Ich finde das manchmal nicht so leicht zu beurteilen. Es kann ja auch erniedrigend sein solche "Almosen" in Empfang zu nehmen. Also manchmal schäme ich mich als Kunde sogar wenn ich merke, dass die Bedienung glaubt, sie müsse sich für das Trinkgeld extra noch bedanken. Ganz besonders wenn die Bedienung älter ist als ich. Das ist eine Position, die ich ganz unangenehm finde.
Ich kann mich auch noch an eine Situation erinnern, da war eine junge Studentin anscheinend neu und nervig schlecht. Und die wusste auch, dass sie nix im Griff hatte. Und weil ich eigentlich immer mindestens aufrunde hatte sie dann 1,x€ Trinkgeld und quittiert das dann mit so einem leichten Knix. Da fühle ich mich wie ein Sklavenhalter der den Sklaven zur Feier des Tages erst einen Tag später den Löwen zum Fraß vorwirft.
Was zwar nett aber auch nicht richtig ist. Das ist ein Workaround und keine Lösung.
Verstand op nul, frituur op 180.
Damn hast du einen Punkt bei dem du bei dir selbst ansetzen kannst. Weil man Trinkgeld gibt, glaubt man verteilt Almosen? Oje...
my love, I cannot tell you how thankful I am for our little infinity. I wouldn't trade it for the world. You gave me a forever within the numbered days, and I'm grateful.”
Wenn guter Service in den Preisen enthalten ist, dann impliziert dies, dass es bei gutem Service kein Trinkgeld gibt.
Welche Preise nötig sind, um einen guten Service anzubieten, kann der Anbieter besser einschätzen. Feedback der Kunden hilft dem Anbieter natürlich einzuschätzen, wie gut das Angebot war. Trinkgeld eignet ist dafür nicht so gut. In gewisser Weise ist Trinkgeld eine Unsitte, die aber natürlich auch nicht so leicht zu überwinden ist. Andererseits ist es erst wenige Jahrzehnte her, dass Trinkgeld in Deutschland zur Normalität wurde.
Ich grüße auf der Straße, egal ob ich den anderen kenne. Ich bedanke mich, wenn mir jemand die Vorfahrt gibt. Ich lasse im Reisverschluß andere in meine Spur. Ich bedanke mich für Aufträge. Ich wünsche "Gesundheit", wenn jemand niest. Ich gebe im Restaurant und beim Friseur Trinkgeld. Ich befürchte, ich bin zu gut und mit Manieren verseucht?
Trinkgeld ist bei mir entweder ein Weg zu viel Kleingeld zu vermeiden oder ein Dankeschön für einen guten Service.
Wieso man als Sani allerdings immer wieder Trinkgeld für einen Krankentransport bekommt weiß ich immernoch nicht. Ist natürlich sehr lieb und ich hab nichts dagegen, aber bin mir nicht so klar wie man auf diesen Gedanken überhaupt kommt. (ist aber v.a. bei älteren Patienten sehr verbreitet)
"...that which holds the image of an angel becomes itself an angel..."
Ein Dankeschön für Deinen Service.
Ohne Trinkgeld wären die Preise beim Bezahlen deutlich teurer, da die Bruttopersonalkosten deutlich steigen müssten. Das Personal in der Gastronomie arbeitet zum großen Teil nur wegen diesem steuerfreien Geschenk.
Das Bemühen um mehr soziale Gleichheit hat ebenfalls seine Schattenseite:
So erzeugen manche Verfechter von Gleichheit und Akzeptanz selbst Ungleichheit und Inakzeptanz – weil auch sie nur jene akzeptieren, die ihren eigenen Werten entsprechen. Alle anderen werden beschuldigt, beschämt, moralisch verurteilt oder sonstwie verächtlich gemacht. Das begünstigt Kulturkämpfe und eine immer stärkere Polarisierung der Gesellschaft.
Die Köche werden beim Trinkgeld oft vergessen. Obwohl die wirklich schuften müssen.
Entweder ihr gebt Trinkgeld oder ihr muesst Sonntags zum Kirchgang antreten. Suchts euch aus.
Wer bereit ist, Freiheit zu opfern, um Sicherheit zu gewinnen, verdient weder das eine noch das andere. Vor allem im Straßenverkehr.
Du machst guten Service an der Organisation des Betriebs fest, ich am Verhalten des einzelnen Mitarbeiters. Und dieses Verhalten kann der Kunde besser einschätzen als der Anbieter, da er viele kleine Einzelheiten oft gar nicht erst mitbekommt. Und dass Arbeitgeber bei der Einstellung einen Fehlgriff tätigen, ist auch nicht unbedingt selten. Ein Teil dieses Risikos kann so abgewälzt werden, was die Beschäftigungschancen in der Branche verbessert.
Und sonst findest du bald auf der Karte den Vermerk "Freundlichkeit nicht inbegriffen." Dafür sind die Preise dann entsprechend tief.
In der Schweiz war Trinkgeld schon vor dem 2. Weltkrieg üblich. Für frühere Zeiten fehlen mir Quellen. Dass in Deutschland Trinkgeld nicht üblich war, könnte auch eine Erklärung für die manchmal fehlende Dienstleistungskultur sein.
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