Ob sich in diesem Buch endlich aufklären wird, warum mein Vater vor dem Würfeln, z.b. bei MÄDN, immer "Samuel, hilf!" gerufen hat?
Ob sich in diesem Buch endlich aufklären wird, warum mein Vater vor dem Würfeln, z.b. bei MÄDN, immer "Samuel, hilf!" gerufen hat?
Vermutlich nicht, weil es eigentlich "Samiel hilf" heißt.
Das ist der Dämon, mit dem der Protagonist im "Freischütz" einen Pakt geschlossen hat. Daher das Zitat. Bezieht sich wohl auf diesen Burschen: Samael.
Dann stellt sich mir die Frage, woher mein Vater den Freischütz kennt. Oder warum er einen Dämon anruft.
Es kennen ja auch Leute "Des Pudels Kern" ohne Faust gelesen zu haben.
Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal
Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.
Das ist einfach, da Des Pudels Kern ja hier im Forum rum läuft...
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1. Samuel 2
Achtung Spoiler:
Bemerkungen/ Gedanken:
- Das "Horn" ist bei EU einfach die Macht. Macht vermutlich heutzutage mehr Sinn.
- Das Gebet(?) von Hanna klingt wie ein Best-of der Eigenschaften des Herrn. Viele davon (und auch viele Vergleiche wie z.B. Gott als Fels) haben wir schon gelesen. Ich habe aber den Eindruck, dass hier mehr soziale Gerechtigkeit herauszulesen ist: es ist der Starke/ der Mächtige/ der Reiche der zugunsten des Schwachen/ des Machtlosen/ des Armen erniedrigt wird. So sitzen dann die "Armen aus dem Kehricht" neben den "Fürsten".
- Ein bisschen gruselig finde ich diese Vorstellung vom Herrn aber auch: man ist als Mensch seiner Auffassung von sozialer Gerechtigkeit ausgeliefert, "nicht durch (eigene) Kraft gewinnt der Mensch".
- Jetzt hat es sich gelohnt, diese ganzen langweiligen Tempeldienstvorschriften gelesen zu haben - da kann man gleich viel klarer nachvollziehen, was für ein Frevel in den Versen 11 - 17 beschrieben wird
- Ich erkenne hier ein Motiv aus Aschenputtel wieder: die leiblichen Söhne des Priesters sind miese Schufte, das "adoptierte" Kind Samuel ist der Gute. Wäre Eli voreingenommen ggü. Samuel wäre es die gleiche Situation, wie im Märchen. Wie im Märchen sind die missratenen Söhne gut geeignet, um Samuels Rechtschaffenheit zu kontrastieren.
Das "Danklied der Hanna" weist Parallelen auf zum Siegeslied von Miriam und zum Lied der Deborah.
Ganz interessant isfolgender Satz: "Er wird erhöhen das Horn seines Gesalbten." Wegen dem Gesalbten. Dieses Wort taucht hier zum ersten Mal in der Bibel auf. (Ist mir jedenfalls vorher nicht aufgefallen.) Das erscheint uns unterscheinbar und man liest drüber, weil es hier übersetzt wurde, wir kennen dieses Wort in den biblischen Ursprachen.
Auf Hebräisch heißt Gesalbter: Messias. Im Gebrauch des Alten Testaments bezeichnet es einen von Gott eingesetzten (und gesalbten - daher das Wort) König, der Israel rettet vor äußeren Bedrängern und innerer Korruption. Sozusagen der Superrichter, auf den du schon gewartet hast, Mongke. Und dieser Begriff taucht hier zum ersten Mal auf. Zum Ende des Richterbuches und es ist auch klar wieso: Das Land ist von außen so unter Bedrängnis und von innen so faulig und stinkend geworden, dass sich einfach etwas ändern muss. Dieser Begriff Messias (Gesalbter) und die Figur wird und besonders in den Prophetenbüchern noch häufig begegnen.
Eine Sache wussten die im Alten Testament noch nicht: Auf Griechisch heißt der Gesalbte, der auf Hebräisch Messias heißt: Christos. (Und dazu muss ich euch nicht viel erklären, das ist genau der.)
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Ich glaub Allwissend ist auch neu, und dass es ein Totenreich gibt, das Gott ab und an besucht und Tote hinauf führt (ins Leben oder ins Himmelreich?)
Dass das Neue Testament an die Begrifflichkeiten anknüpft ist ja naheliegend. Wenn die ganze Zeit vom gesalbten König geredet wird, der das Volk (er)lösen soll, nennt man seinen Guru halt so.
Es ist tatsächlich zentrales Anliegen des Neuen Testaments, zu zeigen, dass Jesus, der Zimmermann aus Nazareth, dieser Messias ist.
Hier sehen wir von dem noch gar nichts. Es taucht halt nur der Begriff zum ersten Mal auf. Und die Notlage aus der heraus man sich so jemand wünscht. Es ist sozusagen die Antwort auf die Frage: Die Kanaanäer wurden aus dem Land vertriebenund getötet, weil sie so böse waren und das Volk Israel ist jetzt schlimmer geworden als sie es zuvor waren - was wird Gott jetzt mit Israel tun? Es muss ein Superrichter her und das soll der König werden. Und dieser König muss von Gott erfüllt sein und Kraft bekommen, deswegen wird er gesalbt und Gott wird ihm Stärke verleihen (=sein Horn erhöhen).
Liberale Theologen würden vermutlich dieses Lied später einordnen - weil diese Gedanken aus der Zeit gefallen zu sein scheinen. Warum sollte diese Hanna irgendwas von einem Gesalbten wissen, wenns noch nicht mal einen König gibt? Von daher käme dann wohl der Gedanke, dass es später gedichtet wurde und ihr in den Mund gelegt wurde. Ich persönlich denke, dass diese Frau von Gott Weitblick bekommen hat, und die Stimmung im Volk, nämlich dass sich etwas ändern muss und was sie sich in der Richterzeit wünschen, in ein Lied gefasst hat.
Geändert von Der Kantelberg (21. September 2020 um 09:13 Uhr)
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Die Salbung bei der Priesterweihe ist ja auch schon bekannt, so weit ist der Schritt da nicht, sich eine Salbung durch Gott vorzustellen. Melekh heißt König, aber das leitet sich vom hebräischen Wort für "herrschen" ab, also erstmal ohne dynastische Anklänge würd ich sagen. Vielleicht wünscht sie sich damit auch "nur" einen herrschenden Oberpriester, der von Gott gesalbt (erwählt) wird, wie Moses und Abraham dunnemals.
Und der nicht so wie Elis Söhne ist?
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Das Ende von Kapitel 2:
Achtung Spoiler:
Bemerkungen/ Gedanken:
- Der "Gottesmann" klingt hier nach ner Art Engel, wird aber nicht Engel genannt. Anfangs könnte das eher noch ein Gläubiger sein, der sich über die Auslegung der Gesetze wundert, aber ab Vers 30 spricht er ja im Namen Gottes (Arm abhauen etc.)
- Gott kann Aussprüche einfach so zurücknehmen? Dafür, dass so lange über den Vertrag zwischen Gott und Abraham geschrieben wurde, wäre das - bei Einseitigkeit - ziemlich willkürlich.
- Die Verse 27 bis 36 fand ich im Vergleich zu den vorherigen "schwieriger" zu lesen. Die Sätze wirken (in dieser Übersetzung, in den anderen ist es etwas besser) merkwürdig und unnötig verschachtelt. Deshalb hab ich das gestern auch nicht mehr gelesen.
- In Vers 35 ist wieder der Gesalbte! Wenn der Gottesmann/ Mann Gottes eine Engelsgestalt ist, kündigt Gott ihn (--> JC) hier schon an. Ich hätte nicht gedacht, dass das AT so früh die absolute Erlösergestalt aufbaut, aber dadurch, dass jeder tut, was er will, ist das schon seit den Richtern der Fall. Ich hoffe, der Rest vom AT ist nicht nur das Warten auf Jesu
Der Gottesmann ist mit Sicherheit ein Mensch. Menschen wie er werden später Propheten (Manchmal auch Seher) genannt.
Er redet mit einem typischen Prophetenspruch ein Gerichtswort:
- Es wird aufgelistet, was Gott für den Empfänger bisher geleistet hat. (Vers 27/28)
- Es werden die Verfehlungen des Empfängers aufgelistet (Vers 29)
- Es kommt die Gerichtsformel vor: "Darum, so spricht der HERR" (Hier in Vers 30)
- Es folgt was Gott jetzt deswegen mit dem Empfänger tun wird (Vers 30 bis 36)
Das ganze liest sich wie ein ganz typisches Prophetenwort, was uns (in den Propheten ) von der Struktur her noch sehr oft begegnen wird. Auffällig sind halt immer diese Formeln "So hat der HERR gesprochen", "Ist der Ausspruch des HERRn" und "Darum, so spricht der HERR". Deswegen bin ich mir auch so sicher, dass damit ein Mensch gemeint ist. Diese Propheten treten auf und reden in Namen Gottes, nehmen also in Anspruch, direkt seine Worte zu verkünden. Meistens hauen sie den Mächtigen ihre Politik um die Ohren. - So ja auch hier dem obersten Priester.
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