Die Konferenz vieler Anrainerstaaten des Mittelmeers und des Schwarzen Meers erweist sich als gute Möglichkeit, den Meinungsaustausch und das gegenseitige Verständnis zu fördern. Vor allem die Gespräche der Flottenkommandeure helfen dabei, besonders neuralgische, von Piraten bedrohte Gegenden zu erkennen und bessere Pläne zur Bekämpfung der Seeräuberei zu entwickeln. Dazu wäre es nötig, den Aktionsradius der Flotten deutlich auszuweiten und zu diesem Behuf weitere 25-Mann-Einheiten anzuschaffen. Hier müssten die beteiligten Reiche eine Grundentscheidung treffen, ob die Küstengebiete weiterhin von den jeweiligen Staaten oder auch von gemeinsamen Patrouillen abgedeckt werden sollen. Beide Möglichkeiten hätten ihre Vor- und Nachteile, aber die Flottenkommandeure sind natürlich nicht imstande, hier ohne Rücksprache mit ihren Herrschern zu agieren. Der Ausbau der Flotten könnte aber bereits 1416 in Angriff genommen werden, egal wie die Entscheidung letztlich ausfällt.
Eine Vereinheitlichung des Handelsrechts erweist sich dagegen als kompliziert. Regionale Sonderrechte, aus verschiedenen Kulturkreisen stammende Traditionen und nicht zuletzt die Rechtshoheit der jeweiligen Herrscher verunmöglichen letztlich eine so ambitionierte Aufgabe. Da innerhalb der meisten Reiche zudem verschiedene Rechtssatzungen für einzelne Städte und Regionen und natürlich für die unterschiedlichen Stände gelten, wäre ein solches Unterfangen wohl aussichtslos und könnte auch das Rechtsempfinden der Menschen verletzen.
Die meisten an der Konferenz beteiligten Hofbeamten berichten jedoch, dass die Händler mit unterschiedlichen Rechtstraditionen in aller Regel umzugehen wissen. Der Kampf gegen die Piraterie und das Zugeständnis der Herrscher, sie weder zu schikanieren noch von ihnen ungerechte Sonderzölle zu erheben, sei wahrscheinlich ausreichend, um den Handel wieder zu beleben. Außerdem müsse ein zusätzliches Augenmerk auf die aus Sarai/West-Taman und Bagdad/Täbris kommenden Waren gelegt werden. Ein Aufschwung des Vorderen Orients und der südrussischen Gebiete sei durchaus ein wichtiger Baustein der Prosperität im Schwarzen Meer und Mittelmeer.
Die Vasallen werden durch die kluge Zurückhaltung des Herrschers wieder enger an den Khan und das Khanat gebunden. So kann auch die Missstimmung ausgeräumt werden, welche im vergangenen Jahr entstanden war. Der Kompromissvorschlag des Herrschers findet allgemeine Anerkennung.
Ein Wermutstropfen ist der sehr langsame Handelsaufschwung im Vorderen Orient, der auch durch die finanzielle Bestrafung vieler Aufrührer, die hohen Kriegskontributionen und die Abwesenheit vieler adliger Krieger bedingt ist. Zwar lässt der Ausbau der Anatolienstraße auf eine Besserung der Situation hoffen, man muss aber damit rechnen, dass die Handelskrise noch einige Zeit andauern wird.
Dadurch sinkt auch die Bevölkerungszahl wieder ein wenig, was in diesem Jahr vor allem vom Wegzug zahlreicher Händler und Handwerker in die nicht von der Krise betroffenen Regionen des Großreiches liegt.
Einige Händler bitten den Khan, in diesem Jahr 25-Mann-Schiffe zu errichten. Dies würde bei der Sicherung der Küsten gegen Piraterie helfen.