Zitat von
Louis XV.
Ich halte mich hier aus dieser Diskussion raus, aber Rassismus ist nach wie vor ein ernsthaftes Problem unserer Gesellschaft, und Menschen, die rassistische Äußerungen tätigen oder sich, vielleicht auch unbewusst, rassistisch oder diskriminierend verhalten, sollte man das klar und deutlich sagen. Insofern macht es einen himmelweiten Unterschied, ob es gerecht ist, oder nicht. Wenn es gerechtfertigt ist, ist es keine Beleidigung, sondern Haltung. (Oder vielleicht sogar, im besten Fall, ein hilfreicher Hinweis für den Betroffenen).
Die Contenance und das sprachliche Feingefühl, in solch einer Situation dann zu sagen "Das ist rassistisch" anstelle von "Du bist ein Rassist" beherrschen in diesem Forum übrigens die Wenigsten (völlig unabhängig davon, was genau jetzt der jeweilige Vorwurf ist, und welche Ideologie oder Verfehlung er angreift). Und nicht nur im Forum.
Es gibt darüber hinaus auch Leute, die die Auffassung vertreten, dass Menschen, die sich -istisch verhalten, damit den Beweis liefern, dass sie -isten sind. Denn wie anders soll man -isten sonst definieren? (Hier bitte eine beliebige Überzeugung einfügen, Feminist, Rassist, Sozialist, Chauvinist...). Meine persönliche Meinung ist das nicht, aber sie ist nicht völlig von der Hand zu weisen.
Leute als Nazis zu bezeichnen ist ja in Deutschland (leider) schon längst zum bedeutungslosen Bläh-Wort geworden. Jeder beschimpft jeden als Nazi, die Rechtsradikalen beschimpfen die Grünen als Nazi, und so weiter. Nein, schön ist das nicht, und guter Stil auch nicht, und es verwässert auch komplett die Bedeutung des Wortes, aber es ist sicherlich kein Alleinstellungsmerkmal von Tronde.