Ich bin auf den Vorsatz eingegangen. Ich habe ausdrücklich und unmissverständlich geschrieben, dass der Spieler keine Absicht hat das Spielgeschehen zu beeinflussen.
Meiner Meinung nach greift der zweite Teil des Paragraphen, wenn man das Strafrecht hier als Vergleich ansetzen will (das ist aber schwierig, da das Strafrecht nur Körperverletzungen unter "fahrlässige Strafe" stellt). Es ist eine unbewusste fahrlässige Handlung des Ersatzspielers. Das eingreifen ins Spielgeschehen findet statt, da der Ball noch im Spielfeld ist.
Als Zuschauer, Trainer und Spieler hätte ich mich gefreut, wenn der Schiedsrichter hier zum Spieler geht, ihm die gelbe Karte zeigt, allen Beteiligten auf die Regel aufmerksam macht und das Spiel mit einem Abstoß wieder frei gibt.
Das gibt die Regel nicht her und das ist traurig. Das liegt nicht am Schiedsrichter.
Das ist schade, aber kein Grund ihn zu diffamieren.
Hat er ja auch zuerst. Weil es sich um 11m-Vergehen handelt, konnte/musste aber der VAR einschreiten. Die Szene gab es vergleichbar bereits am WE vorher in der BuLi:
https://www.n-tv.de/sport/fussball/S...e21341686.htmlEbenfalls kurios ging es in der 70. Minute des Spiels zwischen Eintracht Frankfurt und Bayer 04 Leverkusen (3:0) zu: Nach einem Torschuss der Gastgeber, der weit am Tor vorbeiging, hielt ein Auswechselspieler der Gäste, der sich neben dem eigenen Gehäuse aufwärmte, den Ball mit dem Fuß auf, um seinem Torwart einen schnellen Abstoß zu ermöglichen. An sich löblich, das Problem war nur: Der Ball hatte die Torauslinie noch nicht überschritten, auch wenn Schiedsrichter Christian Dingert das so wahrnahm und auf Abstoß entschied. Damit hatte auch niemand ein Problem, doch nach den Regeln handelte es sich eigentlich um ein unerlaubtes Betreten des Feldes und einen Spieleingriff durch den Ersatzspieler. Und wäre die Ballberührung auf jenem Teil der Torauslinie erfolgt, die zum Strafraum gehört, dann hätte der Video-Assistent eingreifen müssen, und es hätte einen Strafstoß gegeben. Mit dieser strengen Regelung sollen Auswechselspieler und Teamoffizielle von Eingriffen ins Spiel abgehalten werden, und sie gilt auch dann, wenn dieser Eingriff nicht in unsportlicher Absicht geschieht. Glück für Leverkusen, dass der Reservist den Ball wenige Zentimeter außerhalb des Strafraumbereichs aufhielt. Es hätte also eigentlich einen Freistoß geben müssen, doch da der Video-Assistent hier nur bei einem Elfmeter hätte intervenieren dürfen, blieb es bei der Abstoßentscheidung.
Hervorhebung von mir für den mauz, da er auf den Vorsatz beharrt.
Solange wir den Spielern keine Chips ins Gehirn pflanzen und ihre Lügendetektorwellen messen, können wir niemals absichtlich sicher sagen, was ein Spieler will oder nicht will. Genau dieselbe Diskussion haben wir ja auch schon beim Handspiel am Hals, wo Handspiel eigentlich nur dann strafbar sein sollte, wenn es Absicht ist, Spieler es aber ganz wunderbar schaffen, absichtliches Handspiel möglichst zufällig aussehen zu lassen.
Für "fahrlässige" gestreckte Beine direkt in den Mann gibt es übrigens auch Strafen.
Ich stimme dir zu, dass nach allem, was wir beobachten können, der Spieler vermutlich ahnungslos und stümperhaft denn Ball zurückspielt. Ja, einen Elfmeter dafür zu verhängen ist eigentlich dieser Situation hier nicht angemessen. Und jetzt?
Drehen wir die Sache doch mal um: Die offizielle Regelung lautet ab dem 1. November "Wenn ein Einwechselspieler fahrlässig und aus Versehen den Ball auf dem Feld berührt, ist das gestattet." Was glaubst du, wie lange es dauert, bis ein Spieler vom Rand mit den Händen in den Hosentaschen pfeifend und mit dem Blick in die Luft aufs Feld spaziert und so tut, als habe er gerade "versehentlich" was gemacht? Und wenn nicht in der Bundesliga, dann in der Regionalliga oder auf dem Kreisliga-Sportplatz. Und wenn wir texten "... dann zieht das einen indirekten Freistoß nach sich", was glaubst du, wie viele Spieler dann plötzlich "zufällig" zwei Schritte auf den Platz machen, um einen Ball zu entschärfen, der noch heiß war?
Also wie muss die Regel aussehen? Ein Regel-Ungetüm, das sämtliche Möglichkeiten in allen Unterparagraphen erfasst ("a) nicht, wenn ein anderer Spieler noch an den Ball kommen kann, der (ii) zur eigenen Mannschaft gehört oder (iii) zur gegnerischen Mannschaft gehört, wenn daraus noch ein Torversuch erfolgen kann soweit er (1) Aussicht auf Erfolg hat oder (2) berechtigte Aussicht auf Erfolg haben könnte, sowie (b) und (c) und (d), nicht, wenn ein Spieler... (i) und (ii)..."
Oder ist es VERDAMMT NOCH MAL MÖGLICH, DASS FUSSBALLER EINE TOTAL EINFACHE UND SIMPLE REGEL SICH MERKEN UND BEFOLGEN: Spiel den Ball nicht, wenn du nicht auf dem Feld bist. Punkt.
Ist es nicht im Sinne des Spiels, mit möglichst einfachen Regeln zu hantieren?
Nein, auch in der Kreisliga wird sowas gepfiffen. Er ist höchstens der erste, der VAR-Technologie zur Verfügung hatte, die einen Verstoß zentimetergenau aufdecken kann. Da sind wir dann direkt wieder bei der Abseitsdiskussion und dem VAR: Wenn es dir möglich ist, Zentimeter oder sogar Millimeter genau zu sehen, wo jemand im Abseits stand, wendest du es dann an, oder erlaubst du eine Grauzone. Und wenn Grauzone, wie groß darf die sein? Gilt künftig "Wer nur zehn Zentimeter im Abseits war, für den gilt 'gleiche Höhe'?" Macht das das Spiel dann gerechter?
Civ6-Storys
Mansa Musa reist nach Cổ Loa - Civ 6 PBC 29 (Vietnam)
Skythische Koreaner in stürmischen Schlachten - Civ 6 PBC 6 (Korea)
Wikinger im Spiegeluniversum - Civ 6 PBEM 42 (Norwegen)
Louis, Gangnam Style - Civ 6 PBEM 36 (Korea)
Louis' Storys die vielleicht mal wieder aufgenommen werden:
[Wizardry 8] Balgerei um die Rote Laterne
[CK2] Anfänger Louis führt Abyssinien
Das ist doch Paradox. Woher willst Du wissen, dass jemand absichtlich den Ball mit der Hand spielt (und es dann wie Zufall aussehen lässt)?
Das sollte unbedingt mal Eingenführt werden. In diesem Zustand ist es absolut unprofessionell.
Wen man es ordentlich macht, muss man eine Auflösung/Genauigkeit angeben und um dann eine Sicherheit angeben zu können, mit der man seine Aussage begründet. Das wird gar nicht gemacht.
Auch bei der Torlinientechnik produziert man einfach irgendwelche Entscheidungen, die man auch einfach würfeln könnte. Siehe das Tor gegen Bayern in der CL.
Verstand op nul, frituur op 180.
Weil das beim Handspiel die mMn brauchbarste Lösung ist mit der Absicht.
Zum unerlaubten Betreten: Als ich noch die Regeln gelernt habe vor ein paar Jahren war das ein Fall von kurioser Regel die in der alten Form lächerlich war und es abzusehen war, dass das geändert werden muss. Davor gabs nur indirekten Freistoß und gelb, selbst wenn der Auswechselspieler nur den Ball berührt und er trotzdem ins Tor geht. Die Szene mit Bochum zeigt allerdings, dass man dem Elfmeter schon noch die Bedingung mitgeben müsste, dass der Ball vor der Berührung durch den Auswechselspieler nicht unerreichbar war. Die Frage ist nur, was dann? Indirekter Freistoß?
Abseits war schon immer ne Grauzone. Welcher Zeitpunkt? Beginn der Berührung des Balls oder Zeitpunkt wo der Ball den Fuß verlässt? Welches Körperteil zählt bei beiden?
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Vielleicht ein wirklich unabsichtliches Handspiel, das nur blöd aussieht? Eine unabsichtliche Vergrößerung der Körperfläche?
Die "Absicht" kriegt man meiner Meinung nach nicht weg. Und dafür haben wir doch einen Schiedsrichter.
Wenn der Absicht unterstellt, ist das eben Absicht.
"Du hampelst im Strafraum rum wie ein Hampelmann. Selbst Schuld, dass der Ball da an die Hand kommt. Elfer."
"Wolltest Du den Ball ins Toraus pölen? Oder wolltest Du die Hand anschießen? Abstoß."
Und diese Handhabung macht den VAR in Handspielfragen überflüssig.
"Hast Du gesehen, dass da eine Hand im Spiel war?"
Verstand op nul, frituur op 180.
Aber der Grund, warum die "Vergrößerung der Körperfläche" ins Regelwerk aufgenommen wurde, ist doch, weil man gemerkt hat, dass Spieler das aktiv nutzen, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Früher wäre das alles unter "natürliche Körperhaltung" gefallen und damit kein Handspiel gewesen. Das war eine vergleichsweise gut zu handhabende Regel, die eben nur einen Nachteil hatte: Man konnte sie gezielt ausnutzen.
Und es steht völlig außer Frage, dass sehr viele Sportler versuchen werden, Regeln auszunutzen, wenn sich ihnen die Möglichkeit dazu bietet. Im Grunde könnte man sogar sagen: Zurecht, in gewisser Weise sind Regeln ja auch dazu da, dass man sie nicht übertritt, aber im Rahmen von dem was sie aussagen, voll nutzt.
(Und ja, das aktuelle Handspiel-Regelwerk hat die Sache leider nicht verbessert und nicht für mehr Klarheit gesorgt).
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Nein. Man braucht kein Regelungetüm. Satz 1: Ersatzspielern, Trainern, etc ist das Spielen des Balles innerhalb des Spielfeldes nicht gestattet. Satz2: Wenn gegen diese Regel verstoßen wird, ist zu beachten, ob damit eine Aktion der gegnerischen Mannschaft behindert wird. Ist dies der Fall, gibt es Freistoß bzw. innerhalb des Strafraumes Elfmeter. Ist das nicht der Fall geht es mit einem indirekten Freistoß weiter.
...
Abgesehen davon, dass ich auch diese von mir formulierte Regel als einfach bezeichnen würde, würde ich die Frage vorläufig verneinen. Es ist im Sinne des Spiels, mit möglichst sinnvollen Regen zu hantieren. Eine Regel, die dazu führen kann, dass jemand 4 Meter am Tor vorbei schießt und weil ein Ersatzspieler des Gegners 5 cm zu weit vorne den Fuß an den Ball nimmt, bekommt er dafür zur Belohnung einen Elfmeter, würde ich nicht als sinnvoll bezeichnen. Da hilft es nicht, dass sie einfach ist.
Die Forderung, dass Schiedsrichter in jeder Spielsituation eine 0- oder 1-Entscheidung anhand einer klar definierten Regel treffen können müssten, halte ich für eine Utopie. Schiedsrichter müssen ständig individuelle Einschätzungen vornehmen, etwa beim Aussprechen von persönlichen Strafen. Nirgendwo ist exakt definiert, ab welcher Härte (oder welcher verbalen Stufe des Meckerns) es eine Gelbe oder gar Rote Karte gibt. Da dürfte die Einschätzung, ob ein Eingriff von außen zu einer Behinderung führt oder nicht, ein Klacks dagegen sein.
"Ihr seid alle Individuen!" - "Ich nicht!"
"Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden, sich zu äußern."
Ich schon, denn ich kann diese Regel ziemlich einfach nicht brechen, in dem ich mich einfach 2-3 Meter vom spielfeldrand aufhalte. Ich möchte ungern davon abhängig sein ob ein schiri das als Behinderung des Gegners definiert.
Deine Regel ist zwar einfach, aber eben auch wieder mit einem graubereich, den man nunmal nicht überall verhindern kann, aber den man meiner Meinung auch nicht unnötig einbauen sollte
Diese Regel ist auch formal einfach.
Aber im Spielgeschehen wirkt sie doch wie ein Spezialfall. Welcher Zuschauer im Stadion hat denn gewusst, was da das Problem war?
Wenn ein Stürmer eine super Tormöglichkeit hat und umgewemmst wird, dann wird es jeder Zuschauer im Erwartungshorizont haben, dass das jetzt Elfmeter geben könnte. Und dann ist ein Elfmeter als Spielfortsetzung auch naheliegend. Ihm wurde eine Torchance genommen. Mit dem Elfer bekommt er sie zurück.
Aber wenn ein Spiel entschieden wird weil irgendwo einer einen Ball stoppt und das nichts mit dem Spiel zu tun hat, ist das weit hergeholt. Da wurde nur ein "Formfehler" gemacht. Das hat doch mit der Hauptsache nichts zu tun.
Verstand op nul, frituur op 180.