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Thema: Der Mongolensturm - Das vielleicht bald umbenannte neue Jahrhundert

  1. #1141
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    7. Juli 1426: Ein Gesandter des Erzabtes von Athenry trifft in Lübeck ein und bittet um ein Gespräch mit dem Hansebürgermeister und den Mitgliedern des Hanserates. Hintergrund dürfte wohl die Versenkung irischer Schiffe vor der baltischen Küste sein.


    7. Juli 1426: In einem langen Gespräch mit dem Vertreter Gents in Sarai erklärt Anna von Burgund, die Gemahlin Maximilians von Tirol, ihren Wunsch, mit ihrem Gatten ins Exil zu gehen. Ihr zweijähriger Sohn Karl dürfte eine große Rolle bei dieser Entscheidung spielen. Da die persönlichen Besitztümer und Liegenschaften des ehemaligen Kronprinzen in Tirol nach und nach veräußert werden sollen und Yunus Khan der Familie eine Leibrente zugestand, dürften Maximilian, Anna und Karl ein ihrem Stand angemessenes Leben führen können. Als Exilsort wählten die beiden die geschäftige und wohlhabende Handelsstadt Neuhafen an der Mündung des Uralflusses ins Kaspische Meer, die von einer kulturbeflissenen bürgerlichen Oberschicht dominiert wird. Besonders Anna soll sich dafür ausgesprochen haben, Karl in einem solchen Umfeld großzuziehen.


    7.-16. Juli 1426: Als die Angriffe der Hanse und Schwedens auf norwegische Kriegsschiffe in Norwegen bekannt werden, rächen sich einige Adlige aus dem Norden des Landes, indem sie Plünderungszüge auf schwedisches Gebiet unternehmen. Dabei werden vor allem Güter der Königsdynastie und der Familie der Königinmutter verwüstet, denen man die Schuld für das rücksichtslose Gebaren des Nachbarlandes gibt. Außerdem werden zwei Kriegsschiffe der Hanse vor der ostfriesischen Küste von zahlenmäßig überlegenen norwegischen Fahrzeugen angegriffen. Ein 50-Mann-Schiff mit Heimathafen in Bremen wird geentert und als Prise nach Oslo gebracht, ein 25er aus Hamburg entkommt den Norwegern hingegen knapp.

  2. #1142
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    8. Juli 1426: Einen Tag nach Beginn des Ramadan begibt sich Sultan Osman von Izmir in die anatolischen Berge, um im Fasten und im Gebet Gott nahe zu sein.


    8. Juli 1426: Einer sehr schlagkräftigen, von Khalid Khan selbst angeführten Reiterabteilung gelingt die handstreichartige Erstürmung von Taschkent. Dabei kämpfen die Männer in der Stadt weitgehend zu Fuß, um in den Gassen nicht überrascht zu werden. Nach dem Fall der Residenz erklären sich Inara und Großkhan Tohtu II. zu Verhandlungen bereit. Diese sollen Anfang August an einem eigens neutralisierten Ort stattfinden. Trotz einiger Bedenken ist die Mehrheit des Kronrates dafür, das Angebot anzunehmen, denn noch ist das Heer des jungen Generals Sonam Khan nicht besiegt worden, und auch die Revolten im bereits von der Reichsarmee besetzten Hinterland konnten noch nicht überall erstickt werden. Beide Seiten vereinbaren daher Mitte Juli eine Waffenruhe für die Dauer der Verhandlungen.


    8. Juli 1426: Adel und Volk der mongolischen Provinz Judäa, die im erblichen Besitz Zakaria Karims und seiner Dynastie der Toluiden ist, treffen sich in Jaffa, um über wichtige Fragen der Innen- und Außenpolitik zu sprechen.

  3. #1143
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    12. Juli 1426: Erzabt Isajas von Athenry gibt bekannt, dass die irischen Fürstentümer und die Städte des Hansebundes an der baltischen Küste Sühnekapellen errichten werden, um Gott für die Kämpfe vor der Küste um Vergebung zu bitten. Außerdem sollen die Familien der dort getöteten Matrosen finanziell unterstützt werden. Für beide Zwecke zusammen werden 50000 S bereitgestellt.


    14. Juli 1426: Die Männer, die den „Halberstädter Streich“ verübten, kehren zur ungarischen Armee in Polen zurück. Merek Khan lobt ihre Geschicklichkeit und hebt vor allem auch den Waffenmeister Dschani hervor, der persönliche Initiative und Gottesfurcht zeigte. Solche Gefolgsleute brauche man als Khan.


    15. Juli 1426: Die Armee Sharinas, die neben mongolischen Reitern auch gut 2500 Ritter aus Frankreich und dem Johanniterorden umfasst, kesselt bei Klin die Streitmacht Annas und Axeus mit einem gewagten Umgehungsmanöver ein. In der folgenden, äußerst erbitterten Schlacht werden die russischen Streitkräfte vernichtend geschlagen. Die Witwe und der Enkel Surgot Khans können zwar noch nach Moskau fliehen, aber dort dürften kaum mehr die nötigen Kräfte aufzubieten sein, um den Fall der Stadt zu verhindern. Großprior Belek von Irpin aus dem Johanniterorden erschlägt während der Schlacht persönlich Axeus Waffenmeister Georgi von Vladimir. Dass er danach bei der Versorgung der Verwundeten hilft und sich – trotz seiner Stellung als Oberhaupt der mongolischen Ordenszunge – klaglos und unprätentiös den erfahrenen Ärzten unterordnet, steigert sein Ansehen erheblich.

  4. #1144
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    16. Juli 1426: Zwei hessische Regimenter treffen in Riga ein. Nach einer kurzen Ruhepause dürften sie sich wohl der im Norden stehenden livländischen Streitmacht anschließen, die bereits den Südwesten des alten Khanats Narwa kontrolliert. Nur die Hafenstädte und die festen Plätze sind noch in der Hand von Zarinas Leuten.


    16. Juli 1426: In Oslo versammelt sich das norwegische Storting, während das schottische Parlament einige Tage später zusammentreten wird. Beide Vertretungen sollen über den „Britischen Freundschaftsvertrag“ diskutieren und abstimmen.


    16. Juli 1426: Königin Astrid von Norwegen lädt die Mannschaft des gekaperten Hanseschiffs zu einem Versöhnungsmahl ein. Es werden traditionelle Gerichte der drei Kronen gereicht, nämlich Haggis, Rakfisk und Hákarl. Die Hanseaten erweisen sich dabei als überraschend robust und essen klaglos alles auf. Ein besonders hünenhafter Matrose, der aus Friesland stammende Hans Bär, bittet sogar um einen Nachschlag beim Rakfisk mit Bier.

  5. #1145
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    17. Juli 1426: Sharina von Nowgorod, die bei einem Anschlag schwer verwundet worden ist, befindet sich nach Angaben ihrer Ärzte auf dem Weg der Besserung. Zwar sei sie wohl noch einige Zeit nicht imstande, größere Entfernungen zu gehen oder zu reiten, sie schwebe aber nicht mehr in Lebensgefahr und werde mit Gottes Hilfe wieder vollständig genesen.


    17.-31. Juli 1426: Die zweite Julihälfte ist in ganz Europa von Sonnenschein und angenehmer Wärme geprägt, so dass den Bauern die Arbeit leicht von der Hand geht.


    18. Juli 1426: Großkhan Yunus setzt die Ergebnisse der Gurker Friedenskonferenz offiziell in Kraft und ernennt Minkus Bruder Setsen bis zum Ende des nächsten Kuriltai zum neuen Khan Tirols. Setsen soll die Amtsgeschäfte im November von Reichsverweserin Alina übernehmen. Nur die Entschädigungsprozesse werden von Beauftragten des Großkhans zu Ende geführt, da die von Minku Khan verfolgten Adligen sich an ihren obersten Lehnsherrn gewandt hatten. Der Vereinigte Landtag Tirols erhält bis zum nächsten Kuriltai das Recht, alle Maßnahmen Setsen Khans zu überprüfen und gegebenenfalls zu verwerfen.

  6. #1146
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    19. Juli 1426: Sharina von Nowgorod bittet den Heiligen Stuhl, den Johannitergroßmeister, den französischen Hof und den Großkhan um eine Einschätzung in Bezug auf Prinz Harald. Mehrere schwedische, estnische und deutsche Kämpfer hätten ausgesagt, dass der Onkel des schwedischen Königs selbst die Männer für den Mordanschlag ausgewählt und dazu auch noch mit den Banditenbanden der Stadt Nowgorod kooperiert habe. Solle man ihn dennoch wie einen gewöhnlichen hochrangigen Kriegsgefangenen behandeln?


    19. Juli 1426: Der italienische Städtetag nimmt mit einer vielbeachteten Rede des jungen Königs seinen Fortgang.


    19.-21. Juli 1426: Die noch in und um Reval stehenden hanseatischen Streitkräfte ziehen sich etwas überraschend auf das Hafengebiet zurück, wo sie von Schiffen des Städtebundes nach Hause verbracht werden sollen. Der Verlust von fast 2000 Kämpfern schwächt die estnische Kampfkraft erheblich. Auch die Schweden ziehen sich an die Küste zurück, doch ihre Abfahrt verzögert sich wegen der geringeren Schiffskapazität ein wenig. Sie dürfte dann gegen Ende des Monats abgeschlossen sein. Zarina dankt den abziehenden Verbündeten aufrichtig für ihre Hilfe und erklärt, sie bei ihrer Rückfahrt nach Kräften zu unterstützen. Zugleich macht sie deutlich, dass sie auch mit den wenigen verbliebenen Truppen um ihr Geburtsrecht kämpfen werde.

  7. #1147
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    20. Juli 1426: Der Hanserat lädt die Besatzung des gekaperten norwegischen Schiffs vor der Abfahrt in die Heimat ebenfalls auf ein Fischgericht ein. Das „nordische Fischessen“ wird bald zu einem Symbol des wieder eingekehrten Friedens in der Ostsee und in Lübeck und Oslo sogar zu einer jährlichen Tradition, bei der die Besatzungen im Hafen liegender Schiffe von der Bevölkerung eingeladen werden.


    20. Juli 1426: Sharinas Armee erstürmt (angeblich mit Hilfe von Verrätern in der Stadtgarde) die russische Hauptstadt Moskau. Dabei geraten Axeu und Anna in Gefangenschaft, was den Bürgerkrieg schließlich doch noch beenden könnte. Die Koalition aus Sharina, Mulan, Ojuna und Inara hat weitgehend gesiegt, dürfte sich aber schwertun, Zarina und ihre hanseatisch-schwedischen Alliierten ganz aus den estnischen Städten zu vertreiben. Ende Juli stimmen schließlich alle Töchter Surgot Khans einer Friedenskonferenz unter Leitung Marek Khans zu. Da Zarina entschieden darauf besteht, werden auch ihre Verbündeten aus Schweden und Norddeutschland zugelassen, was wiederum dazu führt, dass auf Drängen der Gegenseite Hessen, der Heilige Stuhl, Ungarn, Böhmen, Frankreich und der Johanniterorden teilnehmen dürfen.


    20. Juli 1426: Sultan Osman von Izmir soll bei seinen Fastenmeditationen in den anatolischen Bergen eine Vision bekommen haben. Am späten Nachmittag wird er dann von einem Hirten gefunden und in dessen Hütte gebracht. Der fromme Monarch weigert sich aber trotz seiner Erschöpfung, vor Einbruch der Dunkelheit etwas zu sich zu nehmen. Der Hirte und dessen Frau bereiten ihrem hohen Gast (den sie nicht erkennen) schließlich ein Lamm zu, das dieser mit ihnen teilt, als es ihm wieder erlaubt ist. Am nächsten Morgen belohnt Osman seine (tengristischen) Retter mit einem ganzen Beutel Gold, so dass die fassungslose Hirtenfamilie wohl für das ganze Leben ausgesorgt hat. Die Begebenheit wird als „Geschichte vom barmherzigen Hirten“ bald im ganzen Orient weitererzählt.

  8. #1148
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    25. Juli 1426: Im Rahmen des Städtetages erhebt König Galeazzo von Italien den Condottiere Erasmo da Narni in den Adelsstand. Der erfahrene Stratege hatte es als Berater und Freund des jungen Tiroler Prinzen Ferdinand Fanilo vermocht, diesen zur Aufgabe zu bewegen und so zahlreiche Menschenleben gerettet.


    1. August 1426: Am schwedischen Hof berichten einige Heimkehrer aus Nowgorod von den Kriegstaten des Prinzen Harald. Obwohl sie zur Narwaarmee gehörten, die kaum in größere Gefechte verwickelt war, werden ihre Erzählungen wie Tatsachenberichte aufgenommen und von zahlreichen Barden weiterverbreitet. Prinz Harald wird darin als Vorkämpfer der Freiheit vom mongolischen Joch dargestellt. Er soll mehrere weit überlegene mongolische Reiterarmeen besiegt haben, bis er durch den Verrat der Franzosen und Johanniter an der gemeinsamen europäischen Sache überwunden wurde. Diese dramatisierende Deutung findet zwar nur in Schweden wirklich Anklang, in vielen anderen Ländern wird der Zug der Esten, Hanseaten und Schweden unter dem Kommando des Prinzen aber ebenfalls besungen, auch wenn Harald hier eher als ambivalente Persönlichkeit erscheint.


    2. August 1426: In Nowgorod beginnen unter Vermittlung Marek Khans die Verhandlungen der sechs Prätendentinnen auf die „drei Reiche Surgot Khans“. Der Vertraute des Großkhans hat außerdem die jüngste Tochter Surgots eingeladen, was als Hinweis auf eine mögliche Aufteilung des Erbes gewertet wird. Axeu und Anna befinden sich ebenfalls in der Stadt, bleiben aber in ehrenvollem Hausarrest und werden auch nicht zu den Verhandlungen zugelassen. Es heißt, dass Marak in Absprache mit dem Großkhan bereits entschieden habe, Axeu nach Asien zu verbannen und Anna bloß eine nominelle Rolle in der zu errichtenden Nachkriegsordnung zuzugestehen. Die Verbündeten beider Seiten bringen zahlreiche Ideen, Wünsche und Forderungen in die Verhandlungen ein. Anders als in Tirol bleibt die Konferenz zwar fest in der Hand eines Vertreters von Großkhan Yunus, dies dürfte aber vor allem am militärischen Sieg Sharinas liegen, die Marek Khan politisch nahesteht. Bei einem Sieg der Koalition Zarinas mit Axeu, der Hanse und Schweden wäre Sarai kaum imstande gewesen, die Erbfolge nach eigenen Vorstellungen zu regeln.
    Geändert von Jon Snow (15. November 2020 um 21:10 Uhr)

  9. #1149
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    3.-15. August 1426: In der ersten Augusthälfte bleibt es fast überall warm und trocken, so dass das Heu problemlos auf den Feldern getrocknet werden kann. Die Bauern hoffen weiter auf eine gute Ernte.


    6. August 1426: In Taschkent kommt es zu einem Aufruhr der Stadtbevölkerung, der nach den Berichten des Stadtkommandanten von einem muslimischen Prediger geschürt oder sogar in Gang gesetzt wurde. Es gelingt der Armee des Großkhans aber, die Revolte rasch und ohne große Gewaltanwendung niederzuschlagen.


    6.-16. August 1426: Sultan Osman von Izmir unterhält sich nach seiner Rückkehr aus den anatolischen Bergen mit einigen Vertrauten über seine Vision. Der Hofgelehrte Baldrioglu vertritt hierbei die These, dass der Sultan möglicherweise die Botschaft vom Frieden in die Welt hinaustragen müsse, da sich die Waffen durch das Schießpulver immer zerstörerischer entwickelten und Gottes Geschöpfe dadurch immer stärker geschädigt würden.
    Geändert von Jon Snow (15. November 2020 um 21:11 Uhr)

  10. #1150
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    7.-31. August 1426: In der Steppenfestung Jasliq handeln die Vertreter beider Großkhane einen Friedensvertrag aus. Angesichts der prekären ökonomischen Situation und der Gefahr eines Zusammenbruchs des gesamten Reiches akzeptiert die Delegation Yunus Khans, die aus seiner Mutter Yasmina Theodora, seiner Frau Samira, seinen Onkeln Kabul und Seged und dem erfolgreichen Feldherrn Khalid besteht, einen Kompromiss mit den Aufständischen. Tohtu muss zwar den Titel eines Großkhans aufgeben, erhält jedoch ein eigenes Sultanat im Osten Indiens nach dem Vorbild Debuls. Es soll das gesamte Gebiet der Satrapien Paliputra, Korba, Rourkela, Nuapara und Khulna umfassen. Der Großkhan in Sarai wird als nomineller Oberherr anerkannt, Tributpflicht oder Heeresfolge werden aber nicht eingefordert. Die noch im Felde stehenden Kämpfer Tohtus erhalten unter gewissen Auflagen eine Amnestie und die Erlaubnis, auf ihre Güter zurückzukehren, sofern sie bis Ende September die Waffen niederlegen und sich bereiterklären, eine (allerdings recht hohe) Strafzahlung zu leisten. Der Vertrag gilt angesichts der militärischen Lage als Erfolg Inaras und Tohtus, verhindert aber voraussichtlich auch, dass Zentralasien zu einem dauernden Unruheherd wird. So könnte bereits in diesem Herbst mit dem Wiederaufbau der Kriegsgebiete begonnen werden.


    10. August 1426: In einer ersten Verhandlungsrunde der Konferenz von Nowgorod einigen sich die Töchter Surgot Khans und Marek darauf, dass die Verbündeten aller Seiten nicht für ihre Intervention an sich bestraft werden sollen, da das rechtmäßige Staatsoberhaupt noch nicht festgestanden habe. Daher seien die Gefangenen allseitig ohne Lösegeld freizulassen. Diese Grundsatzentscheidung gilt als großer Verhandlungserfolg Zarinas. Sie muss dafür aber zugestehen, dass die Angriffe der Schweden, Esten und Hanseaten auf Transportschiffe nicht darin eingeschlossen werden. Daher soll die Freilassung von überlebenden Kämpfern der Nowgorodarmee erst erfolgen, wenn die geschädigten Mächte – namentlich Irland, England, Norwegen, Frankreich und der Johanniterorden – dem zustimmen, etwa nach einer von den Verbündeten gezahlten Entschädigung oder einer anderen Regelung, die beide Seiten als ausreichend erachten. Hier soll einfach auf die Entscheidung der betroffenen Regierungen gewartet werden. Auch die Männer, die von Prinz Harald für die Mordanschläge auf Sharina und für die Zusammenarbeit mit Nowgoroder Banditenbanden eingesetzt wurden, fallen wie auch der Prinz selbst nicht unter diese Regelung.


    12. August 1426: Bulat von Prag gelingt zusammen mit seinen Gelehrten an der Universität Sarai der erstmalige Nachbau der schwedischen Feldartillerie. Zwar dürfte die Aufstellung von Regimentern noch einige Monate dauern und angesichts der Friedensgespräche zu spät für den Einsatz im Bürgerkrieg kommen, der militärische Wert der Erfindung wird jedoch so hoch eingeschätzt, dass Bulat vom Großkhan in den Reichsadel aufgenommen wird.

  11. #1151
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    15. August 1426: In einer zweiten Verhandlungsrunde der Konferenz von Nowgorod treffen Marek Khan und die Töchter Surgot Khans weitere Regelungen im Hinblick auf die Zukunft des Landes. Es wird vereinbart, dass alle Schwestern einen eigenen Herrschaftsbereich mit noch zu bestimmendem Umfang erhalten sollen. Surgots Enkel Axeu hingegen, der seit März mit Hilfe seiner Großmutter Anna versucht hatte, sich im Großfürstentum Moskau und im Osten Nowgorods einen eigenen Herrschaftsbereich zu sichern, soll ins Exil in den fernen Osten geschickt werden. Marek Khan schlägt hierfür eine Stadt in Korea vor. Auch Anna wird voraussichtlich keine eigene Herrschaft übernehmen können. Der zweite Enkelsohn Surgots, der zehnjährige Tenzin, soll hingegen für den Verzicht auf den Ostteil Livlands vom Großkhan entschädigt werden, was dieser angeblich bereits zugesagt hat.


    16. August 1426: Die zwei für einige Jahre an das Sultanat Ägypten vermieteten 250-Mann-Schiffe kehren nach Stockholm zurück. Die schwedische Flotte ist damit wieder komplett.


    18. August 1426: Die ägyptische Flottenkommission legt ihren Bericht vor, der überraschend versöhnlich ausfällt und das Flottenoberkommando sehr lobt. Dennoch wird vorgeschlagen, aus finanziellen Gründen die fünf größten Schiffe des Rhodosverbandes (1*250, 4*150) und vier 150-Mann-Einheiten der gewöhnlichen Flotte aufzugeben. Der Rhodosverband soll dafür erhalten bleiben. Es gibt aber eine vom Armeeoberkommando geschmiedete Koalition im Sultanatsrat, die sich gegen diese Reduzierung ausspricht und stattdessen dafür plädiert, einige Schiffe an das Despotat Trapezunt und andere Mächte zu vermieten.

  12. #1152
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    20. August 1426: Die Nowgorodkonferenz kommt zu einer dritten Entscheidung. Diesmal geht es um die Behandlung des Prinzen Harald und der an den Mordanschlägen beteiligten Kämpfer. Die Bogenschützen sollen den anderen Gefangenen gleichgestellt werden, da man hier der schwedischen Argumentation folgt, dass der gezielte Beschuss feindlicher Offiziere nicht ehrenrührig sei. Der Prinz und die überlebenden Beteiligten der Mordanschläge, deren Bestrafung auch von den europäischen Mächten vehement gefordert wurde, werden aber summarisch zum Tode durch den Strang verurteilt. Es soll allerdings für alle gut 100 Männer beim Großkhan ein Gnadengesuch eingereicht werden, so dass eine Milderung der Strafe oder ein ehrenvollerer Tod gewährt werden könnte.


    21.-31. August 1426: Nach einer gemeinsamen Entscheidung von Reichsverweserin Alina, Setsen Khan und dem Vereinigten Landtag wird in Nordtirol damit begonnen, die Sklaven wieder in die Silberminen zurückzuschicken. Dies könnte dazu beitragen, der Wirtschaft des Landes neuen Schwung zu verleihen, da die Prägestätten nun wieder ihre Arbeit aufnehmen können. Der Landtag gibt aber zugleich eine öffentliche Resolution heraus, um die Südtiroler Minenarbeiter zu beruhigen, die im Vorjahr befreit wurden. Sie können sich demnach darauf verlassen, dass ihre neu erworbenen Rechte nicht angetastet werden.


    22. August 1426: Königin Skadi von Schweden macht im Kronrat des Landes deutlich, dass die Intervention in Nowgorod nicht als Kampf gegen das Großreich gedeutet werden solle. Dennoch werden die Lieder über den Feldzug König Haralds weiterhin gern gesungen.

  13. #1153
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    23. August 1426: Am Hoftag zu Mainz wird eine „Bierkommission“ eingesetzt. Anders als von einigen Spöttern in der Bischofsstadt vermutet, geht es darin aber nicht um den Konsum des Getränks, sondern um eine Vereinbarung bezüglich des Importverbots für Bier aus Böhmen und Süddeutschland, das Brauer aus dem Rheinland durchgesetzt hatten.


    24. August 1426: In Jaffa versammelt sich der Stadtrat, um dem jungen Khan Glückwünsche zum elften Geburtstag zu überbringen. Auch zahlreiche Adlige aus anderen Städten und vom Lande gratulieren dem jungen Zakaria Karim, der noch unter der Vormundschaft seines Vaters Abdul steht. Offenbar setzt man in Judäa große Hoffnungen auf den Knaben.


    24. August 1426: Sultan Osman von Izmir wendet sich in seinen philosophischen Gesprächen mehrfach entschieden gegen die neuen Feuerwaffen. Einige Hofadlige äußern bei seinem Bruder Mehmed große Sorge, dass dies die Entwicklung moderner Waffen im Land stark behindern könnte. Auch die verbündeten Griechen mit ihrem ererbten Seefeuer könnten sich vielleicht angegriffen fühlen. Mehmed gibt aber zu verstehen, dass er seinen Bruder nicht zwingen könne, seine Visionen politischen Zielen anzupassen.

  14. #1154
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    25. August 1426: Der Vereinigte Landtag Tirols konstituiert sich neu und zieht dafür auch die Vertreter Nordtirols und Vorarlbergs hinzu. Auch im neuen Gremium bleibt der Adel aus dem Süden zusammen mit den wieder aus Böhmen und anderen Ländern zurückkehrenden Emigranten die bestimmende Kraft. Aus Kärnten und der Steiermark sind außerdem einige angesehene Kleriker erschienen, die als recht durchsetzungsstark gelten. Handwerker und Kaufleute bleiben bislang stark unterrepräsentiert.


    25.-31. August 1426: In Apulien eskaliert eine an sich unbedeutende Fehde zweier Familien, als sich zahlreiche Verwandte auf beiden Seiten einmischen. Bei Foggi kommt es daraufhin zu einem blutigen Gefecht, das mehr als 60 Männern das Leben kostet. Der Regionallandtag in Tarent versucht zwar, den Streit zu schlichten, hat damit zunächst aber keinen Erfolg.


    26. August 1426: Eine schwedische Delegation übergibt dem Hansebürgermeister eine recht geschmackvoll gearbeitete Bronzeskulptur, die auf den gemeinsamen Krieg Bezug nimmt. Sie stellt einen schwedischen und einen hanseatischen Krieger dar, wie sie miteinander einen mongolischen Reiter zu Fall bringen.

  15. #1155
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    27. August 1426: Der „Krieg der sechs Schwestern“ endet unter Vermittlung Marek Khans mit einem Kompromiss: Jede von Surgots Töchtern (auch die junge Ashina) erhält eine eigene, allerdings nur mit Zustimmung des Großkhans vererbbare Territorialherrschaft in Nowgorod, Livland oder Moskau. Außerdem werden alle Töchter Surgot Khans zu Fürstinnen erhoben, vermutlich weil der traditionsbewusste Marek den Titel eines Khans für Frauen als unangemessen ansieht. Surgots Witwe Anna behält die nominelle Würde einer Großfürstin, wird aber nicht mit einem eigenen Herrschaftsbereich bedacht. Sie soll ihren Wohnsitz in Kiew nehmen und vom Großkhan eine jährliche Apanage und ein ihrem Rang angemessenes Refugium erhalten. Die Namen der Fürstentümer werden nicht an die ehemaligen Khanate oder das Großfürstentum erinnern. So erklärt sich Sharina (die das Kernland Nowgorods mit der Hauptstadt übernimmt) bereit, ihren Staat nach dem dort in den Ilmensee mündenden Fluss „Fürstentum Wolchow“ zu nennen. Surgots Enkel Tenzin wird auf Lebenszeit zum Satrapen von Stettin ernannt, das auf Kosten Krakaus leicht nach Süden erweitert wird. Er soll bis zu seiner Volljährigkeit unter der Vormundschaft eines vom Großkhan eingesetzten Regentschaftsrates stehen. Als größte Gewinnerin des Krieges gilt die militärisch erfahrene Sharina, die zwar wegen der schwedisch-hanseatischen Intervention nicht das gesamte Khanat unter ihre Kontrolle bringen konnte, aber dank der Unterstützung Frankreichs und des Johanniterordens ihren Schwestern nur einige Randgebiete im Norden und Nordwesten überlassen muss. Auch Moskau wird unter Mhulan nicht mehr ganz dieselbe Größe haben wie zuvor. Zarina, die anfangs das ganze Khanat Nowgorod beanspruchte, kann nach ihrer militärischen Niederlage nur den Westteil des früheren Khanats Narwa um Reval halten und muss im Süden auch noch einen Teil des Fürstentums an Inaras Livland abtreten. Livland wird an der Waffenstillstandslinie geteilt, während die finnischen Gebiete Nowgorods der jüngsten Tochter Surgot Khans zufallen sollen. Die beweglichen Sachwerte, Schulden und sonstigen nicht eindeutig zugeordneten Besitztümer der Krone sollen in gerechten, von den Fürstinnen selbst baldmöglichst auszuhandelnden Folgevereinbarungen aufgeteilt werden. Außerdem müssen die sieben Nachfolgestaaten der Reiche Surgot Khans eine Konföderation eingehen, um gemeinsame Projekte und Aufgaben besser tragen und machtvoller für die Belange des Mongolischen Reiches eintreten zu können. Diese Konföderation soll daher Bau und Unterhalt von Straßen, Häfen und Brücken, die Organisation der Flotte Nowgorods und Livlands und die Außenpolitik der Fürstentümer als Aufgabenfelder übernehmen. Ob sie den von verschiedener Seite vorgeschlagenen Namen „Nowgoroder Rus“ tragen soll, werden die Fürstinnen noch festlegen.


    27.-31. August 1426: In Westeuropa kommt es zu einem raschen Wetterumschwung mit starken Regenfällen und Stürmen, so dass die Seefahrt für einige Tage unterbrochen wird.


    31. August 1426: Die Ernte dürfte in diesem Jahr erneut überdurchschnittlich ausfallen. Vor allem die Bauern im westlichen und zentralen Mittelmeerraum melden bereits jetzt große Überschüsse, was auch den Herbstmessen nochmals Schwung verleihen könnte.

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