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Thema: Hast du die Bibel je selbst gelesen?

  1. #2101
    Zurück im Norden
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    Zitat Zitat von Mongke Khan Beitrag anzeigen
    Mein Geschichtswissen fängt grob bei den Römern an
    Da gab es aber auch mal ein Exil.

  2. #2102
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    ...und beschränkt sich da auch auf alles nördlich vom Mittelmeer

  3. #2103
    Zurück im Norden
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    Zitat Zitat von Mongke Khan Beitrag anzeigen
    ...und beschränkt sich da auch auf alles nördlich vom Mittelmeer


    Die Israeliten hatten (sicherlich auch wegen ihrer geographischen Lage) immer wieder mit den Ansprüchen imperialer Mächte zu kämpfen. Die Ägypter hatten wir ja schon, und sie werden auch weiterhin eine Rolle spielen. Dazu kamen später die Philister, die Könige von Damaskus und dann die Assyrer und die Babylonier, die schließlich beide Reiche (Israel 722 und Juda 587) zerschlugen und einen Teil des jeweiligen Volkes ins Exil führten. In der Perserzeit kehrten dann viele Juden zurück, aber es blieben trotzdem Diasporagemeinden in Ägypten (eine Gruppe mit dem - allerdings unwilligen - Propheten Jeremia war dorthin geflohen) und Babylon bestehen. Während der hellenistischen Zeit setzten sich viele Juden gegen den Versuch zur Wehr, die religiöse Tradition der griechischen Kultur anzugleichen, woraufhin dann der Makkabäeraustand ausbrach (je nach Bibelausgabe kommt das später noch). Die Makkabäer konnten dann einen eigenen jüdischen Staat gründen, als die Macht der Ptolemäer und Seleukiden nachließ. Dieser Staat (den noch König Herodes regierte) geriet später immer mehr unter römische Kontrolle, was neue Konflikte hervorrief. Judäa mit Jerusalem gehörte seit der spätaugusteischen Zeit zur Provinz Syria, hatte aber einen eigenen Prokurator oder Präfekten (unter anderem einen gewissen Pontius Pilatus). Andere Teile des herodianischen Reiches blieben zunächst in der Hand von Klientelkönigen. Seither bestanden auch in Rom, Kleinasien und Griechenland jüdische Gemeinden.

    Nach dem jüdischen Krieg (66-70/74), der aus einem Aufstand gegen die römische Dominanz hervorging und viele Menschen (Schätzungen zufolge bis zu einem Drittel der Bevölkerung Judäas) das Leben kostete oder in die Sklaverei trieb, wurde Judäa eine eigenständige römische Provinz. Wieder flohen viele Juden in andere Regionen des Reiches oder nach Osten, und der Tempel wurde von den Römern zerstört, die auch die Bundeslade erbeuteten. Seit 70 gibt es also keinen Opferkult im Tempel mehr, und die gläubigen Juden organisierten sich in der rabbinischen Tradition neu. Nach dem Bar-Kochba Aufstand (132-135) benannte der Kaiser Jerusalem in Aelia Capitolina um, und nach zahlreichen übereinstimmenden antiken Quellen war Juden sogar das Betreten der Stadt bei Todesstrafe verboten. Die Juden lebten also den größten Teil ihrer Geschichte im Exil, in der "Zerstreuung" (Diaspora) unter anderen Völkern.

  4. #2104
    der 397ste von 29355 Avatar von X_MasterDave_X
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    Zitat Zitat von Jon Snow Beitrag anzeigen
    Wieder flohen viele Juden in andere Regionen des Reiches oder nach Osten, und der Tempel wurde von den Römern zerstört, die auch die Bundeslade erbeuteten.

    Ich glaube, die Bundeslade verschwand schon zur Zeit der babylonischen Zerstörung Jerusalems. Zumindest laut Wiki:

    Zitat Zitat von Wiki
    Nebukadnezar II. eroberte im Jahr 587/586 v. Chr. Jerusalem und verschleppte einen Teil der Bewohnerschaft in das Babylonische Exil. Damit einher ging die Plünderung des Jerusalemer Tempels. Seitdem gelten – ihre vorherige Anwesenheit vorausgesetzt – große Teile des Tempelschatzes einschließlich der Bundeslade als verschollen. Es wird anzunehmen sein, dass die Lade in diesem Zusammenhang zerstört worden ist.
    Nach den nichtkanononischen Makkabäer-Büchern soll die Lade aber versteckt worden sein von Jeremia:

    Zitat Zitat von Wiki
    Dem zweiten Buch der Makkabäer (2 Makk 2,5 EU) zufolge hat der Prophet Jeremia, vor Nebukadnezars Plünderung, die Bundeslade gemeinsam mit der Hütte des Stifts und dem Räucheraltar, am Berg Nebo in einer Höhle vergraben. Man beruft sich bei dieser Aussage auf ältere überlieferte Schriften:

    „5. Als sie nun an den Berg kamen, darauf Mose gewesen war und des Herrn Erbland gesehen hatte (Das ist der Berg Nebo), fand Jeremia eine Höhle; darein versteckte er die Hütte und die Lade und den Altar des Rauchopfers und verschloss das Loch. 6. Aber etliche, die auch mitgingen, wollten sich das Loch merken und zeichnen, sie konnten’s aber nicht finden. 7. Da das Jeremia erfuhr, strafte er sie und sprach: Diese Stätte soll kein Mensch finden noch wissen, bis der Herr sein Volk wieder zuhauf bringen und ihnen gnädig sein wird …“

    – 2 Makk 2,5–7 EÜ

    Steven Spielberg hat da noch eine weitere Deutung, wo die Lade bis heute verblieben ist, (ab 0:39)

    Achtung Spoiler:

  5. #2105
    Zurück im Norden
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    Ist die nicht auf dem Titusbogen abgebildet?

    Edit: Nein, das scheint der Schaubrottisch zu sein.

  6. #2106
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Zur Geschichte im AT: (falls es interessiert)

    Die Geschichte und Umwelt des Alten Testamentes lässt sich recht einfach mit einer geographischen Struktur erklären, dem fruchtbaren Halbmond:



    Aus der Geographie folgt:

    1.) Es gibt 2 Großmachtzentren: Ägypten und Mesopotamien (Assyrien/Babylonien). Das liegt an den landwirtschaftlichen Verhältnissen durch den Nil und die Flüsse Euphrat und Tigris. Um diese Fremdlingsflüsse können große Staaten entstehen.
    2.) Israel liegt genau dazwischen und die schnellste Verbindung von Ägypten nach Mesopotamien geht durch Israel durch (an Juda knapp vorbei)
    3.) Die Hauptexpansionsrichtung von Ägypten und Mesopotamien geht immer über Israel zur gegnerischen Großmacht. Alle anderen Richtungen sind Wüste, Berge oder Meer - sowohl von Ägypten als auch von Mesopotamien aus.
    4.) Mit Israel zwischen den Großmächten liegen die umliegenden kleinen Länder: Philister, Aram(=Syrien=Damaskus), Moab, Edom, Ammon, Hamat, Phönizier (=Tyrus, Sidon)

    Daraus folgt:

    5.) Immer wenn die Großmächte Ägypten und Mesopotamien stark sind und expandieren, werden alle Länder zwischen ihnen erobert, vassalisiert oder kämpfen um ihre Unabhängigkeit.
    6.) Man muss dann die Außenpolitik an einer Großmacht orientieren, Neutralität fällt schwer.
    7.) Immer wenn Ägypten und Mesopotamien eine Schwächephase haben, haben die Länder zwischen ihnen Luft und entwickeln sich, bekriegen sich evtl. untereinander ohne von einer Großmacht dazu angestiftet zu sein.


    An dieser ganzen Struktur hängt die Geschichte der kompletten Richter- Königs- und Exilszeit, evtl. sogar die Landnahme (Die würde nämlich in eine Schwächephase Ägyptens fallen, die davor der Hegemon in Israel waren)

    (Mal gucken, ob Jon das jetzt zerreißt. )
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  7. #2107
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    41 Damals sonderte Mose im Ostjordanlande drei Städte aus,
    42 damit ein Totschläger, der einen andern unvorsätzlich getötet hätte, ohne vorher mit ihm verfeindet gewesen zu sein, in eine von diesen Städten fliehen und dadurch sein Leben retten könnte.
    43 Diese Städte waren: Bezer in der Steppe, im Gebiet der Hochebene, für den Stamm Ruben, ferner Ramoth in Gilead für den Stamm Gad und Golan in Basan für den Stamm Manasse.
    44 Und dies ist das Gesetz, das Mose den Israeliten vorlegte;
    45 dies sind die Zeugnisse und die Satzungen und die Verordnungen, die Mose den Israeliten bei ihrem Auszug aus Ägypten vortrug,
    46 und zwar jenseits des Jordans in dem Tal gegenüber von Beth-Peor im Lande des ehemaligen Amoriterkönigs Sihon, der in Hesbon gewohnt hatte und den Mose und die Israeliten bei ihrem Auszug aus Ägypten geschlagen
    47 und dessen Land sie in Besitz genommen hatten ebenso wie das Land Ogs, des Königs von Basan, (das Land) der beiden Amoriterkönige, die im Ostjordanlande gewohnt hatten
    48 von Aroer am Ufer des Arnonflusses an bis zum Berge Sion – das ist der Hermon –,
    49 nebst der ganzen Steppe auf der Ostseite des Jordans bis an das Meer der Steppe am Fuß der Abhänge des Pisga.

    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Das hätte ich gestern auch noch kurz lesen können, das Kapitel war ja schon fast zuende
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  8. #2108
    Sie/Er/Whatever Avatar von Fimi
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    Das heißt doch wohl hoffentlich, dass du jetzt gleich den nächsten Inhaltspost droppst. Du hast ja vor ein paar Tagen was verpasst! Emoticon: peitsche
    "La majestueuse égalité des lois, qui interdit au riche comme au pauvre de coucher sous les ponts, de mendier dans les rues et de voler du pain." - Anatole France

    Zitat Zitat von Fonte Randa Beitrag anzeigen
    Manchmal kann ich Fimi verstehen...
    Zitat Zitat von Kaiserin Uschi Beitrag anzeigen
    Ja, aber das ist nur ein Grundgesetzbruch, aber kein Verfassungsbrauch. Bring das mal vors Bundesgrundgericht ;)

  9. #2109
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  10. #2110
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    5. Mose 5

    Achtung Spoiler:

    1 Da berief Mose alle Israeliten und sagte zu ihnen: »Vernimm, Israel, die Satzungen und Verordnungen, die ich euch heute laut vortrage: lernt sie und beobachtet sie genau!
    2 Der HERR, unser Gott, hat am Horeb einen Bund mit uns geschlossen.
    3 Nicht mit unsern Vätern hat der HERR diesen Bund geschlossen, sondern mit uns hier, die wir alle heute noch am Leben sind.
    4 Von Angesicht zu Angesicht hat der HERR auf dem Berge aus dem Feuer heraus mit euch geredet,
    5 während ich selbst damals zwischen dem HERRN und euch stand, um euch die Worte des HERRN zu verkündigen; denn ihr fürchtetet euch vor dem Feuer und waret nicht auf den Berg gestiegen. Die Worte aber lauteten so:«
    6 »Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus dem Lande Ägypten, aus dem Diensthause, hinausgeführt hat.
    7 Du sollst keine anderen Götter haben neben mir!
    8 Du sollst dir kein Gottesbild anfertigen, irgendein Abbild von dem, was oben im Himmel oder unten auf der Erde oder im Wasser unterhalb der Erde ist!
    9 Du sollst dich vor ihnen nicht niederwerfen und ihnen nicht dienen; denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifriger Gott, der die Verschuldung der Väter heimsucht an den Kindern, ja an den Enkeln und Urenkeln derer, die mich hassen,
    10 der aber Gnade erweist an Tausenden von Nachkommen derer, die mich lieben und meine Gebote halten.
    11 Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht mißbrauchen!; denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen mißbraucht.
    12 Beobachte den Sabbattag, daß du ihn heilig hältst, wie der HERR, dein Gott, dir geboten hat!
    13 Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Geschäfte verrichten!
    14 Aber der siebte Tag ist ein Feiertag zu Ehren des HERRN, deines Gottes: da darfst du keinerlei Arbeit verrichten, weder du selbst, noch dein Sohn oder deine Tochter, weder dein Knecht noch deine Magd, weder dein Ochs, noch dein Esel, noch all dein Vieh, noch der Fremdling, der sich bei dir in deinen Ortschaften aufhält, damit dein Knecht und deine Magd ausruhen können wie du selbst.
    15 Denke daran, daß du selbst ein Knecht gewesen bist im Lande Ägypten und daß der HERR, dein Gott, dich von dort mit starker Hand und hocherhobenem Arm weggeführt hat; darum hat der HERR, dein Gott, dir geboten, den Sabbattag zu feiern.
    16 Ehre deinen Vater und deine Mutter, wie der HERR, dein Gott, dir geboten hat, damit du lange lebst und damit es dir wohlergeht in dem Lande, das der HERR, dein Gott, dir geben wird!
    17 Du sollst nicht töten!
    18 Du sollst nicht ehebrechen!
    19 Du sollst nicht stehlen!
    20 Du sollst kein falsches Zeugnis ablegen gegen deinen Nächsten!
    21 Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib und sollst dich nicht nach dem Hause deines Nächsten gelüsten lassen, nach seinem Felde, nach seinem Knecht und seiner Magd, nach seinem Ochsen und seinem Esel und nach allem, was deinem Nächsten gehört!«
    22 »Diese Worte hat der HERR auf dem Berge zu eurer ganzen Versammlung mit lauter Stimme mitten aus dem Feuer und dem dunklen Gewölk heraus gesprochen und nichts weiter hinzugefügt; er hat sie dann auf zwei Steintafeln geschrieben und diese mir übergeben.

    23 Als ihr aber die Stimme mitten aus dem Dunkel heraus vernahmt, während der Berg in Feuerglut brannte, da tratet ihr zu mir heran, alle eure Stammeshäupter und eure Ältesten,
    24 und sagtet: ›Der HERR, unser Gott, hat uns nunmehr seine Herrlichkeit und Größe sehen lassen, und wir haben seine Stimme aus dem Feuer heraus gehört: heute haben wir erlebt, daß, wenn der HERR mit Menschen redet, diese doch am Leben bleiben.
    25 Aber warum sollen wir uns jetzt noch in Todesgefahr begeben? Denn dieses gewaltige Feuer wird uns verzehren! Wenn wir selbst die Stimme des HERRN, unseres Gottes, noch weiter hören, so werden wir sterben.
    26 Denn wo gäbe es in der ganzen Menschheit jemanden, der wie wir die Stimme des lebendigen Gottes aus dem Feuer heraus hätte reden hören und doch am Leben geblieben wäre?
    27 Tritt du hinzu und höre alles an, was der HERR, unser Gott, sagen wird; berichte du uns dann alles, was der HERR, unser Gott, dir sagen wird, so wollen wir es hören und befolgen.‹
    28 Als nun der HERR diese Worte vernahm, die ihr mit lauter Stimme an mich gerichtet hattet, sagte der HERR zu mir: ›Ich habe die Worte gehört, die dieses Volk mit lauter Stimme an dich gerichtet hat; sie haben recht in allem, was sie zu dir gesagt haben.
    29 Möchte doch dieser ihr Vorsatz ihnen verbleiben, daß sie mich allezeit fürchten und alle meine Gebote halten! Dann sollte es ihnen und ihren Kindern immerdar gut ergehen.
    30 Gehe hin und sage ihnen: Kehrt zu euren Zelten zurück!
    31 Du aber bleibe hier bei mir stehen, damit ich dir alle Verordnungen und die Satzungen und Gebote mitteile, die du sie lehren sollst, damit sie danach tun in dem Lande, das ich ihnen zum Besitz geben will.‹
    32 So achtet denn darauf, daß ihr so tut, wie der HERR, euer Gott, euch geboten hat: weicht weder zur Rechten noch zur Linken davon ab!
    33 Wandelt genau auf dem Wege, den der HERR, euer Gott, euch geboten hat, damit ihr das Leben behaltet und es euch wohlgeht und ihr lange in dem Lande wohnen bleibt, das ihr in Besitz nehmen sollt.«


    Bemerkungen/ Gedanken
    • Das sind ja eigentlich nur die 10 Gebote nochmal
    • Ich hab jetzt auf die Schnelle keine inhaltlichen Unterschiede gefunden, die Sätze sind halt teilweise umgestellt. Die Wortwahl ist zumindest bei Menge (wo ich verglichen habe) ziemlich konsistent
      • In 2. Mose 20 soll man des Sabbattages "gedenken", hier soll man ihn "beobachten"
      • Wer am sibeten Tag nicht arbeiten darf wird etwas ausführlicher beschrieben (Ochs und Esel tauch im 2. Mose nicht auf, der Fremdling wird hier eher als Diener eines Knechts beschrieben?)
      • Hier wird in Vers 15 auf die Knechtschaft in Ägypten verwiesen, in 2. Mose 20, Vers 11 wird auf die Schöpfung verwiesen; das ist der deutlichste Unterschied
      • 17 - 20 sind wortwörtlich das gleiche, da hat man aber nicht viel Spielraum
      • Das Feld, das man nicht begehren soll, taucht im Exodus noch nicht auf

    • Das unterscheidet es auch eher von dem, was threadläufig Dublette geschimpft wurde. Ich könnte mir vorstellen, dass hier wirklich der Text von 2. Mose 20 genommen und nochmal geschrieben wurde, weil er als wichtige Stelle in der Zusammenfassung nicht fehlen darf
    • Es ist ja sogar wichtig, da die Bevölkerung einmal ausgetauscht wurde. Insofern mutet es aber seltsam an, dass Mose zu den Leuten spricht, als wären sie dabei gewesen. (Ab Vers 23)
    • Vers 23ff hab ich so auch nicht ganz in Erinnerung - damals war das ein Vers ("und sagten zu Mose: »Rede du mit uns, dann wollen wir zuhören; Gott aber möge nicht mit uns reden, sonst müssen wir sterben!«") Wie die Leute ihn hier in der Nacherzählung bitten, das Sprachrohr zu Gott zu sein, da ist doch nicht etwa Selbstgefälligkeit herauszulesen Emoticon: huh
    • Die übrigen Gesetze, die Gott nach den wichtigen 10 Geboten diktiert hat, sind wohl der übrige Kram, den wir schon gelesen haben?
    • Jetzt meine ich aber zu wissen, warum die 10 Gebote so viel wichtiger sind, als der Rest: die hat Gott laut gesagt/ auf zwei Steintafeln diktiert, damit sie jeder mitbekommt. Die Quintessenz des Rechtssystems, wenn man so will oder die "Axiome".
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  11. #2111
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    Es ist ja sogar wichtig, da die Bevölkerung einmal ausgetauscht wurde. Insofern mutet es aber seltsam an, dass Mose zu den Leuten spricht, als wären sie dabei gewesen. (Ab Vers 23)
    Das fällt mir sogar schon in den ersten 5 Versen auf. "Nicht mit den Väten, sondern alle die heute hier sind". Es sind aber nur 3 von damals da. Trotzdem heißt es "er hat mich euch geredet" oder "ihr sagtet damals".

    Das erscheint mir sehr widersprüchlich.

  12. #2112
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    Oder er möchte betonen, dass die Ansprache auch persönlich an die gerichtet war, die eben nicht dabei waren. Und dass das auch für alle kommenden Generationen gilt. Das sind nicht nur Gesetz und Gott der Vorväter, sondern ihres.

  13. #2113
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    Zitat Zitat von Flunky Beitrag anzeigen
    Oder er möchte betonen, dass die Ansprache auch persönlich an die gerichtet war, die eben nicht dabei waren. Und dass das auch für alle kommenden Generationen gilt. Das sind nicht nur Gesetz und Gott der Vorväter, sondern ihres.
    Ja, der Gedanke kam mir auch. Aber dann stört mich immer noch, dass sie (die Anwesenden) angeblich damals aktiv gehandelt haben.

  14. #2114
    der 397ste von 29355 Avatar von X_MasterDave_X
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    Stimmt, es mutet seltsam an, dass die "angeblichen" Zuhörer des Mose mit den bereits verstorbenen sündigenden Vorvätern/Müttern gleichgesetzt werden. Eigentlich hätte Mose sagen sollen: "So wie eure Väter/Eltern hörten/sahen....", so wie es ja auch in vielen anderen späteren biblischen Reden öfters getan wird. Man merkt dadurch das vieles konstruiert erscheint in der Rede, wenn man sie mit den vorher beschriebenen Ereignissen abgleicht.

    Zitat Zitat von Monghe Khan
    Hier wird in Vers 15 auf die Knechtschaft in Ägypten verwiesen, in 2. Mose 20, Vers 11 wird auf die Schöpfung verwiesen; das ist der deutlichste Unterschied.
    Das ist durchaus ein sehr bedeutender Unterschied. Viele der Gebote werden ja nicht erklärt, warum Gott sie gegeben hat. Aber hier bei dem Sabbatgebot, wird auf die starke Hand Gottes verwiesen, der die Israeliten aus Ägypten befreit hat. Vermutlich weil er dem Volk schon in der Wüste befohlen hatte den Sabbat zu achten. Wir erinnern uns, es war ihnen am Sabbat nicht gestattet Manna zu sammeln, sie durften am Vortag einmalig in der Woche doppelt so viel sammeln.

    Dagegen heisst es aber, wie du ja schon sagtest in 2. Mose, dass dies auf Gottes Schöpfungswerk begründet ist.....dass er am siebten Tage ruhte. Dass es hier 2 absolut unterschiedliche Begründungen gibt, ist einer der Hinweise dass die Texte aus dem Deuteronomium und Leviticus (2. Mose) aus verschiedenen Zeitperioden stammen. Beim Leviticus Text kannte man bereits die 1. Variante der Schöpfungsgeschichte, aus 1. Mose 1 (die Version ohne Adam, aber mit dem transzendenten geistgeformten Gott ohne Körper, der alles erschuf, auch Sonne Mond und Sterne). Die gerade gelesene deuteronomische Version der 10 Gebote scheint älter zu sein, und von dieser Schöpfungsgeschichte noch nichts zu wissen, deshalb der Bezug auf die Befreiung aus Ägypten. Da man annimmt dass die Schöpfungstexte aus 1. Mose aus der Zeit des babylonischen oder sogar persischen Exils her rühren, ist dies ein Hinweis (unter vielen), dass Teile des Deuteronomium älter sind als große Teile in Levitikus. Unter anderem ist das in der Bibel verwendete hebräische Lehnwort "Pardes" für Paradies dem persischen Wort "Paradaidha" = bewässerter Garten entlehnt, siehe Wiki:

    Die Gartengestaltung bildet einen Grundbestandteil der persischen Kultur. Diese hatte derartige Wirkung, dass der altpersische Begriff für Garten Paradaidha als „Paradies“ in viele europäische Sprachen sowie ins Hebräische entlehnt wurde, wo bis heute der Ausdruck Pardes verwendet wird.
    Ein Mose aus dem 15. Jahrhundert v. Chr. dürfte kaum dieses Lehnwort kennen, da die Israeliten/Juden erst viel später in Kontakt kamen mit der persischen Kultur. Im 15 vorchristlichen Jahrhundert dürfte die persische Kultur auch kaum sehr bekannt gewesen sein, da diese erst 1000 Jahre später zu einem bekannten Großreich wurden. So gesehen ein weiterer Hinweis darauf, dass der Text aus 1. Mose kaum von einem historischen Mose her stammen könnte. Bestenfalls wurden alte Texte Jahrhunderte später überarbeitet und mit neuen Geschichten, wie zb der Schöpfungsgeschichte oder der Flutgeschichte bereichert. In den ältesten Texten der Bibel aus dem Deuteronomium sehen sich die Israeliten noch als das aus Ägypten befreite Volk an, nicht als Nachfahren eines Adam oder des Noah. Ihr Gott ist der Befreiergott der sich ihnen zuwandte, unter den vielen Göttern, er ist nicht der transzendente alleinige Gott des Universums der eben dieses erschaffen hatte.

  15. #2115
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    Achtung Spoiler:
    1 »Dies ist nun das Gesetz, die Satzungen und die Verordnungen, die ich euch nach dem Befehl des HERRN, eures Gottes, lehren soll, damit ihr nach ihnen lebt in dem Lande, zu dessen Eroberung ihr jetzt hinüberzieht,
    2 auf daß ihr, du und deine Kinder und Kindeskinder, den HERRN, euren Gott, euer ganzes Leben lang fürchtet und alle seine Satzungen und Gebote beobachtet, die ich dir zur Pflicht mache, und auf daß deine Tage lange Dauer haben.
    3 So höre sie denn, Israel, und achte darauf, sie zu befolgen, damit es dir wohlgeht und ihr sehr zahlreich werdet, wie der HERR, der Gott deiner Väter, es dir zugesagt hat – in einem von Milch und Honig überfließenden Lande.
    4 Höre, Israel: Der HERR ist unser Gott, der HERR allein!
    5 So liebe denn den HERRN, deinen Gott, mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit all deiner Kraft!
    6 So mögen denn diese Worte, die ich dir heute gebiete, dir am Herzen liegen,
    7 und du sollst sie deinen Kindern einschärfen und von ihnen reden, wenn du in deinem Hause sitzt und wenn du auf der Wanderung begriffen bist, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst.
    8 Du sollst sie dir als ein Gedenkzeichen an die Hand binden und sie als Binde zwischen deinen Augen tragen
    9 und sollst sie auf die Pfosten deines Hauses und an deine Tore schreiben.«
    10 »Auch wenn der HERR, dein Gott, dich in das Land bringen wird, das er dir, wie er deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen hat, zu eigen geben will, große und schöne Städte, die du nicht gebaut hast,
    11 und Häuser, angefüllt mit Gütern jeder Art, die du nicht angefüllt hast, in Fels gehauene Brunnen, die du nicht ausgehauen hast, Weinberge und Olivengärten, die du nicht angelegt hast, und du dich dann satt daran ißt:
    12 so hüte dich wohl, den HERRN zu vergessen, der dich aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft, ausgeführt hat!
    13 Den HERRN, deinen Gott, sollst du fürchten und ihm dienen und bei seinem Namen schwören.
    14 Ihr dürft keinem andern Gott von den Göttern der Völker, die rings um euch her wohnen, anhangen;
    15 denn der HERR, dein Gott, ist ein eifriger Gott in deiner Mitte; es möchte sonst der Zorn des HERRN, deines Gottes, gegen dich entbrennen und er dich vom Erdboden vertilgen.«
    16 »Ihr sollt den HERRN, euren Gott, nicht versuchen, wie ihr ihn in Massa versucht habt;
    17 ihr sollt vielmehr die Gebote des HERRN, eures Gottes, getreulich beobachten sowie seine Zeugnisse und seine Verordnungen, die er dir zur Pflicht gemacht hat;
    18 und du sollst das tun, was in den Augen des HERRN recht und gut ist, damit es dir wohlergeht und du in das schöne Land, das der HERR deinen Vätern zugeschworen hat, einziehst und es in Besitz nimmst,
    19 indem du alle deine Feinde vor dir her vertreibst, wie der HERR es verheißen hat.«
    20 »Wenn dann dein Sohn dich künftig fragt: ›Was hat es denn mit den Zeugnissen, den Satzungen und den Verordnungen auf sich, die der HERR, unser Gott, euch geboten hat?‹,
    21 so sollst du deinem Sohne antworten: ›Wir waren Knechte des Pharaos in Ägypten; aber der HERR hat uns mit starker Hand aus Ägypten hinausgeführt,
    22 und der HERR hat vor unsern Augen große und furchtbare Zeichen und Wunder in Ägypten am Pharao und seinem ganzen Hause getan;
    23 uns aber hat er von dort weggeführt, um uns hierher zu bringen, damit er uns das Land gäbe, das er unsern Vätern zugeschworen hatte.
    24 Daher hat der HERR uns geboten, alle diese Satzungen zu beobachten, indem wir den HERRN, unsern Gott, fürchteten, damit es uns allezeit wohlergehe und er uns am Leben erhalte, wie es noch an diesem Tage der Fall ist.
    25 So werden wir denn als gerecht dastehen, wenn wir es uns angelegen sein lassen, dieses ganze Gesetz vor dem HERRN, unserm Gott, zu erfüllen, wie er uns geboten hat.‹«


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Vers 4f klingt irgendwie das erste (oder eines der ersten) Mal(e) wie ein Gebet. Hat auch wieder etwas liedhaftes. Als Kind dachte ich ja, die Bibel wäre das Buch, in dem alle Gebete drin stehen
    • Bei der Erläuterung, wie sehr man sich doch bitte an die Gesetze halten möge, verstehe ich das mit der Binde zwischen den Augen nicht
      Gedenkzeichen an der Hand könnte ein Armband sein. Bei den anderen Übersetzungen ist von "Merkzeichen zwischen deinen Augen" (Luther) oder "Schmuck auf der Stirn" (EU) die Rede, also vielleicht wie ein Diadem? Oder geht es eher darum, dass man sie ins Handeln (Arm) und ins Denken (Kopf) übernehmen solle?
    • An die Tür schreiben ist wieder klar. Das ist auch praktisch, da kommt man am Tag öfter vorbei und ruft es sich regelmäßig ins Gedächtnis.
    • Die Verse 13ff. klingen wieder ein bisschen nach dem 1. Gebot, inhaltlich kommt da nicht so viel für mich spannendes neues
    • Die Verse 20ff. finde ich da wieder interessanter, weil ähnlich viel wert wie darauf, dass die Israeliten die Gesetze nicht missachten und vergessen, gelegt wird, dass die Gesetze überliefert werden. Jeder Israelit soll nicht nur die Gesetze kennen, sondern auch die "Begründung" liefern können
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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