des Kenas, den jüngeren Bruder Kalebs.
    10 Über diesen kam also der Geist des HERRN, und er verhalf den Israeliten zu ihrem Recht. Als er nämlich zum Kampf ausgezogen war, gab der HERR den Kusan-Risathaim, den König von Mesopotamien, in seine Gewalt, so daß er ihn völlig besiegte
    11 und das Land vierzig Jahre lang Ruhe hatte. Als dann aber Othniel, der Sohn des Kenas, gestorben war,
    12 taten die Israeliten wiederum, was dem HERRN mißfiel; da verlieh der HERR dem Eglon, dem Könige der Moabiter, Macht über die Israeliten, weil sie taten, was dem HERRN mißfiel.
    13 Der verbündete sich nämlich mit den Ammonitern und Amalekitern, zog heran und besiegte die Israeliten, und sie bemächtigten sich der Palmenstadt (Jericho).
    14 So waren denn die Israeliten dem Moabiterkönig Eglon achtzehn Jahre lang untertan.


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Netter Effekt durch das Übriglassen von Völkern: die Kinder können auch Krieg lernen. Das wird hoffentlich nicht heutzutage noch als Begründung für Krieg hergenommen.
    • "Folgende Völker: alle" hätte es auch getan. Erstaunlich, wie der Erfolg der Israeliten unter Josua auf subtile Weise immer kleiner geredet wird. Zuerst haben sie alles erobert. Dann haben ein paar der anderen Völker, die sie nicht vertreiben konnten, unter ihnen gelebt. Jetzt sind es die Israeliten, die ihre Wohnsitze "unter ihnen" haben. Der Erfolg degeneriert damit in gleicher Weise, wie die Gottesfürchtigkeit.
    • Astarten hab ich erst als Ast-Arten gelesen. Es gibt auch Muscheln, die so heißen, aber die Astarte/n hier sind wohl Himmels-/Liebesgöttinnen. Auch hier finde ich es gelungen (ob beabsichtigt oder nicht), dass der (Irr-)Glaube jetzt eindeutig polytheistische Züge annimmt. Im letzten Kapitel waren es "nur" Baalen, jetzt schon mehrere.
    • Othniel ist also der erste namentlich erwähnte Richter. Er ist nur noch indirekt mit einem der letzten "Goldenen Generation" (Kaleb am Schluss) verwandt.
    • Ich hab schon ein bisschen weitergelesen (bis Ehud), das scheint aber unterhaltsamer zu werden.
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  11. #2561
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    Vers 13: Emoticon: stop Jericho gibbet nicht mehr. Und es hat noch keiner seinen Erstgeboren geopfert um sie wieder aufzubauen.

  12. #2562
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    In der Beschreibung der Eroberung Kanaans widersprechen sich die Bücher Josua und Richter.
    Wobei die Forschung das Buch Josua eher in den Bereich der Legenden schiebt.
    Wobei generell die Eroberung Kanaans, wie in den Bücher Josua und Richter berichtet, generell in den Bereich der Legenden.
    Es gibt verschiedene Theorien zur "Eroberung" Kanaans.

  13. #2563
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Ja. Wenn man beide Bücher wörtlich nimmt, ergibt sich daraus ein längeres Hin- und Her. Jerusalem wird niedergebrannt, dann wieder von Kanaanäern erobert und aufgebaut z.B. In Josua ist eher so ne Zusammenfassung mit (positivem) Endergebnis. Richter hingegen betont die ausgelassene Möglichkeiten. Anderes Beispiel wäre das angesprochene Jericho: Die Feinde können dort z.B. ein Heerlager errichtet haben, ohne die Stadt wirklich aufzubauen.
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  14. #2564
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Das mit Jericho ist mir gar nicht aufgefallen, da war es wohl gestern besser, mitten im Kapitel aufzuhören

    * * *

    Achtung Spoiler:

    15 Da riefen die Israeliten den HERRN laut um Hilfe an, und der HERR ließ ihnen einen Retter erstehen, nämlich Ehud, den Sohn des Benjaminiten Gera, einen Mann, der linkshändig war. Durch diesen schickten nämlich die Israeliten die ihnen auferlegte Abgabe an den Moabiterkönig Eglon.
    16 Ehud hatte sich aber ein zweischneidiges Schwert, eine Elle lang, machen lassen und es unter seinem Rock an seine rechte Hüfte gegürtet.
    17 So überreichte er dem Moabiterkönig Eglon die Abgabe; Eglon war aber ein sehr beleibter Mann.
    18 Als Ehud nun mit der Überreichung der Abgabe fertig war, ging er in Begleitung der Leute, welche die Abgabe getragen hatten, weg,
    19 kehrte dann aber selbst bei den Götzenbildern in der Nähe von Gilgal wieder um und ließ (dem Eglon) sagen: »Ich habe einen geheimen Auftrag an dich, o König.« Als dieser ihm nun zu schweigen geboten hatte, bis alle, die um ihn her standen, hinausgegangen waren,
    20 trat Ehud an ihn heran – er saß nämlich in dem kühlen Obergemach, das für ihn allein bestimmt war – und sagte zu ihm: »Ich habe einen Auftrag von Gott an dich!« Als jener nun vom Sessel aufgestanden war,
    21 griff Ehud mit seiner linken Hand zu, nahm das Schwert von seiner rechten Hüfte und stieß es ihm in den Bauch,
    22 so daß sogar der Griff hinter der Klinge noch eindrang und das Fett sich um die Klinge schloß; denn er hatte ihm das Schwert nicht wieder aus dem Leibe herausgezogen.
    23 Hierauf trat Ehud auf den Söller hinaus, nachdem er die Tür des Obergemachs hinter sich verschlossen und verriegelt hatte.
    24 Kaum war er nun hinausgegangen, als Eglons Diener kamen und nachsahen; als sie aber die Tür des Obergemachs verriegelt fanden, dachten sie: »Er wird wohl gerade seine Notdurft in dem kühlen Gemach verrichten.«
    25 So warteten sie sich denn zuschanden; schließlich aber, als er die Tür des Obergemachs immer noch nicht öffnete, holten sie einen Schlüssel und öffneten, und siehe: da lag ihr Herr als Leiche am Boden.
    26 Ehud aber war, während sie gezaudert hatten, entronnen; er war schon über die Götzenbilder hinausgelangt und nach Seira entkommen.
    27 Sobald er dann heimgekehrt war, stieß er im Gebirge Ephraim in die Posaune, und die Israeliten zogen mit ihm vom Gebirge hinab, er an ihrer Spitze;
    28 und er rief ihnen zu: »Folgt mir eilends nach! Denn der HERR hat eure Feinde, die Moabiter, in eure Hand gegeben!« Da zogen sie unter seiner Führung hinab, besetzten die Jordanfurten, die nach Moab führten, und ließen niemand hinüber.
    29 Und sie erschlugen damals den Moabitern gegen zehntausend Mann, lauter kräftige und streitbare Männer, und kein einziger entkam.
    30 So mußten die Moabiter sich damals unter die Gewalt der Israeliten beugen, und das Land hatte achtzig Jahre lang Ruhe. –
    31 Nach Ehud aber trat Samgar, der Sohn Anaths, auf und erschlug den Philistern sechshundert Mann mit einem Ochsentreiberstecken; und auch er brachte Israel Rettung.


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Die Erwähnung, dass Ehud (noch an Richter!) linkshändig ist, verwundert mich. Ich weiß, dass auch in Deutschland jahrelang Kinder zur rechten Hand erzogen wurden. War das damals auch so?
    • Das zweischneidige Schwert ist noch so ein seltsames Detail, das den Stil wieder angenehmer zu lesen macht, mich aber auch ein wenig verwirrt, weil Attribute meistens irgendeine Bedeutung hatten und ich nicht weiß, wie das zu deuten ist Emoticon: minifu
      Ich könnte höchstens über die Zweischneidigkeit einer Angelegenheit herleiten, dass Ehuds Mord ein großes Risiko ist.
    • "Ich hab einen Auftrag von Gott an dich!" - und sticht zu. Nice, das könnte glatt aus nem Bibel-Actionfilm sein
    • Der bildhafte Stil gefällt mir schon wieder sehr viel besser. Erinnert mich an den Anfang von Josua
    • 18 Jahre Untertanendassein vs. 80 Jahre Ruhe - für die Israeliten lohnt es sich scheinbar, Gott immer wieder so nen Richter vorbeischicken zu lassen
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  15. #2565
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    Die Story ist ziemlich cool. So ein kleines Detail geht manchmal in Übersetzungen unter (Die verschiedenen Übersetzungen sind ein Zeichen, dass der hebräische Text wahrscheinlich schwierig zu deuten ist) - da ist auch viel Interpretationssache und enthält ne Menge Details:

    - Linkshänder: Die Leibwächter suchen halt an der linken Seite nach dem verstckten Schwert und nicht an der rechten. (Wo es der Linkshänder aber trägt.)
    - Eglon ist sehr fett. So fett, dass man das Schwert von außen gar nicht sieht, nachdem es in ihm steckt. Manche übersetzen, dass die Spitze am Arsch wieder rausguckt.
    - Wie kommt Ehud jetzt alleine raus? Manche sagen durch die Vorhalle, manche durch ein Fenster... am einleuchtendsten ist für mich folgende Version: Ehud ist in seinem privaten Obergemach. Die Diener, die nach ihm suchen, denken, er ist grade am Kacken. Durch welches Loch kommt Ehud also raus? Durch das, durch welches die Notdurft außen an der Mauer runter fällt. - Das ist leider etwas spekulativ, die Übersetzungen unterscheiden sich da, aber definitiv am spektakulärsten.

    Zum Zweischneidigen Schwert:
    Die Redewendung taucht in der Bibel öfter auf. Es gibt so prinzipiell 2 Schwerttypen: Einschneidig (vielleicht Kopesch zur damaligen Zeit) und zweischneidig und gerade. Ein einschneidiges Krummschwert ist auch nicht so gut zum Abstechen geeignet und auffälliger. Dass das Schwert zweischneidig ist, ist überhaupt nichts besonderes, so sieht jedes Standard-Ding aus. Warum die das immer dazuschreiben, weiß ich auch nicht. Vielleicht kommts durch die Übersetzung, vielleicht ists so eine etablierte Redewendung (Wie wir sagen, etwas ist "frisch renoviert"). Ich würde hier in das zweischneidig erst mal nicht mehr reininterpretieren als eine Aussage über das Aussehen des Schwertes.
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