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Thema: Der Mongolensturm - Runde 2 - 1412

  1. #1
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    Der Mongolensturm - Runde 2 - 1412


  2. #2
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    Runde 2 – 1412

    Abgabetermin: So, 30. 9., 23.59 Uhr.


    Allgemeines

    Die meisten Länder Europas erzielten in diesem Jahr den Befürchtungen des Winters zum Trotz eine durchschnittliche Ernte. Zwar hielt der Frost besonders in den nordischen Ländern und in Osteuropa ungewöhnlich lange an, aber die sehr kalten Nächte machten auch vielen Schädlingen den Garaus, so dass sowohl auf dem Feld wie in den Speichern nur geringe Verluste zu beklagen waren. Die etwas kritischere Lage in Norwegen, Schweden und Russland konnte durch Importe – besonders von geräuchertem Fisch – ausgeglichen werden. Kaufleute der Hanse, die den Fisch meist anbieten, gewinnen dadurch im Norden ein etwas höheres Ansehen. Auch auf den britischen Inseln wurde trotz der kriegsbedingten Schäden eine insgesamt ausreichende Ernte eingebracht, wenn auch einzelne Regionen stark von den Plünderungen des Sommers und Herbstes betroffen sind.

    Der Handel nach Osten gewann angesichts des Friedens einen allmählichen Aufschwung, wobei manche Kaufleute noch unsicher sind, was die Ziele der Regenten des Mongolenreiches angeht. Es sind nämlich viele Gerüchte im Umlauf, man habe bei der Versammlung im September einen Rückzug in die Steppe beschlossen und werde die größeren Städte in Kürze aufgeben, was den Asienhandel wohl zum Erliegen brächte. Auch die zahlreichen militärischen Aktivitäten in mehreren Ländern und die zunehmende Präsenz von Kriegsschiffen, welche zum Teil gegen fremde Händler vorgehen, behindern den Handel in der Nord- und Ostsee. Deshalb sind viele Kaufleute in Nordeuropa noch etwas skeptisch, was neue Investitionen angeht. Im Mittelmeerraum wurde dagegen beherzter investiert, weil der Handel über das Schwarze Meer und durch Syrien deutlich zugenommen hatte. Kritisch sieht man hier eher die offenbar recht verworrene Lage in Nordwestafrika, die den Goldzufluss erschweren und damit ein wichtiges Handelsgut verteuern könnte.

    Das Handwerk fand in vielen Gegenden weiter eine gute Auftragslage vor, weil ambitionierte Bauprojekte der Herrscher auch nach dem Ende des Krieges für eine gute Konjunktur sorgten. Wegen der zahlreichen Neubauten kommt es sogar zu einer gewissen Konkurrenz um die besten Männer. Besondere Aufmerksamkeit fand, dass es dem Khan von Tirol gelang, einen der talentiertesten Architekten Oberitaliens für den Ausbau seiner Residenzstadt Innsbruck zu gewinnen.


    Noch eine Bitte: Seht bitte nach, ob die Abzüge stimmen. Ich schreibe zusätzliche Kosten bei der Mobilisierung von Einheiten (wenn ich es nicht vergesse) dazu, aber andere Kosten müsst ihr normalerweise selbst abziehen. Seid bitte auch so nett, die nicht ausgelieferten Schiffe nochmals anzugeben (natürlich ohne neue Kosten), damit ich sie kommende Runde nicht vergesse.
    Geändert von Jon Snow (24. September 2018 um 15:12 Uhr)

  3. #3
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    Mongolisches Reich („Große Horde“/“Großkhanat“)

    Hauptstädte: Karakorum (nominell), Sarai (Hauptresidenz), Krakau (westliche Nebenresidenz), Tabriz (südliche Nebenresidenz), Almaliq (östliche Nebenresidenz)
    Herrschaftsgebiet: Mongolei, Nordchina, Xinjiang, Mandschurei, Korea, Tibet, Nordindien, Afghanistan, Persien, Mesopotamien, Zentralasien, Südsibirien, Kaukasus, Südrussland, Ukraine, Polen, Rumänien, Brandenburg, Mecklenburg.
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 597 000 000
    Vasallenkhanate und tributpflichtige Staaten außerhalb der bespielten Welt: Großherzogtum Moskau, Khanat Nowgorod, Khanat Livland, Kaiserreich China (Song), Khanat Debul, zahlreiche kleinere Fürstentümer Russlands, Indiens und Ostasiens.

    Verfügbare Minghan: 250 (effektiv 222) mongolischer Art
    Verfügbare Hilfstruppen: 50 Regimenter schwerbewaffnete Nahkämpfer (SN), 90 Regimenter leichtbewaffnete Nahkämpfer (LN), 90 Regimenter Bogenschützen (BS), 70 Regimenter Plänkler (PL)
    Verfügbare Vasallenaufgebote: Siehe Einzelstaaten; dazu: 2 Minghan Elefantenreiter, 5 Minghan Kamelreiter, 3 Regimenter Feuertopfschützen, 15 Belagerungsregimenter
    Andere verfügbare Einheiten: 50 Schiffe verschiedener Größe (Gesamt: 5000 Mann)

    Staatsoberhaupt: Yunus Khan (seit 1410, *1401);
    Regenten: Kabul Khan, Bertai Khan, Seged Khan und Yasmina Theodora
    Geändert von Jon Snow (22. Januar 2021 um 14:57 Uhr)

  4. #4
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    Khanat Ungarn

    In Ungarn sind die Hoffnungen auf einen wirtschaftlichen Aufschwung besonders groß, ist es dem Khan doch gelungen, mit den zwei wichtigsten Nachbarstaaten eine durch Ungarn führende, neue Handelsroute zu vereinbaren. Man entscheidet sich, zunächst im Norden des Landes zu beginnen, weil die Anbindung an Böhmen als besonders wichtig erachtet wird und im Augenblick die meisten Händler diese Route nutzen. Der lokale Adel unterstützt die Arbeiten nach Kräften, bei den Bauern scheint dagegen eine eher ambivalente Haltung zu herrschen. Die Berater des Khan vermuten, dass in den Dörfern an der Donau weitere Fronleistungen über das Jahr hinweg („Hand- und Spanndienste“) an den Treidelpfaden befürchtet werden, was natürlich eine große zusätzliche Belastung wäre. Das eigentliche Problem bei den Arbeiten ist jedoch der akute Arbeitskräftemangel. Viele Bauern hatten nach dem harten Winter, der in den oft ungeschützten ungarischen Dörfern besonders spürbar gewesen war, Söhne und andere Familienangehörige nach Innsbruck geschickt, um die erwartete schlechte Ernte durch Einnahmen aus der Wanderarbeit auszugleichen. Da die meisten mongolischen Adligen das Problem verstehen, verzichten sie weitgehend auf Zwangsmaßnahmen, so dass am Ende Fronleistungen in Höhe von 8500 S fehlen.

    Diese unerwartete Kulanz der Mongolen und die Bemühungen Merek Khans, die ungarische Wirtschaft anzukurbeln, scheinen bei den einfachen Leuten durchaus positiv aufgenommen zu werden, die in der Vergangenheit auch andere Erlebnisse gemacht hatten. Einzig bei sehr traditionell eingestellten mongolischen Reiterkriegern gibt es Vorbehalte gegen die Maßnahmen. Aus ihrer Sicht sind Straßen etwas für Händler und Bauern und nicht für die berittenen Herren der Schlachtfelder.


    Hauptstadt: Esztergom
    Herrschaftsgebiet: Ungarn, Slowakei, Slowenien, Kroatien (ohne Küste), Bosnien, Nordserbien, Ober- und Niederösterreich
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 1 250 000

    Steuereinnahmen: 230 000 S
    Rücklagen vom Vorjahr: 60 500 S
    Fehlende Fron (gegenüber den Planungen): 8 500 S
    Tributpflicht: Heeresfolge
    Feste Zuwendungen: 40 000 S

    Verfügbare Minghan: 12,5 (effektiv 11,5) mongolischer Art
    Verfügbare Hilfstruppen: 2 Regimenter LN, 1,5 Regimenter BS, 2 Regimenter PL
    Verfügbare Vasallenaufgebote: 1,5 Minghan kroatische Reiter europäischer Art
    Andere verfügbare Einheiten: -

    Besonderheiten: Hohe Zahl an verfügbaren mongolischen Reitern, intensive Viehzucht

    Staatsoberhaupt (Spielfigur): Merek Khan (seit 1396, *1369)

  5. #5
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    Khanat Böhmen

    Die Baumaßnahmen des ersten Streckenabschnitts gehen zunächst recht gut voran. Die lokalen Adligen, aber auch Handwerker und Kaufleute kleinerer Städte an der geplanten Route sind sehr am Ausbau des Handelsnetzes interessiert und erhoffen sich einen Aufschwung für ihre Geschäfte.

    Je weiter sich die Arbeiten nach Südosten fortsetzen, desto stärker mehren sich allerdings die Probleme. Angesichts des harten Winters hatten viele Bauern ihre Söhne oder Neffen am Ende der Saatzeit nach Innsbruck geschickt, um die befürchtete schlechte Ernte durch Wanderarbeit wettzumachen, so dass nur wenige Fronpflichtige eingezogen werden können. Hier neigt der lokale Adel zudem dazu, nur sehr zurückhaltend auf die Erfüllung der Dienste zu bestehen, weil man ansonsten eine Hungersnot befürchtet. Die relativ hohen Löhne in Innsbruck tun ihr übriges, so dass auf den südlichen Bauabschnitten ständig akuter Arbeitskräftemangel herrscht. Als schließlich im Herbst die meisten Wanderarbeiter zurückkehren, wird der Einbringung der Ernte Priorität eingeräumt, so dass der Bau der Straße letztendlich nicht abgeschlossen werden kann. Man hofft aber, dass dies im kommenden Jahr möglich sein wird (es fehlen 6000 S Frondienste).

    Einige Berater des Khans aus Prag und dem Westen des Landes schlagen vor, im nächsten Jahr berittene Soldaten nach Süden zu entsenden, um Druck auf die lokalen Herren und die fronpflichtigen Bauern auszuüben. Andere, die eher aus dem Süden und Osten des Landes stammen, geben zu bedenken, dass ohnehin schon eine gewisse Unzufriedenheit verbreitet sei, weil man – statt die Arbeit der eigenen Leute einfach zu bezahlen – lieber zusätzliche Frondienste eingefordert habe. In der kritischen Situation der befürchteten Hungerernte sei vielen der Bauernfamilien subjektiv vielleicht keine andere Wahl geblieben, als zusätzliche Arbeit in Innsbruck zu suchen. Sie verteidigen auch ihre Standesgenossen, die offenbar aus gutem Grund auf die volle Ableistung der Dienste verzichtet hätten, um die Ernte nicht zu gefährden. Selbst in der Hofgesellschaft wird leise Kritik laut, dass der Khan Geld verlieh, aber die eigenen Leute zum Teil lieber unbezahlt für sich arbeiten ließ.

    Die Hauptstadtbevölkerung bejubelt den Khan dagegen bei den Siegesfeierlichkeiten, zumal die prachtvolle Hofhaltung vielen Handwerkern weiterhin ein gutes Auskommen verspricht. Aufsehen erregte jedoch die Missachtung des Khans durch einen bayrischen Krieger, wobei die Höflinge dem Herrscher versichern, dass er sehr wohl ein bedeutender Heerführer sei und dies gewiss unter Beweis stellen werde, sollte das Land jemals von Feinden angegriffen werden.

    Die Gesandtschaft nach Krakau ist ein voller Erfolg, zumal die Stadt von Böhmen aus sehr günstig zu erreichen ist. Dadurch fällt von den Einnahmen der vielen durchreisenden Boten der europäischen Herrscher auch etwas für die heimischen Wirte und Handwerker ab. Zudem kann sich die Stadt den Fremden in bestem Licht präsentieren und als moderne Metropole zeigen.


    Hauptstadt: Prag
    Herrschaftsgebiet: Böhmen und Mähren, Oberschlesien, Teile Sachsens und Thüringens
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 3 700 000

    Steuereinnahmen: 740 000 S
    Rücklagen vom Vorjahr: 31 000 S
    Fehlende Fron (gegenüber den Planungen): 6 000 S
    Tributpflicht: Heeresfolge
    Feste Zuwendungen: 135 000 S

    Verfügbare Minghan: 1,0 (effektiv 1,0) mongolischer Art, 1,5 (effektiv 1,5) europäischer Art
    Verfügbare Hilfstruppen: 2,5 Regimenter SN, 3 Regimenter LN, 2 Regiment BS, 1 Regiment PL
    Verfügbare Vasallenaufgebote: -
    Andere verfügbare Einheiten: 1,5 Belagerungsregimenter

    Besonderheiten: Relativ gut entwickeltes Handwerk

    Staatsoberhaupt (Spielfigur): Yasin Khan (seit 1378, *1349)

  6. #6
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    Khanat Hellas

    Der Versuch Yesun Khans, sich stärker der griechischen Kultur zu öffnen, wird von den meisten Einheimischen noch recht misstrauisch beäugt. Dennoch gibt es viele Griechen aus dem Land selbst und auch aus ehemals byzantinischen Gebieten, die sich am Aufbau des neuen Hofs beteiligen möchten und sich gern vom Khan verpflichten lassen. Dazu gehören auch einige sehr renommierte Gelehrte aus Konstantinopel, so dass die dortige Universität einen echten Aderlass zu verkraften hat. Der Ausbau der Akropolis erweist sich zunächst als schwierig, weil die Zuleitung von Wasser ein Problem darstellt. Schließlich entscheidet man sich, neue Gebäude etwas unterhalb der klassischen Ruinen zu errichten und sich dann allmählich nach oben vorzuarbeiten. Da sich die Fertigstellung wegen der Komplexität der Aufgabe ohnehin noch etwa zwei Jahre hinziehen würde, bitten die Architekten den Khan um eine Entscheidung. Entweder könnte man die Arbeiten unterhalb der Akropolis fertigstellen und dort das neue Regierungszentrum einrichten. Dazu wären nur noch etwa 50000 S zusätzlich nötig. Man könnte aber auch den Hügel ganz in Angriff nehmen und hätte dann praktisch eine neuerstandene Akropolis, die allen Ansprüchen genügen würde. Dafür wären allerdings etwa 550000 S nötig.

    Etwas kritisch ist die Lage gegenwärtig in Süditalien und auf dem Balkan. Die dort lebenden italienisch- und slawischsprachigen Niederadligen fühlen sich durch die Hinwendung zum antiken Griechenland etwas an den Rand gedrängt. Auch einige mongolische Adlige, die mit dem gewählten Weg nicht einverstanden sind, ziehen sich auf ihre Güter zurück. Die hohen Investitionen mildern die Unzufriedenheit aber ein wenig, weil sie Händlern und Handwerkern Arbeit geben.

    Von den bei Venedig bestellten Schiffen konnten eines mit 150 und sechs mit 50 Mann Besatzung ausgeliefert werden und sind mit Jahresbeginn verfügbar. Die übrigen Fahrzeuge werden für kommendes Jahr erwartet.


    Hauptstadt: Athen
    Herrschaftsgebiet: Griechenland, Makedonien, Süditalien, Südalbanien, Kreta (nur nominell)
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 4 400 000

    Steuereinnahmen: 490 000 S
    Rücklagen vom Vorjahr: 37 000 S
    Tributpflicht: Heeresfolge
    Feste Zuwendungen: 75 000 S

    Verfügbare Minghan: 1,5 (effektiv 1,0) mongolischer Art
    Verfügbare Hilfstruppen: 1,5 (effektiv 1,1) LN, 1,5 BS, 1,0 (effektiv 0,3) PL
    Verfügbare Vasallenaufgebote: 1,5 Minghan makedonische und albanische Reiter europäischer Art
    Andere verfügbare Einheiten: 3 Schiffe mit je 150 Mann Besatzung, 10 Schiffe mit je 100 Mann Besatzung, 2 Schiffe mit je 50 Mann Besatzung
    Schiffe venezianischer Bauart: 1 Schiff mit 150 M, 6 Schiffe mit 50 M

    Besonderheiten: Erfahrene arabische Seeleute, großer Söldnermarkt in Athen

    Staatsoberhaupt (Spielfigur): Yesun Khan IV. (seit 1401, *1366)

  7. #7
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    Khanat Hessen

    Die umfangreiche Privilegierung Frankfurts erweist sich als kluge Entscheidung Alim Khans, da die gut gelegene Stadt rasch einen bedeutenden Aufschwung nimmt. Auch Kaufleute der Hanse und aus Böhmen, Italien und Flandern tauchen nun vermehrt in der Stadt auf, wodurch (wie vom Herrscher gewünscht) Güter aus dem Norden und dem Mittelmeerraum nach Hessen gelangen. Auch die neu errichtete kleine Wechselstube trägt zum Aufschwung des Handels bei. Dazu kam in diesem Jahr auch noch die Anwerbung zahlreicher Söldner in Frankfurt, was die Geschäfte der Händler, Waffenschmiede und Wirte verbesserte.

    Über die Straßen wird ein umfangreicher, schriftlicher Bericht der Händlergilden verfasst, der eher negativ ausfällt. Mit Ausnahme der Verbindung nach Mainz, die in den letzten Jahren erneuert wurde, sind fast alle wichtigen Handelswege sehr ausbaufähig und oft in schlechtem Zustand. Hier könnte man in den kommenden Jahren mit großer Wirkung investieren.

    Eine gewisse Unklarheit ruft die Neuregelung zum „Judenpfennig“ hervor. Da das Judenregal ein Recht des Kaisers war, ging es nach allgemeiner Ansicht 1318 auf den Großkhan über, der keine Sonderabgaben von irgendwelchen religiösen oder ethnischen Minderheiten erhebt. Die Übertragung der nicht mehr erhobenen Steuer an die Stadt käme also einer Neueinführung gleich. Da die Regierung des Khanats annahm, dass solche Feinheiten dem Herrscher schlicht nicht bekannt sein müssen, verzichten sie zunächst auf eine Erhebung und bitten um eine Entscheidung Seiner Majestät in der Frage.

    Die Reise nach Krakau erweist sich als guter Erfolg, weil man viele wichtige Kontakte knüpfen konnte und von der Regentschaft des Großreiches die Fortführung der bisherigen Subsidien verbrieft bekam. Außerdem konnte man ein Heiratsbündnis mit einer Seitenlinie der Dynastie des Großkhans schließen, was das Ansehen des hessischen Hauses in der mongolischen und deutschen Gesellschaft hebt.

    Der Besitz von sieben Wollmäusen lässt die Herzen der Schatzmeister höher schlagen und bringt Alim den Titel „Wollener Khan“ ein.


    Hauptstadt: Marburg
    Herrschaftsgebiet: Hessen, (häufig verstreute) Teile Frankens, Thüringens, Württembergs, Westfalens und Niedersachsens; beinhaltet Offenbach
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 450 000

    Steuereinnahmen: 150 000 S
    Rücklagen vom Vorjahr: Sieben Wollmäuse
    Subsidien des Großkhans: 25 000 S
    Tributpflicht: Heeresfolge
    Feste Zuwendungen: 15 000 S

    Verfügbare Minghan: 1,5 (effektiv 1,5) mongolischer Art
    Verfügbare Hilfstruppen: 0,6 LN, 0,6 BS, 0,5 PL
    Verfügbare Vasallenaufgebote: -
    Andere verfügbare Einheiten: 1,0 Belagerungsregimenter

    Besonderheiten: Jährliche Subsidien des Großkhans, günstigere Anwerbung von Söldnern

    Staatsoberhaupt (Spielfigur): Alim Khan (seit 1377, *1349)

  8. #8
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    Khanat Schwaben

    Der Aufbau des Gestüts im Illertal geht gut voran. Der mit den nötigen Arbeiten betraute Hofmarschall entscheidet sich, gemäß der bisherigen politischen Linie keine Bauern zu enteignen, sondern Krongut zu verwenden und die nötigen zusätzlichen Felder aufzukaufen. Dies verteuert die Angelegenheit jedoch, so dass noch etwa 25000-50000 S für den Ankauf guter Zuchtpferde nötig wären, wobei man die Summe nach Belieben über mehrere Jahre verteilen könnte.

    Die Zusammenarbeit mit den Albgestüten verspricht aus Sicht der Pferdekenner bei Hofe jedenfalls gute Erfolge, weil hier europäische und mongolische Methoden ohnehin bereits seit längerer Zeit verbunden wurden und man wahrscheinlich über die besten Zuchtmeister Mitteleuropas verfügt.


    Hauptstadt: Urach
    Herrschaftsgebiet: Große Teile Württembergs, kleinere Gebiete in Bayrisch-Schwaben und der Schweiz, Streubesitz in Hessen, Baden, der Pfalz und im Elsass.
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 570 000

    Steuereinnahmen: 105 000 S
    Rücklagen vom Vorjahr: 25 000 S
    Tributpflicht: Heeresfolge
    Feste Zuwendungen: 10 000 S

    Verfügbare Minghan: 2,5 (effektiv 2,4) mongolischer Art
    Verfügbare Hilfstruppen: 1,5 LN, 0.5 BS, 0,5 PL
    Verfügbare Vasallenaufgebote: 0,5 Schweizer SN
    Andere verfügbare Einheiten: -

    Besonderheiten: Enge Bindung von mongolischer Dynastie und einheimischem Volk

    Staatsoberhaupt (Spielfigur): Ebeart Khan (seit 1366/*1342)

  9. #9
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    Khanat Bayern

    Die Bemühungen des Herrschers um die Verbesserung der Landwirtschaft scheinen viele bayrische und fränkische Bauern sehr zu überraschen. Man hatte von den Mongolen nicht erwartet, dass sie sich für die Einheimischen und ihre Nöte interessieren würden. Auch die mongolischen Adligen tun sich anfangs schwer, mit ihren Untertanen zusammenzuarbeiten. Das zeigt sich schon an so praktischen Dingen wie der Sprache: Offenbar hatten die Bauern in vielen Dörfern kaum mongolisch gelernt, und bei Hofe gibt es ohnehin kaum jemanden, der deutsch spricht.

    Trotz all dieser Hindernisse gelingt das Projekt aber überraschend gut, vielleicht auch, weil die Menschen eine große Sehnsucht nach besseren Lebensverhältnissen hegen und nach jedem Strohhalm greifen, der ihnen hingehalten wird. Besonders die Gelder für den Kauf landwirtschaftlicher Geräte und Werkzeuge werden in Anspruch genommen. Offenbar hatte dir Armut viele Bauern dazu gezwungen, stark abgenutzte Pflüge oder Hacken einzusetzen. Da es kaum mehr regionales Handwerk gibt, werden die Einkäufe in der Regel in Böhmen, Schwaben oder Hessen getätigt. Man hofft jedoch, dass sich die heimische Produktion mit verstärkter Nachfrage wieder erholen wird.

    In finanzieller Hinsicht reichen die vom Khan vorgesehenen Mittel für das laufende Jahr aus. Es kommt allerdings zu einer gewissen Verlagerung zwischen den „Töpfen“, weil ein Ausbau der Felder sich als unmöglich erweist. Die nicht bearbeiteten, fruchtbaren Böden werden gegenwärtig von den Mongolen als Weideland genutzt. Deshalb können dafür vorgesehene Mittel für den Ankauf von Werkzeugen und den Bau von Scheunen und Ställen eingesetzt werden, was dringender zu sein scheint. Am Ende des Jahres sind noch etwa 3500 S übrig. Der mit der Gesamtleitung betraute Minister schlägt vor, diese Summe aufzustocken, um weitere Verbesserungen zu ermöglichen.

    Zusätzliche Frondienste konnten in dieses Projekt leider nicht effektiv eingebracht werden, so dass die Verantwortlichen darauf verzichteten. Es erschien ihnen unsinnig, die Bauern von der Feldbestellung abzuziehen, um sie an anderer Stelle (mit geringerer Ortskenntnis) zur Feldbestellung einzusetzen.


    Hauptstadt: Landshut
    Herrschaftsgebiet: Ober- und Niederbayern, Oberpfalz, Teile Frankens, Thüringens, Salzburgs und Bayrisch-Schwabens
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 450 000

    Steuereinnahmen: 55 000 S
    Rücklagen vom Vorjahr: -
    Tributpflicht: Heeresfolge
    Feste Zuwendungen: 5 000 S

    Verfügbare Minghan: 5,5 (effektiv 4,6) mongolischer Art
    Verfügbare Hilfstruppen: 1,0 (effektiv 0,6) LN, 0,5 (effektiv 0,3) PL
    Verfügbare Vasallenaufgebote: -
    Andere verfügbare Einheiten: -

    Besonderheiten: Starke nomadische Prägung der mongolischen Bevölkerung
    Staatsoberhaupt (Spielfigur): Timur Khan (seit 1398/*1370)

  10. #10
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    Khanat Tirol

    Der Ausbau der Residenzstadt kommt gut voran, und besonders die großzügige Bauweise mit breiten Straßen und schönen Parks findet Anklang bei allen Schichten der Bevölkerung. Der junge Architekt Filippo Brunelleschi, dem nach Meinung vieler Kenner in Innsbruck ein echtes Meisterwerk gelungen ist, könnte mit weiteren 850 000 S auch die Innenstadt in das Ensemble einbeziehen und so eine Residenzstadt nach dem Geschmack der neuesten Zeit „aus einem Guss“ errichten. Diese Summe könnte man über mehrere Jahre strecken.

    Da der Khan auf die Einziehung von Fronarbeitern verzichtet, steigen die Löhne vor Ort deutlich an, was sowohl die Zufriedenheit der einfachen Leute wie ihre Kaufkraft steigert. Allerdings kommen wegen der guten Verdienstmöglichkeiten auch immer mehr Menschen nach Innsbruck geströmt, die keine Bleibe haben und in behelfsmäßigen Behausungen notdürftig Unterkunft finden. Für den Winter wird eine Hungersnot und akuter Mangel an Feuerholz befürchtet, so dass der Bürgermeister der Stadt vorschlägt, das Nötigste für etwa 40 000 S aus Niederösterreich und Oberitalien zu erwerben. Da für die Erweiterung ein Teil der – ohnehin sehr maroden – Stadtmauer niedergelegt werden musste, gibt es auch immer wieder spöttische Bemerkungen ungarischer und böhmischer (mongolischer) Adliger auf der Durchreise, wie leicht es nun wäre, den „Silberapfel zu pflücken“ – wobei sie es sich anscheinend in Innsbruck trotzdem gern gutgehen lassen.


    Hauptstadt: Innsbruck
    Herrschaftsgebiet: Tirol (mit Südtirol), Steiermark, Kärnten, Vorarlberg, Ostschweiz
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 590 000

    Steuereinnahmen: 550 000 S
    Rücklagen vom Vorjahr: 57 000 S
    Tributpflicht: Heeresfolge
    Feste Zuwendungen: 100 000 S

    Verfügbare Minghan: 0,5 (effektiv 0,5) mongolischer Art
    Verfügbare Hilfstruppen: 2,0 BS, 1,0 PL
    Verfügbare Vasallenaufgebote: 1,0 Schweizer SN
    Andere verfügbare Einheiten: -

    Besonderheiten: Recht zur Prägung mongolischer Münzen

    Staatsoberhaupt (Spielfigur): Alid Khan (seit 1388/*1361)

  11. #11
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    Khanat Syrien

    Die prachtvolle Feier des siegreichen Feldzuges und die glanzvolle Hofhaltung erfüllen die Menschen mit neuer Hoffnung und Zuversicht. Besonders das Handwerk, die Hoflieferanten und der lokale Kleinhandel profitieren von den Feierlichkeiten, zu denen neben dem Adel auch viele einfache Bürger nach Damaskus und in die Provinzstädte strömen. Höhepunkt ist der syrische Kuriltai im Herbst, zu dem (auch wegen der Großzügigkeit des Khans) tatsächlich alle Vasallen anstandslos erscheinen. Ja, mehr noch, neben den Lehnsmännern finden sich auch Vertreter mehrerer freier türkisch-mongolische Stämme aus Inneranatolien und einiger Kleinfürsten aus Mittelpalästina ein, die sich dem bedeutenden Herrscher anschließen wollen, so dass es zu einer ansehnlichen Verstärkung des Vasallenaufgebotes kommt.

    Der starke Ausbau der Flotte geht, auch wegen des Organisationstalentes von Mustafa Pascha, eines türkisch-levantinischen Handelsherrn und ehemaligen Piraten, der Anfang des Jahres zum Admiral ernannt worden war, gut voran und füllt die Auftragsbücher der levantinischen, griechischen und kleinasiatischen Werften. Die frühe Bestellung der Schiffe führte dazu, dass syrische Schiffe häufig eine gewisse Priorität genossen und deshalb alle Aufträge erfüllt werden konnten.

    Ein Wermutstropfen ist das vernehmliche Murren der Bauern über die zusätzlichen Fronpflichten, die der Herrscher ihnen auferlegte, obwohl viel Geld zur Verfügung steht, mit dem man ihre Arbeit bei der Vorbereitung der Parade und den Festivitäten leicht hätte bezahlen können. Aus ihrer Sicht ist Batu Khan „gut zum Adel und grausam zum Volk“, was dazu führt, dass einzelne Bauern sich der Fronpflicht durch Flucht entziehen. Deshalb wird nach der schlechten Ernte eine ernste Nahrungsmittelkrise in der überfüllten Residenzstadt Damaskus befürchtet.


    Hauptstadt: Damaskus
    Herrschaftsgebiet: Syrien, Libanon, Südostanatolien, Teile Nordisraels, einige Stämme Inneranatoliens (als Vasallen)
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 4 900 000

    Steuereinnahmen: 750 000 S
    Rücklagen vom Vorjahr: 220 000 S
    Tributpflicht: Heeresfolge
    Feste Zuwendungen: 150 000 S

    Verfügbare Minghan: 4,5 (effektiv 4,3) mongolischer Art
    Verfügbare Hilfstruppen: 1,5 SN, 1,5 LN, 2,5 BS, 3,0 PL
    Verfügbare Vasallenaufgebote: 2,5 Minghan arabische Kamelreiter, 0,2 Minghan mongolischer Art, 0,5 samaritische BS
    Andere verfügbare Einheiten: 1,5 Belagerungsregimenter, 10 Schiffe mit je 100 Mann Besatzung und 20 Schiffe mit je 50 Mann Besatzung

    Besonderheiten: Hohe Handelseinnahmen, islamisch-jüdische Prägung der mongolischen und einheimischen Führungsschicht, was deren Homogenität verbessert

    Staatsoberhaupt (Spielfigur): Batu Khan (seit 1389/*1359)

  12. #12
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    Khanat Ägypten

    Der Neubau der Bibliothek geht gut voran und kann Anfang des neuen Jahres voraussichtlich fertig gestellt werden. Er gilt als architektonisches Meisterwerk und verbindet klassische und islamisch-mongolische Formen. Zahlreiche Leseräume und kühle, schön gelegene Höfe mit planvoll angelegter Bepflanzung laden zum Lesen, Studieren und Verweilen ein. Für besonders wertvolle Werke gibt es sogar speziell verschließbare Zimmerfluchten.

    Auch die Zusammenführung kleinerer Bibliotheken und alter Werke kann gewisse Erfolge vorweisen, obwohl in den Kriegswirren der vormongolischen Zeit auch viel zerstört worden ist. Die Buchmaler und Forscher nehmen ebenso ihre Arbeit auf, wobei die Anwerbung vieler hochkarätiger Künstler gelingt. Kritisch ist gegenwärtig die noch recht geringe Zahl an Büchern, obwohl einige großzügige Spenden von Gelehrten zu verzeichnen sind. Es wäre wohl sinnvoll, in den nächsten Jahren ein festes Budget für Neueinkäufe vorzusehen, die dann auch von den Buchmalern und Kopisten vervielfältigt worden können. Nur die Suche nach den Überresten der alten Bibliothek blieb noch erfolglos, weil ihr Standort unbekannt ist. Der veranschlagte Haushaltsposten wurde aber kaum verwendet, so dass die Bemühungen ohne neue Finanzierung weitergehen können.

    Die Gesandtschaft nach Krakau war recht erfolgreich, und es wurde am Hofe des Großkhans sehr positiv vermerkt, dass der ägyptische Herrscher sich die Mühe machte, einen so weiten Weg auf sich zu nehmen. Das Buchgeschenk aus Alexandria wurde dagegen etwas von der prachtvollen Bibel aus Mainz überstrahlt. Offenbar hat die ägyptische Buchkunst noch einigen Nachholbedarf, wenn man sie mit der anderer Länder vergleicht.


    Hauptstadt: Alexandria
    Herrschaftsgebiet: Ägypten, Cyrenika, Zypern, Südisrael, Teile des Hedschas und Jordaniens, Rhodos, einige Häfen Südanatoliens
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 9 700 000

    Steuereinnahmen: 790 000 S
    Rücklagen vom Vorjahr: 20 000 S
    Tributpflicht: Heeresfolge
    Feste Zuwendungen: 220 000 S

    Verfügbare Minghan: 3,5 (effektiv 3,1) mongolischer Art, 4,0 (effektiv 4,0) Kamelreiter
    Verfügbare Hilfstruppen: 1,0 SN, 7,5 LN, 2,5 BS, 4,5 PL
    Verfügbare Vasallenaufgebote: 4,5 Minghan arabische Kamelreiter
    Andere verfügbare Einheiten: 5 Schiffe mit je 150 Mann Besatzung, 10 Schiffe mit je 100 Mann Besatzung, 10 Schiffe mit je 50 Mann Besatzung

    Besonderheiten: Hohe Getreideüberschüsse, die über den Nil und das Mittelmeer leicht transportiert werden können. Großes internationales Ansehen besonders in der islamisch geprägten Welt, was diplomatische Initiativen sehr erleichtert.

    Staatsoberhaupt (Spielfigur): Mehmed Khan (seit 1404/*1370)

  13. #13
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    Königreich Burgund

    Die vom König ausgelobten Heiratszuschüsse finden ein ausgezeichnetes Echo beim Adel aus dem Landesinneren, der sich in den letzten Jahren häufig schwertat, mit dem reichen flandrischen Bürgertum in der Lebensführung mitzuhalten. Es ist ein spürbarer Anstieg der Hochzeiten gerade beim Niederadel zu verzeichnen, wobei nur selten hochrangige Männer in den Genuss der Zuwendungen kommen. Das liegt hauptsächlich an den Restriktionen, die der König festgelegt hat. Verweigert nämlich ein jenseits der burgundischen Grenze begüterter Edelmann den Lehnseid auf den dortigen Herrn, verliert er seinen Besitz, was meist durch die Zuwendungen des Königs nicht ausgeglichen werden kann.

    Im Bürgertum sieht man die Zahlungen eher kritisch, hat man doch ohnehin den latenten Verdacht, die Früchte der eigenen harten Arbeit würden vom untätigen Adel verprasst. Das liegt auch daran, dass die Kommission zwar berechtigt wäre, Zahlungen an bürgerliche Paare zu leisten, diese aber die übrigen Bedingungen normalerweise nicht erfüllen können. Bei den Handwerkern vor Ort ist die Idee des Königs dagegen sehr populär, denn die mondäner werdenden Hochzeiten und die Investitionen in die Lehen der Eheleute bringen ihnen gutes Geld ein. Am Ende des Jahres sind noch etwa 11500 S übrig, und mehrere Adlige schlagen vor, die Heiratskasse erneut aufzufüllen und das Programm fortzusetzen.

    Die kostenlose Verteilung von Saatgut kommt besonders den armen Bauern zugute, wobei manchmal auch eine gewisse „Neiddebatte“ aufkommt. Die vom König mit der Verteilung beauftragten Männer entscheiden sich nämlich vernünftigerweise, zuerst den bedürftigen Höfen zur Seite zu stehen, so dass Familien, die selbst über die Runden kommen, meist leer ausgehen. Insgesamt überwiegt aber doch die Zufriedenheit, wie die Gesandten dem König mitteilen. Der Schatzmeister mahnt jedoch an, dass man angesichts der ausgegebenen Summen deutlich mehr Getreide erwartet hätte. Er vermutet, dass sich jemand selbst an den zur Verfügung gestellten Mitteln bereichert hat und kündigt weitere Nachforschungen an.

    Die Verteilung der Tücher erweist sich als „Türöffner“ für viele flandrische Händler. Der Hofmajor entscheidet sich, die Geschenke nur wenigen ausgewählten Herrschern zukommen zu lassen, damit sie von angemessenem Wert sind und der König von Burgund nicht als armer Schlucker dasteht. Er achtet dabei darauf, Höfe mit einem gewissen Flair auszusuchen, an denen besonders viele Adlige und Handelsherren verkehren. Besonders die großzügig bemessene Lieferung an den Mainzer Hof hat einen starken Effekt, weil sich dort deutsche Adlige häufig einfinden und so die neue Mode bestaunen können. Auch die nach Krakau mitgeführten Waren finden reges Interesse.

    Auffällig ist in diesem Jahr der nachlassende Nordseehandel, was vermutlich auf die starke Präsenz von Kriegsschiffen mehrerer Mächte und die politische Unruhe auf den britischen Inseln zurückzuführen sein dürfte. Besonders England war in den letzten Jahren ein äußerst wichtiger Handelspartner gewesen. Außerdem strömen seit dem Kriegsende in der Mongolei auch wieder mehr der begehrten asiatischen Luxuswaren nach Europa, was Geld nach Osten abfließen lässt.

    In dem Zusammenhang weisen viele der zum königlichen Hoftag geladenen Kaufleute aus den flandrischen Gilden darauf hin, dass die gegenwärtige Politik vieler Nordseeanrainer gewisse unerwünschte Nebeneffekte habe. Zwar seien Händler untereinander immer auch Konkurrenten um Marktanteile, die Tendenz, fremde Schiffe zu drangsalieren, könne das Geschäft aber auch insgesamt schädigen. Ein Teil der Mindereinnahmen der Krone im vergangenen Jahr könnte – so die Gildenvertreter – durchaus auch auf eine eher verhaltene Geschäftstätigkeit der Hansekaufleute zurückzuführen sein.

    Der Vertrag mit Dänemark passiert den Hoftag dennoch fast unwidersprochen. Man ist froh, dass der König gute Beziehungen zu vielen Monarchen pflegt. Auch die Annäherung an den französischen König wird gerade vom Adel im Grenzgebiet sehr geschätzt.

    Die geplante Aufrüstung zur See verzögert sich leider, weil das Arsenal in Venedig nicht alle Aufträge erfüllen konnte. Die burgundischen Bestellungen werden aber voraussichtlich im kommenden Jahr ausgeliefert werden.

    Verwirrung herrscht im Hinblick auf die Anweisungen des Königs zum Frondienst. Bislang waren die fronpflichtigen Bauern zu vorher vereinbarten Zeiten zum Dienst auf den Feldern ihrer Grundherren herangezogen worden (wozu in vielen Gebieten natürlich auch der König selbst gehört). Außerdem hatte man sie aufgeboten, um Straßen auszubessern oder andere nötige Arbeiten auszuführen. Die neuen Regeln konterkarieren dies aber zum Teil, weil sie königlichen Gütern einen Vorrang einräumen. Einige besonders königstreue Grafen aus den alten Stammlanden der Luxemburger und der Gegend um Gent befolgen die Anweisungen genau, lösen durch die starke Dienstverpflichtung der Bauern gerade zur Erntezeit lokal aber große Unruhe und massive Ernteausfälle aus. Die meisten Adligen ignorieren die Verordnung einfach, was aber natürlich die Autorität des Königs schwächt. Der erste Minister rät daher dazu, künftig wieder auf diese Neuregelung zu verzichten.


    Hauptstadt: Gent
    Herrschaftsgebiet: Entspricht weitgehend dem historischen „Haus Burgund“ um 1477
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 6 700 000

    Steuereinnahmen: 670 000 S
    Rücklagen vom Vorjahr: 117 000 S
    Tributpflicht: 150 000 S; Heeresfolge in Europa
    Feste Zuwendungen: 150 000 S

    Verfügbare Minghan: 8,5 (effektiv 8,4) europäischer Art
    Verfügbare Hilfstruppen: 1,0 SN, 4,0 LN, 1,5 BS, 1,0 PL
    Verfügbare Vasallenaufgebote: 1,0 Schweizer SN
    Andere verfügbare Einheiten: 4,5 Belagerungsregimenter (teilweise besonders effektiv); die Schiffe aus Venedig konnten noch nicht geliefert werden
    Besonderheiten: Fortschrittliche Handwerkskunst in Flandern, mächtige Belagerungsgeräte
    Staatsoberhaupt (Spielfigur): König Johann III. (seit 1385/*1357)

  14. #14
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    Königreich Frankreich

    Der geplante Ausbau des Hafens von Marseille bringt dem König im Süden außerordentliche Beliebtheit ein. Zahlreiche Adlige und Bürger zeigen ihre große Freunde durch ehrenvolle Empfänge, wertvolle Geschenke und großen Jubel. Wenn man auch davon ausgehen kann, dass dem König gewisse Ehrungen pflichtschuldig entgegengebracht werden, so wirkt die Begeisterung der Menschen doch echt. Die Fronarbeit muss zwar zum Teil erzwungen werden, die meisten Dörfer kooperieren aber, weil sie sich vom Ausbau des Hafens neue Impulse für ihre Wirtschaft versprechen und der Süden Frankreichs sowohl von der kargen Ernte des Vorjahres wie vom kalten Winter kaum betroffen war. Dadurch können die Arbeiten im Frühjahr voraussichtlich abgeschlossen werden.

    Im Adel wird der König sehr dafür gelobt, diplomatische Erfolge wie den zinslosen Kredit und das gute Einvernehmen mit Burgund erreicht zu haben. Man war hier in den vergangenen Jahrzehnten von den Herrschern durchaus auch unglücklichere Aktivitäten gewohnt. Auch am mongolischen Hof steigt das Ansehen Frankreichs, denn die Gesandtschaft hat einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Besondere Aufmerksamkeit fand der allgemein als sehr günstig empfundene Erwerb Guyennes, das nun wieder unter direkter Herrschaft des Königs steht und seinen Einfluss auf den Adel des Südens verstärkt.

    Auch in diesem Jahr zeigt sich jedoch eine gewisse Trennung in den Norden und den Süden des Landes. Während der Norden ähnlich wie Burgund unter der unsicheren Lage in der Nordsee leidet, profitiert der Süden stark vom zunehmenden Mittelmeerhandel. Sogar der Aufstand der Balearen bringt französischen Handelsstädten einen gewissen Nutzen, denn viele Schiffe nehmen nun eine etwas nördlichere Route und landen in der Provence statt in Barcelona an.


    Hauptstadt: Paris
    Herrschaftsgebiet: Entspricht ungefähr dem Frankreichs vor 1337, dazu Guyenne (seit 1412)
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 13 300 000

    Steuereinnahmen: 880 000 S
    Rücklagen vom Vorjahr: 105 000 S
    Tributpflicht: 500 000 S; Heeresfolge in Europa
    Feste Zuwendungen: 150 000 S

    Verfügbare Minghan: 15,9 (effektiv 14,4) europäischer Art
    Verfügbare Hilfstruppen: 2,2 SN, 11,0 LN, 3,7 BS, 1,5 PL
    Verfügbare Vasallenaufgebote: 1,5 Schweizer SN
    Andere verfügbare Einheiten: 1,5 Belagerungsregimenter, 5 Schiffe mit je 100 Mann Besatzung, 10 Schiffe mit je 50 Mann Besatzung

    Besonderheiten: Relativ starker Zusammenhalt im Norden, königstreuer Klerus, Lehnshoheit über Teile des Königreiches Burgund

    Staatsoberhaupt (Spielfigur): König Ludwig XII. (seit 1406, *1378)

  15. #15
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    Königreich England

    In Parlament wird die Regierung scharf für den schlecht vorbereiteten Irlandfeldzug kritisiert. Trotz der Herrschaft über die Gegend um Dublin habe man keine vorbereitenden diplomatischen oder militärischen Maßnahmen getroffen, sondern praktisch ohne Kenntnis der Verhältnisse einen Angriff gewagt und dabei den Gegner sträflich und leichtfertig unterschätzt.

    Der König selbst wird von der Kritik jedoch meist ausgenommen, denn man hält ihm zugute, dass er das Parlament ohne Druck des Adels von selbst einberufen habe. Insbesondere die Commons verlangen aber von ihm, seine bisherigen Berater, die für das irische Desaster hauptverantwortlich seien, durch Vertrauensleute des Parlamentes zu ersetzen, denn solche Fehlentscheidungen dürften sich nicht wiederholen.

    Positiv wirkt sich das Einvernehmen mit dem schottisch-norwegischen König aus. Es ist nach Meinung vieler Händler so gelungen, Schmuggel und Piraterie an der Ostküste deutlich zu reduzieren und die Seewege für englische Händler sicherer zu machen, auch wenn das Gesamtvolumen eher abgenommen hat. Die hohen Schiffsverluste könnten jedoch das Gewonnene wieder zunichtemachen, falls sie nicht ersetzt werden sollten. Außerdem sind Handel und Fischerei im Süden und Westen des Landes praktisch zum Erliegen gekommen, seit die Iren die Seeherrschaft gewonnen haben.

    Hinweis: Die Durchführung eines Feldzuges ist eigentlich kein Schwerpunkt; du kannst militärische Maßnahmen immer zusätzlich zu anderen Aktivitäten anordnen, wenn du die nötigen Mittel bereitstellst.


    Hauptstadt: London
    Herrschaftsgebiet: England, Wales, Ostirland (zum Teil eher nominell)
    Ungefähre Bevölkerungszahl: 7 700 000

    Steuereinnahmen: 370 000 S
    Rücklagen vom Vorjahr: 100 000 S (18850 S und 27 000 S, also 45850 S Ausgaben für angemietete Schiffe müssen noch abgezogen werden)
    Tributpflicht: 250 000 S; Heeresfolge in Europa
    Feste Zuwendungen: 120 000 S

    Verfügbare Minghan: 5,1 (effektiv 2,7) europäischer Art
    Verfügbare Hilfstruppen: 1,8 (effektiv 0,8) SN, 3,5 (effektiv 1,7) LN, 11,3 (effektiv 7,8) BS, 1,0 (effektiv 0,7) PL
    Verfügbare Vasallenaufgebote: 2,5 (effektiv 1,7) walisische BS
    Andere verfügbare Einheiten: 1,1 Belagerungsregimenter (davon 0,2 in Irland)

    Übergesetzt: 1,9 Minghan, 0,6 SN, 1,8 LN, 2,9 BS, 0,2 walisische BS, 0,3 PL und 0,2 Belagerungsregimenter
    Sichere Verluste 1411: 0,4 Minghan, 0,4 SN, 0,6 BS, 0,6 walisische BS, 0,4 Belagerungs- und 0,3 Feldartillerieregimenter // 10 Schiffe 100, 10 Schiffe 50


    Anmerkung: Da die übergesetzten Truppen in Irland noch im Feld stehen, habe ich nur die sicheren Verluste aufgeführt. „Effektiv verfügbar“ sind die Truppen, die noch in England stehen und die du ganz normal aufbieten kannst.


    Besonderheiten: Sehr intensive, gut organisierte Verwaltung, schlagkräftige Miliz, mächtiges Parlament

    Staatsoberhaupt (Spielfigur): König Heinrich IV. (seit 1399, *1366)

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